IR_Sick
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Was stimmt mit mir nicht?
23.02.2012 um 02:26Hallo Ihr,
eines vorweg. Ich würde mir hier nicht alles von der Seele schreiben, wenn es mich nicht wirklich belasten würde. Es geht um micht, um mein Empfinden, meine Sichtweisen und um Liebe. Ich bin männlich, 32 Jahre, habe einen guten Job, habe eine Freundin, eine gemeinsame Wohnung. Eigentlich so, wie es sich viele wünschen würden und wie ich es mir immer gewünscht habe, wenn da nicht ein WENN wäre. Ich werd euch an meiner Geschichte teilhaben lassen und ich hoffe, dass mir das Schreiben evtl. etwas hilft. Mancher wird sich vielleicht denken, was ist er denn für Einer. Aber ich denke selbst von mir, dass ich einen starken Willen habe, einen offenen Geist, ich kann mich in andere hineinversetzen. Ich bin kein grosser Redner, halte mich gerne im Hintergrund, aber ich halte mich für halbwegs intelligent, habe Mut und habe einiges durchgemacht. Ich würde mich als einen gestandenen Mann bezeichnen. Warum schreib ich nun in einem Forum wie diesem? Ich lese hier schon seit Jahren mit und ich habe das Empfinden, wenn es um Themen wie das meine geht, vernüftige Antworten kommen, auch wenn sonst viel geflamed wird :-)
Nun, wo fange ich an? Ich denke, bei meiner Kindheit, wo ich glaube, dass vieles begraben liegt. Ich hab mir hierzu vor 2 Jahren schon einmal professionelle Hilfe geholt, aber es wieder abgebrochen.
Es gab, als ich 5 oder 6 Jahre alt war, über Jahre hinweg sexuelle Übergriffe auf mich und meinen Bruder, der 2 Jahre jünger ist als ich. Wir wurden gezwungen, gegenseitige Handlungen an uns zu vollziehen. Dies geschah durch verschiedene Personen. Mir wurde damals geraten, Anzeige zu erstatten, aber diese Vorfälle sind über 25 Jahre her und ich lehne dies strick ab. Ich schreibe das auch nur, damit ihr vielleicht einen Zusammenhang der damaligen Vorfälle zu meinem jetztigen Befinden herstellen könnt. Ich kann mit diesem Umstand umgehen, ich kann darüber nachdenken, ohne irgendein Gefühl zu haben, es macht mich nicht traurig und ich scheue mich auch nicht vor der Konfrontation damit. Das zeigt mir irgendwie, dass ich es wenigstens ansatzweise verarbeitet habe. Und es gibt Menschen, denen noch viel Schlimmers angetan wurde. Also Ratschläge, die in die Richtung gehen, dass diese Menschen dafür bestraft werden sollen, bitte unterlassen.
Irgendwann zur selben Zeit kriselte es zwischen meinen Eltern. Ich erinnere mich noch so gut daran, als ich Abends mit meinem Bruder im Wohnzimmer sass, es war ein Höllenlärm im Haus, meine Eltern stritten sich. Da kam Mum zu mir und meinem Bruder ins Zimmer und schrie uns an: "Ihr seid an Allem schuld". Dieser Satz sitzt bis heute tief. An was sollen 2 kleine Jungs denn schuld sein? Später verstand ich dann warum. Meine Mum war grade mal 18 als ich zur Welt kam, mein Dad grade mal 17. Wie soll das denn auch gut gehen. Mein Dad ging dann weg zu einer anderen Frau. Er ist mittlerweile das 4. mal verheiiratet, naja :-) Aber eben dieser Satz meiner Mutter hat mir einen ziemlichen Schlag versetzt und ich höre ihn heute noch so, als wäre es gestern gewesen und ich würde mir so sehr wünschen, dass er endlich leiser wird. Wie stellt man sich einem solchen Problem? Vor 3 Jahren, als meine Odysee begann (dazu später mehr), fuhr ich zu ihr, um mit ihr zu reden. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis mit meiner Mum, sie hat mich und meinen Bruder durchgebracht, alleine. Sie hat geschuftet wie eine Löwin und dafür liebe ich sie über Alles. Ich fuhr also zu ihr, setzte mich hin und fragte sie nach dem Abend, als Dad ging, ob sie sich noch erinner kann. Sie verneinte das. "Ich schon", sagte ich und begann sofort zu weinen. Sie schien es wirklich vergessen zu haben und es dämmerte ihr erst nachdem ich ihr sagte, dass mich dieser Satz "Ihr seid an Allem schuld" bis heute fertig macht. Sie heulte wie ein Schlosshund. Ich wollte ihr das auch nicht antun, aber ich musste es. Ich musste es in der Hoffnung, es würde meinen Schmerz lindern. Im ersten Moment war es leichter, aber irgendwie lastet es immer noch auf mir. Es hat mich auch ungeheuere Überwindung gekostet, aber ich stelle mich meinen Problemen. Mit ihr darüber zu reden, war für mich die einzig logische Lösung, wohl nicht.
Die Übergriffe auf mich und meinen Bruder hörten irgendwann auf, wann dies war, kann ich nicht mehr sagen. Die weitere Jugend verlief in meinen Augen so, wie es sein sollte. Druch meine ganze Famile ziehen sich Scheidungen, Streitigkeiten, also war mir das nie ein rechtes Vorbild. Ich hatte viele Freunde, gute Freunde. Aber die meisten sagten mir regelmässig, dass ich es mit den Nerven habe. In irgendeiner Weise war ich doch anders, zurückhaltender, ich hatte ein anderes Denken, war nicht ganz so risikobereit, war in einer Weise immer das Gewissen der Anderen. So habe ich das noch in Erinnerung. Die Übergriffe und die Ungereimtheiten in der Familie hatten in dieser Zeit auch keinen bewussten Einfluss auf mich. Meinen ersten richtigen Sex hatte ich im Alter von 13 mit einer Frau, die noch heute Herzklopfen hervorruft, diese hat mich auch geprägt auf einen bestimmten Frauentyp :-) Dieser Typ ist schwarzhaarig, schlank und trägt eine Brille *lach*. Das nur nebenbei. Eine ganz normale Jugend, jedenfalls empfinde ich es so. Mit 20 bin ich dann von meiner Heimat weg, zusammen mit meiner damaligen Freundin. Ich begann in meinem Job, wo ich noch heute bin und leider hatte ich wenig Zeit für sie und wir lebten uns auseinander. Nach 1 Jahr waren wir wieder getrennt, sie ging zurück und ich blieb. Und von hier an änderte sich mein Leben, mein Denken. Notgedrunden, die Mieten sind hier ziemlich teuer, zog ich in das Haus meiner Stiefmutter. Sie war die 3. Frau meines Vaters, sie waren 15 Jahre verheiratet. Sie hat mich und meinen Bruder immer wie ihre eigenen Kinder gesehen, aber sie hatte gehörig einen an der Waffel. Wie gesagt, mein Bruder wohnte bereits dort und ich zog mit ihm zusammen in die Kellerwohnung. Ich wusste damals, mein Vater hatte sie gerade verlassen, dass es für sie alleine nicht möglich war, das Haus zu halten. Sie hatten zusammen 2 Häuser gebaut und hatten mächtig schulden. Ich hatte schon ein ungutes Gefühl dabei, aber sie tat mir leid und ich brauchte eine Bleibe, mein Bruder war zu faul zu arbeiten und ich habe bis heute das Gefühl, ich schulde ihm was. Was genau, weiss ich nicht, aber wir wurden zusammen Missbraucht und ich habe ihn davor nicht geschützt, ausserdem war da ja noch was mit schuld sein, wisst ihr noch? Also, musste ich mich kümmern. Ich zahlte dort Miete, schaffte für mich und meinen Bruder essen ran und versuchte ihn auf die Beine zu stellen, jedoch vergebens. Ich hab niemals mit ihm über die Vorfälle damals gesprochen, nie ein Wort, kein Satz, keine Andeutung. Und ich weiss, es ist so bitter notwendig, weil er genau wie ich darunter leidet, ich weiss nur nicht, wie ich es machen soll. Weiter im Text. Ich wohnte dort 2 Jahre, dann konnte ich nicht mehr. Die Anwesenheit und die Verrücktheit meiner Stiefmutter machte mich fertig. Ich hatte auch die Nase voll von der Faulheit meines Bruders und ich musste damit aufhören, ihn in seiner Faulheit zu unterstützen. Die Kellerwohnung war schimmlig und ungemütlich und es erdrückte mich und 800 Euro für eine Wohnung dieser Art auszugeben wiederstrebte mir. Ich wollte wieder frei sein, die Türe zu machen. Ich zog in den nächsten Ort, fand dort eine billige Bleibe. Bis hierher hatte ich etwa 20 verschiedene Frauen. In manche war ich schwer verliebt, manche waren mir egal. Ich hab alles mitgenommen, was ging. Hier fand ich das erste mal eine Verbindung zu meinem Vater. Ich hab Frauen nie die Wahrheit erzählt, die Wahrheit über mich. Ich hab das Gefühl, ich trage ständig eine Maske, ich weiss verdammt mal nicht, wer ich bin oder wie ich wirklich bin. Es ist alles so verschwommen, ich weiss nicht, bin ich gut, bin ich böse. Ich habe manchmal Aggressionen, heftige. Ich habe oft Angst vor mir selbst. Ich empfinde es, als würde ich explodieren und nur meine Disziplin verhindert das. Ich kann Menschen nicht sagen, was ich empfinde, ich kann ihnen nicht sagen, was ich wirklich von ihnen halte. Erstens weiss ich es manchmal einfach nicht, manchmal habe ich Angst, sie zu verletzten. Ich komme mit jedem Menschen gut aus, jeder mag mich. Ich bin ein lustiger Geselle, manche sagen mir, ohne Dich wärs langweilig. Und das obwohl ich mich im Hintergrund halte, meine Meinung für mich behalte. Mit meiner vermeindlich guten Laune überspiele ich einfach mein Ich, mein Ich, von dem ich nicht mal weiss, was es ist. Weiter im Text.
Ich war 28 und ich lernte diese Frau kennen. Die Frau, durch die alles von damals an die Oberfläche kam. Ich lernte sie in einem Internetforum kennen. Ich sah ihr Bild und wusste, sie ist mein Schicksal. Ob ich nun ans Schicksal glaube oder nicht, es war so ein Gefühl. Wir unterhielten uns nächtelang, telefonierten. Sie wohnte ein gutes Stück von mir Weg. Ich wollte sie sehen und schlug ein Treffen vor. Dies geschah auch. Einige Tage zuvor sagte sie mir noch, sie sei krank. Ich dachte zuerst an Krebs oder sonst etwas körperliches. Aber nein. Sie offenbarte mir, sie sei schwer depressiv. Sie war damals 32, also ein wenig älter als ich.
Damit ihr den Faden nicht verliert. Das hier ist, worum es eigentlich geht. Es geht um diese Frau, um diese Begegnung und die Ereignisse. Alles zuvor war nur dazu da, damit ihr ein Bild von mir bekommt. Weiter.
Sie war 32, depressiv und war in Frührente. Oke, dachte ich mir. Mit dem Wort depressiv konnte ich bis dato nicht wirklich etwas anfangen, ich hatte bei Gott keinen Plan, was dies überhaupt bedeutet. Ich dachte mir halt, wird schon nicht so schlimm sein. Weit gefehlt. Sie kam zu mir, einfache Wegstrecke ca. 140km, es war Sonntag. Sie bat mich, sie an einem Parkplatz an der Autobahn abzuholen. Ich fuhr hin und mein Herz raste. Sie war bereits da und stand vorm Auto. Schwarz gekleidet, so wie es für Depris wohl üblich ist. Ich sah diese wunderschöne Frau. Schwarze Haare, weisse Haut, nicht ganz so schlank wie meine erste :-), aber weiblich, fehlte nur die Brille. Ich sagte gar nichts, ging auf sie zu, nahm sie in den Arm. Dieser Geruch, dieses innige Gefühl von "daheim angekommen zu sein", ich wollte sie gar nicht mehr loslassen. Wir wechselten ein paar Worte, sie brachte gar keinen Satz heraus. Ihr ging es wohl wie mir. Wir stiegen in mein Auto und fuhren in meine Wohnung. Ich machte uns Kaffee und die Stimmung lockerte sich. Ich erzählte ein bisschen von mir, aber auf eine ganz andere Art und Weise als sonst. Es war von Anfang an so vertraut. Sie erzählte nicht viel von ihr. Ihre Krankheit war ihr unangenehm und sie wich den Fragen danach aus, ich verstand das und tollerierte das. Ich küsste sie. Ich küsste sie von einem Moment auf den anderen und niemals zuvor hat mich ein Kuss dermassen in Erregung versetzt wie dieser. An diesem Tag gingen wir ein bisschen auf Entdeckungsreise, aber wir schliefen nicht miteinander. Das wollten wir uns aufheben. Abends wollte sie dann wieder zurück und ich brachte sie zu ihrem Auto, wir verabschiedeten uns und ich wusste gar nicht, was hier passiert war. Ich war glücklich, sie war mein Leben, das wusste ich. Ich wollte diese Frau, ich wollte sie so sehr. ABER, wo war die Depression fragte ich mich. Keine Spur, die ist doch ganz normal. Die nächsten Tage chatteten wir ständig, telefonierten und wir trafen uns wieder und wieder. Wir lernten uns besser kennen und langsam offenbarte sie mir auch Details zu ihrer Krankheit. Sie versuchte mir zu erklären, wie und was sie kann, was sie nicht kann, wo ihre Ängste sind. Sie kam regelmässig zu mir und langsam fragte ich mich, warum sie nicht mal über Nacht bleibt oder ein paar Tage bei mir verbringt. Und hier schlug alles um. Ich lud sie ein, bei mir zu bleiben, ein paar schöne Tag zu verbringen. Sie lehnte ab. Sie klärte mich um ihre Lebensumstände auf. Sie lebte noch bei ihrem Ex-Freund. Die beiden waren 10 Jahre zusammen. Als sie krank wurde, sagte sie mir, beendeten beide die Beziehung und lebten als Freunde zusammen. Ein mir unfassbarer Zustand. Aber ich bin tollerant und ich dachte, oke, das geht ja noch. Sie sagte mir weiter, dass sie dort nicht weg kann, dass sie dort ihre Zuflucht hat, ihre gewohnte Umgebung, ihre Katzen, ihre Eltern. Sie habe Angst, ihren Ex-Freund zu sagen, dass sie nun einen Freund hat, Angst davor, dass er sie dann auf die Strasse setzt und sie keine Zuflucht mehr hat. Oke, das kann ich verstehen. Weiter im Gespräch offenbarte sie mir, dass sie sich noch ein Bett teilen und unter der selben Decke schlafen. Das war mir zuviel, so etwas geht gar nicht und ich begann zu leiden. Ich sagte ihr, dass sie zu mir ziehen soll. Dass ich ihr ein guter Mann sein werde, dass ich für sie sorgen werde. Dazu meinte sie, dass sie sehen muss, wie sie alles noch schnell erledigt bekommt. Ich hab mich darauf verlassen. Zusammengefasst hatte ich eine depressive Freundin, die ich liebte, die bei ihrem Ex-Freund lebt (sie versicherte mir, dass sie keine sexuelle Beziehung zueinander hatten) und zudem noch im selben Bett schlafen. Das war eine schwere Last für mich. Aber ich vertraute darauf, dass sie diesen Schritt schnell gehen würde. Noch weiter gefehlt. Der Sex mit dieser Frau war etwas komplett neues für mich. Niemals zuvor empfand ich es als so intensiv, als so hemmungslos. Mich faszinierte es, dass sie schon nach Sekunden so heftige Orgasmen bekam. Es war einfach nur traumhaft, diese Frau zu spüren, sie zu küssen. Sie war die erste Frau, der ich sagte, dass ich sie liebe. Ich liebte sie wirklich. Ich liebte sie mit ihrer Krankheit, mit allem. Nur wurde es immer schlimmer. Sie brachte es nicht fertig, ihrem Ex zu gestehen, dass sie mich liebt, sie erwähnte es ihm gegenüber nicht einmal. Sie tat bei ihr zuhause so, als gäbe es mich nicht. Was für ein Mann ist das? Was für ein Mann beherbergt eine Frau, die nicht arbeitet, mit der er nicht schlafen darf, will oder kann, mit der er nur eine platonische Beziehung führt. Versteht mich nicht falsch, aber für mich ist es mehr als fragwürdig. Sie erledigte für ihn den Haushalt, als Gegenleistung für die Unterkunft, so ihre Worte. Ich wollte es ja glauben, ich wollte ihr vertrauen. Nebenbei gesagt, ist es mit dem Vertrauen bei mir nicht weit hergeholt. Ich bin ein Zweifler und ein gutgläubiger Mensch zugleich, auch so eine Sache, wo ich mir nicht ganz sicher bin. Ab hier waren wir ca. 3 Monate zusammen. Dann wurde mir auch klar, warum wir Abends nie telefonieren konnten, sondern nur dieses Drecks-gechatte. Klar, er war ja daheim und er durfte es ja nicht wissen. Das warf mich komplett aus der Bahn. Eines morgens nahm ich mein Handy, eine SMS von ihr. Guten morgen mein ....., da stimmt was mit dem Drucker nicht, weisst, was ich mein. Wär es OK, wenn ich heute Abend Gemüse mit Reis koche? Bussi. Hä? ich musste es 3 oder 4 mal lesen, um es zu verstehen. Als mir klar wurde, was ihr da für ein Missgeschick passierte, brach ich in Tränen zusammen. Nie zuvor in meinem Leben war ich so dermassen traurig und hilflos. Ich war so wütend, so voller Zorn, ich rief sie sofort an und fragte, was das soll. Sie erklärte mir, dass sich nach so vielen Jahren einfach so ein vertrauter Ton einfach normal sei. Ich verstand das nicht. Ich musste mich zusammenreissen und wieder runterkommen, also schlug ich auf meine Badtüre ein, ging duschen und dann zur arbeit. Irgendwie hatte ich das verdaut und die Sache ging weiter. Sie kam regelmässig, wir hatten Sex, sagten uns schöne Worte und träumten von einer gemeinsamen Zukunft. Ich wollte das so sehr und hoffte, dass nun alles anders wird. Ein paar Wochen darauf verbrachte sie die erste Nacht bei mir, es war wundervoll und bestärkte mich in meinem Guten glauben. Sie log ihren Ex zwar an, aber das war mir egal. Sie war mein und ich gehörte ihr. Bei dieser einzigen Übernachtung blieb es dann auch für längere Zeit. Ich begann mehr Druck auf sie auszuüben. Mittlerweile konnte ich nicht mehr schlafen. Jede Nacht, wenn Du gute Nacht SMS kam, tobten in meinem Kopf die wildesten Gedanken. Gedanken darüber, dass die beiden gerade Sex haben, dass sie ihm die Orgasmen schenkt, die für mich bestimmt waren. Ob sie mich wirklich betrogen hatte, weiss ich bis heute nicht mit Gewissheit. Ich schlief monatelang nur noch 3, 4 Stunden pro Tag. Nächte lang lief ich durch meine Wohnung, brach in Tränen aus, rauchte eine Kippe nach der anderen. Der Schmerz wurde immer schlimmer und betäubte mich. Ich fühlte gar nichts mehr. Aus dem lustigen Kerl wurde ein stummer Zeitgenosse. Meine Kollegen sprachen mich darauf an, was denn los sei. Ich habe manchen auch davon erzählt, aber Ratschläge, ich solle sie in den Wind schiessen, lies ich nicht gelten. Ich habe nie etwas wichtiges aufgegeben. Nun war schon ein halbes Jahr vergangen, keine Änderung, ich litt und sie gab sich ihrem Leben hin. Ich war es ihr wohl nicht wert, diesen Schritt zu gehen und so erfuhr ich am eigenen Leib, wie es ist depressiv zu sein. Eines Abends sass ich weinend am PC, weinend und voller Wut über meine Ohnmacht. Ich spielte mit einem Messer, machte die Klinge heiss und drückte sie mir ins Fleisch. Ich fühlte mich selber wieder, ich liebte diesen verdammten Schmerz, ich liebte dieses Zischen auf meiner Haut, ich liebte die schöne Wunde, die sich bildete, ich liebte diese Narben. Vor allem liebte ich dieses Gefühl der Ruhe nach dieser Aktion. Ich tat es immer wieder und meine Oberarme sehen zum Kotzen aus. Aber so fand ich schlaf und Ruhe. Natürlich bekamen es auch Kollegen mit und so stand mein Job auf der Kippe. Ich bekam Warnungen von vielen Seiten. Also begann ich mir zu sagen: "Was Du kannst, Du Schlampe, das kann ich auch" Und ich begann mir wieder Frauen zu suchen. Frauen zur Ablenkung. Leider waren hier ein paar sehr sensible dabei und ich nutzte sie aus. Ich wollte mit einer anderen Frau diesen Sex finden, den ich mit ihr hatte. Jedoch klappte dies eher schlecht als recht. Von meinem Hausarzt lies ich mir Cialis und Viagra verschreiben, da ich durch den Stress mit ihr schon heftige Potenzprobleme hatte. Es waren in dieser Zeit ca. 5 oder 6 Frauen, die ich neben ihr hatte. Ich tat ihnen allen schrecklich weh. Ich belog sie, belog meine Freundin. Aber die Ablenkung tat mir gut, ich konnte wieder schlafen und hatte Genugtuung. Keine Sorge, ich hatte schon erkannt, was hier für ein Mensch in mir steckt. Ich kann unglaublich skrupellos sein. Ich kann sehr gut lügen und Geschichten erzählen. Ich weiss, was man Frauen sagen muss, um sie rumzukriegen. Aber ich hatte so Angst vor mir selbst. Ich sah mich doch eigentlich als lieben Menschen, der anderen hilft. Meine ganzen Ideale gingen den Bach runter. Meine Disziplin. Ich war ständig auf der Suche nach Extremen, suchte Streit, suchte einfach Alles, war mich ablenkte. Aber wie es so oft ist, sind diese Ablenkungen nur von kurzer Dauer. Der Schmerz, sie nicht bei mir zu haben, war stärker als alles andere und ich wollte alles aufarbeiten. Hier geschah auch die Aussprache mit meiner Mum. In unserer Firma gibts eine Psychologin und ich wollte mir auch helfen lassen. In mehreren Sitzungen erzählte ich ihr Alles. Sie riet mir, mich intensiver behandeln zu lassen und gab mir Adressen. Ich wollte einen Termin vereinbaren, aber wie es in der heutigen Zeit nun mal so ist, muss man ewig lange warten. Das war mir dann zu blöd und ich habs abgebrochen und fiel zurück in das alte Schema. Sie lebte dort, wir hatten Sex, sagten uns schöne Dinge, ich setzte sie mehr und mehr unter Druck. Nun ist sind ca. 1,5 Jahre vergangen und ich kann nicht mehr. Mittlerweile fing ich an, im Halbschlaf aufzuwachen und extrem verstörende Erlebnisse zu haben. Ich denke, dies ist allgemein als Schlafstarre bekannt und zeigt, dass seelische Zustand einem Müllhaufen gleicht. Ich hatte massiv Angst vorm Schlafen. Ihr müsst euch das so vorstellen, ihr wacht auf, könnt euch aber nicht bewegen, es dröhnt dermassen extrem in den Ohren, man sieht angsteinflössende Sachen und nur mit viel Kraft kann man sich davon befreien, einen Finger bewegen, dann hört es auf. Man schläft ein und ein paar Minuten später passiert es wieder. Das musste aufhören. Ich beschloss, sie zum Teufel zu jagen. Liebe hin, Liebe her. Wenn ich es ihr nicht wert bin, dann verpiss Dich. Ich sagte ihr heftig unschöne Worte und um noch Einen draufzusetzten, erzählte ich ihr alle meine Seitensprünge. Ich hasse diese Frau und doch liebte ich sie so sehr. Ein paar Tage darauf lernte ich wieder eine neue Frau kennen. Sie war wohl mit das Hübscheste Wesen auf dieser Welt. Ganz anders als sie, sie war lebenslustig und voller Tatendrang. Die Bindung zu der anderen Begann mir egal zu werden. Ich verbrachte viel Zeit mir der neuen. Und siehe da. Eines morgens ein Anruf von der Kranken. "Es hat sich viel geändert, ich habs ihm gesagt. Wir können nun unser Leben anfangen". Ich hatte ihr von der neuen erzählt und unterbewusst wusste ich es, dass es Taktik von ihr war. Ich wusste, sie hängt genauso an mir, wie ich an ihr, aber ich wollte raus aus diesem Loch, ich wollte die Neue. Wir hatten ja zusammen schon einen Urlaub geplant und auch gebucht. Die kranke war mir egal und ich liess sie das auch spüren und je mehr ich das tat, desto mehr konnte sie auf einmal. Auf einmal hatte ich 2 Frauen zur gleichen Zeit. Sie fing an zu kämpfen. Auf einmal war sie tagelang da und sie holte mich zurück. Der Urlaub mit der neuen war eine Katastrophe, weil ich schon wieder viel zu weit im Sog der anderen steckte. Nach der Woche Ibiza war Schluss und ich war pleite. So eine Drecksinsel, schiesse teuer. Einige Wochen lief alles Bestens und ich glaubte nun wirklich daran, dass sich alles zum Guten wenden würde. Sie hatte ja gezeigt, dass sie kann. Aber wieder weit gefehlt. Sie fand Ausreden um Ausreden, um den Termin ihres Umzugs zu verschieben. 2 Jahre vergangen und ich habe wieder angefangen, mich zu schneiden. Die Schlafstarr-Phasen setzten wieder ein und ich liess mich vom Hausarzt ruhigstellen. Bekam Mittel gegen meine Angst, meine Panik und sie tat wieder nichts, gar nichts, nichts. Ich fasste meinen Mut und rief ihren Ex an, um mit ihm zu reden. Zu meiner Überraschung, wusste er, wer ich bin, aber er war sehr kurz angebunden. Ich bot ihm ein Treffen an, ich wollte von Mann zu Mann mit ihm reden. Aber auch er tat nichts. 2,5 Jahre vergangen und mir langts. Ich hatte den Kontakt zu ihr abgebrochen, komplett, ohne neue Frauen und ich wurde langsam wieder normal. Aber der Mensch von frührer war weg. Diese Zeit hat mich so viel Kraft gekostet und es dauerte wirklich lange, um wieder ein Stück von dem zu bekommen, wie es einmal war.
Vor 8 Monaten lernte ich meine jetztige Freundin kennen. Eine unglaublich liebe, starke, aber auch dominante Frau. Es war, als würde ich sie schon ewig kennen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich bereit für eine neue Beziehung bin. Aber, ich vermisse die andere. Ich vermisse diesen Sex, den ich jetzt nicht mehr haben kann. Ich vermisse dieses Gefühl von daheim sein. Sie kann mich nicht so verstehen wie die kranke es tat. Und ich weiss eigentlich gar nicht, warum ich das alles tue. Ich habe das Gefühl, ich bin nur mit ihr zusammengezogen, um es ihr recht zu machen. Ich habe Angst, dass noch nicht genug Zeit seit diesem Drama vergangen ist. Ich denke jeden Tag an die andere, denke an sie, wenn ich mir einen runterhole und ich würde soviel dafür geben, nochmal mit ihr zu schlafen. Was stimmt mit mir nicht? Ich weiss nicht, warum ich Dinge tue, die ich eigentlich nicht will, warum jeder mich so hindrehen kann, wie er es gerade braucht. Warum habe ich so sehr Angst, anderen Menschen die Wahrheit zu sagen. Es gibt bei mir keinen Mittelweg, kein grau, nur schwarz oder weiss. entweder ich flippe total aus, werde unberechenbar oder ich tue gar nichts. Warum fangen die Erlebnisse der Kindheit jetzt an zu arbeiten. Ich weiss nicht, was ich für ein Mensch bin, ich weiss nicht, was ich bin. Mir geht es hier gut, bin glücklich, habe wieder Spass, ich unternehme viel mit meiner Freundin, wir leben wie es sich gehört. Ich möchte Kinder mit ihr und das wird auch verdammt nochmal Zeit, ich liebe sie. Aber ich kann sie nicht so lieben wie die andere und das macht mir Angst, dass aus diesem Grunde alles kaputt geht. Diese Kranke hat mich an meine Grenzen geführt und ich befürchte, dass dies alles noch nicht vorbei ist, aber ich hoffe es. Ich fühl mich innerlich so kaputt und ich halte nach Aussen eine Maske aufrecht. Ich habe Angst vor mir selbst und ich fürchte, dass ich einen ziemlichen psychischen Schaden habe, der vielleicht durch die Geschichte mit der Kranken erst so richtig zu Tage getreten ist. Versteht mich nicht falsch, ich kann ohne Probleme meinen Tag meistern, bin der Liebste Mensch auf Erden, aber wenn ich Zeit zum Nachdenken habe, dann erkenne ich mich selbst nicht. Schwer zu erklären.
Danke fürs Lesen!
eines vorweg. Ich würde mir hier nicht alles von der Seele schreiben, wenn es mich nicht wirklich belasten würde. Es geht um micht, um mein Empfinden, meine Sichtweisen und um Liebe. Ich bin männlich, 32 Jahre, habe einen guten Job, habe eine Freundin, eine gemeinsame Wohnung. Eigentlich so, wie es sich viele wünschen würden und wie ich es mir immer gewünscht habe, wenn da nicht ein WENN wäre. Ich werd euch an meiner Geschichte teilhaben lassen und ich hoffe, dass mir das Schreiben evtl. etwas hilft. Mancher wird sich vielleicht denken, was ist er denn für Einer. Aber ich denke selbst von mir, dass ich einen starken Willen habe, einen offenen Geist, ich kann mich in andere hineinversetzen. Ich bin kein grosser Redner, halte mich gerne im Hintergrund, aber ich halte mich für halbwegs intelligent, habe Mut und habe einiges durchgemacht. Ich würde mich als einen gestandenen Mann bezeichnen. Warum schreib ich nun in einem Forum wie diesem? Ich lese hier schon seit Jahren mit und ich habe das Empfinden, wenn es um Themen wie das meine geht, vernüftige Antworten kommen, auch wenn sonst viel geflamed wird :-)
Nun, wo fange ich an? Ich denke, bei meiner Kindheit, wo ich glaube, dass vieles begraben liegt. Ich hab mir hierzu vor 2 Jahren schon einmal professionelle Hilfe geholt, aber es wieder abgebrochen.
Es gab, als ich 5 oder 6 Jahre alt war, über Jahre hinweg sexuelle Übergriffe auf mich und meinen Bruder, der 2 Jahre jünger ist als ich. Wir wurden gezwungen, gegenseitige Handlungen an uns zu vollziehen. Dies geschah durch verschiedene Personen. Mir wurde damals geraten, Anzeige zu erstatten, aber diese Vorfälle sind über 25 Jahre her und ich lehne dies strick ab. Ich schreibe das auch nur, damit ihr vielleicht einen Zusammenhang der damaligen Vorfälle zu meinem jetztigen Befinden herstellen könnt. Ich kann mit diesem Umstand umgehen, ich kann darüber nachdenken, ohne irgendein Gefühl zu haben, es macht mich nicht traurig und ich scheue mich auch nicht vor der Konfrontation damit. Das zeigt mir irgendwie, dass ich es wenigstens ansatzweise verarbeitet habe. Und es gibt Menschen, denen noch viel Schlimmers angetan wurde. Also Ratschläge, die in die Richtung gehen, dass diese Menschen dafür bestraft werden sollen, bitte unterlassen.
Irgendwann zur selben Zeit kriselte es zwischen meinen Eltern. Ich erinnere mich noch so gut daran, als ich Abends mit meinem Bruder im Wohnzimmer sass, es war ein Höllenlärm im Haus, meine Eltern stritten sich. Da kam Mum zu mir und meinem Bruder ins Zimmer und schrie uns an: "Ihr seid an Allem schuld". Dieser Satz sitzt bis heute tief. An was sollen 2 kleine Jungs denn schuld sein? Später verstand ich dann warum. Meine Mum war grade mal 18 als ich zur Welt kam, mein Dad grade mal 17. Wie soll das denn auch gut gehen. Mein Dad ging dann weg zu einer anderen Frau. Er ist mittlerweile das 4. mal verheiiratet, naja :-) Aber eben dieser Satz meiner Mutter hat mir einen ziemlichen Schlag versetzt und ich höre ihn heute noch so, als wäre es gestern gewesen und ich würde mir so sehr wünschen, dass er endlich leiser wird. Wie stellt man sich einem solchen Problem? Vor 3 Jahren, als meine Odysee begann (dazu später mehr), fuhr ich zu ihr, um mit ihr zu reden. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis mit meiner Mum, sie hat mich und meinen Bruder durchgebracht, alleine. Sie hat geschuftet wie eine Löwin und dafür liebe ich sie über Alles. Ich fuhr also zu ihr, setzte mich hin und fragte sie nach dem Abend, als Dad ging, ob sie sich noch erinner kann. Sie verneinte das. "Ich schon", sagte ich und begann sofort zu weinen. Sie schien es wirklich vergessen zu haben und es dämmerte ihr erst nachdem ich ihr sagte, dass mich dieser Satz "Ihr seid an Allem schuld" bis heute fertig macht. Sie heulte wie ein Schlosshund. Ich wollte ihr das auch nicht antun, aber ich musste es. Ich musste es in der Hoffnung, es würde meinen Schmerz lindern. Im ersten Moment war es leichter, aber irgendwie lastet es immer noch auf mir. Es hat mich auch ungeheuere Überwindung gekostet, aber ich stelle mich meinen Problemen. Mit ihr darüber zu reden, war für mich die einzig logische Lösung, wohl nicht.
Die Übergriffe auf mich und meinen Bruder hörten irgendwann auf, wann dies war, kann ich nicht mehr sagen. Die weitere Jugend verlief in meinen Augen so, wie es sein sollte. Druch meine ganze Famile ziehen sich Scheidungen, Streitigkeiten, also war mir das nie ein rechtes Vorbild. Ich hatte viele Freunde, gute Freunde. Aber die meisten sagten mir regelmässig, dass ich es mit den Nerven habe. In irgendeiner Weise war ich doch anders, zurückhaltender, ich hatte ein anderes Denken, war nicht ganz so risikobereit, war in einer Weise immer das Gewissen der Anderen. So habe ich das noch in Erinnerung. Die Übergriffe und die Ungereimtheiten in der Familie hatten in dieser Zeit auch keinen bewussten Einfluss auf mich. Meinen ersten richtigen Sex hatte ich im Alter von 13 mit einer Frau, die noch heute Herzklopfen hervorruft, diese hat mich auch geprägt auf einen bestimmten Frauentyp :-) Dieser Typ ist schwarzhaarig, schlank und trägt eine Brille *lach*. Das nur nebenbei. Eine ganz normale Jugend, jedenfalls empfinde ich es so. Mit 20 bin ich dann von meiner Heimat weg, zusammen mit meiner damaligen Freundin. Ich begann in meinem Job, wo ich noch heute bin und leider hatte ich wenig Zeit für sie und wir lebten uns auseinander. Nach 1 Jahr waren wir wieder getrennt, sie ging zurück und ich blieb. Und von hier an änderte sich mein Leben, mein Denken. Notgedrunden, die Mieten sind hier ziemlich teuer, zog ich in das Haus meiner Stiefmutter. Sie war die 3. Frau meines Vaters, sie waren 15 Jahre verheiratet. Sie hat mich und meinen Bruder immer wie ihre eigenen Kinder gesehen, aber sie hatte gehörig einen an der Waffel. Wie gesagt, mein Bruder wohnte bereits dort und ich zog mit ihm zusammen in die Kellerwohnung. Ich wusste damals, mein Vater hatte sie gerade verlassen, dass es für sie alleine nicht möglich war, das Haus zu halten. Sie hatten zusammen 2 Häuser gebaut und hatten mächtig schulden. Ich hatte schon ein ungutes Gefühl dabei, aber sie tat mir leid und ich brauchte eine Bleibe, mein Bruder war zu faul zu arbeiten und ich habe bis heute das Gefühl, ich schulde ihm was. Was genau, weiss ich nicht, aber wir wurden zusammen Missbraucht und ich habe ihn davor nicht geschützt, ausserdem war da ja noch was mit schuld sein, wisst ihr noch? Also, musste ich mich kümmern. Ich zahlte dort Miete, schaffte für mich und meinen Bruder essen ran und versuchte ihn auf die Beine zu stellen, jedoch vergebens. Ich hab niemals mit ihm über die Vorfälle damals gesprochen, nie ein Wort, kein Satz, keine Andeutung. Und ich weiss, es ist so bitter notwendig, weil er genau wie ich darunter leidet, ich weiss nur nicht, wie ich es machen soll. Weiter im Text. Ich wohnte dort 2 Jahre, dann konnte ich nicht mehr. Die Anwesenheit und die Verrücktheit meiner Stiefmutter machte mich fertig. Ich hatte auch die Nase voll von der Faulheit meines Bruders und ich musste damit aufhören, ihn in seiner Faulheit zu unterstützen. Die Kellerwohnung war schimmlig und ungemütlich und es erdrückte mich und 800 Euro für eine Wohnung dieser Art auszugeben wiederstrebte mir. Ich wollte wieder frei sein, die Türe zu machen. Ich zog in den nächsten Ort, fand dort eine billige Bleibe. Bis hierher hatte ich etwa 20 verschiedene Frauen. In manche war ich schwer verliebt, manche waren mir egal. Ich hab alles mitgenommen, was ging. Hier fand ich das erste mal eine Verbindung zu meinem Vater. Ich hab Frauen nie die Wahrheit erzählt, die Wahrheit über mich. Ich hab das Gefühl, ich trage ständig eine Maske, ich weiss verdammt mal nicht, wer ich bin oder wie ich wirklich bin. Es ist alles so verschwommen, ich weiss nicht, bin ich gut, bin ich böse. Ich habe manchmal Aggressionen, heftige. Ich habe oft Angst vor mir selbst. Ich empfinde es, als würde ich explodieren und nur meine Disziplin verhindert das. Ich kann Menschen nicht sagen, was ich empfinde, ich kann ihnen nicht sagen, was ich wirklich von ihnen halte. Erstens weiss ich es manchmal einfach nicht, manchmal habe ich Angst, sie zu verletzten. Ich komme mit jedem Menschen gut aus, jeder mag mich. Ich bin ein lustiger Geselle, manche sagen mir, ohne Dich wärs langweilig. Und das obwohl ich mich im Hintergrund halte, meine Meinung für mich behalte. Mit meiner vermeindlich guten Laune überspiele ich einfach mein Ich, mein Ich, von dem ich nicht mal weiss, was es ist. Weiter im Text.
Ich war 28 und ich lernte diese Frau kennen. Die Frau, durch die alles von damals an die Oberfläche kam. Ich lernte sie in einem Internetforum kennen. Ich sah ihr Bild und wusste, sie ist mein Schicksal. Ob ich nun ans Schicksal glaube oder nicht, es war so ein Gefühl. Wir unterhielten uns nächtelang, telefonierten. Sie wohnte ein gutes Stück von mir Weg. Ich wollte sie sehen und schlug ein Treffen vor. Dies geschah auch. Einige Tage zuvor sagte sie mir noch, sie sei krank. Ich dachte zuerst an Krebs oder sonst etwas körperliches. Aber nein. Sie offenbarte mir, sie sei schwer depressiv. Sie war damals 32, also ein wenig älter als ich.
Damit ihr den Faden nicht verliert. Das hier ist, worum es eigentlich geht. Es geht um diese Frau, um diese Begegnung und die Ereignisse. Alles zuvor war nur dazu da, damit ihr ein Bild von mir bekommt. Weiter.
Sie war 32, depressiv und war in Frührente. Oke, dachte ich mir. Mit dem Wort depressiv konnte ich bis dato nicht wirklich etwas anfangen, ich hatte bei Gott keinen Plan, was dies überhaupt bedeutet. Ich dachte mir halt, wird schon nicht so schlimm sein. Weit gefehlt. Sie kam zu mir, einfache Wegstrecke ca. 140km, es war Sonntag. Sie bat mich, sie an einem Parkplatz an der Autobahn abzuholen. Ich fuhr hin und mein Herz raste. Sie war bereits da und stand vorm Auto. Schwarz gekleidet, so wie es für Depris wohl üblich ist. Ich sah diese wunderschöne Frau. Schwarze Haare, weisse Haut, nicht ganz so schlank wie meine erste :-), aber weiblich, fehlte nur die Brille. Ich sagte gar nichts, ging auf sie zu, nahm sie in den Arm. Dieser Geruch, dieses innige Gefühl von "daheim angekommen zu sein", ich wollte sie gar nicht mehr loslassen. Wir wechselten ein paar Worte, sie brachte gar keinen Satz heraus. Ihr ging es wohl wie mir. Wir stiegen in mein Auto und fuhren in meine Wohnung. Ich machte uns Kaffee und die Stimmung lockerte sich. Ich erzählte ein bisschen von mir, aber auf eine ganz andere Art und Weise als sonst. Es war von Anfang an so vertraut. Sie erzählte nicht viel von ihr. Ihre Krankheit war ihr unangenehm und sie wich den Fragen danach aus, ich verstand das und tollerierte das. Ich küsste sie. Ich küsste sie von einem Moment auf den anderen und niemals zuvor hat mich ein Kuss dermassen in Erregung versetzt wie dieser. An diesem Tag gingen wir ein bisschen auf Entdeckungsreise, aber wir schliefen nicht miteinander. Das wollten wir uns aufheben. Abends wollte sie dann wieder zurück und ich brachte sie zu ihrem Auto, wir verabschiedeten uns und ich wusste gar nicht, was hier passiert war. Ich war glücklich, sie war mein Leben, das wusste ich. Ich wollte diese Frau, ich wollte sie so sehr. ABER, wo war die Depression fragte ich mich. Keine Spur, die ist doch ganz normal. Die nächsten Tage chatteten wir ständig, telefonierten und wir trafen uns wieder und wieder. Wir lernten uns besser kennen und langsam offenbarte sie mir auch Details zu ihrer Krankheit. Sie versuchte mir zu erklären, wie und was sie kann, was sie nicht kann, wo ihre Ängste sind. Sie kam regelmässig zu mir und langsam fragte ich mich, warum sie nicht mal über Nacht bleibt oder ein paar Tage bei mir verbringt. Und hier schlug alles um. Ich lud sie ein, bei mir zu bleiben, ein paar schöne Tag zu verbringen. Sie lehnte ab. Sie klärte mich um ihre Lebensumstände auf. Sie lebte noch bei ihrem Ex-Freund. Die beiden waren 10 Jahre zusammen. Als sie krank wurde, sagte sie mir, beendeten beide die Beziehung und lebten als Freunde zusammen. Ein mir unfassbarer Zustand. Aber ich bin tollerant und ich dachte, oke, das geht ja noch. Sie sagte mir weiter, dass sie dort nicht weg kann, dass sie dort ihre Zuflucht hat, ihre gewohnte Umgebung, ihre Katzen, ihre Eltern. Sie habe Angst, ihren Ex-Freund zu sagen, dass sie nun einen Freund hat, Angst davor, dass er sie dann auf die Strasse setzt und sie keine Zuflucht mehr hat. Oke, das kann ich verstehen. Weiter im Gespräch offenbarte sie mir, dass sie sich noch ein Bett teilen und unter der selben Decke schlafen. Das war mir zuviel, so etwas geht gar nicht und ich begann zu leiden. Ich sagte ihr, dass sie zu mir ziehen soll. Dass ich ihr ein guter Mann sein werde, dass ich für sie sorgen werde. Dazu meinte sie, dass sie sehen muss, wie sie alles noch schnell erledigt bekommt. Ich hab mich darauf verlassen. Zusammengefasst hatte ich eine depressive Freundin, die ich liebte, die bei ihrem Ex-Freund lebt (sie versicherte mir, dass sie keine sexuelle Beziehung zueinander hatten) und zudem noch im selben Bett schlafen. Das war eine schwere Last für mich. Aber ich vertraute darauf, dass sie diesen Schritt schnell gehen würde. Noch weiter gefehlt. Der Sex mit dieser Frau war etwas komplett neues für mich. Niemals zuvor empfand ich es als so intensiv, als so hemmungslos. Mich faszinierte es, dass sie schon nach Sekunden so heftige Orgasmen bekam. Es war einfach nur traumhaft, diese Frau zu spüren, sie zu küssen. Sie war die erste Frau, der ich sagte, dass ich sie liebe. Ich liebte sie wirklich. Ich liebte sie mit ihrer Krankheit, mit allem. Nur wurde es immer schlimmer. Sie brachte es nicht fertig, ihrem Ex zu gestehen, dass sie mich liebt, sie erwähnte es ihm gegenüber nicht einmal. Sie tat bei ihr zuhause so, als gäbe es mich nicht. Was für ein Mann ist das? Was für ein Mann beherbergt eine Frau, die nicht arbeitet, mit der er nicht schlafen darf, will oder kann, mit der er nur eine platonische Beziehung führt. Versteht mich nicht falsch, aber für mich ist es mehr als fragwürdig. Sie erledigte für ihn den Haushalt, als Gegenleistung für die Unterkunft, so ihre Worte. Ich wollte es ja glauben, ich wollte ihr vertrauen. Nebenbei gesagt, ist es mit dem Vertrauen bei mir nicht weit hergeholt. Ich bin ein Zweifler und ein gutgläubiger Mensch zugleich, auch so eine Sache, wo ich mir nicht ganz sicher bin. Ab hier waren wir ca. 3 Monate zusammen. Dann wurde mir auch klar, warum wir Abends nie telefonieren konnten, sondern nur dieses Drecks-gechatte. Klar, er war ja daheim und er durfte es ja nicht wissen. Das warf mich komplett aus der Bahn. Eines morgens nahm ich mein Handy, eine SMS von ihr. Guten morgen mein ....., da stimmt was mit dem Drucker nicht, weisst, was ich mein. Wär es OK, wenn ich heute Abend Gemüse mit Reis koche? Bussi. Hä? ich musste es 3 oder 4 mal lesen, um es zu verstehen. Als mir klar wurde, was ihr da für ein Missgeschick passierte, brach ich in Tränen zusammen. Nie zuvor in meinem Leben war ich so dermassen traurig und hilflos. Ich war so wütend, so voller Zorn, ich rief sie sofort an und fragte, was das soll. Sie erklärte mir, dass sich nach so vielen Jahren einfach so ein vertrauter Ton einfach normal sei. Ich verstand das nicht. Ich musste mich zusammenreissen und wieder runterkommen, also schlug ich auf meine Badtüre ein, ging duschen und dann zur arbeit. Irgendwie hatte ich das verdaut und die Sache ging weiter. Sie kam regelmässig, wir hatten Sex, sagten uns schöne Worte und träumten von einer gemeinsamen Zukunft. Ich wollte das so sehr und hoffte, dass nun alles anders wird. Ein paar Wochen darauf verbrachte sie die erste Nacht bei mir, es war wundervoll und bestärkte mich in meinem Guten glauben. Sie log ihren Ex zwar an, aber das war mir egal. Sie war mein und ich gehörte ihr. Bei dieser einzigen Übernachtung blieb es dann auch für längere Zeit. Ich begann mehr Druck auf sie auszuüben. Mittlerweile konnte ich nicht mehr schlafen. Jede Nacht, wenn Du gute Nacht SMS kam, tobten in meinem Kopf die wildesten Gedanken. Gedanken darüber, dass die beiden gerade Sex haben, dass sie ihm die Orgasmen schenkt, die für mich bestimmt waren. Ob sie mich wirklich betrogen hatte, weiss ich bis heute nicht mit Gewissheit. Ich schlief monatelang nur noch 3, 4 Stunden pro Tag. Nächte lang lief ich durch meine Wohnung, brach in Tränen aus, rauchte eine Kippe nach der anderen. Der Schmerz wurde immer schlimmer und betäubte mich. Ich fühlte gar nichts mehr. Aus dem lustigen Kerl wurde ein stummer Zeitgenosse. Meine Kollegen sprachen mich darauf an, was denn los sei. Ich habe manchen auch davon erzählt, aber Ratschläge, ich solle sie in den Wind schiessen, lies ich nicht gelten. Ich habe nie etwas wichtiges aufgegeben. Nun war schon ein halbes Jahr vergangen, keine Änderung, ich litt und sie gab sich ihrem Leben hin. Ich war es ihr wohl nicht wert, diesen Schritt zu gehen und so erfuhr ich am eigenen Leib, wie es ist depressiv zu sein. Eines Abends sass ich weinend am PC, weinend und voller Wut über meine Ohnmacht. Ich spielte mit einem Messer, machte die Klinge heiss und drückte sie mir ins Fleisch. Ich fühlte mich selber wieder, ich liebte diesen verdammten Schmerz, ich liebte dieses Zischen auf meiner Haut, ich liebte die schöne Wunde, die sich bildete, ich liebte diese Narben. Vor allem liebte ich dieses Gefühl der Ruhe nach dieser Aktion. Ich tat es immer wieder und meine Oberarme sehen zum Kotzen aus. Aber so fand ich schlaf und Ruhe. Natürlich bekamen es auch Kollegen mit und so stand mein Job auf der Kippe. Ich bekam Warnungen von vielen Seiten. Also begann ich mir zu sagen: "Was Du kannst, Du Schlampe, das kann ich auch" Und ich begann mir wieder Frauen zu suchen. Frauen zur Ablenkung. Leider waren hier ein paar sehr sensible dabei und ich nutzte sie aus. Ich wollte mit einer anderen Frau diesen Sex finden, den ich mit ihr hatte. Jedoch klappte dies eher schlecht als recht. Von meinem Hausarzt lies ich mir Cialis und Viagra verschreiben, da ich durch den Stress mit ihr schon heftige Potenzprobleme hatte. Es waren in dieser Zeit ca. 5 oder 6 Frauen, die ich neben ihr hatte. Ich tat ihnen allen schrecklich weh. Ich belog sie, belog meine Freundin. Aber die Ablenkung tat mir gut, ich konnte wieder schlafen und hatte Genugtuung. Keine Sorge, ich hatte schon erkannt, was hier für ein Mensch in mir steckt. Ich kann unglaublich skrupellos sein. Ich kann sehr gut lügen und Geschichten erzählen. Ich weiss, was man Frauen sagen muss, um sie rumzukriegen. Aber ich hatte so Angst vor mir selbst. Ich sah mich doch eigentlich als lieben Menschen, der anderen hilft. Meine ganzen Ideale gingen den Bach runter. Meine Disziplin. Ich war ständig auf der Suche nach Extremen, suchte Streit, suchte einfach Alles, war mich ablenkte. Aber wie es so oft ist, sind diese Ablenkungen nur von kurzer Dauer. Der Schmerz, sie nicht bei mir zu haben, war stärker als alles andere und ich wollte alles aufarbeiten. Hier geschah auch die Aussprache mit meiner Mum. In unserer Firma gibts eine Psychologin und ich wollte mir auch helfen lassen. In mehreren Sitzungen erzählte ich ihr Alles. Sie riet mir, mich intensiver behandeln zu lassen und gab mir Adressen. Ich wollte einen Termin vereinbaren, aber wie es in der heutigen Zeit nun mal so ist, muss man ewig lange warten. Das war mir dann zu blöd und ich habs abgebrochen und fiel zurück in das alte Schema. Sie lebte dort, wir hatten Sex, sagten uns schöne Dinge, ich setzte sie mehr und mehr unter Druck. Nun ist sind ca. 1,5 Jahre vergangen und ich kann nicht mehr. Mittlerweile fing ich an, im Halbschlaf aufzuwachen und extrem verstörende Erlebnisse zu haben. Ich denke, dies ist allgemein als Schlafstarre bekannt und zeigt, dass seelische Zustand einem Müllhaufen gleicht. Ich hatte massiv Angst vorm Schlafen. Ihr müsst euch das so vorstellen, ihr wacht auf, könnt euch aber nicht bewegen, es dröhnt dermassen extrem in den Ohren, man sieht angsteinflössende Sachen und nur mit viel Kraft kann man sich davon befreien, einen Finger bewegen, dann hört es auf. Man schläft ein und ein paar Minuten später passiert es wieder. Das musste aufhören. Ich beschloss, sie zum Teufel zu jagen. Liebe hin, Liebe her. Wenn ich es ihr nicht wert bin, dann verpiss Dich. Ich sagte ihr heftig unschöne Worte und um noch Einen draufzusetzten, erzählte ich ihr alle meine Seitensprünge. Ich hasse diese Frau und doch liebte ich sie so sehr. Ein paar Tage darauf lernte ich wieder eine neue Frau kennen. Sie war wohl mit das Hübscheste Wesen auf dieser Welt. Ganz anders als sie, sie war lebenslustig und voller Tatendrang. Die Bindung zu der anderen Begann mir egal zu werden. Ich verbrachte viel Zeit mir der neuen. Und siehe da. Eines morgens ein Anruf von der Kranken. "Es hat sich viel geändert, ich habs ihm gesagt. Wir können nun unser Leben anfangen". Ich hatte ihr von der neuen erzählt und unterbewusst wusste ich es, dass es Taktik von ihr war. Ich wusste, sie hängt genauso an mir, wie ich an ihr, aber ich wollte raus aus diesem Loch, ich wollte die Neue. Wir hatten ja zusammen schon einen Urlaub geplant und auch gebucht. Die kranke war mir egal und ich liess sie das auch spüren und je mehr ich das tat, desto mehr konnte sie auf einmal. Auf einmal hatte ich 2 Frauen zur gleichen Zeit. Sie fing an zu kämpfen. Auf einmal war sie tagelang da und sie holte mich zurück. Der Urlaub mit der neuen war eine Katastrophe, weil ich schon wieder viel zu weit im Sog der anderen steckte. Nach der Woche Ibiza war Schluss und ich war pleite. So eine Drecksinsel, schiesse teuer. Einige Wochen lief alles Bestens und ich glaubte nun wirklich daran, dass sich alles zum Guten wenden würde. Sie hatte ja gezeigt, dass sie kann. Aber wieder weit gefehlt. Sie fand Ausreden um Ausreden, um den Termin ihres Umzugs zu verschieben. 2 Jahre vergangen und ich habe wieder angefangen, mich zu schneiden. Die Schlafstarr-Phasen setzten wieder ein und ich liess mich vom Hausarzt ruhigstellen. Bekam Mittel gegen meine Angst, meine Panik und sie tat wieder nichts, gar nichts, nichts. Ich fasste meinen Mut und rief ihren Ex an, um mit ihm zu reden. Zu meiner Überraschung, wusste er, wer ich bin, aber er war sehr kurz angebunden. Ich bot ihm ein Treffen an, ich wollte von Mann zu Mann mit ihm reden. Aber auch er tat nichts. 2,5 Jahre vergangen und mir langts. Ich hatte den Kontakt zu ihr abgebrochen, komplett, ohne neue Frauen und ich wurde langsam wieder normal. Aber der Mensch von frührer war weg. Diese Zeit hat mich so viel Kraft gekostet und es dauerte wirklich lange, um wieder ein Stück von dem zu bekommen, wie es einmal war.
Vor 8 Monaten lernte ich meine jetztige Freundin kennen. Eine unglaublich liebe, starke, aber auch dominante Frau. Es war, als würde ich sie schon ewig kennen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich bereit für eine neue Beziehung bin. Aber, ich vermisse die andere. Ich vermisse diesen Sex, den ich jetzt nicht mehr haben kann. Ich vermisse dieses Gefühl von daheim sein. Sie kann mich nicht so verstehen wie die kranke es tat. Und ich weiss eigentlich gar nicht, warum ich das alles tue. Ich habe das Gefühl, ich bin nur mit ihr zusammengezogen, um es ihr recht zu machen. Ich habe Angst, dass noch nicht genug Zeit seit diesem Drama vergangen ist. Ich denke jeden Tag an die andere, denke an sie, wenn ich mir einen runterhole und ich würde soviel dafür geben, nochmal mit ihr zu schlafen. Was stimmt mit mir nicht? Ich weiss nicht, warum ich Dinge tue, die ich eigentlich nicht will, warum jeder mich so hindrehen kann, wie er es gerade braucht. Warum habe ich so sehr Angst, anderen Menschen die Wahrheit zu sagen. Es gibt bei mir keinen Mittelweg, kein grau, nur schwarz oder weiss. entweder ich flippe total aus, werde unberechenbar oder ich tue gar nichts. Warum fangen die Erlebnisse der Kindheit jetzt an zu arbeiten. Ich weiss nicht, was ich für ein Mensch bin, ich weiss nicht, was ich bin. Mir geht es hier gut, bin glücklich, habe wieder Spass, ich unternehme viel mit meiner Freundin, wir leben wie es sich gehört. Ich möchte Kinder mit ihr und das wird auch verdammt nochmal Zeit, ich liebe sie. Aber ich kann sie nicht so lieben wie die andere und das macht mir Angst, dass aus diesem Grunde alles kaputt geht. Diese Kranke hat mich an meine Grenzen geführt und ich befürchte, dass dies alles noch nicht vorbei ist, aber ich hoffe es. Ich fühl mich innerlich so kaputt und ich halte nach Aussen eine Maske aufrecht. Ich habe Angst vor mir selbst und ich fürchte, dass ich einen ziemlichen psychischen Schaden habe, der vielleicht durch die Geschichte mit der Kranken erst so richtig zu Tage getreten ist. Versteht mich nicht falsch, ich kann ohne Probleme meinen Tag meistern, bin der Liebste Mensch auf Erden, aber wenn ich Zeit zum Nachdenken habe, dann erkenne ich mich selbst nicht. Schwer zu erklären.
Danke fürs Lesen!