Trampen - noch angesagt?

Ich bin früher als junger Mensch oft getrampt. Einerseits aus finanziellen Gründen, andererseits weil es Spass gemacht hat und man häufig schneller am Ziel war.

Wie sieht es eigentlich heute aus? Lohnt es sich bei den ganzen Billigflugangeboten, Mitfahrzentralen u.ä. noch per Anhalter zu fahren?

Gerne kannst du hier auch posten, was du vielleicht schon selber als Tramper erlebt hast.

@martialis

Trampen würde ich heute nimmer so ganz bedenkenlos, viel sinnvoller denke ich, ist da die Leistung von Mitfahrzentralen, ist denke ich einwenig sicherer...(ja ich weiß, ich werd...neee shit ich bin alt !)...

DieSache schrieb:Trampen würde ich heute nimmer so ganz bedenkenlos,

Früher war das auch nicht bedenkenlos.^^

mfz hat meistens nich die angebote die ich brauche. trampen ist mir aber zu umständlich.

@martialis

Und ich sehe die Gefahr heutzutage für beide, Fahrer wie potenziellen Mitfahrer...

Klar wirklich "sicher" wars nie, aber es gab ne Zeit da war das sogar schick, via Tramp nach Rom z.B....

ich bin früher mit einer freundin viel getramp, fast durch ganz europa bis hin auf die kanaren und balearen, die inseln von griechenland, frankreichs mittelmeerküste und atlantikküste usw.

heute ist statt des daumens die mitfahrerzentrale getretten. ich sehe nur ganz selten jemand am straßenrand stehen und den daumen heben.

Ich bin als Jugendlicher immer getrampt. Bei uns auf dem Dorf hatte man einfach keine gute Busverbindungen.
Ich hatte damals auch eine schlimme Erfahrung gemacht, ich heute mich noch wundere da heil rausgekommen zu sein.

Nachts um drei.. ein besoffener Kumpel wollte mich heimbringen. Nun ja.. er hatte gemeint er könnte mit mir etwas anfangen. Klar bin ich aus seinem Auto raus und habe mich an die Straße gestellt. Im Sommer.. mit Top und kurzem Röckchen. Es hielt auch gleich einer an. Nun ja.. so naiv dumm wie ich war.. erzählte ich ihm die Geschichte. Hm.. und dann kam nur ein Satz. So du machst es mir jetzt. Ich schaute den Mann an und fragte was mache ich jetzt ? Dann sagte er ganz trocken du bläst mir jetzt einen. In diesem Moment ist es mir so heiß geworden und mir schoßen sofort die Tränen hoch. Ich weinte und flehte ihn an.. bitte er soll mich doch aussteigen lassen, das würde doch nichts bringen wenn ich es nicht will. Ich glaube mein Schutzengel war bei mir. Denn tatsächlich hielt er an mit den Worten, na dann hau ab du Schlampe. Ich weiß noch ich bin gerannt wie eine Verrückte.. verlor sogar meine Sommerschlappen.
Meine Füße waren voller Blut als ich damals ankam.. ich weiß das der Weg steinig war, nur als ich wegrannte spürte ch nichts.

Wie dem auch sei.. das war sehr schlimm für mich.


Heute würde ich natürlich nicht mehr trampen..und wir nehmen auch keine Tramper mit, denn bei uns sind immer Kinder im Auto.

@Hornisse


scheint bei frauen kein einzelfall zu sein. deswegen kann ich es auch nachvollziehen wenn frauen alleine nicht trampen, es ist einfach zu riskant.

ich bin noch nie getrampt, kann also nicht wirklich mitreden......ich habe kein Auto, bin gewohnt immer schon (meine Eltern haben auch nie eins gehabt) zu Fuss oder mit Bus/Bahn/Strassenbahn von a nach b zu kommen. Hat immer geklappt und im Notfall eben mal ein Taxi.

Ich glaube heute ist es alleine schon deswegen schwierig, weil einfach NIE jemand anhält... Wir hatten unterwegs mal eine Reifenpanne und kein Werkzeug dabei, um den Reifen zu wechseln... Ich hab zwar ein paar Leute angerufen aber die meinten nur, es is ihnen zu weit. Und bevor ich dann den Abschleppdienst anrufe und Gebühren bezahlen muss..da hab ich mich halt an die Straße gestellt und gewunken. Hat aber lange gedauert, bis wirklich jmnd kam.
(Gut, auf den ADAC wartet man auch mind. 2 Stunden...erfahrungsgemäß)
Kann mir nur schwer vorstellen, dass es beim Trampen anders ist. Und wenn dann jmnd anhält... sollte man sich wirklich zuerst fragen, was das für Menschen sind.

DarkRose375 schrieb:Ich glaube heute ist es alleine schon deswegen schwierig, weil einfach NIE jemand anhält...

Kommt drauf an wo man steht. Das mit dem "nicht anhalten" gab`s zu meiner Zeit auch schon. Dann gab es wiederum bestimmte Stellen, wo gleich drei auf einmal anhielten.
Ich hing auch mal nachts an einer Raststätte und kam nicht weiter. Hab dann einfach welche angequatscht (In der Not halt) und man hat mich mitgenommen. Musste halb liegend in nem Kombi die Fahrt verbringen, weil der Wagen mit iwelchen Zeugs vollgestopft war.

Ich persönlich habe noch nie getrampt- hätte auch ehrlich gesagt zu viel Angst davor - Tramper haben meine Schwester und ich auch nur einmal mitgenommen und sogar da hatte ich Angst und war froh als er ausgestiegen ist .

@martialis
Sehr interessant.. also das wäre ja trotzdem nichts für mich.. Ich hätte da auch immer Angst, dass irgendwas passiert (auch wenn ich davon überzeugt bin, dass mich eh keiner behalten wollte;)).

Für so etwas muss man wohl auch etwas Zeit haben, zumindest, wenn man eine Reise plant.. Kommt man mal nicht weiter, muss man auch die Zeit haben, zu warten.. Einen gewissen Nervenkitzel hat es bestimmt trotzdem.. Aber wie gesagt: Machen würd ichs nicht.

@Dick

Ja das ist wahr, nur leider bezahlen auch einige davon mit ihrem Leben.

Mir fällt gerade ein.. ich bin doch noch einmal getrampt. Und zwar mit @DieSache und ihrem Dreibein :D.
Das war tagsüber.. als der Zug anhielt wegen einem Suicid. Herrje das war auch schlimm. Die coole Idee weiter zu trampen.. war doch nicht so cool. War ja klar.. nach sehr langer Zeit als wir uns dazu entschieden hatten.. und schon an der Strasse entlang gelaufen waren auf einmal der Zug neben uns vorbei fuhr. ^^

Nun zu dritt ist das natürlich was anderes.

@Hornisse

Stimmt, erinnere mich auch wieder dran...war aber witzig und schön, mit dem Bus haben wir später die echt schöne Strecke gesehen, war schön..bis auf den Vorfall waurm wir trampen mussten !

Auch getrampt bin mit einem Kumpel anfang der 90iger von Hamburg nach Berlin, klar hatte ich muffen sausen aber der Typ der Uns mitnahm war super ok und sah auch noch super geilo aus :D

In Deutschland ist es weniger mit den Trampern geworden, aber hinter den Grenzen wird man eigentlich ganz gut Mitgenommen. Super Sache wenn man es auf Reisen nicht eilig hat, und sein Geld für den Zielort sparen will.
Auf Fähren kann man auch Prima Trampen, die rechnen die Autos pauschal ab, ganz egal wieviele im Wagen sitzen. Also nur die Schlange vor der Fähre ablaufen und die leute anlabern, und schon ist man in England, Schweden, Korsika, Sardinien......
Bei der Reise den Edding nicht vergessen, um seine Stationen an der Leitplanke zu verewigen....

Hier noch ein schnellgefundener Link zum Thema:
http://www.anhalterfreunde.de/ueberstrampen.htm

Wenn man bedenkt das früher immer überall Tramper standen, heute jedoch nicht mehr, spricht das wohl dafür das die Sache langsam out ist.

Bin in der Jugend gelegentlich getrampt, nicht immer mit guten Gefühlen, aber bis auf dumme Anmache ist nix passiert. Die weiteste Strecke waren so 400km an einen schönen Strand in Holland und ich war damals froh und auch ein bisschen stolz damit.

Die weibliche Begleitung jammerte aber nach 2 Tagen rum das ein Zelt unkomfortabel seie, da überdies ja auch Sand drin wäre und Duschen am Strand ja gar nicht ginge (In Duschkabinen, Blickdicht und mit Warm Wasser wohlgemerkt), so das wir schnell zurück wollten.

Da sie dort dann aber auch viel "Fresse" zog, wollte uns kaum einer mitnehmen und es dauerte ewig.

:D

Lange her, seit ich das wirklich ausgenutzt habe. :D
Nach der Psychiatrie war es fuer mich vor allem eine Behandlung mich Menschen auszusetzen.

Jedenfalls unterstuetze ich lieber jemanden, der mich schneller freiwillig an den gewuenschten Zielort bringt als die Bahn.