Erfahrungsberichte: Rollentausch in Partnerschaften ?

Mrs.Mikaelson schrieb:Mir dachte soeben spontan an das männliche Ego,welches (zumeist) im Falle eines solchen Rollentausches angekratzt würde und die möglichen kritisch geäusserten Kommentare, welche den Partnern gegenüber aus dem Bekannten- und Freundeskreis entgegen gebracht werden könnten.

Da kommt es auf den Freundeskreis an. Also in meinem Umfeld gäbe es da keine Probleme, es kommt auch auf das Milieu an.
Und um ehrlich zu sein, würde ich mich auf so 'nem Macho auch niemals einlassen bzw. der würde es mit mir nicht aushalten :troll:

@C8H10N4O2

Sicher, gerade das Umfeld trägt massgeblich dazu bei, ob dieses Modell Bestand hat, was ich gar nicht anzweifeln wollte.
Es würde einem die Situation doch enorm erleichtern, sofern man nicht in die Bedrängnis käme, die eigene Entscheidung vor Aussenstehenden rechtfertigen zu müssen.
Obwohl es selbst dann problemlos umsetzbar schiene - doch so manch Einer, würde auf einen solchen Druck doch etwas sensibler reagieren.

@Mrs.Mikaelson

Allg. ist das eher das Problem in bildungsschwachen Milieu, unter Akademikern ist das meist keine Schande als Mann in Elternzeit zu gehen, kann mir das nicht vorstellen wo noch eine so starke Machokultur herrscht.

Die Frage ist auch was die Frau mitmacht, hat sie Bock "Hausmutti" zu spielen oder will SIE auch arbeiten, was Verantwortung voll ist, denn Ehen halten nicht mehr "Ewig" und wenn es dann vorbei ist steht die Frau blöd da ohne Job und ohne Berufserfahrung.

@C8H10N4O2

In beiderseitigem Einverständnis, halte ich dies sogar für eine sehr unterstützenswerte Entscheidung.
Ich vermag nun nicht zu beurteilen, inwiefern sich das Milieu darin wieder spiegelt, jedoch kam mir gerade noch der Gedanke, dass in einem solchen Falle nicht nur der Gleichberechtigung gedient wäre, sondern dass auch problematische Erfahrungen auf Seiten der Kinder dadurch eventuell vermieden werden könnten,sprich, dass man während der Kindheit das unbestimmte Gefühl empfindet, ein Elternteil wäre nie anwesend gewesen.
Dies würde natürlich vorraussetzen, dass die Elternzeit womöglich aufgeteilt würde, so dass keinem Partner dadurch berufliche Nachteile entstünden - die vorrherrschende Rechtslage ist mir nun nicht bekannt.

@C8H10N4O2
@Mrs.Mikaelson
Durch Elternzeit entstehen grundsätzlich Nachteile. In meinem unmittelbaren Kollegenkreis gehen ab und zu mal Frauen in den Mutterschutz und Männer in den... äh Vaterschutz, und wenn sie zurückkehren, sind ihre Stellen durch andere besetzt.

@Mrs.Mikaelson

Ja die Elternzeit kann man ja Aufteilen wie man will :)

Das die Kinder beide Eltern gleichermaßen sehen und Zeit mit ihnen verbringen halte ich auch für wichtig, für mich als "Scheidungskind" ist das wohl auch einfach eine schöne Vorstellung. Ich hatte immer das Gefühl, dass sich mein Vater für mich nicht so verantwortlich gefühlt hat wie meine Mutter. Er hatte ein klassisches Rollenbild im Kopf, nicht in dem Sinne, dass Frauen nicht arbeiten sollen, sondern dass Frauen für die Kinder zuständig seien. Im nachhinein bereut er das vielleicht, weil er merkt, dass die Beziehung zu seinen Kindern kaum vorhanden ist, aber jetzt ist es zuspät.

KillingTime schrieb:In meinem unmittelbaren Kollegenkreis gehen ab und zu mal Frauen in den Mutterschutz und Männer in den... äh Vaterschutz, und wenn sie zurückkehren, sind ihre Stellen durch andere besetzt.

Sowas ist natürlich traurig, aber dennoch bin ich der Meinung, dass man Familien fördern sollte, die Betriebe sollten auch mitarbeiten und Familien (Mütter/Väter) aktiv Unterstützen!
In Deutschland ist das natürlich eine einzige Katastrophe!

@C8H10N4O2
Aber schau dir das mal an wie es heute läuft: ein Kindergartenplatz kostet mehrere hundert Euro im Monat. Für Wenigverdienende ist damit das Kind ein existenzbedrohender wirtschaftlicher Totalschaden. So und wenn dann noch einer in Elternzeit geht, kann man gleich Privatinsolvenz anmelden. Nicht jedes Pärchen hat noch Eltern und Schwiegereltern, die auf das Kind aufpassen könnten.

Aus unternehmerischer Sicht ist Mutterschutz auch schlecht: dann fehlt eine Mitarbeiterin.

@C8H10N4O2

Besonders hinblicklich darauf, welch ein tolerantes Bild den Kindern damit vermittelt würde - ich beginne mit der Idee zu sympathisieren. ;)

Und zu dem anderen, angesprochenen Punkt: auch wenn ich selbst keine Mutter bin, so entrüstet reagiere ich doch teilweise des Öfteren darauf, wenn ich wieder einmal Erzählungen zu Ohren bekomme, welch Chancen sich Frau bieten, welche zugleich ein Kind zu versorgen haben - nämlich keinerlei.
Es wird fast schon kategorisch ausgeschlossen, dass die Betreffende befähigt wäre, ihre Arbeitszeiten regelmässig wahr zu nehmen. um nur einen Punkt zu nennen.
Welcher Arbeitgeber würde solche Bedenken wohl bei einem männlichen Bewerber in derselben Situation äussern?

Rollentausch? Gibt es den gewisse Rollen :D?
Man sollte sich nicht verstellen und ständig das tun was einem gar nicht passt, da sollte es Absprachen und Kompromisse geben.
Ansonsten kann Mann durchaus fein Kochen und penibel ordendlich sein und Fräulein mal eben eine Komode basteln oder am Auto werkeln und ihre Wäsche im Flur liegenlassen, worüber sich der penible Mann aufregt :D

@KillingTime
Das Thema Kind+Arbeit ist ein allg. Thema das ein großes Problem unserer Gesellschaft darstellt.

Gut, für Geringverdiener gibt es Unterstützung was die Kosten für einen KiTa-Platz angeht.

Aber allg. scheint es heutzutage problematisch, überhaupt Kinder zu kriegen, wenn man denn welche haben möchte.
Als Frau steht man wirklich vor der Entscheidung Job oder "Kind und finanzielle Abhängigkeit vom Partner", die einem auch zum Verhängnis werden kann.
Ich mein' ich will schon irgendwann Mal Kinder haben, aber ich studiere jetzt auch nicht umsonst ich will später in meinem Beruf Arbeiten - Und ich bekomme nur mit, dass man es als Frau eh schwerer hat und mit Kind kann man das eh vergessen - Super und da wird über geringe Geburtenzahlen geschimpft.

Mrs.Mikaelson schrieb:Welcher Arbeitgeber würde solche Bedenken wohl bei einem männlichen Bewerber in derselben Situation äussern?

Tja, weil die vorherrschende Vorstellung immer noch die ist, dass Mutti das Kind aus der KiTa abholt wenn es Krank ist, Vati muss nicht... Vati muss sich ja nicht um die Kinder kümmer...

Pff... das würde ich mir nicht gefallen lassen, die gesamte Verantwortung alleine tragen zu müssen, wenn es doch ZWEI Elternteile gibt.

@C8H10N4O2

Dabei wird überdies in keinster Weise berücksichtigt, dass auch dem Vater ebenso an einem innigen Verhältnis zu dem Kind gelegen sein kann.
Was spräche auch dagegen?
Es handelt sich schlichtweg um vollkommen überholte Modelle, welche ihre Daseinsberechtigung längst eingebüsst haben.
Zumal man anmerken sollte, welch eine Degradierung in dem Moment statt fünde, in welchem man die Frau gezwungenerweise in dieser Situation belässt.
Dies kann ja zwangsläufig nur zu überhöhtem Druck, einem Übermass an Frustration ( da nicht selbstbestimmt) und letztendlich auch kritischen Beziehungsproblemen führen.

C8H10N4O2 schrieb:Als Frau steht man wirklich vor der Entscheidung Job oder "Kind und finanzielle Abhängigkeit vom Partner", die einem auch zum Verhängnis werden kann.

Ja, genau das ist das Problem. Die meisten Frauen wollen finanziell unabhängig sein, das heißt selber arbeiten und Karriere machen (ich kenne einige dieser Exemplare). Die wollen dann auch keine Kinder. Das ist dann schlecht für den Mann, wenn er ein Kind will. Es soll ja durchaus Männer geben, die eigenen Nachwuchs wollen.

C8H10N4O2 schrieb:Vati muss sich ja nicht um die Kinder kümmer...

Das ist ja nun Quatsch, der Papa sollte sich genau so um das Kind kümmern. Vielleicht nicht in jedem Detail, aber es ist ja auch sein Kind, und er ist ebenso gefragt.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Ja, genau das ist das Problem. Die meisten Frauen wollen finanziell unabhängig sein, das heißt selber arbeiten und Karriere machen (ich kenne einige dieser Exemplare). Die wollen dann auch keine Kinder.

Dann habe sie ja kein "Problem", ich z.B. möchte arbeiten um in Falle einer Trennung nicht gleich Harz4 beziehen zu müssen nur weil ich i-wann mal Kinder möchte.
Arbeiten sehe ich ganz pragmatisch, ich arbeite um für mein Lebensunterhalt sorgen können, ich studiere jetzt nicht umsonst, ich mache ja 'n Haufen Schulden - oder heißt es, dass man mit einem eventuellen Kinderwunsch als Frau gleich aufs Studium verzichten sollte, da man eh keine Einstellung findet?
Als Mann darf man arbeiten und Kinder haben, als Frau wird man durch die Umstände und die familienfeindliche Einstellung vieler Betriebe zur Entscheidung gezwungen.

KillingTime schrieb:Das ist ja nun Quatsch, der Papa sollte sich genau so um das Kind kümmern.

Das ist ja das Ideal aber allg. herrscht zum Teil eine zwar indirekte aber andere Auffassung.

@KillingTime
ich bitte Dich.....der Kindergartenbeitrag ist doch normalerweise gestaffelt nach Verdienst.....und dem Unternehmer kann es auch scheissegal sein, denn er muss ja während der Elternzeit niemanden zusätzlich bezahlen, sondern er kann ggf. sogar eine billigere Kraft einstellen, weniger Stunden oder niemanden und die Arbeit auf die verbleibenden Mitarbeiter verteilen.......so wird es bei uns gerne gehandhabt....und wenn jemand tatsächlich eingestellt würde zu den gleichen Bedingungen, dann ist das ja mit Sachgrund befristbar, also auch kein Problem.......

C8H10N4O2 schrieb:Das ist ja das Ideal aber allg. herrscht zum Teil eine zwar indirekte aber andere Auffassung.

Ich habe beide Extreme schon gesehen/erlebt.

Entweder der Erzeuger kümmert sich gar nicht und denkt, "ach lass mal die Olle machen". Nach der Trennung wird dann erstmal der Vaterschaftstest verlangt und die Unterhaltszahlung verweigert. Später wird sich dann überhaupt nicht mehr für das Kind interessiert.

Oder der Papa macht alles, vom Windelwechsel bis zum Kinderwagen schieben. In dieser Beziehung hat die Frau die Hosen, und der Vater ist eigentlich nur wie ein Wikipedia: Zwergmännchen , hat keine Hobbies und keine Freunde mehr, darf sich nicht mal ein Feierabendbier genehmigen.

Beide Extreme sind kein brauchbares Modell für eine Familie.

@C8H10N4O2 : your turn.

@KillingTime

Was willst du von mir hören, kein Extrem wird je ideal sein, das habe ich nie behauptet.

@C8H10N4O2
Du sollst sagen, dass es auch noch was dazwischen gibt. (Bitte! :) )

@KillingTime

Okay - Es gibt noch was dazwischen xD

Ich kenne zum Beispiel einen Fall, da wohnen beide Eltern nach der Scheidung/Trennung in der selben Stadt und die Kinder haben bei beiden ein Zimmer und die eine Woche sind sie bei dem einem und die nächste Woche bei dem anderen Elternteil - ich finde, dass das eine schöne Lösung ist, es funktioniert leider nur dann, wenn die Eltern in der selben Stadt/Gegend wohnen.

Bei uns läuft es perfekt organisiert..
Olle schuftet und ich bin daheim..
Und wenn sie meckert, schick ich sie nach draußen spazieren, Gott sei dank gibt es für frauen kein Maulkorb pflicht!

Mein Mann übernimmt das Geld verdienen ,da ich ja auch derzeit in Elternzeit bin .
Ich kümmere mich meist um alles und natürlich auch um die Kindererziehung .
Es klappt ganz gut ,er ist auch immer bemüht mir daheim zu helfen .
Bis er aber Heim kommt ist aber eigentlich das meiste erledigt.
Die meiste Zeit sind wir gut organisiert , worüber ich sehr froh bin .
Da ich auch schon von meinem Bekanntenkreis mitbekommen habe ,dass die Frau alles alleine macht und der Mann sich einen faulen Lenz macht .
So sollte es keinesfalls sein