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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

128 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Amoklauf, Lörrach ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

22.09.2010 um 06:21
Zitat von RigorMortisRigorMortis schrieb:Man muss sich doch fragen, warum drehen nur solche Leute durch?
So ein Blödsinn. Lies mal aufmerksam Zeitung. Täglich bringen Menschen im Streit Familienmitglieder oder Fremde um. Es hat Amokläufe mit Messern gegeben.
Wird aber mal eine Schußwaffe benutzt, dann reduziert man sie auf "solche Leute".
Schußwaffenträger sind nur etwas schwerer zu stoppen und haben eine erfolgreichere Opferquote, weshalb sie es öfters auf Seite 1 schaffen.
Bei Messerstechern steht eher dabei, das sie von Passanten überwältigt wurden.
Wird einer nieder gestochen ist es ein langweiliger Mord. Schafft der Täter aber zwei oder drei, dann hat man erst ein "Gesellschaftliches Problem das uns alle an geht". Ein normaler Einzelmord ist ja schon völlig normal.Und Täter sind ja auch generell Opfer.... *gähn
Das Problem liegt aber nicht an der Art der Bewaffnung. Sie vereinfacht dem Täter nur eine Tat die er sowieso begehen würde. Wenn man mal so abdreht, würde man selbst mit ner Suppenkelle bewaffnet Amok laufen.
Diese Anwältin hat ihren Mann nieder geschossen und den 5 jährigen Sohn dann mit einer Plastiktüte erstickt! Es geht also auch ohne Kanone, selbst wenn man eine hat.

Vor kurzem waren es die Gamer die immer "nur" Amok liefen.
Wann hört man mal damit auf in Tathilfsmitteln, oder Dingen die man selber nicht mag, die Motive zu suchen?
Was wird danach verboten werden? Küchenmesser über 5 cm Klingenlänge?
Scharfkantige Gartenwerkzeuge?


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

22.09.2010 um 07:04
@Mirrorman25

um auf deine Fragen zu antworten, ich erkläre mir die Sachlage so :

Antwort a) :

Auslößer können z.B. sein : emotionaler, oder existentieller Druck; familiärer, beruflicher Stress; Demütigung = verletzte Eitelkeit bei latentem, bis stark ausgeprägtem Narzissmus

Antwort b) :

Der sogenannte "erweiterte Selbstmord" wird meißt dann begangen, wenn der Betroffene, sprich der Täter geliebte Menschen (Familie/Kinder) nicht zurück lassen will, oder Menschen (Beamte, Nachbarn, Lehrer) die er für mitschuldig hält bestrafen will.

In Panik des Amoklaufs werden aber, nicht selten auch völlig Unbeteiligte Opfer des Täters wie Passanten z.B., die nur zufällig den Weg des Amokläufers kreuzen.

Der erweiterte Selbstmord hält auch als Rechtfertigung für den Täter her, selbst auch wirklich den Tod verdient zu haben. Manche legen es regelrecht darauf an, von der Polizei gerichtet zu werden !

Welche Waffe ein Täter nutzt, hängt davon ab, an welche er gelangt !

Um zur aktuellen Schußwaffengesetz-Debatte Stellung zu nehmen :

Als Prävention um unter Schußwaffenbesitzern solche potenzielle Täter rechtzeitig zu erkennen wäre ich für psychologische Tests vor dem Waffenschein und einer bestimmten Regelmässigkeit, quasi als "Brain-TÜV".

Alle Amokläufer wird man dadurch nicht verhindern können, aber zumindest mal eine Teil derer, die Zugang zu gefährlichen Schußwaffen haben !


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

22.09.2010 um 07:20
Zitat von DieSacheDieSache schrieb:Alle Amokläufer wird man dadurch nicht verhindern können, aber zumindest mal eine Teil derer, die Zugang zu gefährlichen Schußwaffen haben !
Das wage ich ernsthaft zu bezweifeln.
Dann benutzen sie eben was anderes.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,649692,00.html

http://www.blick.ch/news/schweiz/artikel41844 (Archiv-Version vom 05.10.2008)

http://www.blick.ch/news/ausland/er-toetet-die-ganze-familie-mit-einer-axt-90701 (Archiv-Version vom 17.06.2008)

http://www.express.de/regional/bonn/irrer-mit-axt-lief-amok-bei-pfarrfest/-/2860/1189040/-/index.html (Archiv-Version vom 22.02.2010)

http://www.bild.de/BILD/news/2010/02/14/rostock-amoklauf-tote/messerstecher-toetet-zwei-menschen.html (Archiv-Version vom 08.08.2010)

http://www.jurablogs.com/de/amoklaeufer-mit-messer-am-hauptbahnhof-in-berlin (Archiv-Version vom 24.10.2010)

http://nachrichten.t-online.de/amoklauf-in-ludwigshafen-amoklaeufer-ersticht-lehrer-mit-kampfmesser/id_21798014/index

http://roadrunnerswelt.blogspot.com/2009/05/amoklauf-sankt-augustin-messer-attacke.html (Archiv-Version vom 15.05.2009)

http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/15777475

http://www.beobachter.ch/justiz-behoerde/buerger-verwaltung/artikel/amoklauf_bis-die-zeitbombe-explodierte/


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

22.09.2010 um 07:39
@Trapper

stellt sich eben die Frage, wer fühlt sich für die Prävention bei Jugendlichen in Bildungseinrichtungen verantwortlich ! ?

Ich denke schon dass man einige Fälle verhindern könnte, würde man auf Menschen eigehen, bevor sie durchdrehen !

Warnzeichen gibt es genug die sogar ein Außenstehender erkennen kann, nur will ja später nie einer Verantwortung übernehmen, in dem man zugibt, dass Versäumnisse der Achtsamkeit eine Rolle spielten...

Keiner fühlt sich verantwortlich, aber alle sind immer geschockt, wohin es Menschen bringt, wenn sie glauben alles eh schon verloren zu haben !

Nicht jeder hält den Druck der auf Vielen von uns lastet aus, dass dabei psychische Störungen zunehmen ist doch kein Wunder.

Nur eben ist die Frage, gegen wen man destruktive Gedanken und Handlungen richtet, gegen sich selbst, oder Andere ?

Solche Entwicklungen kann man erkennen, wenn man sich um seine Mitmenschen richtig annimmt, ihre Sorgen und Nöte ernst nimmt und beachtet !


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

22.09.2010 um 07:56
@DieSache
Das Problem ist, dass du Menschen in dem Bereich nicht einschätzen kannst.
Es gibt Selbstmörder, die bringen sich um weil ihre Beziehung in die Brüche geht. Selbstmörder, die sich umbringen weil sie gekündigt worden sind und sie Angst davor haben es ihrer Frau zu sagen. Es gibt Selbstmörder die bringen sich echt wegen Kleinigkeiten um.

Und genauso gibt es Menschen die unheimlich stark sind. Menschen die richtige Scheiße durchmachen, wo sich die oben genannten schon 10x umgebracht hätten. Und diese Menschen denken gar nicht erst daran. Sie versuchen es zu verarbeiten.

Ich hab mir grad letztens bei meiner Tante (Halbschwester von meiner Mutter) gedacht, dass ich nicht wüsste ob ich mich umbringen würde, würde ich in ihrer Haut stecken. Sie hatte ne Entzündung am Bein, liegt jetzt seit 8 Wochen im Koma und wird zwischenzeitlich immer wieder Wach. Aus ihrem Hals hängen 3 Schläuche. Ihr Bein wurde fast gänzlich amputiert. Die Ärzte wissen nicht, ob sie jemals wieder aufstehn kann - und es steht 100%ig fest, dass sie nie wieder selbstständig Essen und Trinken kann.

Sie liegt auf der ITS, immer noch. Da oben gibts nichts außer weiße kalte Wände. Keinen Fernseher, keinen Radio, keine Bücher. Sie kann nichts bewegen außer ihre Augen, wenn sie zufällig wach ist.

Könnte ich so leben? Wäre ich stark genug so ein Leben weiterzuführen?
Ich weiß es nicht. Und ich will es auch gar nicht wissen müssen.


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

22.09.2010 um 08:08
Zitat von DieSacheDieSache schrieb:Ich denke schon dass man einige Fälle verhindern könnte, würde man auf Menschen eigehen, bevor sie durchdrehen !
Selbstverständlich. Aber man beschränkt sich doch eher darauf, sich auf die Art der Bewaffnung und die verderbliche Freizeitgestaltung zu konzentrieren.

Guck dir mal an was die ganzen Amok-Opfer -Vereine wollen.
Weg mit Waffen!
Weg mit Killerspielen!

Ich hab noch nie gelesen das sie Unterschriften sammeln die für den Bau von Jugendzentren oder Kassenunabhängige Beratungsstellen für deprimierte Personen. Das ist ein Thema das einfach nicht öffentlich wahrgenommen werden will!

Im Grunde wollen die nur den Bürgern die Hosentaschen zu nähen um Ladendiebstäle zu verhindern, anstatt mal zu überlegen warum manche Leute stehlen.


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

22.09.2010 um 10:45
Pflästerchen kleben ist immer öffentlichkeitswirksamer als langwierige Heilungsprozesse. Und billiger.


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

22.09.2010 um 21:10
Hmm.. vllt weil sie nicht alleine leiden sollen..
Also die Leute sollen i.wie bestraft werden, dafür, dass sie ihm nicht geholfen haben oder so.


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22.09.2010 um 23:52
ich stelle mir mal wieder die frage warum man nicht endlich die waffengesetze verschärft.soweit ich informiert bin,war die frau mitglied im sportschützenverein.
wozu um alles in der welt müssen sportwaffen in einem privathaushalt gelagert werden (dürfen)?
ich begeife es nicht,denn jeder mensch gelangt so oder so in eine extremsituation wo die lampen oben ausgehen,aber wenn derjenige dann auch noch die möglichkeit hat sich waffen zu besorgen,quasi zur hand zu haben,dann begreife ich soetwas nicht mehr.
wir hatten hier in den letzten 10 jahren mehr als genug amokläufe,alle waren irgendwie in sportschützenvereinen involviert und jedesmal höre ich die leia,das man da nun entschieden etwas ändern wird.
einen scheiss hat man verändert,es sterben immer noch unschuldige und das aus den absurdesten gründen.
das ist,was mich ärgert...


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

22.09.2010 um 23:58
@DieSache
Psychotest unter Waffenbesitzern?
Haaaaallloo....wachwerden....zum Großteil sind es gar nicht die Waffenbesitzer selbst,
die Amok laufen, sondern Angehörige.

Und was nützt ein Psychotest, wenn ich bereits Munition für´n halbes Bataillon da liegen hab?
Da ist der Gesetzgeber gefragt, die Einhaltung der schon bestehenden Gesetze zu überwachen.
Ich war selber Großkalibersportschütze, kein Schussnachweis bedeutet Waffenentzug.
Wird halt nur nicht vollzogen dieses Gesetz, bzw. nicht oft genug.

Da gehört angesetzt, nirgends sonst.


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

23.09.2010 um 00:04
@oldbluelight
Waffengesetz verschärfen, weil die Frau Mitglied im Schützenverein war?

Hmmm.....Was hat sie denn geschossen? Vielleicht nur Luftgewehr?
Vorsicht vor den medien, nicht alles glauben.

PS: Waffengesetz überarbeiten, ja unbedingt.
Strengere Auflagen, ja unbedingt.
Auflagen überwachen und bei Verstoß unverzüglich ( !!! ) handeln, ja unbedingt.


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23.09.2010 um 00:44
@schöpfung

In Sportschützenvereinen wird auch mit richtigen scharfen waffen geschossen,nicht nur mit luftgewehren.
ich war erst am montag auf dem schiessstand,da ich derzeit selber waffenträger bin,beruflich natürlich,daher bin ich sogar verpflichtet mindestens alle drei monate auf dem schiessstand zu sein.
dort wird auf den schiessbahnen (25m distanz) mit allen möglichen kurzwaffen geschossen,zumindest mit allen die nicht unter das KWKG fallen oder verbotene waffen sind.
du würdest augen machen,mit was für geräten die dort teilweise auftreten.
waffen gehören meiner meinung nach nicht in den gewöhnlichen haushalt.
und ja die frau hatte ihre waffe ebenfalls zu hause gelagert.diese erkenntnis darf man als gesichert ansehen.


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

23.09.2010 um 00:58
@oldbluelight
Meinen Text eben gelesen?
War selber Sportschütze, Großkaliber. Von daher kenne ich die Vorschriften, Auflagen und Gesetze.
Das sie die Waffe zuhause "gelagert" hat, mag sein, Schrank müsste Klasse 3/4 sein denke ich.
Okay, auf die Gefahr, das wird zu OT, stellen sich mir da einige Fragen:
Wurde die Waffen-Aufbewahrung kontrolliert?
Wurde der Munitionserwerb kontrolliert?
Wurde die munitions-Aufbewahrung kontrolliert?
Gab es Schießnachweise?

So könnte man ellenlang weiter machen.

Ist nur recht einfach, bei sowas den PC-Spielern, Sportschützen, Einzelgängern, wem auch immer
was nachzusagen.
Tatsache ist doch wohl: Wenn ich unbedingt illegal an eine Waffe rankommen will, komme ich ran.
Und ob das ein Messer mit feststehender Klinge >8cm, ne Armbrust mit Jagdspitzen, was KK-mäßiges oder ein Repetierer ist, vollkommen wurscht. Rutsch mal mit ner Japansäge aus,
sowas gehört dann auch unters Waffengesetz...

Fazit: Wenn jemand durchdrehen will, ist das erst mal nicht zu verhindern.
Die Problematik liegt dann in der Verachtung des Lebens allgemein.


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

23.09.2010 um 01:26
Wer will der findet auch Wege. Der Knackpunkt ist das jeder in den Augen eines Amokläufers wie einer aussieht der einen aufhalten wollte. Also gehört der aus dem Weg geräumt. In diesem Falle reicht auch nur das Aussehen um mir als Amokläufer selber zu sagen "hey..mir gefällt dein Gesicht nicht..du bist fällig"
Man fühlt sich in diesem Moment stark und überhaben über alles da man plötzlich über Leben und Tod entscheiden kann. Eine Macht die man als Mensch nicht kennt - außer man ist Arzt ;-)


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23.09.2010 um 08:03
@oldbluelight
Zitat von oldbluelightoldbluelight schrieb:ch stelle mir mal wieder die frage warum man nicht endlich die waffengesetze verschärft.soweit ich informiert bin,war die frau mitglied im sportschützenverein.
Hätte das verhindert das sie ihren Sohn mit ner Plastiktüte erstickte und dann die Bude abfackelte?
Auf die anderen hätte sie mit Messern losgehen können.
Oder mit nem Bolzenschussgerät.
Oder sie holt sich die Waffe mit Gewalt.
Eine Schusswaffe ist ein praktischeres Hilfsmittel aber nicht die Ursache für die Tat.
Willst du Autos verbieten wenn mal wieder einer ne Amok -Fahrt durch die Stadt hinlegte?
Oder PCs verbieten um Kinderpornografi im Internet zu stoppen?

Ständig wird der Sack gemeint, aber der Esel getroffen.
Warum denken alle das Probleme durch allgemeine Verbote gelöst werden können?
Einschränkungen machen einen nur erfinderischer um diese zu umgehen.


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

23.09.2010 um 09:59
@schöpfung

Für Waffengesetze gilt wie für alle anderen: Sie sind nur so gut wie die Kontrolle ihrer Einhaltung. Wenn dann noch Kompezenzwirrwar (rd. 500 Behörden in der BRD, die damit befasst sind) und Personalmangel bei Polizei und Ordnungsämtern zusammen treffen, dann sieht es mit der Kontrolle schlecht aus.

@Trapper

Natürlich kann ich auch losziehen und mit der Plastiktüte Amok laufen. Das ist allerdings viel anstrengender als beispielsweise mit einer automatischen Waffe. Da schafft man nicht so viel weg, um es mal ganz arbeitsökonomisch zu betrachten.


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

23.09.2010 um 12:14
@Doors
Natürlich. Dennoch sind es eher hilflose Forderungen, da man mit diesem neuen Trend noch nicht umzugehen gelernt hat.

Die jenigen welche den Verbot von Sportwaffen wolle, haben meißtens nichts mit diesem Sport am Hut.
Einfache Lösung!

Wenn ein Amokfahrer in Menschegruppen rast, dann fragt man nur wie das passieren konnte.
Niemand würde Autos verbieten wollen, da man sie ja schließlich selber fahren möchte. ;)

Eine Sportwaffe wurde auch nicht zum töten gebaut. Es geht nur recht gut damit.
Das selbe könnte man aber auch über PKWs sagen.

Verantwortungsbewußtsein und Kontrolle ist angebracht, keine frage.
Aber ich persönlich finde es immer etwas lächerlich, wenn man nach einer Tragödie die Tathilfsmittel für diese Tat verantwortlich machen will.

Es löst eben nicht das Problem, sondern entlastet die Täter schon fast von ihrer Schuld.
Hätten sie die Waffe nicht gehabt, wären sie nicht Amok gelaufen, redet man sich ein.
Folglich liegt die schuld bei der Waffe.
Ein Verbot...und alles ist gut!

Meine Güte...
Ich habe keine Schußwaffe im Haus, aber wenn ich eh zu allem bereit wäre, bräuchte ich keine 15 Minuten um eine zu beschaffen. Das dürfte auf jeden zutreffen.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

23.09.2010 um 12:16
@Trapper

Man wird Amokläufe, ebenso wie alle anderen Verbrechen, niemals verhindern können. Man kann höchstens ihre Zahl eindämmen.


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Warum reißen so viele Selbstmörder Unschuldige mit in den Tod?

23.09.2010 um 12:22
Zitat von DoorsDoors schrieb:Man wird Amokläufe, ebenso wie alle anderen Verbrechen, niemals verhindern können. Man kann höchstens ihre Zahl eindämmen.
Aber auf welche Art und um welchen Preis?

Wie ich schon schrieb:
Zitat von TrapperTrapper schrieb:Was wird danach verboten werden? Küchenmesser über 5 cm Klingenlänge?
Scharfkantige Gartenwerkzeuge?
Diese Art der Problemlösung ist ein Fass ohne Boden.
Das läuft darauf hinaus das zukünftig Sonntags das gute Plastikbesteck auf den Tisch kommt.


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23.09.2010 um 12:23
Vielleicht hilft euch ja ein wenig der Brief eines Amokläufers, dessen Amoklauf fehlgeschlagen ist und der sich mittels eines Leserbriefs erklärt. Quelle lässt sich per google leicht ermitteln. Los geht's:
Liebes M!-Team,
gerade habe ich den Leserbrief des ’geschockten Pädagogen’ gelesen und möchte hiermit mal eine Sichtweise ermöglichen, die es in der Form vielleicht noch nicht gegeben hat. Auch ich war fest entschlossen einen Amoklauf zu starten, verhindert wurde dies nur durch einen Zufall.
Sollte Euch interessieren wie Menschen zu Amokläufern werden können, möchte ich hiermit meine Geschichte erzählen. Vielleicht wirft diese ein etwas anderes Licht auf diese grausamen Taten, die immer wieder geschehen. Die Person, die es am meisten betrifft kann man leider nicht mehr fragen, da sich die Täter traditionell am Ende selbst richten.
Ich komme ursprünglich aus einem kleinen Dorf mit geschätzten 400 Einwohnern und besuchte natürlich auch die dortige Schule. Ich war, als ich eingeschult wurde, sehr lern- und wissbegierig, in den ersten Jahren mit der Klassenbeste und las bereits Bücher als die meisten anderen gerade erst mit dem ABC fertig waren. Ich war ein sehr ruhiges Kind - relativ unauffällig, friedlich und freundlich. Mit anderen Worten: Ich war anders als die meisten anderen. Zudem auch nicht besonders sportlich und körperlich schwächer als der Rest. Ein gefundenes Fressen für Menschen mit schwachem Geist und eingeschränkter Persönlichkeit.
Im Laufe der Jahre wurde ich zum Prügelknaben und Sündenbock für alles mögliche abgestempelt. Als ich in die fünfte Klasse kam, begann ein Leben, dass ich im Nachhinein nur als Horrorszenario beschreiben kann. Ich interessierte mich eher für Naturwissenschaften, Bücher und seit meinem 12. Lebensjahr (als ich ein NES geschenkt bekam) auch mit absoluter Begeisterung für Videospiele. Gerüchte wurden laut, teilweise verbreitet durch Eltern, ich würde, wenn ich älter wäre, bestimmt mal ’anders’ werden. Schwul, für Dorfbewohner also die niederste Lebensform die für sie überhaupt existiert. Dies griffen einige Schüler auf und verbreiteten das Gerücht, welches wohlwollend von vielen aufgenommen wurde. Meine Situation verschlimmerte sich auch noch dadurch, dass ich mich nicht dem Gruppenzwang unterordnen wollte. Ich interessierte mich nicht für Zigaretten oder Alkohol, Discotheken waren nie mein Ding und das Thema Sex bzw. überhaupt erstmal eine Orientierung in dieser Richtung zu finden war mir erstmal auch egal. Jemanden wie mich würde man wohl als Spätzünder bezeichnen.
Dies führte natürlich dazu, dass ich nicht ’cool’ genug war und noch mehr ausgeschlossen wurde - was wiederum dazu führte, dass ich mich für die oben genannten Dinge noch weniger interessierte und deswegen wurde ich noch uncooler wurde usw. - ein Teufelskreis. Ich hatte nur zwei Freunde, die sich in einer ähnlichen Situation befanden und mir nicht wirklich helfen konnten, ich hatte manchmal den Eindruck dass jeder von uns froh war, wenn mal ein anderer gemobbt wurde.
Bereits auf dem Weg zur Schule wurde ich gehänselt, durch den Schuleingang an den dort herumstehenden Schülern zu gehen war jeden Tag ein Spießrutenlauf. Man warf mir Beleidigungen an den Kopf, teilweise bespuckte man mich, quälte mich, schubste mich herum und tat mir sowohl psychisch als auch physisch weh. Ich war verzweifelt. Körperlich unterlegen sah ich irgendwann keinen anderen Ausweg als selbst Gewalt gegen einen dieser Sadisten anzuwenden. Dieser Versuch wurde jedoch im Keim erstickt - indem man mir sofort den Arm verdrehte und mich anderen vorführte. Wenn man allein ist und versucht sich zu wehren, wird alles nur noch schlimmer. Man hat als Einzelner keine Chance, wenn andere sich immer wieder gegen einen verbünden.
Ich versuchte etwas anderes. Mich anzupassen. Ich trank Bier, fing an zu rauchen und versuchte, Anschluss zu finden. Indem ich so tat, als ob mich die Themen der anderen interessierten. Partnersuche, Disco, Drogen. Im Grunde genommen versuchte ich, jemand zu sein der ich nie sein und werden wollte. Dies wurde erst skeptisch beäugt bis man dann kollektiv beschloss, es lächerlich zu finden. Meine Eltern wussten von diesen Dingen so gut wie nichts. Ihnen war klar dass ich nicht sonderlich beliebt war, was aber wirklich in der Schule und vor allem in mir vorging, wussten sie nicht.
Lehrer beobachteten diese Szenarien zwar, schauten aber wohlwollend weg. Sind ja nur Kinder. Die meinen das nicht ernst. Ist ja nur Spaß. Dass dabei aber jemand innerlich zugrunde geht, interessierte niemanden. Eine Lehrkraft meinte einmal zu einem der obersten Rädelsführer, er solle doch seine überschüssige Kraft an einem Baum abreagieren, andere zu ärgern wäre unfair. Und das war es dann auch schon.
Ein Highlight war, als ein hinter mir sitzender ‚Klassenkamerad’ versuchte, mich im Unterricht anzuzünden - indem er mir ein brennendes Feuerzeug in den Nacken hielt. Den Lehrer interessierte dies herzlich wenig. Ich hatte danach eine offene, nässende Wunde im Nacken, die ich versuchte vor meinen Eltern zu verstecken. Sie fanden es trotzdem heraus und fragten geschockt was passiert wäre. Ich versuchte die Sache herunterzuspielen um das folgende Szenario zu vermeiden. Mir war klar, dass eine Einmischung meiner Eltern alles nur noch schlimmer machen würde. Am nächsten Tag fingen sie den Verursacher meiner Brandwunde ab (mein Elternhaus lag auf dem allgemeinen und einzigen Schulweg) und stellten ihn zur Rede. Sie ermahnten ihn, mich zukünftig in Ruhe zu lassen.
Das war der Beginn eines noch schlimmeren Alptraumes. Sowieso schon täglich gehänselt und ausgeschlossen, in der Schule ängstlich immer nur auf den nächsten Angriff wartend, war ich nun als Petze abgestempelt die sich nicht wehren kann und Mama und Papa vorschickt.
Ab da war mein Leben kein Leben mehr. Ich verkroch mich nur noch in meinem Zimmer, die Schule war jeden Tag ein emotionaler Trip in die Hölle. In den Pausen war ich oft ’fällig’, im Sportunterricht sowieso. Schwächlinge mit schlechten sportlichen Leistungen waren bei der damaligen Sportlehrerin sowieso nicht beliebt - dies war auch die ideale Gelegenheit dem Idioten, also mir, immer wieder richtig eins reinzuwürgen. Im wahrsten Sinne des Wortes, ich sage nur Völkerball….
Videospiele waren von da an mein täglicher Begleiter. Ich brauchte diese um mich abzureagieren. Ego-Shooter waren nie mein Ding, aber Prügelspiele, Horrorspiele, Rollenspiele. Ich flüchtete mich in Phantasiewelten, um nicht wahnsinnig zu werden.
Als wir eines Tages wieder Sportunterricht hatten, begab sich die Klasse in Richtung Sporthalle am anderen Ende des Dorfes, um dort auf den Unterrichtsbeginn zu warten. Keine Lehrkraft in der Nähe (da mal wieder zu spät) und aggressive Raufbolde die Langeweile hatten. Bis jemandem einfiel, die umherliegenden Steine und Schieferplatten als Wurfgeschosse gegen mich zu verwenden. Die Idee fand wachsenden Zuspruch und so fing man quasi an, mich zu steinigen.
Ich hatte keine Chance mich zu wehren. All die Jahre der Qualen und Erniedrigungen ohne Aussicht auf Besserung oder Akzeptanz meiner Person brachen in diesem Moment über mich herein. Ich wollte flüchten und schaffte es irgendwie mit meinem Fahrrad zu entkommen… natürlich nicht ohne den Versuch mich daran zu hindern und mir weitere Steine hinterherzuwerfen. Man könnte ja noch den einen oder anderen Treffer landen. Ich fuhr zum Haus meiner Eltern, fing an zu weinen und wollte nur noch eines. Töten oder getötet werden. Mein Leben war sinnlos. Ich hatte an diesem Tag begriffen, dass es nicht besser werden würde, egal was ich auch versuchen sollte. Ich sah den Tod - in welcher Form auch immer - als den einzigen Ausweg. Ich traf unterwegs meine Sportlehrerin und rief Ihr zu, dass ich nicht mehr kann. Es schien sie kaum zu interessieren. Als ich an der Werkstatt meines Vaters war ließ ich mein Fahrrad fallen und begab mich tränenüberströmt zum Waffenschrank. Mein Vater hatte Waffen und ich wusste auch damit umzugehen, wir hatten immer wieder Zielübungen auf Bierdosen oder Ü-Ei Figuren unternommen. Mir war alles egal. Ich wollte diese Menschen töten, einen Befreiungsschlag ausüben, Rache nehmen für die Jahre der Hölle auf Erden, die man mir bereitet hatte. Ich wollte nur noch den Tod. Den der anderen und/oder meinen eigenen. Egal. Es sollte einfach nur enden. An diesem Tag. Mir war alles egal.
(Un)glücklicherweise war der Waffenschrank meines Vaters an diesem Tag verschlossen. Ich rüttelte daran, erreichte aber nicht das was ich wollte. Waffen um zu töten. Als ich begriff, dass nicht einmal dies funktionierte, war alles für mich vorbei. Ich lebte in der Hölle und es gab keinen Ausweg. Eine Weile später fanden mich meine Eltern heulend und zitternd in meinem Zimmer. Ich hatte einen totalen Nervenzusammenbruch. Natürlich waren diese sofort in Panik und fragten was passiert wäre, meine Antwort drauf war immer wieder, dass ich am Ende wäre und nur noch einen Wunsch habe: Meine Peiniger zu töten oder mich umzubringen. Es sollte einfach nur vorbei sein.
Ich ging von da an nicht mehr in die Schule. Psychologische Hilfe lehnte ich ab. Was sollte dies bringen? Besser damit umzugehen, dass ich misshandelt werde? Verständnis für meine Peiniger aufbringen? Lächerlich….
Als in der Schule der Ernst der Lage erkannt wurde, wurden Diskussionen im Unterricht darüber geführt, wie ich später erfuhr. Nach einigen Tagen kam einer der schlimmsten Folterknechte zu mir nach Hause, um sich zu entschuldigen. Klar, dass er dies nur tat weil er dazu gezwungen wurde. Man sah ihm an, dass es nicht wirklich ernst gemeint war. Ich ging daraufhin wieder zur Schule - an meinem ersten Tag bekam ich von einer Mitschülerin eine Blume überreicht und eine Entschuldigung im Namen der ganzen Klasse. Lächerlich, dachte ich nur. Diese Schweine hätten von mir aus auch elendig verrecken können, aber ich nahm dankend an und machte gute Mine zum bösen Spiel, denn keine zwei Wochen später ging es - wenn auch in wesentlich abgeschwächter Form - weiter wie vorher.
Ich beendete nach der Realschule freiwillig meine Schullaufbahn, der Gedanke auf ein Gymnasium zu gehen und 3 weitere Jahre den Horror zu erleben, war unerträglich. Ich machte eine Ausbildung und tat das einzig Richtige: Ich zog sofort weg.
Ich konnte endlich, nach fast 20 Jahren in Hamburg einen Neuanfang starten, in einer Stadt, in der mich niemand kannte und ich Menschen kennenlernen durfte, die mir gegenüber unvoreingenommen waren. Ich war am Anfang sehr schüchtern und ängstlich, blühte aber von da an förmlich auf. Heute kann ich sagen : Mein Leben begann erst mit 20, alles andere davor war ein Alptraum, die Hölle auf Erden. Viele Jahre lang. Heute habe ich viele Freunde, alles Menschen die mich mögen und auf die ich mich verlassen kann, ich habe mein Abitur an der Abendschule nachgemacht (diese Zeit zählt zum schönsten überhaupt - hätte nie gedacht, dass so etwas in einer Schule möglich wäre), studiere demnächst Psychologie, habe einen tollen Job und führe ein zufriedenes Leben. Ich weiß mich meiner Haut zu erwehren und habe mittlerweile ein derartig starkes Selbstbewusstsein entwickelt, dass mich heute niemand mehr auch nur ansatzweise angreifen kann. Ich habe vor einigen Jahren in einer Psychotherapie meine Vergangenheit aufgearbeitet und kann nun besser damit leben.
Wenn ich heutzutage lese dass ’Killerspiele’ Menschen zu Monstern mutieren lassen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln über soviel Ahnungslosigkeit und Dummheit. Menschen machen aus Menschen Killer, nicht Spiele - egal ab gewaltverherrlichend oder nicht. Auch ich zocke heute “Resident Evil“, “Silent Hill“ und freue mich tierisch auf “Mad World“. Allerdings haben mich solche Spiele nie aggressiv gemacht und werden es auch nie tun. Es sind Spiele. Nicht mehr, nicht weniger. Man wird nicht zum Amokläufer weil man Killerspiele spielt, man spielt diese, um sich abzureagieren. Ein Ventil, nichts weiter.
Im Gegensatz zu vielen anderen kann ich nur sagen: Mir tut der Amokläufer von Herzen leid. Ich denke, ein normaler Mensch kann sich nicht vorstellen wie es ist, ausgestoßen und nicht akzeptiert zu sein. Damit könnte man vielleicht noch leben, wenn man wenigstens in Frieden gelassen werden würde.
Ich würde nur zu gern mit den Menschen ein Gespräch führen, die der Meinung sind, dass Games als Sündenbock zur Verantwortung zu ziehen sind und Ihnen gern mal meine Sichtweise schildern. Vielleicht hilft es ja, wenn diese Leute anstatt einfach groß das Maul aufzureißen, jemandem zuhören der wirklich weiß, wie es in solch gequälten Seelen aussieht. Aber das zählt ja nicht, solange sogenannte ’Experten’ ihre ’wissenschaftliche’ Meinung publizieren.
Mittlerweile bin ich froh, dass mein Amoklauf nicht stattfand. Einige meiner Peiniger sind heute tot, gestorben bei Autounfällen, andere sind drogenabhängig oder seit Jahren arbeitslos und hängen an der Flasche - andere wiederum haben innerhalb der Dorfgemeinschaft geheiratet und führen ein erbärmliches Leben, während ich meines in vollen Zügen genieße. So hat am Ende jeder bekommen, was er verdient und zu sehen wie sich die anderen selbst zu Grunde richten, ist in meinen Augen besser als jeder Amoklauf und mehr als eine Genugtuung.
Vielleicht gibt es ja da draußen Menschen denen es jetzt ähnlich geht wie mir damals. Sollten diese Stütze oder einen Rat benötigen, bin ich gern bereit zu helfen. mein Leserbrief veröffentlichen Resonanz hervorrufen, könnt Ihr meine Mail-Adresse gern weiterleiten.
Im übrigen: Ich bin jetzt 30 Jahre alt, spiele seit fast 18 Jahren Videogames und kenne (unter anderem) die MAN!AC seit ihrer ersten Stunde. Ich weiß also, wovon ich rede, wenn ich über Games und Gewalt hier meine Meinung äußere.
Mit freundlichen Grüßen
(Aus nachvollziehbaren Gründen verzichten wir darauf, Namen und Bild des Autors zu veröffentlichen. Wer mit ihm in Kontakt treten möchte, kann dies - über uns – gerne tun: per E-Mail an leserpost@maniac.de)



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