blutfeder schrieb:jeder ist sich selbst der nächste, es ist nunmal so, zuerst sollte man sich um das eigene wohlergehen kümmern, statt sich zu grunde zu richten (seelisch, körperlich, finanziell) um anderen zu helfen.
Dann muß man aber akzeptieren, daß es Menschen gibt, die das (warum auch immer) nicht können oder wollen, vielleicht nicht alleine, oder "nicht mehr", oder oder oder.
Ausserdem gibt es de Fakto mehr Gründe gegen die Welt als dafür.
Aber das wollen wir hier lieber nicht vertiefen. Ausserdem braucht man ein gewisses Alter, um das alles wirklich (auch für sich selbst) genau zu prüfen oder "zu erfahren", um sich seiner "Sichtweise", der richtigen Folgerung wirklich sicher zu sein. Wer schmeisst schon gerne was weg, was nicht wirklich kaputt ist?
blutfeder schrieb:irgendwann wird es zwar geehrt,
das ist nicht bewiesen. Man kann allenfalls daran "glauben", weil es unter anderem die logischste Folgerung für das friedliche Leben in einer Gemeinschaft ist (usw.). In erster Linie tut man das alles für sich selbst.
Diese Welt könnte allerdings auch
genau das Gegenteil bedeuten. Ein perfekter Lehrgang in "wie werd ich möglichst Asozial und setze mich richtig durch". Wie zock ich richtig ab?
Der Schlechteste wird Big Boss.
somnipathy schrieb:Nun, nehmen wir mal einen Jugendlichen als Beispiel, der von seiner ersten Freundin verlassen wurde. Nun möchte er sich das Leben nehmen. Dabei verkennt er jedoch, dass man mit dieser Situation auch anders umgehen könnte.
Tolles Beispiel.
Es gibt mit Sicherheit recht unterschiedliche "Qualitäten" in einer Begründung eines Selbstmords. Genau so unterschiedlich, wie die "Qualitäten" der Menschen nun mal sind.
Aber deine "Täter" sind leider in den meisten Fällen Opfer.
Es gibt Dinge, die man ändern kann und Dinge, die sind und bleiben wie sie sind.
Man muß vor Allem akzeptieren, daß das ganze Leben
ein Weg ist. Nicht irgendein statisches Ziel wie ein bestimmtes Werk was man erbaut, was irgendwann fertig ist, sondern ein Weg der
ständiger Mühe und ständigem Antrieb bedarf.
Es ist das Recht eines jeden einzelnen Menschen, darüber selber zu bestimmen, ob er das will. Welchen Wert er in möglichen Zielen erkennen kann. Falls er diese jemals erreicht (Familie, Geld, Ruhm, etc).
Der Suizid darf deshalb, bei zurechnungsfähigen Menschen, nicht verhindert werden. Er kann aber im
Vorfeld dadurch verhindert werden, daß man sich einem Menschen zuwendet,
wenn es an der Zeit ist, also lange bevor jemand den Suizid überhaupt in Erwägung zieht.
Das ist mein ganz konkreter Vorwurf an Menschen. Daß sie zuschauen. Oder wegschauen. Statt zu handeln.
Ein halbwegs intelligenter, "kalkulierter" Selbstmörder wird seinen Abgang aber in jedem Fall so einrichten, daß er funktioniert. Daher stellt sich die Frage im Prinzip gar nicht, denn er wird anderen Menschen keine Gelegenheit geben, ihn zu retten.
Wenn jemand feststellt, daß das Leben nichts für ihn ist, und das kann auch mit 60 oder 80 noch passieren, dann hat er jedes Recht dazu, es zu beenden.