21 Tote bei Loveparade

Wer will den Beamten bzw. der Politei vor Ort vorwürfe machen, die haben doch am Fest ihre Arbeit gemacht, zumindest versucht der Menschenmasse gerecht zu werden. Das Fest wurde im Vorfeld nach dem ich will Prinzip organisiert und durchgezogen, die Fehler wurden im Vorfeld der Parade begangen. Erfahrungswerte, ja die hat man nun auf eine schreckliche Art und Weise gewonnen. Ich war mal an einem Open Air Konzert, alles strömte nach vorne, als die spielende Band dies bemerkte unterbrach Sie das Konzert und forderten die Masse auf wieder nach hinten zu gehen bzw. den Strom nach vorne zu unterlassen.

Irgendwie komme ich meinem Gedankengang nicht umher mich zu fragen, weshalb die Masse in diese Richtung geschoben wurde und nicht alle einfach stehen geblieben sind. Zumal weder Feuer noch sonst ein Ereignis zu dieser Panik führte. Ich will in dieser Trauer nicht den einzelnen beschuldigen, jeder ist sich in einer solchen Situation am Nächsten.

Eine Massenhysterie war für mich schon immer ein Mysterium.
Schreit man Feuer fangen alle an zu laufen, niemand schaut woher das Feuer kommt oder ob überhaupt eins vorhanden ist, alle wollen raus und dies auf biegen und brechen. Dabei lernen doch alle irgendwo mal wie man sich in solchen Situationen verhalten soll. Unser Fluchtverhalten, ein Relikt aus alter Zeit, funktioniert noch immer. Nur ist es nicht anders als eine Herde die der Spitze nachrennt selbst wenns über ne Klippe geht.

Die Behörden und Macher haben es ermöglicht.
Sie wussten über diese Gefahr Bescheid. Es war eigentlich ihre Aufgabe dies zu verhindern.

Mein Beileid an die Opfer deren Angehörigen und die tapferen Helfer die ihre Erlebnisse ein Leben lang mit sich tragen werden.

DonFungi

@Disc

Du hast offenbar eine total verdrehte Weltanschauung und nicht ein wenig Verständnis sowie kein bischen Einfühlungsvermögen für eine solche Situation.

Du kannst mir unterstellen was immer du möchtest aber deine Anschuldigungen sind haltlos und auch nicht aus meinen Beiträgen heraus lesbar.
Im Gegensatz, ich bin sogar sehr empathisch. Das heisst doch aber nicht gleichzeitig, dass ich eine Situation nicht aus beiden Perspektiven betrachten kann, denn ich finde, für eine richtige Einschätzung sollte man das unbedingt so handhaben.
Wenn du meinen Einwurf der die Eigenverantwortung des Menschen an sich als verdrehte Weltanschauung bezeichnen möchtest nur zu, ich habe sowieso die Erfahrung machen müssen, dass alles wirklich natürliche in diesen heutigen Zeiten als verdreht und falsch dargestellt wird insofern bist meiner Meinung nach eher du auf der falschen Seite, zumal ich es für verantwortungslos von Menschen wie dir halte, die Mitschuld der Menschen völlig ausser acht zu lassen; schliesslich muss man trotz aller Sicherheitsmassnahmen immer auch selber auf sich aufpassen.

Bzgl. Augenzeugenberichte informiert dich mal was für unterschiedliche Aussagen bei einem normalen Autounfall schon gemacht werden.

Auch das rechtfertigt keinen Einsatz von (video)Kameras.
Du weisst bestimmt wie schnell sich an Unfallorten Gaffer sammeln. In richtigen Trauben.
Ist halt so, je krasser das Ereignis umso gieriger nach Blicken die Menschenmeute.
Nichts als Voyeurismus is' das.

@Ajoki

Das mit dem Voyeurismus stimmt schon. Normalerweise kommt die Eigenverantwortlichkeit der menschen immer zu kurz. So weit stimme ich auch noch zu.

Aber in diesem Fall war das Risiko nicht abschätzbar. Von Außen sah man keine Gefahr und sobald man drinne war war es eben zu spät. Hier würde es nicht schaden sich die Aufnahmen anzusehen. Sobald du hier ein Risiko bemerkst ist der Rückweg schon längst versperrt.

@Tygo

Hab mich mal kurz schlau gemacht ... pro 100-150 Leute (also rund 125) braucht man einen Sicherheitsmitarbeiter. Bei 250.000 Leuten wurden also schon 2000 (!) Sicherheitskraefte gebraucht. Bei 1400000 Gaesten waeren 11400 Sicherheitskraefte benoetigt wurden! Wenn die Polizei schon 6000 Leute gestellt hat, waeren noch 5400 Leute gebraucht wurden - abgesehen davon, dass das mit nur einem Sicherheitsdienstleister logistisch gar nicht moeglich waere ... die Kosten haette sich Duisburg nie leisten koennen.

@Cathryn
danke, also ist der verdacht das dort ordentlich gespart wurde nichtmal abwegig.. traurig sowas. da wundert es auch nicht, wenn man liest die hätten jugendliche und gehbehinderte rentner als securitys gehabt.

@horusfalk3

Wenn man eine Massenveranstaltung besucht muss man immer eine ganz besondere Vorsicht walten lassen, also finde ich, dass die Abschätzung des Risikos auch hier ausreichend hätte gegeben sein müssen.

Ich lese gerade jetzt erst in der Überschrift, dass es 21 Tote sind?!
Naja naja.
Am Samstag ist die Trauerfeier ich denke von da an noch ein oder zwei Wochen
und der ganze Rummel ist auch schon wieder Geschichte.

Tygo schrieb:wenn man liest die hätten jugendliche und gehbehinderte rentner als securitys gehabt.

Wo hast du das gelesen? 400-Euro-Kraefte ohne 34a GewO oder was?!?

Ich denke bei all den Aussagen sollte man nicht darüber hinweg sehen was eigentlich geplant war.
Man rechnete schon im Vorfeld mit über ne Million Besucher. Es sollte nur ein kleiner Teil bis zur Parade gelangen. Der Rest der Masse sollte auf die dafür vorgesehenen Strassen geleitet werden.

...wer an die Parade geht, will nicht irgendwo auf halber Strecke abseits vom Geschehen in ner Strasse stehen.

@Cathryn
wenn ich das noch wüsste, das war glaub ich ein bericht von jemandem der vor ort war. ich such das mal, glaub aber wird schwer zu finden, kann auch im tv gewesen sein.

stand in der bild

@Ajoki

Ajoki schrieb: ich denke von da an noch ein oder zwei Wochen
und der ganze Rummel ist auch schon wieder Geschichte

das glaub ich nicht. denn jetzt beginnt die juristische aufarbeitung.

@Ajoki

Ja der Rummel wird ziemlich schnell vorbei sein.

Auf den Videos, die ich gesehen habe, sah der Tunnel von vorne echt ziemlich leer aus. Sobald es voller wurde war auch nach hinten hin sehr schnell kein Platz mehr. Also zu erahnen war das Ganze von Seiten der Gäste nicht wirklich.

Leute, ich geb euch echt den Tipp: wenn ihr demnaechst auf eine Grossveranstaltung gehen wollt, informiert euch vorher, welche Firma den Veranstaltungsschutz stellt und googlet die mal ... das ist ja schon direkt vorsaetzlich, wenn man das mal durchrechnet ...

Kein serioeser Sicherheitsdienstleister haette diesen Job mit 150 (!) Mann Personal, ohne Ausbildung ab Fachkraft fuer Schutz und Sicherheit angenommen.

Wer immer die verantwortliche Firma ist, die melden am besten schon mal Insolvenz an, weil die Kosten, die jetzt auf die zukommen, koennen die niemals zahlen.

Wir hatten eben darüber nachgedacht, wenn nun keine Menschen gestorben wären, sondern es "nur" Verletzte gegeben hätte, ob dann auch solch ein Aufwand bezüglich der Ermittlungen und Presse gemacht worden wären.

Ich vermute, es würde nicht der Fall sein und die Opfer müßten alleine sehen, wie sie ein Versagen der Organisation nachweisen können.

Ich finde es schlimm, daß der Trend erst etwas zu unternehmen wenn es Tote gibt, immer mehr Schule macht.

@Cathryn
http://www.oe24.at/welt/Love-Parade-Security-packt-aus-buergermeister-duisburg-verantwortlich-todesopfer-ermittlungen-schuld-0750139.ece (Archiv-Version vom 30.07.2010) hier ist der artikel, der sicherheitsmann der dort "auspackt" war halt sowohl in der bild, als auch in echten (*g*) zeitungen und im tv und hat davon berichtet.
aber da ich selbst nich da war, kann ich natürlich nich beurteilen ob das nur mediengeilheit oder die wahrheit war.

spiegel: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,708478,00.html (Archiv-Version vom 28.07.2010)

@klausbaerbel

Trend? Es ist absolut normal, dass bei Toten die Ermittlungen aufwendiger, bzw. intensiver sind. Bei Verletzten wird überhaupt nur ermittelt, wenn diese Anzeige erstatten.

@klausbaerbel

Sehr gute Ueberlegung ... vermutlich haette man bei "nur" Verletzten gar nichts getan, vielleicht noch die Anfahrt der RTW in Rechnung gestellt ... und wenn es "nur" ein Todesopfer gegeben haette, haette man vermutlich auch noch mit Drogen und Alkohol argumentiert und am Ende waere die Sache im Sande verlaufen.

Schade, wirklich verdammt schade und echt schlimm, dass immer erst etwas wirklich schlimmes passieren muss, demit aufgedeckt wird, wie die Verantwortlichen mit ihren "Gaesten" umgehen und mit deren Leben und Gesundheit spielen.

seit Tagen beherrscht mich der Gedanke, dass ein Sadist dieses Massaker vorausgeplant hatte.....dh.: sollte es nochmehr Tote geben?

ich weiss, kein guter Gedanke

@li.wood

Du denkst das Tote im Vorfeld eingeplant waren, weil der Veranstalter ein Sadist ist?
Verstehe ich nicht so ganz.