Hier nochmal der Begrigg "Hartz 4 Dynastien" für alle die zu faul/uninteressiert sind, oder deren Medienkompetenz einfach nicht ausreicht, um zu googeln. Wie gesagt, der Begriff stammt nicht von mir :P
Bsp 1:
Heute werden wir am Strand von Puerto Cruz unversehens mit der deutschen Wirklichkeit konfrontiert. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hat diese Woche mit dem Thema „Geboren am 9. November 1989“ aufgemacht und eine Reihe von heute 18-Jährigen vorgestellt. Wir treffen neben einem solchen Kind auch noch dessen Mutter, Großmutter und Schwester. Aber das macht die Sache nicht besser – im Gegenteil!
Bei der etwa 18-Jährigen handelt es sich – na klar, die geneigten Leser/innen werden unschwer selbst auf den Namen kommen – um Cindy. Ihre etwa fünfjährige Schwester heißt Jenny oder Gini – ausgesprochen wird es aber meist wie "Dschänäh". Daneben gibt es noch "Mama" und "Oma".
Die Altersstruktur der Vier ist typisch für viele Hartz IV-Dynastien: Die mutmaßlich von verschiedenen Erzeugern stammenden Kinder Cindy und – nennen wir sie der Einfachheit halber – Jenny sind, wie gesagt, etwa fünf und 18 Jahre; Mama: etwa 40, Oma: etwa 60 Jahre.
Schon beim Betreten des Strandes – so viel Sozialkritik muss an dieser Stelle erlaubt sein – werden diese Mitglieder des Präkariats mit besonderen Härten konfrontiert: Jenny jammert, weil der Sand schwarz und nicht weiß ist, Oma hat keine Badekleidung dabei und präsentiert sich deshalb in Unterhose und halb gelüpftem BH und der Sozialstaat versagt komplett, weil er keine unentgeltlichen Sonnenschirme für Unterprivilegierte bereit stellt. Die verlangten 1,50 Euro Miete für den ganzen Tag sind unzumutbar – schließlich ist der Urlaub auf Teneriffa schon sonst teuer genug.
Bsp 2:
Claudia Ruschke und ihre Familie sind keine typischen Hartz-IV-Empfänger: Sie ist seit 1992 mit ihrem Freund zusammen, der der Vater beider Kinder ist. Die Versicherungen für ihre Kinder zeigen, dass sich die Familie noch einen Glauben daran bewahrt hat, dass es einmal besser werden wird. Es ist auch an der Freude zu spüren, mit der die Hellersdorferin erzählt, dass sie demnächst in der „Arche“ eine Stelle bekommt. Als Küchenhilfe für 1,50 Euro die Stunde. Dass es in vielen Hartz-IV-Familien anders zugeht als bei den Ruschkes, hat Wolfgang Büscher erlebt. Büscher ist Sprecher der „Arche“.
Gemeinsam mit dem Gründer der Arche, dem Pfarrer Bernd Siggelkow, hat er außerdem ein Buch über Kinderarmut geschrieben, das gerade erschienen ist. („Deutschlands vergessene Kinder“). „Viele der Frauen, die hierher kommen, haben mit 18 schon zwei bis drei Kinder gehabt“, sagt er. „Mit 25 hören sie quasi auf zu leben.“ Viele Familien würden sich einfach aufgeben, die Verelendung hinnehmen und sich auch nicht mehr um ihre Kinder kümmern. Büscher hat Jugendliche erlebt, die im Winter in kurzen Hosen in die Arche kamen, weil sie keine langen Hosen hatten. Er hat Vierjährige getroffen, die als Berufswunsch „Hartz IV“ angaben. „Hier entwickeln sich regelrechte Hartz-IV-Dynastien“, sagt er. Die Folgen davon bekommt die „Arche“ täglich zu spüren. Seit der Einführung von Hartz IV hat sich die Zahl der Kinder, die hier täglich herkommen von 200 auf 600 erhöht. Rund 500 kostenlose Mahlzeiten gibt die Arche
täglich aus.
@RealistinWenn dir der Begriff nicht passt beschwer dich bei... ööhhh, keine Ahnung, wer ihn geprägt hat.
Jedenfalls sind insbesondere das, was im ersten Beispiel gezeigt wird, unter Hartz 4 Dynastienzu verstehn.
Solche Familen wollte ich durch Nutzung dieses Begriffes von Hartz 4 Empfängern abgrenzen.
Aber wie gesagt, wenn man einen Begriff nicht kennt, kann man auch recherchieren.