Umgang mit dem Wissen und den Informationen auf der Welt
17.04.2012 um 17:18Hakuu schrieb:Ich bin durchaus ziemlich interessiert an der Philosophie, Psychologie, Soziologie und den Naturwissenschaften, doch mich macht die Tatsache verrückt, dass die Sachen da alle so nicht stimmen müssen. Ich bekomme dann immer so ein komisches Gefühl.Du wirfst hier, zumindest nach meinem Verständnis, Dinge in einen Topf, die nicht in einen Topf gehören.
Philosophie: Stimmen allen und sind alle falsch. Such es dir aus. Philosophie bedeutet "Liebe zur Weisheit". Wie sagte mal ein schlauer Mensch: Wer die Wahrheit sucht ist ein weiser Mann. Wer glaubt sie gefunden zu haben ist ein Narr!
Die Philosophie stellt Gedankenansätze und Überlegungen zur Verfügung. Sie als wissenschaftliche Fakten zu sehen hilft nicht weiter und muss dich zwangsläufig in die Verzweiflung stürzen.
Psychologie: Mit Sicherheit ein wirklich interessanter Bereich. Unterliegt aber extrem dem Zeitgeist der jeweiligen Epoche. Insofern ist es auch hier schwer bis unmöglich sich ein abschließendes Bild zu machen. Was sie wirklich gut kann ist Verhalten beschreiben. Wenn - dann. Statistisch genau. Also lassen sich Aussagen über die Massen machen und Wahrscheinlichkeiten berechnen, mit der das einzelne Individuum genau so handeln wird. Viel mehr ist aber kaum drin. (Ich weiß, ist sehr vereinfacht, aber ich will hier keine Abhandlung schreiben.)
Soziologie: Unterliegt noch viel mehr dem Zeitgeist. Interessant, sicher, aber allgemeingültig?
Naturwissenschaften: Sind die einzigen Wissenschaften, denen ich zugestehen würde, "exakt" zu sein. In "" bewusst deshalb, weil sich natürlich auch da das Wissen weiterentwickelt. Wäre ja auch schlimm wenn nicht. Schlimm ist es aber deshalb die ganze Wissenschaft in Frage zu stellen (was die lieben Schwurbler immer so gerne machen - meine Theorie passt zwar nicht zur Naturwissenschaft, aber nur deshalb, weil die Naturwissenschaft noch nicht so weit ist...). Sie ist die Wissenschaft, die darauf aufbaut, dass alles auch selber erfahren und erlebt werden kann. Das ist am Anfang noch einfach, wird aber natürlich immer schwieriger und aufwendiger. Irgendwann kommt man dann aber an den Punkt, wo man sich sagen muss: bisher haben alle Bücher gestimmt, warum sollen die weiteren nicht auch stimmen. Sie werden von genügend anderen Menschen überprüft. Und wenn du niemand anderem vertrauen willst, dann überprüf es selber. Es lässt sich nicht überprüfen? Dann ist es keine Wissenschaft! Dann solltest du skeptisch sein!
Aber wie @Doors schon richtig schrieb: Denken musst du schon alleine. Wie sagte Kant: Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!