Persönliche Kritik

@trinithy66
Wahrscheinlich, weil man immer davon ausgeht daß alles in Ordnung ist, und wenn dann Kritik oder ein Hinweis kommt, zerbricht die "heile Welt" ein bißchen - aber dennoch ist das eigentlich die wichtigste Kritik, die es gibt. Schlimm wäre es, wenn man nicht mehr redet und sich nicht mehr die Wahrheit sagt

@Thalassa
da hast du wohl sehr recht, gedanklich hab ich das ja auch schon erfaßt, nur situativ kann ich es manchmal nicht richtig umsetzen und bin manchmal schon sehr gekränkt...leider

Letzten endes ist es wohl alles eine Frage der Wortwahl und der Absicht...
Konstruktive Kritik ist löblich, vorallem wenn sie auch innerhalb eines Freundeskreises ausgeübt wird. Dies erlebe ich wöchentlich während der Bandprobe und bin stets dankbar wenn mich meine Kollegen auf Patzer oder verbesserungswürdigen Riffs hinweisen.Ich finde es sollte eine Balance zwischen Aufrichtigkeit und Sensibilität beachtet werden. Manche Menschen reagieren Allegisch auf Kritik und fühlen sich selbst angegriffen oder ausgeschlossen, andere wiederum, meistens Personen mit wenig Selbstwertgefühl, können nicht mit Komplimenten umgehen. Werden verlegen und streiten alles ab...

@trinithy66

Das ist doch ganz normal, wenn man plötzlich vorgehalten bekommt, daß den Partner doch irgendwas an einem stört - aber auch sowas muß sein. Sagt der andere nichts, dann ist es ihm egal, und das ist viel schlimmer - finde ich jedenfalls.

wenn man vorher schon ein problem mit ner Macke vom partner hatte, dann find ich, ist das ein ding was man direkt ansprechen sollte weil wenn der partner meint, man käme damit klar, dann trifft es ihn umso härter wenn man nach zig monaten o.ä. damit raus rückt

@Vergessene

Naja - aber in der ersten Zeit verhindert ja meist die rosarote Brille, daß man Macken wirklich als solche erkennt...meist fällt einem doch sowas erst nach einiger Zeit auf und dann fängt manches doch an zu nerven ;)

klar aber ich hatte bei meinem ex nur das kiffen.das hat mich so sehr gestört dass ich ihms gleich gesagt habe...nachher fings dann echt mit kleinzeug an-mich absichtlich ärgern(zb. beim telefonieren mit absicht schmatzend irgendwas essen)...und ich gebe echt zu:was stört mich an meinem Freund?er schnarcht aber mit nem stupser in die seite, hört das schon ma auf...wir ham lediglich verschiedene Geschmäcker was Filme und musik angeht aber wir finden nen kompromiss..ehrlich:ich wüsste jetzt nix was mich so stört dass ich ihn drauf ansprechen müsste(das mit der Flirterei weiß er schon von anfang an)

Wobei, ich glaub ihn stören doch mehr sachen an mir...wenn ich ma weg gegangen bin obwohl ich eig nicht gehen wollte und wir uns dann nicht mehr am Tel.hören, dann macht er das aus prinzip auch.er kommt zwar wieder an und entschuldigt sich...aber ich versteh das sogar!ich glaub ich hab mich noch nie so wohl bei jmd gefühlt

Kritik ist ein heikles Thema und sehr oft ein Grund für das Ende von Freundschaften oder heftigen Familienstreitigkeiten.

Eine wichtige Regel gilt es zu beachten, nämlich das erst einmal grundsätzlich niemand das Recht hat zu kritisieren. Es gibt Situationen da ist es angebracht, aber dieses Situationen sind durchaus seltener als wir es glauben.

Beruflich ist es wichtig konstruktiv zu kritisieren, da gemeinsam an einem Projekt gearbeitet wird. Konstruktiv bedeutet, Hinweis auf ein Problem das verursacht wurde. Dabei ist es wichtig sachlich und genau vorzugehen. Dann ist es wichtig zu ergründen warum das Problem aufgetreten ist ( z.B. Unaufmerksamkeit, Mängel in der Ausbildung etc.). Dann sollten Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden. Bei dem ganzen Vorgang sollte deutlich werden, das es um die Sache geht und nicht um die Person. Ein paar aufmunternde Worte oder das Anbieten von Hilfe wären angebracht.

Nun kommen wir zu dem Bereich Freundschaft. Erst einmal finde ich es wichtig Freunde so zu akzeptieren wie sie sind. Menschen haben gute und schlechte Eigenschaften. Wenn mir etwas an einem Freund nicht gefällt, dann sage ich ihm nicht ins Gesicht, dieses oder jenes musst Du aber ändern. Das ist respektlos und führt oft zu Streit. Eigentlich gibt es keinen Grund Freunde zu kritisieren. Wenn ein Freund etwas macht, womit ich nicht zu Recht komme, dann kann ich es ihm sagen z.B. Ich möchte dass Du unsere Verabredungen einhältst. Das ist keine Kritik, sondern eine Bitte. Wenn ein Freund sagt ich habe Probleme, dann kann ich einen Ratschlag geben. Dieser sollte sich aber von einem Befehl deutlich unterscheiden. Es ist ein Unterschied ob ich sage „Das musst Du ab sofort ändern“, oder ob ich sage „ ich war einmal in einer ähnlichen Situation, da habe ich das so gemacht……

Ganz schlimm ist die Formulierung, Freunde müssen sich die Wahrheit sagen. Das ist der absolute Freundschaftskiller. Es ist sehr arrogant, den niemand von uns Erdenwürmern kennt die Wahrheit. Jeder hat seine „eigene Wahrheit“ und die ist mehr oder weniger begrenzt. Wenn aber ein kluger Mensch tatsächlich der Wahrheit nahe kommt, dann kommt es erst Recht zu einem außergewöhnlichen Streit. Denn viele Menschen haben Schwierigkeiten die Wahrheit zu ertragen, insbesondere wenn sie sich nicht so sehr mit ihren Schwächen beschäftigen, so wie es viele Menschen tun.

Familie ist schon deshalb problematisch, weil aufgrund der Familienstruktur jeder A…….. meint er hätte das Recht jemanden Vorschriften zu machen. Familie ist komplizierter als Freundschaft weil man sich seine Familie nicht aussuchen kann. Unsere Familie war groß, und hatte schwere Zeiten durchgemacht. In diesen Zeiten haben sie auch zusammengehalten. Das habe ich nicht vergessen. Darum bin ich bei den seltenen Treffen sehr diplomatisch. Ab und zu muss ich aber dennoch Grenzen setzten.

okay..das haut schon echt hin.wobei eig jeder das recht hat kritik zu äußern, aber nicht das recht jmd dabei zu verletztn.im gegenzug musste halt auch kritik annehmen.

@trinithy66


Gerade beim Partner fällt mir die Kritikannahme nicht schwer. Von ihr erwarte ich geradezu, dass sie mich kritisiert. Schliesslich bin ich mit ihr ja am engsten und häufigsten zusammen, wenn ich meine Kinder mal aussen vor lasse. Meine Partnerin ist mir der wichtigste Mensch in meinem Leben, und da will ich doch wissen, was ich in ihren wunderschönen Augen richtig und was ich falsch mache.
Gegenseitige Kritik ist meiner Meinung nach ein wesentlicher und stabilisierender Bestandteil einer Partnerschaft. Wenn ich nie Rückmeldungen bekäme, wie wüsste ich dann, wie ich auf meine Partnerin wirke?

@Vergessene
Ja, es kommt auf die Situation an, aber ich meine dass zu oft und unberechtigt kritisiert wird. In welchen Situationen findest Du denn Kritik angebracht.

@Doors
stimmt, da geb ich dir recht...

@all
ich habe nur das gefühl, je mehr ich kritisiert werde, desto mehr passieren mir seltsame dinge (ich alter schussel), für die ich dann noch mehr kritisiert werde ---> gesetz der potenzierung???? bei mir macht halt die dosis das gift, dann ist halt manchmal alles zuviel!!!

Gesellschaftlich betrachtet, finde ich eher, dass fundierte Kritik, also nicht nutzloses Gejammer, deutlich zu kurz kommt. Kritik haftet auch immer etwas konstruktives an.

Individuell stelle ich mich allein dadurch, dass ich lebe, der Öffentlichkeit. Wie soll ich wissen, was diese von mir hält, was ich besser oder zumindest anders machen kann, wenn mir keiner was sagt? Die Frage, ob und wie ich die kritisierten Punkte für mich annehmen und ggf. ändere, ist nun wieder eine ganz andere.

@trinithy66


Selbstsicherheit ist Dein Ding nicht, hm?
Kritik verunsichert Dich also und lässt Dich mehr Fehler machen, die dann wieder mehr Kritik einbringen, was Dich wieder mehr Fehler machen lässt, usw., usw.

Dann solltest Du mal mit Deinem Kritiker/Deiner Kritikerin darüber ein offenes Gespräch führen.

Mir wurde vorgeworfen, ich sei ständig kritisch....kann ich garnicht nachvollziehen, natürlich erwarte ich, dass andere mit meiner Kritik gelassen umgehen aber wenn man mich kritisiert, dann schütte ich demjenigen Pfeffer ins Bier. Ich nagel ihm ein Ei an die Schiene, kack ihm vor den Koffer, piss ihn ans Bein...

Aber hey...Kritikfähigkeit bringt einen nicht weiter....die größten Herrscher der Welt waren von sich überzeugte Absolutisten, die ihre Kritiker hinrichten ließen....DAS ist doch unabstreitbar das Erfolgsrezept. Wer kritisiert, der besitzt die Macht, wenn ein anderer selbige an sich reißt, dann hau ihm eine rein und hol sie dir wieder hrhrhr.

@GilbMLRS


Es gibt natürlich Menschen, die sind nicht mal kritikwürdig!

GilbMLRS schrieb:die größten Herrscher der Welt waren von sich überzeugte Absolutisten, die ihre Kritiker hinrichten ließen

Damit hast du vollkommen recht. Es kam jedoch häufig vor dass ihre Amtszeit frühzeitig in einer Blutlache oder in einer finsteren Zelle endete...

@GilbMLRS
Du hast das Zeug zum wahren Freund. :)

@Doors
Doors, vielleicht hast Du recht damit das fundierte und konstruktive Kritik zu kurz kommt und viel zu oft,

„Sind es bloss blindwütige Pöbeleien von Inkompetenten, gedacht, mich zu nerven oder zu erniedrigen, um das gegenüber zu erhöhen?“

vorkommen.

@Doors
einsicht und wissen ist der erste weg zur besserung. dann werd ich mal deinem tip nachgehen. vielen dank!