@Thalassa Na, da gibt es Dinge, die Facebook eher vorzuwerfen wären als "Beihilfe zum Seitensprung":
Vor allem der "Freundefinder" wird kritisiert
Facebook: Verbraucherzentrale reicht Klage ein
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sieht in den AGB und in den Datenschutzbestimmungen von Facebook Verstöße gegen geltende Verbraucherrechte. Zunächst hatte der Verband Facebook abgemahnt. Da keine Reaktion erfolgte, klagt der vzbv jetzt gegen das soziale Netzwerk.
Die Klage hat die Verbraucherzentrale im Landesgericht Berlin eingereicht. Die Hauptkritikpunkte des vzbv sind der Adressbuch-Import und die Einladung von Nicht-Mitgliedern. "Leider hat sich Facebook bisher als beratungsresistent erwiesen. Wir sehen uns daher gezwungen, die Einhaltung von Verbraucher- und Datenschutzstandards gerichtlich zu erzwingen", äußerte sich vzbv-Vorstand Gerd Billen in einer Pressemitteilung zu der Angelegenheit.
"Freundefinder" stört Verbraucherschützer
Das vzbv-Projekt "Verbraucherrechte in der digitalen Welt" setzt sich für die Einhaltung von Verbraucher- und Datenschutzstandards ein. Bisher hatte das Projekt schon öfter Erfolg. So haben laut Angaben des vzbv im letzten Jahr sechs Anbieter ihre AGBs und Datenschutzbestimmungen nach einer Aufforderung des vzbv geändert. An Facebook stört das Projekt in erster Linie der sogenannte "Freundefinder".
Mitglieder können ihre Adressbücher zu Facebook importieren und die E-Mail-Adressen der Freunde dort hinterlegen. Dadurch erhalten sie die Möglichkeit Nicht-Mitglieder zu Facebook einzuladen. Diese können allerdings vorher der Verwendung ihrer E-Mail-Adresse nicht zustimmen. Aber genau diese Einwilligung ist eigentlich erforderlich.
Schlechter Datenschutz gegenüber Drittanbietern
Ein weiteres Problem sehen die Verbraucherschützer darin, dass Drittanbieter ebenfalls auf die Daten der Freunde zugreifen können. Dies ist für Dienste wie zum Beispiel Spiele oder Grußkarten möglich, die über die Profile der Mitglieder eingebunden sind. Darüber hinaus kritisiert die Verbraucherzentrale auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Für sie ist es zum Beispiel problematisch, dass Mitglieder erst Fan der "Facebook Site Governance"-Seite werden müssen, damit sie überhaupt über Änderungen der AGBs informiert werden. Facebook steht immer wieder in Kritik der Verbraucherschützer. Erst kürzlich wurde erneut eine Sicherheitslücke entdeckt.
Das Problem, das eigentlich dahinter steckt ist, "dass insbesondere Anbieter aus den USA sich nicht um europäische Datenschutzstandards kümmern", erläutert Billen. Eigentlich legt ein Abkommen fest, wie die USA mit europäischen Daten umgehen muss. Die Einhaltung der Regelungen werden aber offenbar von den USA nicht laufend kontrolliert.
Lisa Bruness / netzwelt.de