21 Tote bei Loveparade
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Duisburg, Loveparade ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:25Also ich weiß nur dass der Schaller der Polizei die Schuld gibt (Was ich übrigens auch teile). Alle anderen sagen doch nur sie seien unschuldig.
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27.07.2010 um 11:27es sterben immer mehr und ich möchte das nicht nur weil die des sch... geplant haben
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:27Versuch einer Bestandsaufnahme
1. Ab ca 16:30 Uhr kommt es auf einem Zwischenstück zwischen dem Zugangstunnel und dem eigentlichen Eingang des Festgeländes zu einer Enge, die von den Beteiligten als zunehmend bedrohlich empfunden wird. Videos dokumentieren diese Enge.
Ein Ablauf der Menge findet zu diesem Zeitpunkt nicht statt, weder auf das Festgelände noch zurück durch den Tunnel. Die Menge steht. Zumindest aus dem Tunnel drängen weitere Besucher nach.
Warum diese Enge entstehen konnte, ist noch nicht klar. Mögliche Gründe sind:
a) Unkontrollierter Zustrom neuer Besucher. Nachrichtenagenturen berichten bereits um 16:30 von einem "Besucherstau" vor dem Gelände. Dass zu diesem Zeitpunkt - kurz vor Beginn der Hauptveranstaltung mit den Live-Auftritten - hoher Andrang herrschte, ist unbestritten. Veranstalter Schaller behauptet, die Polizei habe alle 16 Zugangsschleusen vor dem Tunnel geöffnet (statt einem vereinbarten Maximum von 6) und dadurch den Tunnel überfüllt. Diese Aussage wurde bisher weder belegt noch widerlegt, kein Augenzeugenbericht erwähnt dieses Detail bisher.
b) Unerwartet hohe Anzahl von gleichzeitig abwandernden Besuchern. "Lukas", der kurz vor der Katastrophe auf dem Weg vom Festgelände zurück zur Rampe war, zitiert einen Polizisten mit den Worten: "In der Unterführung geht nichts mehr. Die Leute die rein und raus möchten, haben sich verkeilt. Ihr könnt hier nicht weiter" (http://dontworrybaby.blogsport.de/2010/07/25/katastrophal/). Zu- und abströmende Besucher mussten denselben Weg benutzen, die Ströme wurden nicht geteilt.
c) Desorientierung der neuen Besucher. Mehrere Blogger berichten, dass nach dem Verlassen des Tunnels nicht klar war, wie man denn nun aufs Festgelände gelangen sollte, bzw. dass sie den Zugang nur durch Zufall fanden. Wer aus dem dunklen Tunnel trat, sah sich umgeben von Betonmauern, Absperrungen, und einer weiteren dunkel gähnenden Tunnelöffnung gegenüber. Eine klärende Beschilderung war nicht zu erkennen. Klärende Lautsprecher-Durchsagen gab es entweder nicht, oder sie wurden nicht wahrgenommen.
d) Sperrung des Zugangs zum Festgelände. Mehrere Augenzeugen berichten, dass der Hauptzugang in den Minuten vor der Panik durch Polizisten abgesperrt gewesen sei. Die Polizei bestreitet, den Zugang gesperrt zu haben. Es berichten auch alle Quellen, dass auf dem Festgelände noch genügend Platz gewesen, es hätte also auch gar kein Grund für eine solche Absperrung vorgelegen. Es stellt sich dann allerdings die Frage, warum die Menge dann nicht abgeflossen ist - können "Verkeilung" und Desorientierung der Menge das völlige Übersehen eines ungesperrten offiziellen Auswegs erklären? Und was haben dann die Augenzeugen gesehen, die von einer Absperrung berichten?
Welche dieser Gründe zutreffen und zur Katastrophe beigetragen haben, werden die bereits angelaufenen Untersuchungen zu klären haben.
2. Die Menschen in der sich immer weiter verdichtenden Menge bekommen Angst und suchen nach Auswegen - was völlig verständlich ist, wenn man sich die Situation vergegenwärtigt, in der sie stecken: Eingezwängt zwischen Betonmauern, hinter sich der Tunnel, durch den weiter Leute einströmen und von hinten drücken; und kein sichtbarer Ausgang, auf den man sich zubewegt, stattdessen wird man von der Menge in Richtung einer Mauer gedrückt. Die einzig sichtbaren Auswege sind ein Container, eine schmale Nottreppe, und ein Metallmast, die alle jeweils erklettert werden und die - sichtbar - zu einem höher gelegenen Gelände führen, auf dem noch Platz ist. Viele Berichte beschreiben die Gefühle der Menschen in der Menge eindrucksvoll.
Was bringt einen Menschen dazu, sich in einer solchen Situation auf einen meterhohen Mast oder eine schmale und unsichere Treppe zu begeben? Dafür gibt es mehrere Gründe:
- schlichte Panik ("Nur raus hier, die erdrücken mich!")
- rationale Überlegung ("Da hochzuklettern ist zwar unsicher, aber hier unten ist es noch gefährlicher")
- Commitment zum vorherigen Ziel ("Ich will zur Love-Parade, ich bin fast da - nur noch da hoch, und ich hab es geschafft!")
- Fehleinschätzung der Situation ("Über die Treppe da sollen wir zur Parade?")
Keiner der Kletterer wird alle diese Überzeugungen gehabt haben, aber - und das ist wichtig - man kann auf den Videos eindeutig sehen, dass fast jeder, der in der Nähe des Containers, der Treppe oder des Metallmasts stand, es in dieser Situation tatsächlich für eine gute Idee hielt, hochzuklettern.
Die Aussagen der Organisatoren während der Pressekonferenz erscheinen angesichts der Videos sehr fragwürdig. Die Organisatoren versuchten, die Kletterer als Ungeduldige hinzustellen, die eine unerlaubte Abkürzung zum Festgelände gesucht haben. Sie haben verschwiegen, dass zu diesem Zeitpunkt im fraglichen Bereich bereits eine solche Enge herrschte, dass die Betroffenen guten Grund hatten, um ihre Gesundheit zu fürchten.
Die Videos zeigen eindeutig, dass es sich bei den Kletterern nicht um ein paar Halbstarke handelt, die sich und andere in unverantwortlicher Weise gefährdet haben. Natürlich gibt es solche Charaktere, und auf den einen oder anderen Kletterer wird dieses Klischee vielleicht sogar zutreffen. Aber wenn das Klettern nur eine unverantwortliche Schnapsidee ist, dann machen das nicht alle, die die Gelegenheit dazu haben. Dann gibt es auch ein paar Vernünftige, die sich nicht in Gefahr begeben und die vielleicht sogar ihre Freunde davon abhalten ("He, mach keinen Scheiß - kuck, da vorne gehts doch weiter"). Die Videos zeigen aber eindeutig, dass man nicht unverantwortlich und unvernünftig sein musste, um das Gequetsche am Boden verlassen zu wollen. Selbst für völlig vernünftige, verantwortungsbewusste, rationale Menschen gab es einen guten Grund, den Weg nach oben zu suchen, nämlich die sehr reale Gefahr, ansonsten zwischen den Betonwänden und den immer weiter nachströmenden Massen zerquetscht zu werden.
Ebenfalls kann ich keine Belege dafür entdecken, dass ein hoher Alkohol- oder Drogenpegel hier eine wesentliche Rolle gespielt hat. Wer von einer Menschenmenge, die dicht genug ist, um einem den Atem zu nehmen, auf eine Betonwand zugeschoben wird, der kann auch im nüchternen Zustand mit Panik oder Flucht reagieren.
3. Die Polizisten oberhalb der "Kletterwege" haben laut einer Aussage zunächst versucht, die Kletterer zurückzuhalten. Das klingt brutal, ist aber verständlich. Es konnte zunächst keine Lösung sein, der panischen Masse eine schmale und unsichere Treppe als Fluchtweg anzubieten, das Resultat wäre eine vorhersehbare Bewegung der viel zu großen Masse auf die viel zu kleine Treppe hin gewesen. Andererseits konnte man die Kletterer aber auch nicht wirklich in die sich immer weiter zusammenquetschende Masse zurückschieben. Die Polizisten und Ordner sind daher offenbar recht schnell dazu übergegangen, den Kletterern zu helfen statt sie zu behindern. Dadurch haben sie vermutlich Leben gerettet, allerdings zeigt sich darin auch das völlige Scheitern der Einsatzplanung für diesen Bereich. Wenn ein Container, eine unsichere Treppe und ein Metallmast zu legitimen Fluchtwegen werden für eine Veranstaltung, bei der ordentliche Fluchtwege von Rechts wegen vorgesehen sind, dann hat etwas gründlich nicht funktioniert - insbesondere wenn man bedenkt, dass die Masse nach gegenwärtigem Kenntnisstand über den Haupteingang aufs Festgelände hätte geleitet werden können.
4. Ein oder mehrere Kletterer stürzen ab. In der Pressekonferenz wurde dies als Haupt-Todesursache und als Auslöser der Panik dargestellt. Die Berichte der Augenzeugen stützen keine der beiden Thesen.
Die Panik ist durch die Enge, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit entstanden. Viele Augenzeugen berichten über Panikgefühle bevor irgendwelche Kletterer angestürzt sind, teilweise sogar schon im Tunnel. Abstürzende Kletterer dürften sie allerdings verstärkt haben und könnten der Katalysator gewesen sein, der eine vorher noch halbwegs kontrollierte Flucht in eine blinde Stampede hat umschlagen lassen.
Dass Sturzverletzungen die Haupt-Todesursache seien, erscheint seltsam angesichts der Tatsache, dass fast alle Todesopfer vor der Treppe ums Leben kamen. Sie könnten dort zwar hingestürzt sein - entweder von oben über das Treppengeländer, oder von unten bei einem erfolglosen Versuch, sich hochzuziehen -, und das würde auch erklären, warum die Opfer so stark ineinander verkeilt waren, dass die Helfer Schwierigkeiten hatten, Einzelne herauszuziehen. Aber das Treppengeländer ist an dieser Stelle einfach noch nicht so hoch, dass ich dort mit massiven Sturzverletzungen rechnen würde. Außerdem frage ich mich, wie von einem kurzen Stück einer Treppe, auf der keine zwei Menschen nebeneinander gehen können, so viele Menschen abgestürzt sein können.
5. Die Panik verstärkt sich, die Menschen drängen nun durch den Tunnel nach draußen, was jetzt auch gelingt. Die wenigen Polizisten bei der Treppe und dem Container helfen vielen in Sicherheit. Ordner, Polizisten und Besucher arbeiten jetzt gut zusammen, was womöglich viele Opfer verhindert hat. Vor der Treppe versuchen Polizisten, die Menschentraube zu entzerren, in der man später die Opfer findet; dies gestaltet sich schwierig. Der Ort der Katastrophe ist für Helfer schwer zu erreichen, Fahrzeuge können erst in Stellung gebracht werden, nachdem der Tunnel sich geleert hat. Spezielle Rettungswege scheinen nicht zu existieren.
1. Ab ca 16:30 Uhr kommt es auf einem Zwischenstück zwischen dem Zugangstunnel und dem eigentlichen Eingang des Festgeländes zu einer Enge, die von den Beteiligten als zunehmend bedrohlich empfunden wird. Videos dokumentieren diese Enge.
Ein Ablauf der Menge findet zu diesem Zeitpunkt nicht statt, weder auf das Festgelände noch zurück durch den Tunnel. Die Menge steht. Zumindest aus dem Tunnel drängen weitere Besucher nach.
Warum diese Enge entstehen konnte, ist noch nicht klar. Mögliche Gründe sind:
a) Unkontrollierter Zustrom neuer Besucher. Nachrichtenagenturen berichten bereits um 16:30 von einem "Besucherstau" vor dem Gelände. Dass zu diesem Zeitpunkt - kurz vor Beginn der Hauptveranstaltung mit den Live-Auftritten - hoher Andrang herrschte, ist unbestritten. Veranstalter Schaller behauptet, die Polizei habe alle 16 Zugangsschleusen vor dem Tunnel geöffnet (statt einem vereinbarten Maximum von 6) und dadurch den Tunnel überfüllt. Diese Aussage wurde bisher weder belegt noch widerlegt, kein Augenzeugenbericht erwähnt dieses Detail bisher.
b) Unerwartet hohe Anzahl von gleichzeitig abwandernden Besuchern. "Lukas", der kurz vor der Katastrophe auf dem Weg vom Festgelände zurück zur Rampe war, zitiert einen Polizisten mit den Worten: "In der Unterführung geht nichts mehr. Die Leute die rein und raus möchten, haben sich verkeilt. Ihr könnt hier nicht weiter" (
c) Desorientierung der neuen Besucher. Mehrere Blogger berichten, dass nach dem Verlassen des Tunnels nicht klar war, wie man denn nun aufs Festgelände gelangen sollte, bzw. dass sie den Zugang nur durch Zufall fanden. Wer aus dem dunklen Tunnel trat, sah sich umgeben von Betonmauern, Absperrungen, und einer weiteren dunkel gähnenden Tunnelöffnung gegenüber. Eine klärende Beschilderung war nicht zu erkennen. Klärende Lautsprecher-Durchsagen gab es entweder nicht, oder sie wurden nicht wahrgenommen.
d) Sperrung des Zugangs zum Festgelände. Mehrere Augenzeugen berichten, dass der Hauptzugang in den Minuten vor der Panik durch Polizisten abgesperrt gewesen sei. Die Polizei bestreitet, den Zugang gesperrt zu haben. Es berichten auch alle Quellen, dass auf dem Festgelände noch genügend Platz gewesen, es hätte also auch gar kein Grund für eine solche Absperrung vorgelegen. Es stellt sich dann allerdings die Frage, warum die Menge dann nicht abgeflossen ist - können "Verkeilung" und Desorientierung der Menge das völlige Übersehen eines ungesperrten offiziellen Auswegs erklären? Und was haben dann die Augenzeugen gesehen, die von einer Absperrung berichten?
Welche dieser Gründe zutreffen und zur Katastrophe beigetragen haben, werden die bereits angelaufenen Untersuchungen zu klären haben.
2. Die Menschen in der sich immer weiter verdichtenden Menge bekommen Angst und suchen nach Auswegen - was völlig verständlich ist, wenn man sich die Situation vergegenwärtigt, in der sie stecken: Eingezwängt zwischen Betonmauern, hinter sich der Tunnel, durch den weiter Leute einströmen und von hinten drücken; und kein sichtbarer Ausgang, auf den man sich zubewegt, stattdessen wird man von der Menge in Richtung einer Mauer gedrückt. Die einzig sichtbaren Auswege sind ein Container, eine schmale Nottreppe, und ein Metallmast, die alle jeweils erklettert werden und die - sichtbar - zu einem höher gelegenen Gelände führen, auf dem noch Platz ist. Viele Berichte beschreiben die Gefühle der Menschen in der Menge eindrucksvoll.
Was bringt einen Menschen dazu, sich in einer solchen Situation auf einen meterhohen Mast oder eine schmale und unsichere Treppe zu begeben? Dafür gibt es mehrere Gründe:
- schlichte Panik ("Nur raus hier, die erdrücken mich!")
- rationale Überlegung ("Da hochzuklettern ist zwar unsicher, aber hier unten ist es noch gefährlicher")
- Commitment zum vorherigen Ziel ("Ich will zur Love-Parade, ich bin fast da - nur noch da hoch, und ich hab es geschafft!")
- Fehleinschätzung der Situation ("Über die Treppe da sollen wir zur Parade?")
Keiner der Kletterer wird alle diese Überzeugungen gehabt haben, aber - und das ist wichtig - man kann auf den Videos eindeutig sehen, dass fast jeder, der in der Nähe des Containers, der Treppe oder des Metallmasts stand, es in dieser Situation tatsächlich für eine gute Idee hielt, hochzuklettern.
Die Aussagen der Organisatoren während der Pressekonferenz erscheinen angesichts der Videos sehr fragwürdig. Die Organisatoren versuchten, die Kletterer als Ungeduldige hinzustellen, die eine unerlaubte Abkürzung zum Festgelände gesucht haben. Sie haben verschwiegen, dass zu diesem Zeitpunkt im fraglichen Bereich bereits eine solche Enge herrschte, dass die Betroffenen guten Grund hatten, um ihre Gesundheit zu fürchten.
Die Videos zeigen eindeutig, dass es sich bei den Kletterern nicht um ein paar Halbstarke handelt, die sich und andere in unverantwortlicher Weise gefährdet haben. Natürlich gibt es solche Charaktere, und auf den einen oder anderen Kletterer wird dieses Klischee vielleicht sogar zutreffen. Aber wenn das Klettern nur eine unverantwortliche Schnapsidee ist, dann machen das nicht alle, die die Gelegenheit dazu haben. Dann gibt es auch ein paar Vernünftige, die sich nicht in Gefahr begeben und die vielleicht sogar ihre Freunde davon abhalten ("He, mach keinen Scheiß - kuck, da vorne gehts doch weiter"). Die Videos zeigen aber eindeutig, dass man nicht unverantwortlich und unvernünftig sein musste, um das Gequetsche am Boden verlassen zu wollen. Selbst für völlig vernünftige, verantwortungsbewusste, rationale Menschen gab es einen guten Grund, den Weg nach oben zu suchen, nämlich die sehr reale Gefahr, ansonsten zwischen den Betonwänden und den immer weiter nachströmenden Massen zerquetscht zu werden.
Ebenfalls kann ich keine Belege dafür entdecken, dass ein hoher Alkohol- oder Drogenpegel hier eine wesentliche Rolle gespielt hat. Wer von einer Menschenmenge, die dicht genug ist, um einem den Atem zu nehmen, auf eine Betonwand zugeschoben wird, der kann auch im nüchternen Zustand mit Panik oder Flucht reagieren.
3. Die Polizisten oberhalb der "Kletterwege" haben laut einer Aussage zunächst versucht, die Kletterer zurückzuhalten. Das klingt brutal, ist aber verständlich. Es konnte zunächst keine Lösung sein, der panischen Masse eine schmale und unsichere Treppe als Fluchtweg anzubieten, das Resultat wäre eine vorhersehbare Bewegung der viel zu großen Masse auf die viel zu kleine Treppe hin gewesen. Andererseits konnte man die Kletterer aber auch nicht wirklich in die sich immer weiter zusammenquetschende Masse zurückschieben. Die Polizisten und Ordner sind daher offenbar recht schnell dazu übergegangen, den Kletterern zu helfen statt sie zu behindern. Dadurch haben sie vermutlich Leben gerettet, allerdings zeigt sich darin auch das völlige Scheitern der Einsatzplanung für diesen Bereich. Wenn ein Container, eine unsichere Treppe und ein Metallmast zu legitimen Fluchtwegen werden für eine Veranstaltung, bei der ordentliche Fluchtwege von Rechts wegen vorgesehen sind, dann hat etwas gründlich nicht funktioniert - insbesondere wenn man bedenkt, dass die Masse nach gegenwärtigem Kenntnisstand über den Haupteingang aufs Festgelände hätte geleitet werden können.
4. Ein oder mehrere Kletterer stürzen ab. In der Pressekonferenz wurde dies als Haupt-Todesursache und als Auslöser der Panik dargestellt. Die Berichte der Augenzeugen stützen keine der beiden Thesen.
Die Panik ist durch die Enge, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit entstanden. Viele Augenzeugen berichten über Panikgefühle bevor irgendwelche Kletterer angestürzt sind, teilweise sogar schon im Tunnel. Abstürzende Kletterer dürften sie allerdings verstärkt haben und könnten der Katalysator gewesen sein, der eine vorher noch halbwegs kontrollierte Flucht in eine blinde Stampede hat umschlagen lassen.
Dass Sturzverletzungen die Haupt-Todesursache seien, erscheint seltsam angesichts der Tatsache, dass fast alle Todesopfer vor der Treppe ums Leben kamen. Sie könnten dort zwar hingestürzt sein - entweder von oben über das Treppengeländer, oder von unten bei einem erfolglosen Versuch, sich hochzuziehen -, und das würde auch erklären, warum die Opfer so stark ineinander verkeilt waren, dass die Helfer Schwierigkeiten hatten, Einzelne herauszuziehen. Aber das Treppengeländer ist an dieser Stelle einfach noch nicht so hoch, dass ich dort mit massiven Sturzverletzungen rechnen würde. Außerdem frage ich mich, wie von einem kurzen Stück einer Treppe, auf der keine zwei Menschen nebeneinander gehen können, so viele Menschen abgestürzt sein können.
5. Die Panik verstärkt sich, die Menschen drängen nun durch den Tunnel nach draußen, was jetzt auch gelingt. Die wenigen Polizisten bei der Treppe und dem Container helfen vielen in Sicherheit. Ordner, Polizisten und Besucher arbeiten jetzt gut zusammen, was womöglich viele Opfer verhindert hat. Vor der Treppe versuchen Polizisten, die Menschentraube zu entzerren, in der man später die Opfer findet; dies gestaltet sich schwierig. Der Ort der Katastrophe ist für Helfer schwer zu erreichen, Fahrzeuge können erst in Stellung gebracht werden, nachdem der Tunnel sich geleert hat. Spezielle Rettungswege scheinen nicht zu existieren.
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:28Glücklicherweise hat der komerzielle Massenwahn hat keine Zukunft mehr@mothwoman
Das greift für mich sowohl die Parade, als auch die Raver an.
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:29Ich finde es schlimm das die Loveparade und deren Opfer so in den Medien ausgeschlachtet werden. Gestern brachte RTL sogar schon die ersten Namen der Opfer.
So etwas finde ich widerlich, Hauptsache die Gier der Konsumenten ist befriedigt.
Was diese interviewten Promis anbelangt wie dieser Ross Antony und Konsorten. Allein die Aussage "Da lagen überall Leichen rum" fand ich unter aller Sau. War er denn dort und hat geholfen? War er direkt vor Ort und hat beobachtet wie die Masse in Panik ausbrauch? Eben nicht, da er auf dem Wagen "geraved" hat.
Promis haben da die wenigsten Befürchtungen um ihr Leben. Denen würde zuerst geholfen werden.
Und ich habe bis heute von keinem DJ oder Prominenten Gast gehört, der dort war, dass sie den Menschen geholfen haben.
Hinterher die Trauer in die Kamera zu bekunden kann jeder.
So etwas finde ich widerlich, Hauptsache die Gier der Konsumenten ist befriedigt.
Was diese interviewten Promis anbelangt wie dieser Ross Antony und Konsorten. Allein die Aussage "Da lagen überall Leichen rum" fand ich unter aller Sau. War er denn dort und hat geholfen? War er direkt vor Ort und hat beobachtet wie die Masse in Panik ausbrauch? Eben nicht, da er auf dem Wagen "geraved" hat.
Promis haben da die wenigsten Befürchtungen um ihr Leben. Denen würde zuerst geholfen werden.
Und ich habe bis heute von keinem DJ oder Prominenten Gast gehört, der dort war, dass sie den Menschen geholfen haben.
Hinterher die Trauer in die Kamera zu bekunden kann jeder.
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:29Die Loveparade verbieten stand doch gar nicht zur Debatte.
Ich glaube eher das sich kein Veranstallter diesen Schuh mehr anziehen will.
Ich glaube eher das sich kein Veranstallter diesen Schuh mehr anziehen will.
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:3121 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:31@mothwoman
Da handelte es sich für mich einfach nur um irgendwelche Spacken die meinten irgendwie cool seien zu müssen. Man weiß nicht ob und wieviele Menschen an dieser Stelle gestorben sind.
Im Gegenteil zur Treppe, wo es sich eindeutig um eine Panik handelt.
mothwoman schrieb:Bei dem Bericht von Spiegel TV kann man sehen, dass die Menschen selber die Sperrzäune überrannt haben, weil auch da die vorderen "gequetscht" wurden.Der Zaun der überannt wurde, befand sich allerdings auf der Straße(Tunnel). War nicht irgendwie am Ende oder so. An dieser Stelle gab es laut Videos offensichtlich keinen Grund für eine Panik. Man sieht´s auch an den prollenden Leuten die oben ankommen und die Arme in die Luft reißen. Das würde wohl keiner machen ,wenn unten Menschen sterben.
Da handelte es sich für mich einfach nur um irgendwelche Spacken die meinten irgendwie cool seien zu müssen. Man weiß nicht ob und wieviele Menschen an dieser Stelle gestorben sind.
Im Gegenteil zur Treppe, wo es sich eindeutig um eine Panik handelt.
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:32@Fennek
Aber den "kommerziellen Massenwahn" haben doch nicht die Besucher zu verantworten. Warum fühlst du dich da angegriffen?!
@NoSilence
Und ich habe bis heute von keinem DJ oder Prominenten Gast gehört, der dort war, dass sie den Menschen geholfen haben.
Selbst wenn sie gewollt hätten...wer wäre da durchgekommen?
Aber den "kommerziellen Massenwahn" haben doch nicht die Besucher zu verantworten. Warum fühlst du dich da angegriffen?!
@NoSilence
Und ich habe bis heute von keinem DJ oder Prominenten Gast gehört, der dort war, dass sie den Menschen geholfen haben.
Selbst wenn sie gewollt hätten...wer wäre da durchgekommen?
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:3321 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:34@octoputer
Ja, dass das auf der "Strasse" war, konnte man sehen...aber diese Menschen sind ja "nachgerückt" im Tunnel. Es kam ja nur die Frage auf, warum auf einmal die Schleusen geöffnet wurden...
Und das wurden sie eben nicht, sondern überrannt.
Ja, dass das auf der "Strasse" war, konnte man sehen...aber diese Menschen sind ja "nachgerückt" im Tunnel. Es kam ja nur die Frage auf, warum auf einmal die Schleusen geöffnet wurden...
Und das wurden sie eben nicht, sondern überrannt.
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:35@mothwoman
Also Das steht beim WDR:
Also Das steht beim WDR:
Zuvor hätten die Veranstalter zehn der 16 Schleusen geschlossen gehalten, weil bereits eine Überfüllung des Tunnels drohte. Dann aber sei der Hauptstrom der Besucher wegen der Polizeianweisung unkontrolliert in den Tunnel geströmt. Warum die Polizei diese Anweisung gegeben habe, wisse er nicht, so Schaller.
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:36@Fennek
Ich denke, da bist ein wenig empfindlich. Klar unterstützt der Besucher den Kommerz indirekt.
Aber wie du selber schon angeführt hast, ausser Glasflaschen konnte man sich alles selber mitbringen. Getränke, Nahrung, Zigaretten, usw...
So kommerzialisiert ist das Ganze also letztlich nicht.
Und Sponsoren gab es fast von Anfang an, sonst wäre die ganze Sache nie in der Grössenordnung zustande gekommen.
Ich denke, da bist ein wenig empfindlich. Klar unterstützt der Besucher den Kommerz indirekt.
Aber wie du selber schon angeführt hast, ausser Glasflaschen konnte man sich alles selber mitbringen. Getränke, Nahrung, Zigaretten, usw...
So kommerzialisiert ist das Ganze also letztlich nicht.
Und Sponsoren gab es fast von Anfang an, sonst wäre die ganze Sache nie in der Grössenordnung zustande gekommen.
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:36Was ein Bodenloser Schwachsinn hier reißerisch irgendwelche Promis bzw in den Medien erwaehnte Menschen negativ zu bewerten.
Ich glaube die meisten verstehen einfach nicht dass da eine Urgewalt ausgelöst wurde die durch nichts zu verhindern gewesen wäre nach ihrem Ausbruch!
Versucht mal eine Panische Herde Gnuhs davon zu überzeugen an dir vorbeizulaufen.
Es war in diesem Fall nichts anderes als eine panische Herde Gnuhs, auch wenn vielen der Vergleich nicht schmecken wird.
Niemand konnte den Opfern helfen in dieser Situation, niemand!
Erst nachdem sich die Panik gelöst hatte und es Platz gab.
Jemanden wie Prominenten zu versuchen eine Mitschuld zu geben, zeigt einfach nur dass man nicht verstanden hat, WAS da passiert ist.
Ich glaube die meisten verstehen einfach nicht dass da eine Urgewalt ausgelöst wurde die durch nichts zu verhindern gewesen wäre nach ihrem Ausbruch!
Versucht mal eine Panische Herde Gnuhs davon zu überzeugen an dir vorbeizulaufen.
Es war in diesem Fall nichts anderes als eine panische Herde Gnuhs, auch wenn vielen der Vergleich nicht schmecken wird.
Niemand konnte den Opfern helfen in dieser Situation, niemand!
Erst nachdem sich die Panik gelöst hatte und es Platz gab.
Jemanden wie Prominenten zu versuchen eine Mitschuld zu geben, zeigt einfach nur dass man nicht verstanden hat, WAS da passiert ist.
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:37Nichtmal die Krankenwagen sind durchgekommen, wie ich gehört habe - trotz Durchsagen per Lautsprecher bzw Megaphon wurden die nicht zu den Verletzten durchgelassen ... das sieht man sogar auf einem der zahllosen Videos.
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:37was hat denn nu kommerz damit zu tun???Andere Veranstaltungenm sind auch kommerz und da stirbt doch auch keiner
21 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:3821 Tote bei Loveparade
27.07.2010 um 11:40@Fennek
das es in zukunft in deutschland keine Loveparaden mehr geben wird, ist für mich verständlich. leider ist es so dass immer erst so ne katastrophe geben muss.
von meiner seite aus muss alles lückenlos aufgeklärt werden wie es zum drama von Duisburg kommen konnte. weiter muss aufgeklärt werden wer für die sauerei verantwortlich zeichnen muss.
was ganz zentral ist warum die verantwortlichen all die warnungen von seiten der polizei und der feuerwehr einfach ignorierten und in den wind schossen. und weshalb die LP erst am samstagmorgen den 24.07.2010 um 09:00 uhr vom oberbürgermeister bewilligt und genehmigt wurde.
das es in zukunft in deutschland keine Loveparaden mehr geben wird, ist für mich verständlich. leider ist es so dass immer erst so ne katastrophe geben muss.
von meiner seite aus muss alles lückenlos aufgeklärt werden wie es zum drama von Duisburg kommen konnte. weiter muss aufgeklärt werden wer für die sauerei verantwortlich zeichnen muss.
was ganz zentral ist warum die verantwortlichen all die warnungen von seiten der polizei und der feuerwehr einfach ignorierten und in den wind schossen. und weshalb die LP erst am samstagmorgen den 24.07.2010 um 09:00 uhr vom oberbürgermeister bewilligt und genehmigt wurde.