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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

672 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Internet, Facebook, Mobbing ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

29.10.2012 um 15:56
Sorry, das Uni-WLAN benimmt sich gerade wieder wie ein Arsch.


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

29.10.2012 um 16:03
@Wolverina
Zitat von WolverinaWolverina schrieb:Stimmt, hab's erst kürzlich erworben.
das ganze land?


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

29.10.2012 um 16:23
Zitat von chainedKneechainedKnee schrieb:das ganze land?
Selbstverständlich.


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

29.10.2012 um 23:33
naja...

dumme eltern würde ich mal sagen... und die sah nicht mal so besonderst aus... wahnsinn was man alles so in google bilder findet, sogar die leiche kann man dort sehen Oo


ich persönlich zu dem ganzen thema...
die sache wurde auch nur großartig bekannt weil sie selbst auf mobbing aufmerksam machen wollte, hätte sie dies nicht getan, dann hätten auch nur die wenigsten etwas davon mitbekommen....

z.b, wenn der upload nicht funktioniert hätte und alles abgestürtzt bevor es hochgeladen wurde und sie schon den schritt getan hätte.
hätte niemand mitbekommen.


aber ja, es ist tragisch, ich wurde selbst gemobbt, hab selbst kurzzeitig mit 11,12 jahren selbstmord gedanken gehabt, ich habe schule gewechselt, dort konnte ich mich so durchschlagen und jetzt finde ich mich auch so zurecht in der welt.
aber den eltern gehört auch einiges rausgeprügelt weil die ihrer tochter nicht beibringen konnten, das sie sich im internet nicht auszuziehen hat!


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 00:27
@emovate
Also meine Mutter sagte mir auch nie "Kind, zieh dich nicht im Internet aus" und ich hab's trotzdem nie getan. In dem Alter ist man für seine Taten schon selbst verantwortlich, es sind nicht immer die Eltern schuld.


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 00:28
@Latebrae

dann dürftest du trotzdem eine gewisse art von erziehung genießen die dich logisches denken lernen ließ.

immerhin muss ja deine art und weiße von jemanden kommen, also deine eltern. hätten sich deine eltern nicht um dich gekümmert, hättest du auch mit 9 jahren mit ner zigarette im mund heimkommen können und hätten sich höchstens eine von dir geschnorrt XD


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 00:42
Überall werden Brüste präsentiert, ob tv, Zeitung oder Plakate. Den jungen Mädels aber auch Burschen, sind wir "die Gesellschaft" kein wirklich gutes Vorbild.
Es waren ihre Brüste, etwas das man Tag täglich sieht, der Erpresser hat mit seinem Verhalten nicht gerade Reife bewiesen.

Klar die Brüste her zu zeigen ist nicht gerade üblich doch vielleicht hat er sich ihr vertrauen erschlichen. In diesen Blutjungen Jahren muss es nicht besonders schwer sein.
Sie ist eine von vielen, genau das ist das Traurige daran.

Traurig auch dass viele in ihren Köpfen im Mittelalter stecken geblieben zu sein scheinen.

Ob's ne Schandmaske, oder am Pranger stehen oder ne Facebook Seite ist, macht keinen Unterschied, es geht allein darum, diesen Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, zur schau zu stellen, damit andere mit dem Finger auf ihn zeigen können.

Hier stellt sich nicht die Schuldfrage, denn es ist geschehen, sondern wie sich solche Dinge in Zukunft vermeiden lassen könnten.

Ein junges Leben ausgelöscht, wegen einem Bild...


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 00:43
Hab das Video auf YT gesehen :cry: Die Tat mir so leid :( Echt schlimm was ihr passiert ist.


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 00:44
@emovate
Woher willst du denn wissen, dass ich das nicht hätte können? Wie gesagt, ab einem bestimmten Alter kann man auch einfach selbst bestimmen was man für richtig hält und was nicht. Man kann die Eltern auch als Beispiel nehmen, wie man es nicht macht ;)
Wie viele Jugendliche gibt's denn, die auf gar keinen Fall Alkohol trinken dürfen oder nicht rauchen dürfen oder was auch immer.. die tun es trotzdem. Das ist nicht die Schuld der Eltern. Zumindest nicht unbedingt. Finde nicht, dass man hier über die Eltern urteilen darf ohne sie zu kennen.


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 00:54
Bei all den traurigen Meldungen um Mobbing Selbstmorde in den letzten Jahren, hier mal ein kleiner Lichtblick am Horizont:

http://www.huffingtonpost.com/2012/10/29/queen-creek-football-players_n_2039212.html

Kurzversion: Chy Johnson, 16 jähriges Mädchen, leidet an einem Hirndefekt und wurde permanent von anderen Mitschülern gemobbt. Hat täglich zu Hause geweint. Irgendwann wusste die Mutter nicht mehr weiter und hat den Quarterback Carson Jones des ungeschlagenen High School Football Teams angerufen und ihn gebeten, vielleicht einmal ein paar Namen in Erfahrung zu bringen. Letzten Endes haben er und andere seiner Teammates sich Chy angenommen, essen jetzt regelmäßig mit ihr zu Mittag und "beschützen" sie auch über den Schulalltag hinweg. Selbstredend, dass sie bei diesen neuen Freunden und Beschützern, keiner mehr auch nur schief anzugucken wagt :)

Ich denke, dass ist wirklich eine Methode, effektiv gegen Mobbing vorzugehen. Fragt einfach die beliebten und starken Kinder/Jugendlichen, ob sie das Mobbingopfer unter ihre Fittiche nehmen. So können Mobbingopfer nicht nur neues Selbstwertgefühl und Anerkennung erfahren, sondern die Mobber werden es sich zweimal überlegen, ob sie weitermachen. Naja, leider haben wir in Deutschland ja keine Schulsportmannschaften in diesem Maßstab. In Amerika gehören ja gerade die Footballspieler zu den beliebtesten und angesehensten Schülern, mit denen man sich besser nicht anlegt :D


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 02:30
Zitat von FlodolskiFlodolski schrieb:Ich denke, dass ist wirklich eine Methode, effektiv gegen Mobbing vorzugehen. Fragt einfach die beliebten und starken Kinder/Jugendlichen, ob sie das Mobbingopfer unter ihre Fittiche nehmen. So können Mobbingopfer nicht nur neues Selbstwertgefühl und Anerkennung erfahren, sondern die Mobber werden es sich zweimal überlegen, ob sie weitermachen.
Wenn man wegen einer Krankheit gemobbt wird kann das wohl klappen. Kann aber auch voll in die Hose gehen und alles nur noch schlimmer machen, grade wenn man keine Krankheit hat.


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 03:43
Ja dieses Cybermobbing geht mittlerweile eindeutig zu weit!
Die Schuldigen sind zwar jedem klar, doch wird in der heutigen Zeit alles nur runtergespielt.
Es ist doch eindeutig bewiesen, dass das Internet mehr schlechte als gute Auswirkungen auf die Entwicklung eines Jugendlichen hat und dennoch werden Ausreden wie die Vernetztheit und schnelle Informationsbeschaffung gefunden nur um sich weiter vor dem Computer lümmeln zu können.
Es sollte jedem ganz klar sein: Das Internet ist der wahre Feind hier!
Es sollten bessere Kindersicherungen geschaffen werden und die Eltern sollten mehr Kontrolle ausüben!


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 03:53
@SchubertHannes

Bessere Kindersicherungen und mehr Kontrolle seitens der Eltern - ein logischer Ansatz, jedoch sollte man nicht ausser Acht lassen was wohl geschehen mag, sobald die "verbotenen Früchte" noch reizvoller gemacht werden.
Gerade wenn Ich mir zb. einen gelangweilten,pubertierenden Teenager vorstelle, welcher sich in der rebellischen Phase befindet....seien wir ehrlich: weitere Massnahmen den Computer sicherer zu gestalten würden lediglich darauf hinaus laufen den Reiz, welchen dieser ausübt zu erhöhen.


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 07:19
@SchubertHannes Ich hallte deinen Post zwar für Getrolle aber dennoch: Ich nehm ihn einfach mal ernst.

Es gab eine Zeit, da hieß es, dass Kinder von diesen neumodischen "Comicheften" doch nur verrückt werden könnten und das seien ja ganz schlimme Kreise. Etc. Etc.

Zu sagen das Internet hat mehr schlechte als gute Auswirkungen auf Jugendliche ist total pauschal und haltlos. Wer behauptet das? Du? Wissenschaftler? Mit welcher Begründung? Eindeutig erwiesen ist, dass der falsche Umgang mit dem Internet schädlich sein kann, wie mit Comicheften, Taschenmessern, Süßigkeiten oder sonst was.

Was fehlt sind Eltern, die überhaupt eine Ahnung von der Materie haben und wissen was ihre Kinder online tun um ihnen zu erklären, wie man richtig damit umzugehen hat. Wenn sich Kinder vollkommen autonom im Netz bewegen dürfen, dann ist klar, dass sie irgendwann merken "Oh Social Networking macht Spaß und meine Eltern wollten mir das nur verbieten". Das macht einen sehr "positiven" Eindruck auf die Kinder und wird künftige Erziehungsversuche nicht gerade erleichtern...


Es ist halt immer noch Gang und Gebe, dass bei jedem Kind das online auf seinen Vergewaltiger traf sofort jeder für schuldig erklärt wird, vom Seitenbetreiber, zum Internetprovider - von der Polizei, zu den Politikern und Richtern und natürlich auch das Internet allgemein... Aber Eltern und Kind sind natürlich völlig ratlos und ahnungslos gewesen und KONNTEN überhaupt nichts anders machen, richtig?!


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 07:55
@chainedKnee
wie ich schon einmal schrieb, wenn es nur darum gehen müsste, dass Eltern besser aufpassen und ihre Kinder ob sämtlicher existierender Gefahren aufklären müssten, dann würde NICHTS mehr passieren. Kein Kind würde ohne Helm Fahrradfahren, kein Kind würde schlechtes Essen essen oder Schuleschwänzen, Alkohol oder sonst etwas ausprobieren......man muss auch die andere Seite beachten, denn die sind ja die Täter und ein Täter findet einen Weg......woher soll das Kind denn wissen, dass ausgerechnet dieser "coole" Typ nicht 16 sondern 37 Jahre alt ist? Das er lügt, das er alles machen würde, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Man muss Kinder schützen, vor sich selbst aber auch vor Gefahren und das geht nur, wenn die Gesellschaft mitzieht. Wenn es entsprechende Strafen gibt, für Täter, denn wenn man dem Opfer die Schuld gibt, dann wird das Opfer zum Doppelopfer, keine Empathie, keine Hilfe, keine Unterstützung......im Gegensatz zum Täter, der ist anonym, der bekommt eine Störung attestiert sollte man ihn finden, der wird behandelt (da kümmert sich die Gesellschaft), das Opfer war blöd und die Eltern verantwortungslos. So kann es ja wohl auch nicht gehen. Man muss sich mit beiden Seiten befassen.


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 08:05
Was unterscheidet diesen Suizid großartig von anderen Selbstmorden. Höchstens die mediale Aufmerksamkeit und das moderne Wort "Cybermobbing". Hier wird etwas hoch stilisiert, was tagtäglich aus allerlei Gründen passiert; Mobbing eingeschlossen. Mich berührt das kaum.

Shit happens.


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 08:08
@Aldaris
Es ist ein Beispiel für alle Selbstmorde, die aufgrund von Ausgrenzung, Mobbing etc. passieren. Dahingehend unterscheidet er sich natürlich nicht. Soll dieses Beispiel ja auch nicht.


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 08:11
@Aldaris
Das dieser Selbstmord so sehr hervorsticht hat mit dem "werther-effekt" zu tun
Als Werther-Effekt wird in der Medienwirkungsforschung, Sozialpsychologie und Soziologie die Annahme bezeichnet, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Suiziden, über die in den Medien ausführlich berichtet wurde, und einer Erhöhung der Suizidrate in der Bevölkerung besteht.

Begriffsherkunft [Bearbeiten]
Der Begriff geht zurück auf das Auftreten einer „Suizidwelle“ nach der Veröffentlichung von Goethes Roman Die Leiden des jungen Werthers im Jahr 1774 und seiner zahlreichen Nachahmungen (Wertheriaden). Dieses Phänomen wurde in der Wissenschaft kontrovers diskutiert: Während einige Forscher von einer Epidemie sprachen, verweisen andere auf die rückwirkend unzureichende epidemiologische Erfassung. Durch Quellen belegt ist heute lediglich eine zweistellige Anzahl von Suiziden, die nachweislich in Zusammenhang dieser Buchpublikation standen.[1]

Einige der Suizidenten kleideten sich wie die Figur des Werther in der so genannten Werther-Tracht (bestehend aus blauem Tuchfrack, gelber Weste, Kniehosen aus gelbem Leder, Stulpenstiefeln und rundem, grauem Filzhut), andere trugen bei ihrem Suizid Goethes Briefroman bei sich. Damals wurde vom „Wertherfieber“ gesprochen. Goethe selbst hatte mit einer solchen Wirkung seines Werkes nicht gerechnet. Er schrieb später: „So verwirrten sich meine Freunde daran, indem sie glaubten, man müsse die Poesie in Wirklichkeit verwandeln […] und sich allenfalls selbst erschießen: und was hier im Anfang unter Wenigen vorging, ereignete sich nachher im großen Publikum“.

Der Stadtrat in Leipzig verbot die Verbreitung des Werther im Januar 1775 nach den ersten bekannt gewordenen Suizidfällen mit der Begründung „es wird hier ein Buch verkauft, welches den Titel führt Leiden des jungen Werthers. Diese Schrift ist eine Empfehlung des Selbst Mordes“. Auch das Tragen der Werther-Tracht wurde verboten. Das Verbot galt in Leipzig bis 1825. Auch in anderen Städten wurde die Verbreitung des Briefromans untersagt, um Nachahmungstaten zu verhindern.

Der Leipziger Rechtswissenschaftler Christian Gottlieb Hommel soll dagegen 1778 geäußert haben: „Alle Welt hat dieses Buch gelesen, aber sich noch niemand erschossen.“ Und an anderer Stelle: „Ich weiß aber, daß einer sich erhängt hat, der einen theologischen Schrieb gegen Goethe bis zum Ende durchgelesen hat.“[2]

Wissenschaftliche Forschung [Bearbeiten]
Für den Wirkungszusammenhang zwischen dem Vorbild-Suizid und den Nachfolgetaten benutzen Wissenschaftler die Begriffe Imitationshypothese, Suggestionstheorie, Enthemmungseffekt oder Ansteckungshypothese. Der „Werther-Effekt“ wird nicht nur von Medienforschern und Psychologen untersucht, sondern auch von Wissenschaftlern der Suizidologie.

Der Begriff Werther-Effekt wurde 1974 von dem amerikanischen Soziologen David Philipps eingeführt, der als erster Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der Berichterstattung über Suizide prominenter Personen und der Suizidrate der Bevölkerung nachweisen konnte. Er recherchierte, über welche Selbsttötungen Prominenter die New York Times zwischen 1947 und 1967 auf der Titelseite berichtet hatte – es waren 33 Fälle – und untersuchte die amtlichen Statistiken über Todesfälle auf mögliche Auswirkungen auf die Suizidrate. Philipps stellte in allen Fällen einen Anstieg der Rate fest. Die Zahl der Nachahmungstäter war umso höher, je prominenter der Suizident war. Die größte Suizidwelle dieser Untersuchung wurde durch die Berichterstattung über den Tod Marilyn Monroes ausgelöst, obwohl es zu ihrem Tod verschiedene Theorien gab und gibt. Weitere Studien Philipps, in denen er behauptete, Nachahmungen seien auch kausal nach fiktiven Selbstmorden in Seifenopern nachweisbar, gelten jedoch als unzureichend und nicht aussagekräftig.[3]

In Deutschland beobachteten die Psychologen Armin Schmidtke und Heinz Häfner im Zusammenhang mit dem mehrteiligen ZDF-Film Tod eines Schülers im Jahr 1981 eine statistische Häufung der Suizide. Die sechs Folgen erzählen die Vorgeschichte einer Selbsttötung aus verschiedenen Perspektiven, der Moment des Suizids wurde zu Beginn jeder Folge gezeigt. Während der Ausstrahlung der Serie nahm die Suizidrate unter 15- bis 19-jährigen männlichen Schülern im Vergleich zu den Jahren davor und danach um 175 Prozent zu. Die Serie wurde anderthalb Jahre später erneut gezeigt und produzierte wiederum einen Effekt, diesmal betrug die Zunahme der Selbsttötungen bei Jugendlichen 115 Prozent.[4]

Jüngere Studien kommen zu der Feststellung, dass es Nachahmungseffekte bei Suiziden gibt, wobei diese bei der Berichterstattung realer Fälle höher ausfallen als bei fiktionalen Suiziden. Jane Pirkis und R. Warwick Blood werteten 2001 in einer Metastudie 42 Studien aus und gelangen zu ähnlichen Ergebnissen. Nach Schmidke und Schaller sowie anderen sind folgende Einflussgrößen relevant: Publizitätsgrad, Art der Medien, Anzahl und Art der Rezipienten, Eigenschaft der Rezipienten, Art des dargestellten Verhalten, Valenz des Modells („Vorbild“), Darstellung der Konsequenzen sowie kurz- und langfristige Effekte der Medienmodelle auf den Rezipienten. Nicht bestätigt sowie teilweise kritisiert wird die Gefahr eines reinen Kausalzusammenhangs: Robert D. Goldney stellte die Beziehung zwischen Medienberichten und Suiziden zwar nicht in Frage, warnte aber davor Medien zum „Sündenbock“ zu machen. Vielmehr seien andere Risikofaktoren wie psychische Störungen mitursächlich.[5]

Neben prominenten Vorbildern spielen bei Suiziden auch der Ort und die Methode des Selbstmords eine Rolle. So gilt die Golden Gate Bridge als Reiseziel von Suizidenten. Ebenso wuchs nach der Berichterstattung über Robert Enke die Zahl der Schienensuizide an, nach Angaben des Leipziger Psychiatrieprofessors Ulrich Hegerl mit viermal so vielen Toten unmittelbar nach der Tat. Bereits in den 1950er Jahren wurde nach der Berichterstattung über das Pflanzenschutzmittel E 605 eine Zunahme der suizidalen Vergiftungen mit diesem Mittel registriert. Karl-Heinz Ladwig, Professor für Psychosomatische Medizin sagte: „Man muss sich noch nicht einmal mit dem Menschen identifizieren können, um seine Tat nachzuahmen.“ Es genüge bereits, dass sich durch Medienberichte die Methode oder der Ort des Suizids im kollektiven Bewusstsein festsetze.[6]

Reaktion der Medien [Bearbeiten]
In den Medien ist das Phänomen des Werther-Effekts seit einiger Zeit bekannt. Seit 1997 gibt es daher eine Richtlinie des Deutschen Presserats zur Berichterstattung über Suizidenten: „Die Berichterstattung über Selbsttötung gebietet Zurückhaltung. Dies gilt insbesondere für die Nennung von Namen und die Schilderung näherer Begleitumstände. Eine Ausnahme ist beispielsweise dann zu rechtfertigen, wenn es sich um einen Vorfall der Zeitgeschichte von öffentlichem Interesse handelt.“ Allerdings hat der Pressekodex keine bindende Wirkung. Die Chefredaktion der Bild-Zeitung etwa macht keinen Hehl daraus, dass die Redakteure des Blattes „mitunter das Berichterstattungsinteresse deutlich höher einschätzen als der Presserat.“ Dies werde „in Grenzfällen immer so sein“.[7]

Auch der Schweizer Presserat hat eine entsprechende Leitlinie: „Wegen der Gefahr der Nachahmung sind detaillierte Berichte über Suizide und Suizidversuche zu vermeiden. Dies gilt nicht nur für reale Fälle, sondern auch für fiktive in Kriminalfilmen, Beziehungsgeschichten, Milieufilmen usw. Die Frage der Medienwirkung ist bei Entscheid über die Publikation oder die Ausstrahlung eines Berichtes über einen Suizidfall mit zu berücksichtigen.“

Viele Medien haben interne Richtlinien zur Berichterstattung über Suizide und verpflichten sich zum freiwilligen Verzicht auf Publikation, sofern die Umstände der Selbsttötung nicht bereits für öffentliches Aufsehen gesorgt haben.

Dass das Thema in Redaktionen nicht noch ernster genommen wird, erklärt der Medienjournalist Stefan Niggemeier damit, dass die bisherigen Erkenntnisse der Forschung dem Selbstverständnis von Journalisten entgegenstehen: „Schon der Gedanke, dass nur das Berichten einer Tatsache – sogar unabhängig davon, ob man Namen oder andere Details nennt – erhebliche negative Folgen haben kann, ist schwierig für Journalisten.“ Er kommt zu dem Schluss: „Natürlich muss es dann auch möglich sein, zu sagen: Das hier ist zwar eine ganz spannende Geschichte, und ich weiß auch 37 Details, die ich gerne erzählen würde, aber ich schreibe trotzdem ganz nüchtern und lasse von den 37 Details 36 weg. Ja, das läuft den normalen Regeln des Journalismus zuwider, aber an der Stelle müssen die Regeln dann halt mal ausgesetzt werden!“
--> Wikipedia: Werther-Effekt


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 08:16
@blutfeder

Es wäre schon schön gewesen, hättest du das in eigenen Worten ausgedrückt, denn so weiß ich nicht was du meinst. Denkst du, dass sich jetzt mehr (junge) Menschen das Leben nehmen werden, weil sie Amanda Todd hinsichtlich dessen als Vorbild sehen und ihr Tod ja durch die Medien hoch stilisiert wurde?


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Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

30.10.2012 um 09:12
@Aldaris
nee das nicht, eher das dieser selbstmord durch seine "brisanz" (künstlich oder natürlich sei dahingestellt) erst in die schlagzeilen gekommen ist


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