Stinker am Abreitsplatz.
Zunächst stelle ich mir nochmals die Frage, ob man unterscheiden sollte, ob es in einem Büro ist, in einer Produktions & Montagehalle oder der Kollege mit dem Außendienst macht.
Klare Antwort: Nein.
Denn egal wo, stellt es immer eine vermeidbare Belästigung/Beeinträchtigung anderer dar.
Wie soll reagiert werden?
Dieses Thema ist wohl eines der, wenn nicht das heikelste im Berufsleben überhaupt.
Das direkte Arbeitsumfeld bestimmt auch den Umgangston untereinander. Auf der Baustelle / im Stahlwerk herscht ein anderer Umgangston als im Büro, oder in der Kanzlei.
Höchtswahrscheinlich ist das " ansprechen des Geruchsverursacher " für die Nichtbetroffenen im Berufsbereich des gehobeneren Sprachnievaus peinlicher, als die Gewissheit des Stinkers, das er riecht. ( Wenn er es denn überhaupt wahrnimmt / weiß )
Deshalb denke ich gibt es da 2 Gruppen: Die einen geben sich die größte Mühe, es dem Stinker möglichst feinfühlig und dezent beizubringen, das er " riecht" und doch bitte zum Wohle aller etwas dagegen unternehmen sollte, die anderen machen es "hintenrum" und schieben diese undankbare Aufgabe gerne dem Vorgesetzen zu.
Im Kraftwerk, im Stahlwerk auf´m Bau, in der Montagehalle heisst es wohl schlicht und derbe: Du stinkst wie eine Wildsau - wasch dich!"
Egal wie man es macht, es erweckt für den Stinker IMMER den Einsdruck einer Bevormundung, Vorschriftsmacherei ect. Schließlich will ihn da ein " Fremder" vorschreiben, wie er sich im Privatleben, und dann noch dazu in einen sehr intimen Teil seines Privatlebens zu verhalten hat.
Das dulden auch in anderen Bereichen ( muß ja nicht Körperpflege sein, Klamottenstyle z.b. ) die Wenigsten.
Nichts desto trotz ist und bleibt es so, das durch des Verhaltens des Stinkers der Betriebsfrieden leidet - da in erster Linie eben durch die früher oder später enststehende Gruppenbildung usw. Wo sich Gruppen bilden, entstehen sehr schnell Gerüchte ( ja. und auch Gerüche - lol )
Hier sind die Vorgesetzten / der Chef gefragt.
So wie bei
@Trapper sollte und darf es eigenlich nicht laufen, der Chef hat eine gewisse Verpflichtung seinen Mitarbeitern gegenüber - habe ich schon 2 x erwähnt.
Wenn alles gute Zureden und alle Hilfsangebote nicht greifen, und sich das Verhalten des Stinkers nicht ändert, müßen Zwangsmaßnahmen angesetzt werden....und hier kommt sehr oft das Argument der Krankheit ins Spiel:
Extremer Mundgeruch hat seine medizinischen Ursachen, ebenso Schweißfüße, Gallenleiden ect / usw.
All diese Dinge sind im Regelfall medizinisch behandelbar, ebsno psychische Erkrankungen wie die Chrom&Wasserphobie.
Aussagen wie " ich war schon beim Arzt - da kann man nichts machen" beinhalten für mich ein hohes "Ausreden & Lügenpotential", und zwar solange bis ein Attest auf dem Tisch liegt. Kein normaler Arbeitnehmer, egal ob Büro oder Hochofen hat die Möglichkeit, solche Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen - das kann max. der BAD - und deser unterliegt ebenfalls der ärtzlichen Schweigepflicht.,kann lediglich gegenüber dem Arbeitgeber bestätigen, ob es so ist oder nicht.
Selbst wenn eine nicht behandelbare Erkrankung vorliegt, ist das jedoch noch immer kein Grund, tage & wochenlang die gleichen Klamotten zu tragen, oder sich nicht zu duschen.
( Mitwirkungspflicht des Arbeitnehmers zum Erhalt des Betriebsfriedens ).
Selbst die kleinste Handwerks-Klitsche hat im Regelfall eine Duschmöglichkeit im Betrieb.
Selbst der höchste Leistungslevel eines Stinkers darf für einen Chef kein Grund sein, das er deshalb seine anderen Mitarbeiter unzumutbaren Arbeitsumstände aussetzt. Hier ist Gemeinschaft unter den anderen Kollegen gefragt - wenn man gemeinsam beim Boß vorspricht, ist es etwas ganz anderes als wenn sich einer alleine aufregt - den stellt JEDER Chef mit der Bemerkung: " Komisch, sie sind de Einzige der sich beschwert" ins Eck..."wollen sie den Betriebfrieden unterwandern?"
Hier hat man als Handwerker & Produktionsbelegschaft, wenn es keinen Betriebrat gibt - die besten Chancen , Druck auf den Chef auszuüben.
Wenn ich mir @Trappers Fall ansehe, lese ich da schon fast Resignation heraus. Das ist der falscheste Weg, den man als Betroffener gehen kann.
In meinem Fall war es soweit gekommen, das sich andere Kollegen zu Hause mit ihren Ehefrauen massivst verkracht haben, nur weil immer wieder der Stinker zu Hause thematisiert wurde...
Noch etwas zum Schluß - an all diejenigen, die jetzt mit der Gefühlschiene auffahren wollen:
( von wegen " seine Gefühle nicht verletzen" - usw):
Wenn man es mit völligen Ignoranten zu tun hat, die fröhlich vor sich hinstinken und absolut rücksichtslos und UNTÄTIG ob der Gewissheit ihres Handycaps andere Kollegen in ihrer Arbeitsleistung beeinträchtigen, dann pfeiff ich auf dessen Gefühle, dann wird und muß die Brechstange angesetzt werden.....der Stinker nimmt ja auch keine Rücksicht auf die Gefühle/das Empfinden der Betroffenen.