Vor Kummer sterben

@Dr.Precht

ne ist kein zufall.....

Mir bereiten solche Diskussionen immer Bauchschmerzen irgendwie.
Ist aber nur mein ganz persönliches Empfinden, weil ich dann darüber nachdenken muss, ob ich nicht genug geliebt habe, weil ich ja noch lebe...
Das hat fast etwas von "schlechtem Gewissen".

Mir ergeht es übrigens genau so, wenn mir Aussenstehende sagen, dass sie sich in meiner Situation vor 7 Jahren (Verlobter starb an Krebs) das Leben genommen hätten.
Mich beleidigt das unterschwellig...kann ich nicht wirklich erklären, das Gefühl.

Ja, ich glaube auch das es das gibt. Seelischer Schmerz ist die Hölle...

Natürlich gibt es sowas..
Wenn ein *** "dein" Kind missbraucht und dannach ermordet.
Das bereitet sicherlich höllische Schmerzen im Herzen.
Könnte genug Beispiele nennen, besonders im Thema Liebe.
Man hat wegen diesem Schmerz so stark den Lebenswillen verloren..
Der Rest erklärt sich wohl von selbst.

@Pika

nur wie bekommt man ihn wieder...den lebenswillen?

@gwenda
Kommt drauf an weswegen der Kummer auftrat..
Bei Liebe helfen Menschen mit denen man reden kann, wie Freunde , Verwandte und Co.
Bei meinem oben genannten Beispiel, weiss ich leider nichts, denn wenn mir das passieren würde , wäre ich kaputt. :/

Welches Szenario meinst Du denn genau?

ja man kann vor Kummer sterben, genauso wie Kummer auch krank machen kann.
Seelischer Schmerz durch den Verlust eines Menschen kann man nicht so einfach verarbeiten,manche brauchen viel Zeit ,manche verarbeiten es nie und werden krank....manche sterben am Kummer.
als mein Vater an Krebs verstarb ,ist auch in mir ein Teil gestorben,was ich nicht in Worten beschreiben kann, aber es ist bis heute nicht besser geworden....der Seelenschmerz.
Ich habe in der Trauerzeit ungewollt abgenommen,hab kein Hunger mehr gehabt,keine Freude an Dingen über die ich mich sonst gefreut hätte,jedes Lächeln war aufgesetzt um andere meine Stimmung nicht so zu zeigen, nach einem Jahr bekam ich selbst ein Tumor....wenn ich nicht meine Kinder hätte,die mich brauchen und mir Kraft geben, wer weis,ob ich das alles überstanden hätte.....
mit dem Altern hat das nichts zu tun,sondern mit der Intensität des Leidens.

@Pika
bei mir ist es das thema liebe. beendete ehe usw. schrecklich. anstatt besser wird es immer schlimmer. trotz freunden und familie, die zu mir stehen und für mich da sind...

@gwenda
Aso, ok.
Sei doch froh das du sowas schönes erleben durfest.
Du hattest doch eine Schöne Zeit, oder nicht? :)
Du hattest, eigentlich hast noch eine Familie usw..
Sei ehrlich, denkst du ohne Liebe wäre es besser gewesen?

@Pika
richtig. ich hatte eine schöne zeit...wahrscheinlich zu schön. leider war ich so naiv und hab aus überzeugung geheiratet...aus überzeugung, dass es tatsächlich für immer ist. wenns am ende dann doch nicht so ist, ist das loch umso größer, in das man fällt. der schmerz umso tiefer.

@gwenda
Denke an die schöne Zeit.
An die Zeit, die vielleicht wiederkommen wird.
Aber nicht wenn du in die Depressionen oder wie die heißen reinfällst. ;)
Wenigstens weisst du schon mal wie die Ehe ist.
Beim nächsten mal einfach die Fehler von der ersten gar nicht erscheinen lassen.
Sei immer Positiv. :)

@Pika
noch ne ehe wirds nicht geben - da bin ich altmodisch. positiv sein/denken....ohje, das fällt mir gerade ungemein schwer - aber ich denke, irgendwie und irgendwann wirds schon wieder. vielleicht bringts die zeit.

Meine Mutter hätte sich 1986 auch aufgegeben, als mein Vater verstarb - nach 42 Jahren Ehe. Noch dazu war sie damals blind (grauer Star) . Wenn ich mich damals nicht unbezahlt ca 1 Jahr hätte freistellen lassen, um für sie dazusein, hätte es bestimmt nicht lange gedauert, und sie wäre ihm gefolgt. Obwohl eigentlich meine Mutter diejenige bei uns war, die immer so mehr oder weniger gesagt hat wo es langgeht, hatte sie das Gefühl, daß man ihr die rechte Hand abgehackt hat.

Full_of_Rage schrieb am 15.04.2010:eine erfahrung die ich fast selbst gemacht hätte. denke ich zumindest.
ich war zwischenzeitlich von meiner freundin getrennt und dachte ich überlebe das ganze nicht.
ich wachte mitten in der nacht schweißgebadet von meinem eigenen herzschlag auf und hatte einen astronomisch hohen blutdruck und einen ruhepuls von sagenhaften 140!!
und das mitten in der nacht.
in den folgenden tagen sah es auch tagsüber nicht besser aus und ich hatte immer stiche in der brust und im linken arm.
erst nach der versöhnung mit meiner freundin hörte alles schlagartig auf. ich denke mal wenn das so weiter gegangen wäre hätte ich einen herzinfarkt bekommen.
ich bin gewiss nicht in dem alter wo man schon mit herzproblemen rechnen muss also denke ich mal das an einem gebrochenen herzen auch junge menschen zu grunde gehen können.

So eine ähnliche Erfahrung hab ich auch gemacht. Ich vermisse jemanden schon seit Jahren ganz schlimm, dass ich ohne ihn nicht leben kann, brauch ich nicht zu erklären. Es ist jede einzelne Sekunde ohne ihn schlimm, aber als ich komplett im Abgrund war, hab ich Abends massive Herzschmerzen gekriegt, so schlimme Schmerzen hatte ich noch nie in meinem ganzen Leben. Obwohl ich organisch total gesund bin. Ich dachte, ich würde in der Nacht sterben. Ich hab nur noch daran gedacht, dass ich doch leben muss, weil ich doch sonst nie mehr die Chance hätte mit ihm zusammen sein. Ich weiss nichtmal mehr, warum ich nicht den Notruf gewählt hab ... Vielleicht weil jede Bewegung höllische Schmerzen verursacht hat und weil ich der Überzeugung war, die Treppen runter zum Telefon hätte ich nicht überlebt. Ich hab nur noch all meine Kraft darauf gerichtet am Leben zu bleiben. Mental, Seelisch in jeder Weise.
Also ja, natürlich kann man vor Kummer sterben. Ich glaube, es können alle machen was sie wollen .. wenn du selbst aufgibst, war's das.

Ich glaube, der Körper - muß nicht unbedingt der menschliche Körper sein - kann genauso, wie er seine Kräfte zum Überleben mobilisieren kann, sich auch zum Sterben bereit machen, wenn man aufgibt und einfach nicht mehr will.
Bei Menschen hab ich es noch nicht miterlebt - meine Mutter hab ich ja damals "gerettet", wie oben beschrieben, aber ich kenne etliche Hunde, die ihrem Herrchen/Frauchen aus Kummer gefolgt sind.
Ich würde wohl einfach aufhören zu atmen - ich hab sowieso Schlafapnoe und manchmal ist mein Atem so flach, daß ich selber Angst bekomme :) .

Ich weiss nicht,ob das hier schon erwähnt wurde,da ich mir nicht alle Seiten durchgelesen hab,aber...es gibt das sogenannte Broken-Heart -Syndrom. Ich denke das könnte eine Erklärung sein.

Wie ist das nun gemeint? Das man stirbt, weil man so besorgt ist - oder weil man sich selber ein Ende setzt?

@hengst
ich denke es ist gemeint, man stirbt vor kummer, vor sorge, aufgrund verlorenem lebenswillen und nicht, weil man seinem leben ein ende setzt.

@amaya-mai
das broken-heart-syndrom ist aber in den seltensten fällen tödlich. meist sind die patienten nach ein paar tagen wieder völlig gesund. - hab ich gelesen.

http://www.br-online.de/bayern2/iq-wissenschaft-und-forschung/broken-heart-syndrom-trennung-herzinfarkt-ID1234453825002.xml (Archiv-Version vom 08.05.2010)

@gwenda

Ja,wenn sie den Herzinfarkt überleben ^^

@amaya-mai
sind wohl nur die symptome eines herzinfarktes - kein echter (der linke herzmuskel wird unter anderem vorübergehend gelähmt)

im gegenteil, die medikamentation (also gabe blutverdünnender mittel zb.) könnte sogar gefährlich sein - hab ich im obigen link gelesen ;)