@Dr.Manhattan Dr.Manhattan schrieb am 10.01.2012: es ist sogar noch viel cooler - man ist natürlich durch das ritual und die erinnerung verbunden - aber du musst denken dein körper verdaut das blut ja - und macht neue zellen daraus - dass heisst ein teil von deinem geliebten ist für viele jahre ein teil deiner zellen - ein teil deines körpers ;)
Na ja, für viele Jahre eher nicht. Allein das Eisen bleibt evtl. so lange, wie Du es Dir vostellst, aber die Zellen Deines Körpers werden eigentlich in viel kürzeren Intervallen erneuert. Das Eisen des Blutes wird dabei allerdings immer wieder recycled.
Ich kann die Romantik und die Tiefe Deiner Idee verstehen, auch wenn es sicherlich nie meine Idee gewesen wäre.
;) Allerdings - mal ganz realistisch - Blut schmeckt so unangenehm, dass es Übelkeit verursacht, es zu trinken, das ist dann doch weniger romantisch, als Du es Dir vorstellst.
Wie wäre es alternativ mit einem Atemaustausch? Ihr sitzt einander gegenüber, vielleicht im Schneidersitz mit umeinander geschlungenen Beinen, und jeder atmet jeweils den Ausatem des anderen ein. Das ist ja auch nicht einfach nur Luft, sondern ein guter Teil davon ist im Blut des anderen mitgefahren, trägt ebenfalls den Stempel des anderen, seine Informationen und Erinnerungen, seine Wärme - und Ihr braucht Euch nicht zu verletzen, kein Schmerz trübt dieses Erleben.
:) Ausserdem müsst Ihr Euch einander anpassen, Euch auf einen gemeinsamen Rhythmus einschwingen, aufeinander achten. Die von Dir angestrebte Verschmelzung passiert also viel bewusster und nicht nur auf zellulärer Ebene durch Verdauung und Stoffwechsel.
Allerdings denke ich eigentlich, wenn man sich klarmacht, wie weit bereits der "normale" Liebesakt geht - dass die Frau einen Teil des männlichen Körpers in ihren aufnimmt, ihn umschließt - wenn man sich das wirklich mal klarmacht, dann braucht man nicht mehr.
Wir versuchen nur, das "Ich sehe Dich" der Na'vi körperlich nachzuahmen, das vollkommene in-sich-aufnehmen des anderen, die vollkommene Wahrnehmung.