Schlechte/Böse Gedanken

@calling
Sei doch froh, dass Du Dich in die Situation anderer Menschen versetzen kannst und mit ihnen "mifühlen" kannst. Vielen Menschen fehlt diese "Gabe" völlig. Bei Dir ist es jetzt eher zuviel und nun Du leidest mit irgendwelchen Menschen mit, ohne ihnen helfen zu können.

Medienkonsum einschränken hilft dagegen. Also nur noch Sendungen konsumieren, die positive Nachrichten bringen und die Horrormeldungen in der Zeitung gezielt nicht lesen. Das braucht etwas Training, ist aber machbar.

Ganz salopp/empathielos formuliert: Den verhungernden Kindern in Afrika ist es egal, ob ich mit ihnen mitfühle oder ob ich nichts von ihrer Existenz weiss. Die haben ganz andere Sorgen.

Emodul

Genau. Man möchte ihnen förmlich zurufen:

Hau ab, Du nervst!

Naja, es geht doch eher darum, ob es jemandem hilft, wenn jemand im "sicheren" Europa nicht mehr Essen mag und Durchfall bekommt, wenn er/sie sich die Tagesschau anschaut.

Dass sich die realen Probleme damit nicht lösen lassen, das steht hier doch gar nicht zur Debatte.

Emodul

Ich habe auch schon oft von dem "Phänomen" - Früher war alles besser - gehört.. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass Kinder aus ihren Erinnerungen das Schlechte eher weg filtern als das Gute, ein Automatismus, der Sinn macht, schließlich will man ja auch gar nicht alles Schlechte (aus der Kindheit) in seinen Erinnerungen haben. Wenn man dann als Jugendlicher / Erwachsener durch den Tag schreitet, kann man die negativen Erinnerungen ja nicht aus schalten, weil man eben nicht mehr so "vergesslich" wie "früher" war. Und man versteht ja auch viel mehr als früher. Die ganzen Nachrichten hat man als Kind nicht geschaut. Eben weil es einfach nicht kindgerecht ist.

Villeicht ist das ja ein Grund dafür, dass du @calling die Dinge so verschlechtert wahrnimmst. Weil du das früher einfach nicht konntest und auch nicht brauchtest?

@AthleticBilbao


Sicher verdrängen Menschen die negativen Erfahrungen, weil sie sie sonst auffressen könnten.
Aber aus der Rückschau auf meine schon lange zurück liegende Kindheit muss ich sagen, dass ich eher die negativen Erfahrungen im Kopf behalten habe - weil es einfach deutlich mehr waren.

also als erstes finde ich, du bist ein medienopfer.
es gibt nicht auf einmal mehr schlimmes auf der welt. die welt war schon immer so. nur wusstest du nichts davon.

mal ein alltägliches beispiel: du fandest bestimmt wie viele andere den 11.9. schlimm, weil dort menschen starben. aber daran das an jenem tag wie an jedem anderen auch zehntausende menschen sowie kleine kinder an hungertot und dreckigem wasser gestorben sind, denkt kaum jemand.

upps ich vergaß, läuft ja nicht tagtäglich in den medien.

@calling

@Doors

Das ist bei mir leider genau so. Doch weiß ich auch, dass ich von mir nicht auf andere schließen kann, das was ich schrieb bezog sich ja auf die Allgemeinheit.

Trotzdem tut es mir Leid, dass wohl auch bei dir einiges schief lief..

@calling
Könnte es hiermit was zu tun haben?

Wikipedia: Spiegelneuron

@AthleticBilbao


Ach, halb so wild. So gesehen hat mich mein bisheriges Leben zu dem gemacht, was ich jetzt bin - und damit bin ich eigentlich ganz zufrieden.

@Doors
Das ist gut; nicht jeden, aber viele machen böse Dinge auch stärker. Mir geht es eigentlich ganz ähnlich ^^

@calling beschaftigt sich eben intensiver mit ihrem umfeld als zuvor.
das wir menschen hauptsächlich negatives wahrnehmen liegt meiner meinung nach daran das es aus unserer schönen sauberen traumwelt raussticht.

@Feingeist

Um eine "schöne saubere Traumwelt" zu haben, muss man aber schon blind, taub und blöd durch die Welt irren.

Doors schrieb:Um eine "schöne saubere Traumwelt" zu haben, muss man aber schon blind, taub und blöd durch die Welt irren.

@Doors
und genau das machen doch sehr viele menschen. oder etwa nicht? ;)

@Feingeist
Erschreckend viele. Aber wer weiß, vielleicht wirkt das ja nur so. Wobei ich das selbst nicht glaube, dass "das nur so wirkt".

@AthleticBilbao
ich glaube auch nicht das es nur so aussieht.
ist ja auch kein wunder das die menschen in diesem land immer mehr verblöden.
was will man in zeiten wie diesen erwarten in denen germanys next topmodels im fernsehen und den zeitungen mehr beachtrungen bekommen als wichtige themen.
ich weiß nicht wann ich das letzte mal gehört hab wie sich junge leute auf der straße über polizik unterhalten.
ich höre nur dinge wie: krass. neues handy fernsehen bla bla bla bla.
die bildung sinkt ins bodenlose die jugend verdummt und irrt ziellos durchs leben.

@Feingeist
"was will man in zeiten wie diesen erwarten "
Wer glaubt, dies sei vor 20, 50 oder 100 Jahren besser gewesen, der irrt.

@Doors

in der tat wusste ich nicht das du schon vor 100 jahren gelebt hast und dies zu beurteilen vermagst :)

@Feingeist

Nein, aber ich habe mich mit Mediengeschichte befasst. Als Medienschaffender sollte man das tun.

Vielleicht liegt es daran, dass Menschen lieber Entspannung und Ablenkung in Medien suchen, als Aufklärung und Belehrung.

@Doors

und das bekommen sie ja auch zu genüge geboten.
ein wenig bildung und aufklärung hier und da könnte mit sicherheit nicht schaden. tut doch eigentlich gar nicht weh.

@Feingeist
Du hast so was von gigantisch recht. Meine Gedanken, absolut. Das denke ich jeden Tag.

Ich bin komisch, ich interessiere mich seit ich 12 Jahre alt bin für Politik. Heute bin ich 23. Ich weiß, dass ich nicht erwarten kann, dass sich Kinder für Politik oder andere "ernste" Themen interessieren. Aber ich finde es erschreckend, dass sogar in meinem Bekanntenkreis, der überwiegend aus Studenten besteht, bloß das Konsumieren wichtig ist. Merkwürdig stellt man auch immer fest, dass die "Konsumenten" (Germanys Next Fi..Model, Popstars, Gartenbausoaps, boah man, was für'n Schund alles im TV kommt) alle "weniger Probleme" haben, als die, die ihre Umwelt aktiver miterleben und sich auch interessieren.

Wenn man denen mit was aktuellem kommt, wie zB Griechenland und die EU, dann kommt höchstens "intressiert mich nicht" oder ein paar undurchdachte Stammtischparolen. Entsetzlich.

Und genau so ist es ja dann auch mit persönlichen Themen. Da stößt man unheimlich schnell auf Ablehnung, wenn man nicht so wirkt, als ob einem die Sonne aus dem Hintern strahlt.