Venedig-Syndrom

Vebedig war schon immer mit dem Tod und morbiden verbunden.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,522006,00.html

Italien: Massengräber auf venezianischer Insel gefunden
Auf der zu Venedig gehörenden Insel "Lazzaretto Vecchio" haben italienische Wissenschafter bei Restaurierungsarbeiten 120 Massen- und 120 Einzelgräber mit insgesamt über 1.500 Skeletten gefunden, die offensichtlich sehr gut erhalten sind.
Das auch Pestinsel genannte Eiland war bis 1630 ein Abschiebungsort für Menschen, die an Pest, Cholera oder Typhus erkrankt waren und dort isoliert wurden. Aber auch für Reisende aus dem Orient diente die Insel als Quarantänestation.
Nachdem die Pestinsel zwischenzeitlich unbewohnt war, wurde sie im 20. Jahrhundert auch als Tierheim und als Unterbringungsort für streunende Hunde genutzt. Nach Beendigung der Arbeiten im Jahr 2010 soll auf der Insel ein Museum errichtet werden.
Quelle www.ntv

Kann es schlicht und einfach so sein, dass die offene Kanalisation und die langsam aus den Häusern ausgewaschenen Stoffe (zur Bauzeit der Paläste war mal im Umgang mit Blei, Quecksilber u.a. viel unbekümmerter als heute) eine spezielle, psychoaktive Atmosphärenbelastung erzeugen, die bei Leuten, die nicht von klein an daran gewöhnt sind (wie eben Touristen) die in diesem Thread von einigen Leuten beschriebenen tristen Stimmung auslösen und bei einigen den Todeswunsch unaufhaltsam stark machen?

CU m.o.m.n.

Geheimnisvolles Venedig
Fakten und Legenden

http://meineadria.com/Legende-Venedig.206.0.html


Wenn ich ein anderes Wort für Musik suche, so fällt mir nur das Wort Venedig ein.
F.Nietzsche

http://www.walksinsidevenice.com/deutsch/venedig.html

Vielleicht färbt auch die Stimmung der Menschen ab, die ja wissen, dass ihr Zuhause versinkt.

Stirbt Venedig?
http://quantumunlimited.org/content/view/130/86/ (Archiv-Version vom 21.11.2008)

Venedig stirbt? Es lebe Venedig!
http://www.venice-venise-venezia.com/reisebericht_2001.html

San Michele San Michele bezeichnet man auch als die Insel der Toten. Sie ist unbewohnt und liegt im Norden. Auf der Insel wird der Platz knapp. Man legt die Toten deswegen erst in normale Gräber, aber nach einige Jahren exumiert man sie wieder und stapelt sie in Blöcke. Ein Kloster der Kamaldulenser stand seit dem 13. Jahrhundert auf San Michele. Davon erhalten sind noch: Der Kreuzgang, die Renaissancekirche San Michele in Isola, die Mauro Codussi 1469 errichtete und die sechseckige Cappella Emiliana. Sie wurde von Guglielmo Bergamasco erbaut. Das war um 1530. Der Mönsch Fra Mauro fertigte seine kreisförmige Weltkarte zwischen 1457 und 1459 hier an. 1837 wurde die Insel San Michele mit der Insel San Cristoforo. Dies geschah nach der Säkularisierung vom Kloster. Der Zentralfriedhof wurde kurz danach errichtet. Er ist aus Zypressen und von einer Mauer umzäunt. Mit diesem Fridhof ersetzte man die früheren Friedhöfe an den Pfarrkirchen Venedigs. die Komponisten Ermanno Wolf-Ferrari, Luigi Nono und Igor Stravinsky setzte man hier bei. Auch der Dichter Ezra Pound und der Schriftsteller Joseph Brodsky fanden hier ihre letzte Ruhe. Genauso wie der Ballettimpresario Sergei Diaghilew. Auch der argentinische Fußballtrainer Helenio Herrera ist hier begraben. Der Friedhof ist in Bereiche der verschiedenen Konfessionen unterteilt. So wird jeder Verstorbene in dem passenden Bereich bestattet. Das ist gut an dem evangelischen Teil zu sehen. Man findet dort viele Gräber von Gesandten aus nordischen Ländern, die Protestanten waren. Zusammen mit San Michele wäre auch noch die Insel Sant' Ariano berücksichtigen. Diese hat ihren Platz im Nordosten hinter Torcello. Sie wurde für die umliegenden Friedhöfe dieser Umgebung als Ossarium gebraucht. Eine Mauer aus Brombeergestrüpp, die nicht zu durchdringen ist, verdeckt eine mehrere Meter hohe Schicht von Knochen. Üblicherweise wird der Begriff Ossarium als „Beinhaus“ übersetzt. Dies trifft hier wohl im wahrsten Sinne des Wortes sehr zu. /italienlexicon


Ich finds einfach toll dort, am besten allerdings, wenn sich nicht Touristenströme durch die lagunenstadt wälzen....dann gibt es tolle Eindrücke und Stimmungen und ehrlich gesagt, stört mich dann auch der "Geruch" nicht.

Das ist ja wohl auch in der Literatur begründet.
Oder hat keiner von euch Gimpel "Der Tod in Venedig" gelesen...oder gar die Verfilmung gesehen.Ab da kamen nämlich mit die Suiziden so richtig in Fahrt

Wikipedia: Tod in Venedig (Film)

hier ist ein Gimpel....der es gelesen und gesehen hat. :)

Die Selbstmordrate in Venedig hat vielleicht auch mit der Liebe zu tun.Venedig ist ja die Stadt der Liebe und wenn man verlassen worden ist o.Ä.,dann will man sich eben in Venedig umbringen ;)

Shiido

Ich war immer der Meinung, Paris ist die Stadt der Liebe.
Venedig ist eher die Stadt der Flitterwochen.

CU m.o.m.n.

Nun Paris ist auch recht schmutzig, Venedig müffelt .....ich denke, wer es mit den Augen DER oder DURCH die Liebe sieht...wird sich in beiden Fällen nicht dran stören.
Und wer "seinen" Traumort gefunden hat, dem wird es dort gefallen, auch mit all seinen Eigenheiten.

De gustibus non est disputandum.
Über Geschmack läßt sich nicht streiten.

19. Februar 2008 - 12:46

Venedigs Gondeln auf dem Trockenen - neuer Rekord an Niedrigwasser

Venedig - Die Gondeln im Canal Grande liegen auf dem Trockenen: Bereits seit dem vergangenen Wochenende kämpft Venedig mit rekordverdächtigem Niedrigwasser.

Die Turiner Zeitung "La Stampa" veröffentlichte Fotos von im Schlick liegenden Booten und hilflos schauenden Gondolieri, die zur Zeit zu einem unfreiwilligen Urlaub gezwungen sind.

Die venezianische Feuerwehr, die selbst auf Booten unterwegs ist, habe grosse Schwierigkeiten gehabt, den Notrufen von auf Grund gelaufenen Schiffen nachzukommen, hiess es. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel wie Wassertaxen und "Vaporetti" mussten grosse Umwege in Kauf nehmen, um ihren Betrieb rund um den Canal Grande überhaupt aufrechterhalten zu können.

Die Lagunenstadt wird normalerweise eher von Hochwasser heimgesucht. Doch schon im vergangenen Jahr waren die Kanäle nur ganz selten über die Ufer getreten. Niedrigstände, wie sie zur Zeit vorherrschen, sind allerdings extrem selten. Trotzdem erwarten Experten, dass der Wasserspiegel in den kommenden Tagen noch weiter sinkt. (Swissinfo)

Venedig ist die Stadt der Maskerade, die dann irgendwann fällt. Vielleicht deshalb?

mh, komme in 1-2 Wochen für paar Tage nach Venedig.
Bin ich mal gespannt :)

Venedig stinkt. Und sinkt.
Die höchsten Suizidraten in Europa finden sich allerdings in unspektakuläreren Regionen: Slowenien, Ungarn, den baltischen Republiken, Finnland, Belgien und der Schweiz.
Aber an einem Ljubljana-Syndrom würde man sich die Zunge verknoten.

es heißt ja - venedig sehen und sterben-. :D
deshalb fahre ich da auch nicht hin. ;)

ich habe venedig auch in sehr guter erinnerung... ich war als kind mal dort und von der negativen atmosphärä habe ich dort nichts gespürt. aber wahrscheinlich habe ich gar nicht begriffen damals, was es mit dieser stadt auf sih hat und dass sie am versinken ist.

mir käme es nie in den sinn mich dort umzubringen...
warum wollt ihr denn in finnland oder weis nicht wo sterben? denkt mal an eure angehörigen, die euch dann von dort heimschaffen müssen und wie belastend der ganzen formularkram etc. sein wird -.-
fast schon als egoistisch zu bezeichnen.

Dem halte ich einen anderen Filmtitel entgegen: Daheim sterben die Leut'.

Also ich war über Sylvester in Venedig und ich kann dazu sagen:
Die Stadt stinkt nicht (vielleicht in einigen engen Gassen nach Urin)
Und sinken tut sie auch nicht, da dort ein intensives Bauprogramm ausgeführt was alle Fundamente sanieren soll.
Und die Abwässer laufen schon seit Jahrzehnten nicht mehr ins Meer. Wenn man dort ist kann man an einigen Baustellen die die modernen Abwasseranlagen sehen.
Und das Wasser ist blau!

Nein, Venedig hat seinen ganz eigenen Charme, einige sehen ihn, andere nicht.So wie ein hässlicher Mensch durch seine Wesen und seine gewinnende Art und Austrahlung gefallen kann, so übel wird einem bei mancher schönen Hülle, die im Innern häßlich und schlecht ist.

Und wir haben ja die Wahl..niemand zwingt uns, an einen Ort zu gehen, den wir nicht mögen....schon gar nicht zum sterben.

@derDULoriginal
zu der Stadt der Maskerade

Die Masken des Karneval
Die Geschichte der venezianischen Maske ist sehr alt und die ersten Spuren der maschereri, die aus Papier, Mehlkleister, Mull und Farben Pappmaché herstellten, gehen auf das Ende des XIII. Jahrhunderts zurück. Ab der zweiten Hälfte des XVIII. gab es 12 Maskenwerkstätten: Eigentlich nur wenige, wenn man bedenkt, wie die Masken ge- und missbraucht wurde. Um die aktuelle Mode einzudämmen, verbot die Regierung der Republik im XVII. Jahrhundert das Tragen der Masken außerhalb der Karnevalszeit, an Kultstätten und über vorbestimmte Uhrzeiten hinaus. Nicht einmal die Prostituierten und Besucher der Bordelle durften sich maskieren.
Die Bauta war die einzige Maske, die “vom Gesetz geschützt” wurde genau wie ihr Träger. Die weiße Maske, die von Männern und Frauen zusammen mit dem typischen Umhang und einem Dreispitz getragen wurde, musste bei bestimmten offiziellen und weniger offiziellen Feiern getragen werden, um eine legalisierte Anonymität beizubehalten. Andere typische Masken sind die Moreta, die geheimnisvolle stumme Dienerin, eine "Maske der Frauen", die von einem Knopf getragen wurde, der im Mund gehalten wurde, die Gnaga, mit Katzenschnauze, eine Art Vorläuferverkleidung der jungen Venezianer, die das weibliche Geschlecht nachahmten, indem sie es lächerlich oder grotesk und vulgär machten, der Zanni, ein ungehobelter Bauer, Outsider in der Stadt auf Arbeitsuche und zu allem bereit, vom dem sich die Charakterisierungen des Arlecchino und viele regionale Varianten ableiten. Angezogen war er mit einem Hemd und weiten Hosen, einer Tasche, einem Stock und einer weichen Mütze. Die Maske aus Leder hatte charakteristische Auswüchse, die sehr wahrscheinlich ursprünglich die Hörner eines Teufels waren, Pantalone, venezianische Maske par excellence des alten und geizigen Mannes, Fracanapa, der Anti-Pantalone seitens des Volkes, der die Vision des Festlandes widerspiegelte und schließlich Colombina, die schlaue Dienerin der Commedia dell'arte. www,Veneziasi