@LithiumVerlustängste sind so eine Sache.
Verlieren kann ich nur, was ich besitze. Können Menschen "Besitz" darstellen? Mein Partner ist so wenig mein Eigentum wie ich seines. Wir gehören ausschliesslich uns selbst.
Was ich in der Tat für wichtig halte, sind offene Diskussionen, auch durchaus "Streiten" über kontroverse Standpunkte. Sicherlich besser als ein Diktat der Harmonie, das alle durchaus berechtigten oder vermentlichen Widersprüche unterdrückt und unter den Tisch kehrt.
Ich habe den Eindruck, dass gerade in "jungen" Partnerschaften viel zu wenig miteinandner gesprochen wird. Viel zuwenig Austausch stattfindet, zu wenig Offenheit da ist. Da redet man nicht über seine Wünsche, Träume, Ängste, Fantasien. Da redet man, wenn überhaupt, was man heute abend im TV oder Kino sehen will.
Vielleicht ist es auch eine Frage der Lebenserfahrung. Je älter man wird, desto mehr "Beziehungsleichen" pflastern den eigenen Lebensweg. Wie der Arzt, lernt man aus jedem "Toten", und sei es nur, dass man weiss, was da falsch gelaufen ist. Dann probiert man es halt anders. Nicht mal zwingend besser. Dumm gelaufen.
Ist man jung, glaubt man vielleicht noch an die eine, einzige, grosse Liebe und klammert sich an sie. Liebe ist aber ein zartes Pflänzchen, keine stämmige Eiche. Klammert man sich zu sehr, dann geht sie ein wie die berühmte Primel.
Was Dein Beispiel mit dem Gespräch über Seitensprünge angeht:
In einer Beziehung sollten die Rechte (und Pflichten) gleich verteilt sein. Ist man sich einig, dass man Seitensprünge wechselseitig nicht toleriert, dann ist natürlich die Nachfrage überflüssig. Es sei denn, man hätte das Gefühl, der andere hielte sich nicht an die Abmachungen. Dann sollte man darüber reden.
Es kann aber nicht sein, dass A von B haarklein wissen will, was den mit wem und wie letzte Nacht gelaufen ist, oder aber diesem nachspioniert - und selbst bei der Frage mauert.
Gerade "Treue" kann durchaus variabel ausgelegt werden und muss sexuelle Treue, Flirts, Fantasien etc. nicht zwingend umfassen.