@Mesuline
Melusine schrieb am 27.02.2012:Und die Hemmschwelle, sich jemanden anzuvertrauen, ist riesengroß, weil man doch als frischgebackene Mutter den ganzen Tag selig zu lächeln hat. Niemand bereitet einen auf Schlafentzug, Dauerstillen, Dauerherumtragen und 24-Stunden-Verfügbarkeit vor. Mehr als einmal hatte ich das Gefühl, mein Leben ist komplett vorbei, ich bin jetzt eine Gefangene, das Baby gibt den kompletten Tagesablauf vor. Und wenn ein Kind einen mitten in der Nacht mit Schreien aus dem Schlaf reißt, dann kann man wirklich mega-mega aggressiv werden!
Sehr richtig! Du sprichst mir aus der Seele.
@Dr.AllmyLogo Dr.AllmyLogo schrieb am 25.02.2012:Nun meine Fragen: Warum kann eine Mutter sowas machen?
Was sind die Beweggründe?
Wochenbettdepression, sowieso schon gestörte Psyche, Schreikind.
Dr.AllmyLogo schrieb am 25.02.2012:Was geht psychisch in einer Mutter vor?
Am Anfang ist es echt hart. Dein ganzes Leben stellt sich um. Du kannst dich noch und nöcher mit dem Thema vorher beschäftigt haben, die Realität haut dich erst einmal mit einer Wucht um, dass du nicht weisst, wo oben und unten ist. Schlafmangel, Schmerzen von der Geburt und dann noch für einen kleinen Knirps da sein müssen, der alle 2-3 Stunden deine volle Aufmerksamkeit benötigt.
Ich habe aus gegebenem Anlass mit vielen, vielen Müttern und auch Hebammen gesprochen und alle sagten mir, dass auch mal ein Gedanke da war nach dem Motto: "Boah, jetzt ein Kissen..."
Das sind alles super Mütter, stehen gut im Leben und den Kindern geht es auch prächtig. Diese Gedanken sind kurz nach der Geburt vollkommen normal - solange man sie nicht in die Tat umsetzt auch völlig legitim.
Wie jemand aber tatsächlich so handeln kann... verstehen kann ich es nicht. Aber etwas besser nachvollziehen als früher, schon.