@sinan Ein schlauer Mensch hat mal gesagt:
Nichts ist so gewiss wie der Tod. Nichts ist so ungewiss wie seine Stunde.
Es tut mir leid für dich zu hören, dass du den Weg, den wir irgendwann alle gehen müssen, schon so früh gehen musst.
Ich kann ein Stück weit nachvollziehen, dass du diese wohl intimste Stunde für dich alleine haben möchtest. Und ich denke niemand kann und wird dir diesen Wunsch verwehren (können oder auch nur wollen).
Da es dich aber nach eigenen Angaben betrübt dir vorzustellen, wie deine Mutter leiden wird (welche Mutter leidet nicht, wenn sie den Tod ihrer eigenen Kinder erleben muss, biologisch ist das anders "geplant"), solltest du dir, deiner Mutter, bzw, deiner ganzen Familie, einen Gefallen tun:
Nutze die Zeit die dir bleibt um dich zu verabschieden. Ich verstehe, dass du das nicht persönlich machen möchtest. Aber du solltest es schriftlich tun. Es gibt dir die Gelegenheit deiner Mutter/deiner Familie noch alles das zu sagen, was du ihnen gerne sagen möchtest. Und es gibt ihnen die Gelegenheit, wenigstens im Nachhinein zu verstehen, warum du so gehandelt hast. Ich glaube nichts wäre schlimmer für mich als Vater, wenn ich im Nachhinein erfahre, dass mein Kind wusste, dass es sterben wird, es mir aber nicht gesagt hat. Ich würde mich den Rest meines Lebens fragen, was habe ich falsch gemacht, dass mein Kind nicht das Vertrauen zu mir hat, bzw. mir nicht die Gelegenheit gegeben hat mich zu verabschieden. Da könnte ein Erklärung helfen.
Den Tipp mit dem Hospiz hast du ja schon erhalten. Wenn du deine Familie nicht belasten möchtest, brauchst du doch den Weg nicht alleine zu gehen. (Bis auf den letzten Schritt.) In einem Hospiz findest du Menschen, die dir gerne und professionell helfen.
Ich wünsche dir, wenn auch unbekannterweise, die Kraft und den Mut dem Unabwendbaren ins Auge zu schauen.
Mögest du Trost finden, wo du ihn brauchst und Beistand wo du ihn nicht erwartest.