@kitara>>>also denkst Du Tugend muss man lernen und am eigenen Leib erfahren??
Das ist ja interessant.......<<<
Unter Tugend verstehe ich das Lernen, welches wiederrum nur mit der Erfahrung möglich ist. Ist es nicht so, dass die Menschen erst aus den falschen Handlungen oder Neigungen lernen, wenn sie die Folgen am eigenen Leib spüren? Um zu wissen das etwas falsch ist, muss man es selbst erfahren haben, alles andere wäre reine Spekulation.
>>>Du hälst es nicht für möglich, das es Wesenseigenschaften sein können?
Oder hab ich das nun falsch verstanden? <<<
Die Wesenseigenschaften erwachsen aus der Tugend. Wenn man aus seinen Fehlern lernt und nach neuem Wissen zu handeln weis, kristallisieren sich automatisch neue Eigenschaften des betreffenden Menschen heraus. Die Eigenschaften sind aus seinen Handlungen herauszulesen und die Handlungen basieren auf Erfahrung. Somit sind Wesenseigenschaften eine Auswirkung der gemachten Erfahrungen, der Tugend.
@Vandroij>>>Ich meine, wozu sollte Genügsamkeit gut sein, wenn nicht dafür, das Streben nach Mehr oder Höherem zu unterbinden?<<<
Mit Genügsamkeit ist die Unterbindung der Gier gemeint. In der heutigen Konsumgesellschaft haben viele Menschen es sich zum Ziel gemacht, mehr und mehr Geld zu verdienen um immer mehr materielle Wertsachen zu besitzen. Dabei geht den meisten der Sinn fürs Wesentliche, für das Leben an sich, verloren. Die Menschen existieren nur noch für ihre Wertsachen, dabei sollte es umgekehrt sein. Wenn jemand genügsam ist hat er sich von der Gier nach mehr befreit und strebt zumindest einem materiellen Frieden entgegen. Der Genügsame hat sich von den Fesseln des Konsums befreit und ist kein Sklave seiner eigenen Gier mehr.
>>>Gutmütigkeit verhilft dem Mächtigen, seinen Untergebenen im Zaum zu halten. Der wird natürlich keine Waffe in die Hand nehmen.<<<
Das die Bevölkerung heute "keine Waffe" mehr in die Hand nimmt hat andere Gründe. Zum einen sind viele von ihrem teuren Schmuck verblendet und haben keine Ahnung mehr von wirklichem Glück. Und was ich nicht weis macht mich nicht heiß. Und zum anderen ist es die Existenzangst, die viele Menschen dazu bringt ihren Höhergestellten lieber zu schmeicheln, um damit andere gleichgestellte auszustechen, als Gebrauch von ihrer wahren Meinung zu machen.
>>>Gerechtigkeitssinn? Gib dem Esel ein Stück Brot und er wird zufrieden sein.<<<
Das liegt wohl daran, dass sein Sinn für Gerechtigkeit ähnlich wenig ausgeprägt ist wie der seines Herren.
>>> Aber ich werde mich niemandem Beugen, der sagt: So mußt Du sein, wenn Du ein "guter" Mensch sein willst.<<<
Es gibt keine allgemeingültige Definition von einem guten Menschen. Jeder muss selbst aus seinen eigenen Erfahrungen das Wissen schöpfen können, wie er handeln will. Jeder ist für sein Handeln verantwortlich und muss deshalb auch nach seinem besten Gewissen handeln können.
Sieben Todsünden:
„Reichtum ohne Arbeit. Genuss ohne Gewissen. Wissen ohne Charakter. Geschäft ohne Moral.
Wissenschaft ohne Menschlichkeit. Religion ohne Opfer. Politik ohne Prinzipien.“ (Dalai Lama)