@SamaelCrowley>>Ich möchte nicht unbedingt einen Mörder bei dem es BEWIESEN ist das er ein Mörder ist und KEINE REUE zeigt 70 oder gar 80 Jahre lang von meinen Steuern ernähren.
(Und kommt jetzt nicht mit Arbeitslosen etc. Ich meine Verbrecher)<<
Das Einführen der Todesstrafe würde nicht die Kosten des Strafvollzuges senken, das ist ein Irrtum:
Death Row
- Ein Magazin zum Thema Todesstrafe -
Leseprobe Ausgabe 3/2003
Todesstrafe und die Kosten
Petra E. Richter
Sollen Mörder und Kinderschänder auch noch auf Kosten der Steuerzahler untergebracht und verpflegt werden?!“ Diesen Ausspruch hört man häufig und meistens möchte derjenige, der ihn benutzt, damit darauf hinweisen, dass die Todesstrafe doch eine kostenreduzierende Alternative wäre, auch hier bei uns. Glücklicherweise haben wir keine Todesstrafe bei uns. In den USA ist das anders und viele Befürworter der Todesstrafe begründen auch dort ihre Einstellung mit dem ökonomischen Aspekt. Untersuchungen zeigen jedoch, dass es ein Irrglaube ist, anzunehmen, die Todesstrafe wäre kostengünstiger als eine lebenslange Haftstrafe. Auch wenn das Argument der kostengünstigen „Entsorgung“ von Straftätern ohnehin äußerst fragwürdig ist, möchte dieser Artikel die Kostenseite näher unter die Lupe nehmen.
Ein Mordprozess, in dem es um die Todesstrafe geht, dauert für gewöhnlich viel länger als ein Mordprozess, der kein Todesurteil anstrebt. Und nicht nur der Prozess (zweigeteilt in Schuld/Unschuld-Phase und Strafzumessungsphase), sondern auch die Vorbereitung auf das eigentliche Verfahren. Es geht hier um die Verhandlungskosten, die Zeit von Richtern, Staatsanwälten, öffentlichen Verteidigern, Gerichtsreportern u.a., die alle vom Steuerzahler bestritten werden.
Sieht man sich die Kosten in den einzelnen Staaten an, so wird schnell klar, welch ein Luxus die Beibehaltung der Todesstrafe darstellt. Es werden Millionen Dollar für die Auslöschung von Menschen ausgegeben, die an anderen Stellen – wie z.B. für Schulen, Krankenhäuser, die öffentliche Sicherheit und den Arbeitsmarkt – fehlen.
Ganz allgemein nehmen Regierungsstudien an, dass ein einzelner Todesstraffall von der Verhaftung bis zur Hinrichtung zwischen 1 und 3 Mio Dollar verschlingt. Andere Studien gehen in ihrer Annahme der Kosten bis zu 7 Mio Dollar hoch. Demgegenüber kosten Fälle von lebenslanger Haft durchschnittlich 500 000 Dollar und das schließt bereits die Kosten der Inhaftierung ein.
In Texas z.B. kostet ein Todesstraffall durchschnittlich 2,3 Mio Dollar, das ist das dreifache gegenüber lebenslanger Haft von 40 Jahren im höchsten Sicherheitsstatus.
In Floria kostet ein Todesstraffall runde
3,2 Mio Dollar und ein Report besagt, dass die Abschaffung der Todesstrafe jedes Jahr etwa 51 Mio Dollar an Steuergeldern sparen würde. Mit Kosten von 51 Mio Dollar jährlich und 44 Hinrichtungen, die seit 1976 ausgeführt wurden, kostete den Staat jede Hinrichtung 24 Mio Dollar, stellte die Palm Beach Post am 4. Januar 2000 fest.
1995 wurde die Todesstrafe in New York wieder eingeführt, das Department of Corrections (Gefängnisbehörde) schätzte damals die Kosten pro Fall auf 2 Mio Dollar und die jährlichen Kosten auf 118 Mio Dollar. Im selben Jahr beschwerten sich die Politiker über Kürzungen im Bildungs- und Gesundheitsbereich.
Eine Untersuchung aus dem Jahre 2002 nahm die Investitionen unter die Lupe, die nötig waren, um die Todesstrafe in New York wieder einzuführen und außerdem die Kosten im Fall von Darrel Harris, der als erster nach der Wiedereinführung zum Tode verurteilt wurde. Nebenbei bemerkt, dass Urteil gegen Harris wurde 2002 in lebenslange Haft umgewandelt.
(
http://www.todesstrafen-magazin.de/aus3_03.htm (Archiv-Version vom 30.03.2005))