Habt ihr was gegen Homosexualität?
16.12.2010 um 10:22
Menschen nach ihrer sexuellen Ausrichtung zu verurteilen, ist im Ansatz schon erbärmlich...
Und außerdem noch höchst reaktionär und gleichzeitig auch welt- und realitätsfremd.
Ihr könnt euch ja die Welt gern so zurecht rücken, in dem ihr behauptet, es sei unnatürlich (was es nicht ist, wie schon zu Genüge definiert und diskutiert) und dass die Menschheit aussterben würde, wenn es ALLE machen würden (die Argumentation ist unzulässig, da es nicht um Gedankenspiele oder hypothetische Ansätze geht), es wird dadurch nicht wahr.
Und wenn die Mehrheit der Ärzte Homosexualität NICHT als Krankheit oder etwas unnatürliches einstuft, dann wird da wohl was dran sein, oder nicht?
Ich behaupte hier sogar, dass eine Welt ohne die schwul- und lesbischen Bewegungen eine ärmere wäre. Diese Bewegungen sind vielen Menschen ein Vorbild gewesen, die durch den Kampf um Anerkenung und gleiche Rechte (wie die Möglichkeit zu heiraten) der Homosexuellen sehr beeindruckt waren.
Es lohnt sich also, für seine Überzeugung einzustehen und sich zu organisieren, nie aufzugeben und durchzuhalten, egal, wie hoch die Hindernisse sich vor einem aufbauen.
Das sind höchst erstrebenswerte Tugenden, die vor allem unser demokratischen Verständis von einer sozial geprägten Landschaft in Deutschland fördern und auch AUFRECHT erhalten!
Für seine Überzeugung einzustehen und sich zu outen, vor den Verwandten, vor der Familie, den Freunden, in der Schule, wo auch immer, gehört meines Erachtens zur Tugend "Courage" und verdient den höchsten Respekt... das finde ich "männlich" (auch für Frauen gedacht).
Ein Mann, der den sehr schweren Gang zu seinem orthodox katholisch geprägten Vater unternimmt, und ihm als 16 Jähriger gesteht, dass er leider niemals die jetzt schon von seinem Vater ausgesuchte süße Tochter seines besten Freundes wird heiraten können, weil er nunmal nur Männer erotisch anziehend findet, hat, m. E., RICHTIG EIER in der Hose...
Ihr könnt euch doch überhaupt nicht vorstellen, wie schwer das ist, in einer Gesellschaft zu leben, wo 22% (wie jetzt hier als Beispiel genommen) immer der Sache ablehnend gegenüber stehen, für eine Sache, für die man absolut und überhaupt nichts kann, die einfach DA ist, wie die Sonne, die Luft und die Sterne... und dann muss man sich doch denken: "Warum läßt man mich nicht einfach so sein, wie ich bin?"
Es gibt übrigens genau wegen dieser immer noch unsinnigen Abwehrhaltung so viele Fälle von völlig unglücklichen Männern, die auf Grund von Ängsten, sich zu outen, dann eben doch geheiratet und Kinder bekommen haben, bis sie es nicht mehr aushalten und sich und der Welt eingestehen müssen, dass es nicht mehr geht... und gehen, und Trümmer hinterlassen...
...einige dieser Menschen gehen aber nie und bleiben ihr Leben lang frustiert, unerfüllt, verbittet und einsam.
All das muss nicht nötig sein... Mensch, verdammt noch mal, wir haben doch wirklich ernsthafte Probleme in dieser Welt, brauchen wir denn immer noch Diskussionen um Dinge, die eigentlich längst etabliert sein sollten?
Und eigentlich ist Homosexualität kein Thema mehr in der Gesellschaft, die Abwehrmenschen und Verneiner sind in der Minderheit (endlich) und dort werden sie auch armeverschränkt und schmollend immer kleiner und kleinlauter werden (gut so).
Eigentlich ist der Thread vollkommen überflüssig, da er nur provoziert, wo es keine Grundlage mehr für gibt.
Und doch interessant, um mal zu erfahren, wie reaktionär unsere Gesellschaft doch noch ist... und ihre Meinungen zu bestimmten Themen.