Würdet ihr gerne Arbeitgeber sein?

Hallo, ich bin derzeitig arbeitslos. Mir geht es aber ganz gut.

Wenn ich mir den Arbeitsmarkt so angucke bekomme ich aber das Grausen.

Der Arbeitnehmer muss früh aufstehen, sich aus den Bett quälen, Vorgaben des Chefs erfüllen, also dienen. Er bekommt dafür siehe Leiharbeit wenig Geld. Muss die Kunden schein freundlich behandeln. Außerdem muss für Urlaub um Erlaubnis gebeten werden.
Arbeitnehmer muss meist als Sachbearbeiter jeden Tag das selbe studpide machen.

Nun gucken wir uns den Arbeitgeber an. Er hat Freiheiten. Kann selbst entscheiden wann er zur Arbeit kommt oder wann er sich Urlaub nimmt. Bekommt viel mehr Geld als seine Angestellten.
Alle kriechen ihm im Unternehmen in den aller Wertesten. Frauen schlafen sich hoch um den Job zu festigen oder Karriere zu machen. Er hat Macht über seine Angestellten und kann sie zur Sau machen, kann sie jederzeit in die Arbeitslosigkeit und Armut entlassen. Gewerkschaften, reden dem Arbeitgeber meist nach dem Mund. Der Arbeitgeber hat abwechselungsreiche Aufgaben im Betrieb und kann sich diese auch aussuchen. Unangenehme delegiert er einfach an seine Untergebenen.

Würdet ihr auch gerne Arbeitgeber sein oder hinterfragt ihr langsam unsere soziale Marktwirtschaft?

Lg

Rhythm

Natürlich wär ich gern Arbeitgeber ^^

Meistens ist es aber so, dass Arbeitgeber mehr gearbeitet haben oder mehr arbeiten als normale Angestelle, blos sehen dass Angestellte meistens nicht.

Niemand wird umsonst Arbeitgeber.
(Jetzt mal abgesehen von den Ausnahmen von Glücksfällen etc.)

Aber da fragt man sich doch ob man sich normal Arbeit suchen sollte, unter diesen Bedingungen. Unser Leben ist doch schon kurz genug, muss man das in Knechtschaft verbringen?

Rythm Dein Bild von Arbeitgebern ist ja ziemlich schlecht. Klar, gibt es solche, aber man sollte da nicht pauschalisieren.

Wenn ich mir meine Chefin so ansehe, möchte ich keine Arbeitgeberin sein. Klar hat die ein paar mehr Freiheiten was Arbeitszeit und Urlaub angeht, aber weniger arbeiten als ich tut sie sicher nicht. Eher mehr und sie hat oft Stress (mehr als ich) und ne Menge Verantwortung. Da möchte ich nicht unbedingt tauschen.

Fühl mich jetzt auch nicht von ihr unterdrückt. Hab mir halt meinen festen Platz im Betrieb erarbeitetet, ohne Hochschlafen (ja, das gibts auch ;) )

Ich würde mich evtl. gerne selbstständig machen, aber nur um mein eigener Chef zu sein, ohne "Untergebene". ^^

Die Kosten und den Hauptteil der Steuern in Deutschland tragen auch noch die Angestellten siehe Umsatzsteuer, Einkommenssteuer, Genussmittelsteuer, Ökosteuer...

@Rhythm
Ich wäre mit Sicherheit nicht so ein Arschlochchef, wie du ihn beschreibst!

Ein Chef hat Verantwortung zu tragen und Vorbildfunktion zu haben und
sollte seinen Betrieb von der Pike auf kennen und sich auch für das
Einspringen in den untersten Rängen nicht zu schade sein.
Normalerweise ist er der Erste und der Letzte in der Firma
und es sollte ihm am Herzen liegen, dass man gern für ihn
arbeitet. Eine entsprechende Entlohnung ist mit eine Grundvoraussetzung.

Leute, ihr seid schon Arbeitgeber...

Die Urlüge vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer stammt aus dem 19. Jahrhundert. Nach dem Weberaufstand von 1844 wurden diese euphemistischen Vokabeln erfunden und zugleich in Bismarcks Sozialgesetze übernommen. Wer seine körperliche oder geistige Arbeit hergibt, wird Arbeitnehmer genannt und wer die Arbeit nimmt und daraus profitiert, wird als Arbeitgeber bezeichnet. Mit der Umkehrung wird suggeriert, dass der Unternehmer dem Arbeiter einen Arbeitsplatz schenken würde und der Arbeiter sie freudig annimmt. Die Bedeutungen der Worte sind ins Gegenteil verkehrt und wir benutzen sie im Alltag ohne dies kritisch zu hinterfragen.

Quelle: http://www.zeitgeistlos.de/neusprech/orwell.html

@Rhythm

Und wieso wirst du dann nicht selbst Arbeitgeber, wenn das in deinen Augen doch so toll ist? :D

@Nereide
ich respektiere ja auch Angestellte, will selber einer werden. Aber ich finde es muss sich was am System ändern. Ich finde es höchst ungerecht.
Ich will ja kein absoluten Kommunismus aber so ein Wirtschaftssystem, das der Reichtum nicht an einzelne fließt sondern das Land Deutschland reich macht, also eine verstaatlichung von Unternehmen ab einem bestimmten Umsatz. Kleine und Mittelständische Unternehmen sollte es weiter hin Privat geben aber die großen sollten verstaatlicht werden und ihren Gewinnüberschuss wiederum in den Staat Deutschland stecken, höhere Renten, bessere Verkehrsinfrastruktur, höhere Arbeitslosengelder etc. wären die Folge. Dazu könnten durch höhere Einnahmen des Staates mehr Aufträge vergeben werden und die Arbeitslosigkeit könnte so bekämpft werden. Wir hätten so einen höheren Lebensstandard in Deutschland.

Selbstständige haben es sehr schwer. müssen selbst Versicherungen zahlen und für ihre Rente sorgen bekommen Knebelverträge von den Banken...

Ach nu haben es Selbstständige plötzlich sehr schwer? Vorhin hattest du aber noch anders geredet ! :D

@Rhythm

@Rhythm

Rhythm schrieb:Nun gucken wir uns den Arbeitgeber an. Er hat Freiheiten. Kann selbst entscheiden wann er zur Arbeit kommt oder wann er sich Urlaub nimmt. Bekommt viel mehr Geld als seine Angestellten.

Na du hast ja Vorstellungen von Arbeitgebern ...
Was glaubst du denn, womit der/diejenige den Betrieb aufgebaut hat?
Unterhalte dich doch mal mit Existenzgründern - oder jenen, die einen geerbten oder überschriebenen Betrieb weiterführen?
Was glaubst du denn, was nötig ist, um erstmal ein paar Mitarbeiter beschäftigen zu können und sich im Konkurrenzkampf durchzusetzen, um den Betrieb in die schwarzen Zahlen zu bringen bzw. ihn dort zu halten?

ich habe ja nichts gegen Arbeitgeber im allgemeinen, Kleine und mittelständische Unternehmen finde ich gut. Da ist die Arbeitsatmosphäre ja meist auch familiär und gut.

Aber so welche Aktienunternehmen die rücksichtslos auf Gewinnmaximierung aus sind kann ich nicht ab. Die betreiben Raubbau an der Bevölkerung

@Fabiano
als Selbständiger hast du ja nur ein Kleinbetrieb oder Mittelständischen Betrieb, das ist schwierig mir geht es um die Riesen und um moderne Sklavenhaltung..

Also Arbeitgeber in Klein und Mittelbetrieben wo es oftmals ums nackte Überleben geht möchte ich nicht sein.

Da dauert ein Tag oft mehr al 12h , und die psychische Belastung ist auch ungleich höher.

Beim finanziellen Gau haben sie sicher auch nicht das bessere Los gezogen.

Es gibt aber natürlich auch die Arbeitgeber, deren Betriebe von alleine laufen und die ein herrliches Leben führen.

Das Risiko aber dass es auch anders laufen kann, musst du nun nur mehr in Kauf nehmen.

Wenn ich befürchten müsste, das mein Unternehmen ab einem bestimmten Umsatz (in welcher Höhe gedenkst du denn die magische Grenze zu setzen?) verstaatlicht würde, würde ich ihn kurz vorher verkaufen :D

Nene, also dann machts auch keinen Spass mehr...


@Rhythm

Rhythm schrieb:Nun gucken wir uns den Arbeitgeber an. Er hat Freiheiten. Kann selbst entscheiden wann er zur Arbeit kommt oder wann er sich Urlaub nimmt.

Zumindest auf den Mittelstand bezogen, glaube ich kaum, dass ein Chef wann er Lust hat zur Arbeit kommt, Urlaub nimmt wann er will oder sonst irgendwelches Feudalherrenverhalten an den Tag legen kann.
Meist haben die Chef`s bedeutend mehr zu tun, als ein Angestellter, der um 16 Uhr Feierabend machen kann.
Ein Unternehmen das läuft, während die Chefs sich vormittags Champagner saufend aufem Golfplatz rumdrücken, wirst du lange suchen müßen!

@Rhythm

Rhythm schrieb:Aber so welche Aktienunternehmen die rücksichtslos auf Gewinnmaximierung aus sind kann ich nicht ab. Die betreiben Raubbau an der Bevölkerung

Dann hast du das Wesen des Kapitalismus nicht verstanden ...
Was glaubst du denn, wielange es dauert, ein Unternehmen so weit zu bringen, bis man damit an die Börse gehen kann?
Dazu braucht man dann schon einen Vorstand, der alles verwaltet und organisiert, und bis man sich soweit "hochgearbeitet" hat, dauert es normaler Weise auch eine ganze Weile und dementsprechen hoch ist auch die Verantwortung, die man auf solchem Posten trägt.
Du machst dir das ganze ein bißchen zu einfach.

edit weil Zeit abgelaufen :D

@Rhythm

Schwarze Schafe gibt es überall, auf der Arbeitgeberseite genauso wie auf der Arbeitnehmerseite ...

Rhythm schrieb:Nun gucken wir uns den Arbeitgeber an. Er hat Freiheiten. Kann selbst entscheiden wann er zur Arbeit kommt oder wann er sich Urlaub nimmt. Bekommt viel mehr Geld als seine Angestellten.
Alle kriechen ihm im Unternehmen in den aller Wertesten. Frauen schlafen sich hoch um den Job zu festigen oder Karriere zu machen. Er hat Macht über seine Angestellten und kann sie zur Sau machen, kann sie jederzeit in die Arbeitslosigkeit und Armut entlassen. Gewerkschaften, reden dem Arbeitgeber meist nach dem Mund. Der Arbeitgeber hat abwechselungsreiche Aufgaben im Betrieb und kann sich diese auch aussuchen. Unangenehme delegiert er einfach an seine Untergebenen.

Was ein Quatsch.Ich war jahrelang Arbeitgeber.Aber diese tollen Sachen hab ich nie erlebt.
Ich konnte fast nie Urlaub machen.Ich war der erste und der letzte bei der Arbeit.
Und ich hab sogar aktiv in der Handwerkskammer gearbeitet um Arbeitnehmern und Auszubildenden bessere Möglichkeiten zu schaffen....

@Rhythm schrieb:

"Der Arbeitnehmer muss früh aufstehen, sich aus den Bett quälen"

Nicht jeder, nicht immer. Es gibt da auch sowas wie ein Schichtsystem und gleitende Arbeitszeiten :D

"Vorgaben des Chefs erfüllen, also dienen"

Das stimmt, aber was ist daran eigentlich so schlimm? Ich meine, er bekommt ja auch Geld dafür, er machts ja nun nicht für Lau.

"Er bekommt dafür siehe Leiharbeit wenig Geld"

Das ist relativ. Es gibt auch Posten wo man als Arbeitnehmer viel Geld bekommen kann.

"Muss die Kunden schein freundlich behandeln"

Naja, das muss man nicht, aber es erleichtert die Sache natürlich ungemein :D
Abgesehen davon muss das der Chef auch, oder er bekommt keine Aufträge mehr :D

"Außerdem muss für Urlaub um Erlaubnis gebeten werden"

Nein, du hast einen Rechtsanspruch auf Urlaub. Dafür musst du nicht um Erlaubnis bitten. Nur wann du ihn nehmen kannst, das muss vorher abgeklärt werden.

"Arbeitnehmer muss meist als Sachbearbeiter jeden Tag das selbe studpide machen"

Es gibt tausende von Berufen. Nicht jeder Arbeitnehmer arbeitet ausschließlich als Sachbearbeiter. Und ob das jeden Tag dasselbe ist hängt von der Tätigkeit ab und ob man es stupide findet, von der eigenen Einstellung.


"Nun gucken wir uns den Arbeitgeber an. Er hat Freiheiten"

Das stimmt. Die hat aber der Arbeitnehmer auch. Ab Feierabend kannst du im Prinzip machen was du willst. Vorausgesetzt du bist am nächsten Tag in der Lage, deiner Arbeit nachzukommen :D

"Kann selbst entscheiden wann er zur Arbeit kommt oder wann er sich Urlaub nimmt"

Auch das stimmt. Nur, wenn der Arbeitgeber es damit übertreibt und nie kommt und immer Urlaub nimmt, naja dann dürfte das Unternehmen nicht lange existieren :D

"Bekommt viel mehr Geld als seine Angestellten"

Er bekommt gar kein Geld, genau genommen. Er kann es sich aus dem, was als Gewinn nach Abzug aller Kosten übrig bleibt selber nehmen. Wieviel das ist, hängt davon ab, wie viel Gewinn das Unternehmen erzielt und wie er damit umgehen will. Ob er einen Teil als Rücklagen unangetastet lässt, ob er einen Teil wieder selbst ins Unternehmen steckt oder gleich alles verbruzelt liegt an ihm, aber damit entscheidet er auch mit über die Zukunft seines Unternehmens und über die Arbeitsplätze seiner Arbeitnehmer und letztlich auch über seine eigene Zukunft.

"Alle kriechen ihm im Unternehmen in den aller Wertesten"

Das ist Ansichtssache. Es gibt auch Arbeitgeber die sich durchaus in Fachfragen von ihren Mitarbeitern beraten lassen und sie mit einbeziehen in Entscheidungen.

"Frauen schlafen sich hoch um den Job zu festigen oder Karriere zu machen"

Ich kenne keine solche Frau. Aber mag es natürlich auch geben. Aber ist das generell bei allen Frauen so, dass sie sich hoch schlafen? :D Ich denke das kann man nicht verallgemeinern.

"Er hat Macht über seine Angestellten und kann sie zur Sau machen, kann sie jederzeit in die Arbeitslosigkeit und Armut entlassen"

Nein, so viel Macht hat er gar nicht. Gut, er kann sie zur Sau machen, das kommt vor. Es kann vielleicht sogar berechtigt sein. Er kann es auch bleiben lassen. Das ist von Arbeitgeber zu Arbeitgeber sehr unterschiedlich. Und jederzeit in die Arbeitslosigkeit und Armut zu entlassen geht auch nicht, dafür gibts Kündigungsschutz, Kündigungsfristen oder es müssen ganz triftige Gründe vorliegen. Und sollten diese nicht der Wahrheit entsprechen, dafür gibt es dann noch das Arbeitsgericht um sich gegen solche fristlosen und ungerechtfertigten Kündigungen zur Wehr zu setzen.

"Gewerkschaften, reden dem Arbeitgeber meist nach dem Mund"

Gewerkschaften sind Vertretungsorgane für die Interessen der Arbeitnehmer, nicht für die Interessen des Arbeitgebers zuständig :D

"Der Arbeitgeber hat abwechselungsreiche Aufgaben im Betrieb und kann sich diese auch aussuchen"

Das hängt eher davon ab, was er für einen Betrieb führt und welche Einstellung er hat. Manches ist auch als Arbeitgeber nicht sonderlich abwechslungsreich. Und aussuchen kann er sich das nicht unbedingt. Entweder er macht, was anfällt oder findet jemanden, an den er es abdelegieren kann. Aber auch diese Leute müssen letztlich bezahlt werden. Abgesehen davon gibt es auch als Arbeitnehmer sehr abwechslungsreiche Aufgabenfelder.

"Unangenehme delegiert er einfach an seine Untergebenen"

Kann er machen, aber auch die müssen schließlich bezahlt werden. Alles das muss erwirtschaftet werden und du weißt ja auch, dass gerne an unnützen Stellen rationalisiert wird. Also so einfach wie du das hier darstellst ist es bei weitem nicht !


Und nochmals die Frage: Wenn für dich der Arbeitnehmer so attraktiv erscheint, wieso wirst du dann nicht selber so einer? Was hält dich denn davon ab? :D