Amoklauf Realschule Winnenden nähe Stuttgart
14.03.2009 um 13:50@martialis
Natürlich unterscheidet sich ein Amoklauf von einem Normalen Mord.
@Belight82
@martialis
Ich glaube wir reden in den Grundsätzen aneinandervorbei und sind uns in unseren Meinungen gar nicht so fremd.
Mal zu der Herangehensweise an ein Verbrechen am aktuellen Beispiel:
Ein Schüler läuft Amok, tötet 15 Menschen und bringt sich anschließend selbst um.
Die Polizei muss herausfinden: Warum
Sie weiß im ersten Moment nichts, sie kennt weder Täter, noch Opfer, noch Hintergründe, aber irgendwie muss sie anfangen zu Ermitteln. Wie?
Man nimmt zunächstmal das was man kennt:
1. Eine Definition von Amoklauf der WHO
2. Ergebnisse bereits Ermittelter Fälle (Erfurt, Emsdetten, Köln und natürlich auch Vorfälle außerhalb Deutschlands)
Anhand dieser Erkenntnisse, kann man die Tat zumindest mal in einen Kontext einordnen und an Hand dessen die individuellen Eigenschaften des aktuellen Falls aufzeigen.
Man weiß z. B. Beispiel, dass in anderen Fällen ein Aufmerksamkeitsdefizit eine Rolle gespielt hat. Nun muss man am aktuellen Fall herausfindne, ob das hier auch der Fall ist. Wenn ja, kann man Verhaltensmuster ausmachen, wenn nein nimmt man sich einen anderen Punkt dessen was man weiß vor.
So kann man nach und nach herausfinden, ob dieser Fall Parallelen zu ander Fällen aufzeigt oder nicht. Wenn ja hat man in der Interpretation einen Vorteil, wenn nein werden Täter- und Tatprofil erweitert.
Tatbilder (von anderen Taten) und allgemeine Definitionen sind Hilfsmittel, um eine aktuelle Tat einzuordnen und anhand dieser Bilder die individuellen Eigenschaften herauszufinden.
Alles was bisher in den Medien und auch in den Presskonferenzen bekanntgegeben wird, sind keine Ermittlungsergebnisse, sondern im höchsten Fall Ermittlungsfortschritte und Auslegungen Indizien. Wir wissen noch nicht, wie die Hintergründe im Einzelnen aussehen (und wir werden es auch nie umfassend wissen). Was wir aber Wissen ist, dass es in Vergangenen Attentaten zumindest anscheinend einzelne Parallelen gibt und daraus kann mehr oder weniger weichtreichend Schlüsse zum aktuellen Fall ziehen.
Alles in allem ist, das was wir mitbekommen, ein völlig normaler ermittlungstechnischer Ablauf.
Natürlich unterscheidet sich ein Amoklauf von einem Normalen Mord.
@Belight82
@martialis
Ich glaube wir reden in den Grundsätzen aneinandervorbei und sind uns in unseren Meinungen gar nicht so fremd.
Mal zu der Herangehensweise an ein Verbrechen am aktuellen Beispiel:
Ein Schüler läuft Amok, tötet 15 Menschen und bringt sich anschließend selbst um.
Die Polizei muss herausfinden: Warum
Sie weiß im ersten Moment nichts, sie kennt weder Täter, noch Opfer, noch Hintergründe, aber irgendwie muss sie anfangen zu Ermitteln. Wie?
Man nimmt zunächstmal das was man kennt:
1. Eine Definition von Amoklauf der WHO
2. Ergebnisse bereits Ermittelter Fälle (Erfurt, Emsdetten, Köln und natürlich auch Vorfälle außerhalb Deutschlands)
Anhand dieser Erkenntnisse, kann man die Tat zumindest mal in einen Kontext einordnen und an Hand dessen die individuellen Eigenschaften des aktuellen Falls aufzeigen.
Man weiß z. B. Beispiel, dass in anderen Fällen ein Aufmerksamkeitsdefizit eine Rolle gespielt hat. Nun muss man am aktuellen Fall herausfindne, ob das hier auch der Fall ist. Wenn ja, kann man Verhaltensmuster ausmachen, wenn nein nimmt man sich einen anderen Punkt dessen was man weiß vor.
So kann man nach und nach herausfinden, ob dieser Fall Parallelen zu ander Fällen aufzeigt oder nicht. Wenn ja hat man in der Interpretation einen Vorteil, wenn nein werden Täter- und Tatprofil erweitert.
Tatbilder (von anderen Taten) und allgemeine Definitionen sind Hilfsmittel, um eine aktuelle Tat einzuordnen und anhand dieser Bilder die individuellen Eigenschaften herauszufinden.
Alles was bisher in den Medien und auch in den Presskonferenzen bekanntgegeben wird, sind keine Ermittlungsergebnisse, sondern im höchsten Fall Ermittlungsfortschritte und Auslegungen Indizien. Wir wissen noch nicht, wie die Hintergründe im Einzelnen aussehen (und wir werden es auch nie umfassend wissen). Was wir aber Wissen ist, dass es in Vergangenen Attentaten zumindest anscheinend einzelne Parallelen gibt und daraus kann mehr oder weniger weichtreichend Schlüsse zum aktuellen Fall ziehen.
Alles in allem ist, das was wir mitbekommen, ein völlig normaler ermittlungstechnischer Ablauf.