Die Ehre

@JimboJoe


Vielleicht gibt es so etwas wie Ehre gar nicht und ist lediglich ein gedankliches Konstrukt aus früherer Zeit um sich innerhalb einer Gesellschaft zu orientieren?

@Doors
genau wegen solchen Ansichten sind diese Worte nur noch Hülsen.
Worte die früher mal wirklich was bedeutet haben wurden zu viel und falsch verwendet. Es gibt aber immernoch Leute, die die Worte als das sehen was sie eigentlich bedeuten. Ehre ist Ehre, Stolz ist Stolz, etc. Nur weil ein riesen Depp irgendwann mal all diese Worte für seinen Größenwahn benutzt hat, heißt das nicht, dass sie keine Bedeutung mehr haben. Aber genau das ist, was aus deinem Post rauskommt.
In einem stimme ich dir aber absolut zu:

Doors schrieb:Wenn es keine "Ehre" gibt, dann gibt es auch keine "Ehrlosigkeit" - und keine "Ehrenmorde". Ebensowenig wie "Ehrenworte", von denen gerade ich als Schleswig-Holsteiner weiss, dass man damit höchstens Badewannen im Beau Rivage füllen kann

Es gibt Ehre und es gibt Ehrbare Menschen. Aber es sind nicht Papst, Politiker und Firmenbosse. Es sind einfache Menschen, die Ehrenvoll handeln.

Munchkin

@Munchkin
Aus diesem Grund empfinde ich Ehre auch als "Hinterweltlerisch".

Munchkin schrieb:Es gibt Ehre und es gibt Ehrbare Menschen. Aber es sind nicht Papst, Politiker und Firmenbosse. Es sind einfache Menschen, die Ehrenvoll handeln.

Man sich und andere nicht schlecht behandeln oder verleumden und zusehen, wenn jemand unrecht Geschieht.

@cydonia
versteh ich sogar, dass du so empfindest. Solche "alten Werte" werden heute kaum noch vermittelt und schon gar nicht beim Namen genannt.

@Munchkin


Wer handelt denn "ehrenvoll" (ich frage jetzt nicht "mit was überhaupt).
Personen, Daten, Fakten bitte.

Jetzt bitte nicht Dalai Schamhaar oder Mutter Theresa Orlowski, Albert Schweitzerkäse oder sonstige Klippschulaufsatz-Heroen aufzählen.


Wer handelt ehrenvoll - wie, an wem und vor allem: Warum?





"Nur weil ein riesen Depp irgendwann mal all diese Worte für seinen Größenwahn benutzt hat"


Nur EINER?

Diese Billigworte nutzen religiöse, politische und ökonomische Führer und Verführer doch schon seit Jahrtausenden, um Menschen das Hirn zuzukleistern, damit sie ihnen blind folgen.

Kosten ja nichts, jedenfalls nicht den, der sie gebraucht.
Nur die anderen kostet es etwas.

Das Leben.

Aber das ist ja auch nichts wert.

@Munchkin
Naja, das Problem ist halt dass sehr sehr viele Leute die vorgeben eine Ehre zu haben, diese mit Gewalt verteidigen müssen.

@Munchkin

Die bestehende Frage ist allerdings: Was ist Ehre?


@Jacy26

Ist das nicht Zivilcourage?




Ehre ist doch bloß eine Bewertung. Eine äußerst ungenaue Messeinheit. Sie ist ungenau, weil sie gesellschaftliche/kulturelle sowie individuelle Unterschiede aufweist.
Sie ähnelt einer Messeinheit, weil viele Menschen glauben anhand der Ehre einen guten oder schlechten Menschen ausmachen zu können.
Die Ehre ist letztenendes nicht existent. Der Centimeter, eine genaue Messeinheit, überall vorhanden, aber nicht real existent.

Stolz ist ein Gefühl (damit meine ich nicht Stolz auf das Vaterland oder ähnlichen Gedöns)
Würde beschreibt die innere Grenze des Vertragbaren eines jeden Menschen.
Soziales Handeln und/oder Zivilcourage ist gutes Benehmen und die Bereitschaft anderen Menschen aus misslichen Lagen heraus zu helfen.
usw.

@Doors
Ich persönlich wüsst jetzt nicht welche bekannte Person ehrenvoll handelt. Aber in meinem persönlichen Umfeld wüsst ich welche. Aber dessen Daten und Fakten werden dir nicht viel bringen, weil die könnt ich mir jetzt genauso gut aus den Fingern saugen.
Und genau das hab ich ja auch schon geschrieben. Es sind eben nicht Papst, Politiker, und Firmenchefs sondern "normale" Menschen.


@cydonia
Und genau das ist in meinen Augen absolut alles andere als Ehrenvoll. Man kann das von sich selbst nicht sagen. Man kann allerhöchstens sagen "ich habe ein Ehrgefühl" aber nicht "ich bin Ehrvoll".

@yenish und daraus ensteht die Ehre zu sich und zu anderen!

sorry für doppelpost, hat sich überschnitten:
@yenish
meinen Senf zu "was ist Ehre" hab ich auf Seite eins abgegeben. dritter oder vierter Post in diesem thread.

@Munchkin

Vielen Dank, dass du meine Aussage bekräftigt hast.

Munchkin schrieb:Und genau das ist in meinen Augen absolut alles andere als Ehrenvoll. Man kann das von sich selbst nicht sagen. Man kann allerhöchstens sagen "ich habe ein Ehrgefühl" aber nicht "ich bin Ehrvoll".

Ich schrieb, Ehre sei ein Überbegriff für Stolz, Würde etc. pipapo

Was ist 'Ehre' also letztenendes?

Für mich ist die Ehre lediglich eine 'moralische Unbeflecktheit' deren Rahmen die vorherrschende Gesellschaft festlegt.
Ehre ist ein Sammelbegriff für Soziales Handeln, Respekt, Toleranz, Würde, Stolz etc.
Besser gesagt der Überbegriff, anstatt Sammelbegriff.

Im Grunde ist die Ehre meiner Meinung nach nur für die Leute relevant, denen die Meinung der Umwelt/Gesellschaft über einen wichtig ist.

@yenish

yenish schrieb:Im Grunde ist die Ehre meiner Meinung nach nur für die Leute relevant, denen die Meinung der Umwelt/Gesellschaft über einen wichtig ist.

Warum muss einem die Meinung anderer wichtig sein um sich so zu verhalten? Vielleicht tun manche das einfach, weil sie sich so gut fühlen.
z.B. Ich würde mich nicht als Ehrvoll bezeichnen, dafür hab ich zu viel "Dreck am Stecken". Aber ich bin trotzdem tolerant und bringe jedem erstmal den selben Respekt entgegen. Nicht weil mir das jemand so beigebracht hat, sondern weil es für mich so gut ist.

@Munchkin

Das bezweifel ich auch gar nicht.

Meine Meinung ist lediglich, dass 'Ehre' einem von der Gesellschaft 'verliehen' wird. Wie du das ja ebenfalls beschreibst.

Aber Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl brauchen den gesellschaftlichen Spiegel 'Ehre' im Grunde gar nicht.

Ich zum Beispiel bringe anderen Menschen respekt entgegen, besser gesagt, ich versuche es. Leider spielen da ja auch oft Emotionen mit rein.
Ein guter Mensch kann von anderen als ehrvoll angesehen werden, weil diese ihn somit 'einteilen' können.

Für mich persönlich ist Ehre nicht existent, falls sie doch existent ist, so ist sie für mich völlig irrelevant, da ich mir aus der Meinung anderer über mich nichts mache.
Wenn ich jemanden etwas beweise, dann beweise ich es mir selber und interessiere mich nicht für die Ansichten anderer.

Darauf will ich hinaus. ;)

verstehe

"Ehre" ist immer abhängig von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, von Ökonomie, Politik, Religion, kulturellem Mainstream.


Egal, ob man zu Ehren Gottes Heiden schlachtet, Ketzer verbrennt oder Menschen versklavt.

Wenn ich mich in meiner Ehre verletzt fühle, weil meine Frau einen anderen Mann anguckt und ich sie deshalb abschlachte, dann ist meine Ehre das Konstrukt meiner gesellschaftlichen Umgebung. Das kann ich so weit verinnerlichen, dass ich zum Messer greife. Pech für meine Frau - aber eine Rettung meiner Ehre.

Ehre ist, wie Stolz - eine Krücke für ich-schwache Menschen. Wie viele Krücken eine äusserst wackelige Angelegenheit. Bricht eine weg, fällt man um - oder eben jemand anderes. BUMM!

Ich sag mal: Ehre wem Ehre gebührt :D

Also wer Ehre hat oder für sich beansprucht, der muss auch etwas recht Ehrenhaftes getan haben. Ehre aufgrund eines gesellschaftlichen Standes, beruflichen Status usw... ist eine noch unerfüllte Pflicht. Ist sie aber erfüllt, dann gebührt einem eben auch eine gewisse Ehre.

@Doors

Ehre auf Grund eines gesellschaftlichen Standes?

Die Bonus-Ritter der Finanzwirtschaft als Ehrenmänner wie die Mafiosi im Nadelstreifen?

Hehe Bonus-Ritter der Tafelrunde - An Königin Merkels Hof??? Gefällt mir :D

Ehre und Stolz sind Auswüchse einer übersteigerten Eitelkeit.
Einerseits wirken sie verstärkend auf das Selbstwertgefüh, indem sie die besonderen Qualitäten hervorheben und pflegen, andererseits machen sie einen sehr angreifbar und kritikempfindlich.