Aldaris
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Designer-Babys
14.02.2011 um 16:04Würdet ich euch ein Designer-Baby aussuchen, wenn ihr die Möglichkeit hättet?
Quelle:http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439794CC2D664921E7FF/Doc~E7A46C5664EF24D3F93D42E1D52464933~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Die Medien nennen es „Doctor Baby“. Oder auch „Medikamenten-Kind“. Der Säugling ist ein Knabe, geboren wurde er am 26. Januar im Krankenhaus Antoine Béclère in Clamart im Großraum von Paris. Er wiegt dreieinhalb Kilo und soll bei bester Gesundheit sein....
Ins Leben geworfen, wie ein Schlüsselbegriff von Jean-Paul Sartres Existentialphilosophie lautet, wurde der Knabe türkischer Einwanderer nicht aus Zufall und Willkürlichkeit. Sondern mit einer Mission: Er soll einem oder besser noch beiden seiner beiden älteren Geschwistern das Leben retten. Sie leiden an der genetischen Blutkrankheit Beta-Thalassämie. Das Baby wurde in vitro gezeugt und hat auf Wunsch der Eltern den Namen Umut-Talha bekommen: „Unsere Hoffnung“.
Schritt zur Verzweckung des MenschenDas nur als kleiner Denkanstoß. Noch sind es gesundheitliche Gründe. Wenn man aber in Zukunft die Gelegenheit hat, sich sein "perfektes" Baby "zusammenstellen" zu lassen, ist das dann noch moralisch und ethisch vertretbar? Und werden die Menschen sich darauf einlassen? Ich halte die Instrumentalisierung des Menschen für nicht richtig.
Die Kirche war auf die Parlamentsdebatte durchaus vorbereitet. Kardinal Vingt-Trois, der Vorsteher der französischen Bischofskonferenz, hat das Vorgehen von René Frydman scharf kritisiert. Er lehnt die Methode ab und spricht von der „Instrumentalisierung des Menschen im Dienste eines anderen Menschen“ (siehe auch ) Vor der barbarischen Gefahr, einen Menschen für eine Dienstleistung zu produzieren, warnt die konservative Abgeordnete Christine Boutin. Auch der Schauspieler Michael Lonsdale wirft sein ganzes moralisches Gewicht als Star des großartigen Erfolgsfilms „Des Dieux et des Hommes“ in die Waagschale: „Wir müssen die Würde der Embryonen schützen.“ Im Parlament haben die Beratungen unter dem Schock der wissenschaftlichen Premiere mit einer eher defensiven Stoßrichtung begonnen. Zulassen will man zum Beispiel „gekreuzte Organspenden“ zwischen zwei Familien (weil sich Nierenspenden familienintern oft als unverträglich erweisen). Keineswegs unbestritten ist die Möglichkeit, einen Embryo in den Mutterleib einzupflanzen, wenn der Vater verstorben ist. Das soll allerdings nur dann ermöglicht werden, wenn das Paar eine In-vitro-Befruchtung eingeleitet hat.
Quelle: