Ausgegrenzt und gemobbt - Erfahrungen als/mit Aussenseiter

Aber am Besten war immer noch die Rache wenn ich gemobbt wurde; wie es hier schon manche geschrieben haben!
Der Biologieunterricht eignete sich hervorragend um an eklige Dinge zu kommen, die dann in den Schultaschen der Mobber landeten :)

Dann auch jede Form von Kritik.
Wer hier meine Aussagen wiederlegen will, der mobbt mich doch auch!

Ja, so kann man es auslegen. Ist Interpretationsache.

Nicht jeder der behauptet gemobbt zu werden ist wirklich ein Mobbingopfer.

Wenn 10 Mann fleißig arbeiten und der 11. ein faules Schwein ist das sich in keiner Weise einfügt, kann es auch durchaus mal vorkommen das dieser sich plötzlich ganz grundlos und gemein gemobbt fühlt, wenn die anderen nicht mehr mit ihm arbeiten wollen.

Oh, ja das hasche rech
Deshalb ist Mobbing so sehr Grenzwertig.

Aussenseiter sind auch gelegentlich Aussenseiter weil Sie es sein wollen.

Mobbing ist in meinen Augen, wenn ich jemandem aus persönlichen Gründen gezielt Schaden will.

So kann man es Aussdrücken ;)

Trapper schrieb: Mobbing ist in meinen Augen, wenn ich jemandem aus persönlichen Gründen gezielt Schaden will.

Das ist zu engstirnig.

Mobbing zeichnet sich ja oft dadurch aus dass mehrere auf einen losgehen. Und da haben viele gar keinen persönlichen Grund.

sie sind einfach nur dabei in der Gruppe, und fühlen sich stark

@Lamm
Dann sind wir uns ja einig. :)

So bedauernswert echte Mobbingopfer auch sind...
Dieses Wort wird mehr und mehr zur Modeerscheinung.


Keiner will neben Ilka in der Kantine sitzen weil sie mit vollem Mund redet und Suppe verspritzt.
Mobbing!

Peter wird nicht befördert, weil er einfach nur minus erwirtschaftet.
Mobbing!

Eine schlechte Note in der Schule.
Mobbing!

Mobbing?
Manche Leute können inzwischen die ganze Welt mit diesem Wort erklären.

ein Kumpel von mir ist Anwalt, und der hat Mobbing so definiert:

"eine Anreihung von ineinander Aufbauenden Prozessen mit einem klar definierten Ziel" wobei es nicht zwingend (aber meistens) von mehreren ausgeht.

@Bergschaf
So würd ich das auch formulieren.

@Trapper
Is halt reine Definitionssache; der gesunde Menschenverstand sagt einem eh wo Mobbing anfängt und aufhört!

@Pumpkins

Pumpkins schrieb:Der Biologieunterricht eignete sich hervorragend um an eklige Dinge zu kommen, die dann in den Schultaschen der Mobber landeten

Wenn du DABEI aber erwischt wirst, dann aber halleluja mein Herr...

Denn so Klassen-Mobbing ist ja oft auch eine recht weitreichende Geschichte... da gibt es auch Spione, die den Hauptrüpeln unterstehen und die dich auch mal ziemlich genau beobachten können. Alles schon dagewesen!

Zudem... ich bin gemobbt worden, habe auch selber soetwas schon gemacht... mit einem Freund zusammen, haben wir einen etwas jüngeren, etwas geistig zurückgebliebenen Jungen ständig verarscht... wenn man ihn etwas anging und knuffte, dann fing er an in den höchsten Tönen regelrecht zu "quitschen"...

Deswegen nannten wir ihn auch "Quitsche-Entchen", wie der Badewannengenosse von Erni...

Aber da sieht man mal, wie sehr das mich bis heute verfolgt, dass ich mich so daneben benommen habe... ich werde das mir irgendwie nie richtig verziehen können, wahrscheinlich weiß aber der Junge davon gar nichts mehr. Oder aber doch, wer weiß?

Jedenfalls fiel das unter Mobbing, da bin ich mir heute sicher.

@Pumpkins
ich glaube es ist schwierig wirklich den Anfang von Mobbing klar zu definieren...

@moric
Ja, so nen Typen hatten ein Kumpel und ich auch.
Der war klein, fett und unbeholfen. Wurde von uns geärgert wo es nur ging.
Und Kinder können echt gemein sein....ja.

Andererseits gab es 2 etwas ältere Schlägertypen, die mich wiederum ständig auf dem Kieker hatten und vor allen Schülern blamierten.

Irgendwie wurde Ärger immer von oben nach unten weiter gegeben.

Das eine ganze Klasse aber gezielt eine Person fertig machten , so was gab es noch nicht. Zumindest erinnere ich mich nicht daran.
Selbst die Klassenlooser fanden sich zu Interessengruppen zusammen.

@moric
Also das viel definitiv unter Mobbing weil eben der Junge geistig leider nicht auf der Reihe war!
Fühlst du dich jetz schuldig? oder kümmert es dich nicht was du da getan hast?

@Trapper

Trapper schrieb:Das eine ganze Klasse aber gezielt eine Person fertig machten , so was gab es noch nicht.

Hab' ich jetzt selber auch nicht erlebt! Zum Glück!

Aber später über die Medien habe ich erfahren, dass es sowas schon gegeben hat.

@Pumpkins

Pumpkins schrieb:Also das viel definitiv unter Mobbing weil eben der Junge geistig leider nicht auf der Reihe war!
Fühlst du dich jetz schuldig? oder kümmert es dich nicht was du da getan hast?

Klar fühle ich mich schuldig! Das sagte ich doch auch damit, dass ich mir das nicht verzeihen kann. Das "Schöne" daran ist ja, dass es mich immer noch verfolgt, also durchaus auch spätere Konsequenzen für mich hat.

Und das ist gut so!

Hab' ich nämlich verdient, dass ich mich noch schuldig dafür fühle.

@moric
So isses bei mir auch; aber ich ich hab gleich viel ausgeteilt wie eingesteckt kann man sagen; ich lass die Vergangenheit einfahc hinter mir!

@moric
ich glaube aber, dass in einer Klasse wo etwas ganz ganz schnell gehen kann:

ein paar fangen an, einen oder eine zu mobben. Aus Angst selber Opfer zu werden oder aus Angst als "Versager oder Drückeberger" dazustehen machen eineige andere auch mit...so und dann entseht eine gewisse Eigendynamik die den Rest der Klasse mitreisst.....

so könnte ich es mir vorstellen.

@Bergschaf
Das is auch oft ein Grund Mobber zu werden! Oft verarschen dann die Schwächsten einen! Rein als Schutz selbt Opfer zu werden...

@Pumpkins
wohl wahr...leider.

Wenn ich ehrlich bin, kam es sogar noch schlimmer.

Den etwas geistig zurückgebliebenen Jungen, den wir da verarscht haben...

Die Eltern hatte am Remagener Bahnhof einen Imbiss Laden, was wir auch wußten... also sind wir, weil er oft dort auf dem Vorplatz spielte, hingegangen und wollten wieder ein wenig loslegen, haben uns in seiner Nähe aufgehalten, aber mehr mit ihm gespielt, als das wir ihn richtig ärgerten... aber ab und an eben wieder verarscht... im Spiel halt verarscht, ohne dass es aber von Außenstehenden richtig erkannt werden konnte...

Der hat sich eben nie richtig gewehrt sondern immer alles über sich ergehen lassen.

Irgendwann kam dann die Mutter heraus... und fing an, sich bei uns zu bedanken, dass wir so nett mit ihrem Jungen spielen würden... das würde sonst keiner machen und sie würde sich so darüber freuen, wenn er mal Freunde finden würde...

Wir guckten uns nur an und wollten fast in Gelächter ausbrechen, sagten dann "Gern geschehen" und gingen...

Aber DAS war wirklich ein Schlüsselmoment für uns beide... wir haben uns dann später sowas von mies gefühlt, dass wir dann allmählich aufgehört haben... das war einfach zu viel gewesen, diese Szene damals.

Oh man... das war schon heftig...

@moric
Das grundlegende Problem ist wohl (meiner Meinung nach) dass die Jugend seh oberflächlich ist und war! Mit dem Alter hat es sich bei mir ziemlich gelegt aber mit 13-14 Jahre war ich anders!

Trapper schrieb:Das eine ganze Klasse aber gezielt eine Person fertig machten , so was gab es noch nicht. Zumindest erinnere ich mich nicht daran.
Selbst die Klassenlooser fanden sich zu Interessengruppen zusammen.

Doch sowas gibt es, ich musste es sogar selber durchleben!
23 Leute, alle gegen mich..auch wenn ich heute weiss und damals auch schon wusste, dass die meisten nicht anders konnten, weil ihnen Prügel o.ä angedroht wurde. Ich erinnere mich an jemanden der mal zu der Menge sagte: "Jetzt lasst sie doch einfach mal in Ruhe". Ein grosses Gelächter folgte...und am anderen Tag gehörte auch er zu der mobbenden Mehrheit. Echt arm sowas. Ob ich mich wirklich versucht habe anzupassen, weiss ich garnicht mehr..aber ich glaube nicht, sonst wäre es nicht ununterbrochen so weitergegangen. Im Nachhinein bin ich auch froh darüber, denn im inneren bin ich anders als sie es nach aussen hin waren. Wir hätten uns sicherlich nie verstanden.


Ich will mich jetzt nicht als Klassenlooser bezeichnen, aber mit mir mochte sich niemand abgeben. Ich war halt die "komische", jede Gruppenarbeit musste ich alleine oder gezwungenermassen mit anderen erledigen, natürlich haben sie mich sogar dabei ausgegrenzt und auch nicht nach meiner Meinung gefragt. Hätten sie mich so akzeptiert wie sie wollten, hätte ich ihnen sicherlich mit vielen tollen Ideen zur Seite stehen können, aber ich "durfte" ja nicht.