http://www.l-iz.de/Bildung/Medien/2010/09/LVZ-Ulfkotte-Antidiskriminierungsb%C3%BCro-schreibt.html (Archiv-Version vom 11.09.2010)Wer ist eigentlich Udo Ulfkotte?
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"Nach dem Lesen des Interviews mit Udo Ulfkotte, selbsternannter Terrorismusexperte und Islamkritiker, scheint diese Auflistung zu eng zu sein. Mit der Veröffentlichung vom 27. August 2010 macht sich die LVZ vielmehr zur Plattform für eine offen rassistische Position und Rechtspopulismus, der inhaltlich und formal deutliche Anleihen bei nationalsozialistischem Gedankengut nimmt", heißt es im Offenen Brief an den LVZ-Chefredakteur.
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Denn Ulfkotte verstößt in fast jeder Antwort gegen die simpelsten Gebote seines eigenen Berufsstandes: Er behauptet Dinge, die er nicht belegen kann.
"Migranten haben allein bis 2007 immerhin schon mehr als eine Billion (!) Euro mehr aus unseren Sozialsystemen herausgenommen, als sie in diese einbezahlt haben. Es sind schlimmere Wohlstandsvernichter als die Heuschrecken der Finanzindustrie. Von den 1,7 Billionen Euro Staatsschulden, die wir haben, verdanken wir fast zwei Drittel unseren Migranten", behauptet er dort zum Beispiel.
Ein Satz, der nicht nur eine Rüge des Presserates wert ist, sondern eine saftige Abmahnung.Udo Ulfkotte hat das letzte Wort. Und es ist kein gutes. Es ist wie eine Botschaft aus einer der diversen Denkfabriken der Neuen Rechten, die für ein ganz bestimmtes Politiker-Klientel in Deutschland die Vor-Arbeit leisten. Und die in der LVZ immer wieder als "Experten" behandelt werden und ganze Seiten bekommen, um etwas zu tun, was man selbst mit nüchterner Distanz nur als Diskriminierung bezeichnen kann.
Und das Ganze ungeschmälert durch belastbare Daten, Fakten, Nachfragen. Und es ist erstaunlich, dass das Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V. nur einen Offenen Brief schreibt.
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Hier Teile des offenen Briefes:
http://www.adb-sachsen.de/antidiskriminierungsbuero.htmlMit der Veröffentlichung vom 27. August 2010 macht sich die LVZ zur Plattform für eine offen rassistische Positionen und Rechtspopulismus, der inhaltlich und formal deutliche Anleihen bei nationalsozialistischem Gedankengut nimmt.
Eine detaillierte Analyse der populistischen Argumentation und der rhetorischen Figuren, die geeignet sind als Stichworte für einen menschenfeindlichen Diskurs über den Zustand unserer Gesellschaft zu fungieren, möchten wir uns an dieser Stelle ersparen. Wir gehen davon aus, dass Ihnen dies bewusst ist und es bei dem Interview, auch mit Blick auf die auflagensteigernden Äußerungen Herrn Sarrazins,vor allem um eine „Kontroverse“ und einen „Tabubruch“gehen sollte.
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