@Doors„Die Nachmittagstalkshows haben ihren Zenit schon lange überschritten.“
Das ist doch schon einmal eine gute Nachricht. Die beiden anderen Talkshows sind immer noch zwei zuviel. Und Big Brother hält sich ja auch immer noch.
„Wieso allerdings die C- und D-Promis im Dschungel-Imitat "Vorbilder" sein sollen, erschliesst sich mir nicht ganz.“
Für uns sicherlich nicht. Für unkritische Jugendliche aber vielleicht. Für Kohle zu allem bereit, könnte hier die Botschaft sein.
Mir ist schon klar dass diese Sendungen für den denkenden Bürger keine „Gefahr“ darstellen. Aber gerade Jugendliche die von zu Hause keine Werte vermittelt bekommen sind da schon erheblich gefährdeter.
Es gibt sicher viele Menschen die aufgrund ihrer einfacheren Denkweise solche Sachen konsumieren. Warum muss man diese Menschen denn bedienen? Hat das irgendeinen Nutzen für die Gesellschaft. Wenn das TV anspruchsvollere Sachen sendet, dann würden die zumindest nicht den ganzen Tag vor der Glotze verbringen.
„Wieso Werbung Menschen "Losertum" suggeriert, ist mir allerdings nicht ganz klar.“
Die Werbung zeigt deutlich, dass erfolgreiche Leute bestimmte Produkte haben müssen. Das Produkt auf der einen Seite wird mit schönen Menschen, die in schönen Häusern wohnen verknüpft. Diese Botschaft kommt auch bei den Jugendlichen so an, wie ich bei meiner Arbeit mit Jugendlichen täglich sehen konnte. Es wurden Jugendliche sogar gemobbt weil sie bestimmte Sachen nicht hatten.
„für deren Einhaltung allerdings die Erziehungsberechtigten zuständig sind “
Es ist ja leider nun einmal so, dass viele Erziehungsberechtigte ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. Wie man hier etwas verbessern könnte, das wäre schon wieder eine neue, aber sicher auch interessante Diskussion.
“Autowerbung, die sich speziell an Jugendliche richtet, fälllt mir so schnell nicht ein.“
Sie richtet sich nicht speziell an Jugendliche, aber sie beeinflusst Jugendliche. Schließlich ist das Hauptziel von vielen Jugendlichen einen „dicken Schlitten“ zu fahren. Insgesamt herrscht ja hier ein Wertesystem das von Konsum bestimmt wird. Die Medien fördern dieses. Es ist doch nicht zu leugnen, dass Medien Werte vermitteln. Diese sind Konsumorientiert. Und dabei spielen immer mehr Menschen keine Rolle mehr. Klar dass sie aggressiv werden.
Vielleicht ist es Dir ja als Kind einmal passiert, das Dich andere nicht mitspielen ließen, z.B. weil Du etwas kleiner warst, oder weil Du nicht gut Fußball spielen konntest. Wie hast Du Dich da gefühlt?
Diesen Jugendlichen wird jeden Tag mehrmals dieses Gefühl vermittelt. Das macht auf Dauer schon aggressiv.
Manchmal lernt die Werbung ja auch. Z.B. bietet VW ein kostenloses Fahrertraining für Autofahrer bis 21 Jahren an. Natürlich machen die das aus bestimmten Gründen. Aber es beweist, dass man etwas verändern kann, wenn die Bereitschaft dazu vorhanden ist. Es gibt auch Fußballsuperstars, die nicht nur Ferraris kaputtfahren, sondern sich für arme Menschen engagieren, und viel Geld spenden.
Es ist möglich etwas zu ändern, nur ist die Gesellschaft entweder zu bequem, oder nicht bereit auf Profit zu verzichten. Stattdessen vordern einige hier, dass die Bullen härter zuschlagen. Das würde das Problem nur noch verschärfen.