Anhang: Aggression_(5).doc (55,5 KB)geodei schrieb am 14.01.2009:Schon mal Hooligans begegnet?
Was bringt Menschen dazu, sich mit Konfliktgruppen soweit zu identifizieren, dass sie sich von emotionale Regungen bis hin zu unkontrollierbarem Hass steigern und jedwede Objektivität verlieren.
Welche psychologischen Ursachen stehen dahinter?
Früher zu Urzeiten war ein solches Verhalten überlebensnotwendig. Das bei einigen Menschen diese Instinkte zum Krieg und zur Aggression aufkeimt, wundert also nicht.
Ich habe im Internet ein Text gefunden, der dies ziemlich schön ausgearbeitet hat:
Quelle: www.psychologie.uni-kassel.de/personal/.../Aggression%20(5).doc
Falls der Link nicht funktioniert, stelle ich die Datei sicherheitshalber rein:
Gründe für Aggression
Schmerz und Unwohlsein
- Wahrscheinlichkeit für aggressives Verhalten stieg bei Studenten, die Schmerz durch
halten ihrer Hände in kaltes Wasser erhielten, stark an
- Andere Formen von Schmerz wie: Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit, körperliches Unwohlsein,
Luftverschmutzung, Geruchsbelästigung setzen Hemmschwelle für aggressives Verhalten
Herab
- Unruhen und Streiks waren häufiger an warmen Tagen als an kalten
- kann jedoch auch durch besseres Wetter, kein regen begründbar sein
- Experiment von Griffitt und Veitch: Studenten wurden durch Raum mit normalen
Temperaturen und durch warmen Raum geführt
- Studenten berichteten vermehrte Gefühle von Aggression und sogar Feindseligkeit zu
einem Fremden im warmen Raum
- Gewaltverbrechen häufiger in warmen Jahren als in kalten
Soziale Situationen
- unangenehmes Gefühl der Frustration eins der Hauptgründe für Aggression
- Frustration: Gefühl das eintritt, wenn etwas erwartetes nicht ein- bzw. zutrifft oder
sich die Befriedigung aus irgendeinem Grund nicht einstellt
- Frustrations-Aggressions-Hypothese: Die Theorie, dass Frustration – die Wahrnehmung,
dass sie daran gehindert werden, ein bestimmtes Ziel zu erreichen – die Wahrscheinlichkeit
einer aggressiven Reaktion erhöht.
- Experiment: 2 Gruppen von Kindern wurden in Raum mit Spielsachen geführt
- 1. Gruppe durfte erst nach langer Wartezeit ( Frustration) mit den Spielsachen spielen
- 2. Gruppe durfte sofort mit den Spielsachen spielen
- Während 2. Gruppe sofort begann freudig mit dem Spielzeug zu spielen
- zeigte 1. Gruppe vermehrt aggressives Verhalten: machten Spielsachen kaputt, warfen sie
gegen die Wand, traten darauf herum
- Je näher Ziel, desto größer Erwartung der Bedürfnisbefriedigung desto größer die
Wahrscheinlichkeit auf aggressives Verhalten, wenn Ziel nicht erreicht wird
- Experiment von Harris: Mitarbeiter drängelten sich in Schlange vor
- Gruppe 1: an zweite Stelle der Schlange
- Gruppe 2: an elfte Stelle der Schlange
Vermehrte Aggressionsfeststellung bei Betroffenen der Gruppe 1
- Größe und Körperkraft der für die Frustration verantwortlichen Person ist zudem
entscheidend über Wahrscheinlichkeit von Aggression
- Frustration kann, selbst wenn sie gerechtfertigter Art und Weise ist zu Aggression führen
relative Deprivation: Wahrnehmung, dass man selbst weniger hat als man verdient, erwartet,
oder weniger hat als Menschen in ähnlicher Situation
- Bsp. In Auschwitz rebellierende waren nicht Gefangene der unteren Schichten, sondern
von Gefangenen die auf irgendeine Art und Weise privilegiert waren
direkte Provokation
- Aggression dabei als Bedürfnis, auf Provokation anderer Person durch aggressives
Verhalten zurückzuschlagen
- Bsp. Beleidigung, beleidigende Kritik
- bei unabsichtlicher Provokation und mildernden Umständen fällt Aggression oft aus,
wenn zum Provokationszeitpunkt Unabsichtlichkeit bekannt ist (z.B. es ist bewusst,
dass provozierende Person schlechten Tag hat, etc.)
Aggressive Hinweisreize
- sind Objekte mit denen Aggressive Handlungen assoziiert werden (z.B. Waffen)
- durch ihr bloßes Vorhandensein steigt die Wahrscheinlichkeit von Aggression
- Vergleich von zwei U.S. Amerikanischen Städten mit nahezu gleichen Faktoren
(Verbrechen, ähnliche Bevölkerung) jedoch Unterschied im Besitz von Waffen
- In Stadt mit hohem Anteil an Waffenbesitz Mordrate mehr als doppelt so hoch
- gegenwärtige Präsenz aggressiver Hinweisreize kann also als Faktor gedeutet werden
- Gewalt durch Handfeuerwaffen spielt große Rolle in Erwartungen und Phantasien
amerikanischer Heranwachsender
Imitation aggressiven Verhalten
- Menschen die aggressiv handeln können damit andere beeinflussen
- Kinder lernen schon früh, dass Aggression belohnt wird
- Bsp. Film und Fernsehen, Sportarten wie American Football und Hockey
- Athleten als Vorbilder für Kinder ( vollbrachtes wird nachgeahmt)
- Ruhm und Reichtum gehen dabei Hand in Hand mit übermäßiger Aggressivität
- Aggressiver Umgang mit Kindern führt dazu, dass sie selbst lernen, das Gewalt
die richtige Art und Weise ist, wie sie selbst mit Kindern umzugehen haben
Theorie des sozialen Lernens
- Sozialverhalten wird gelernt, indem wir andere Menschen beobachten und sie
imitieren
- Experiment zur Theorie des sozialen Lernens von Bandura:
- Kinder beobachten wie Erwachsener ein Stehaufmännchen schubst, schlägt, tritt
und anbrüllt
- anschließend behandeln die Kinder das Stehaufmännchen völlig identisch und
probieren sogar neue Formen aggressiven Verhalten
- Kinder die den Erwachsenen nicht beobachteten, behandelten das Stehaufmännchen
fast nie aggressiv
- Verhalten wird oft durch den einfachen Prozess des Beobachtens und Nachahmens
erlernt
Gewalt durch Medien
- 58 % aller Fernsehsendungen dokumentieren Gewalt
- 78% von diesen Sendungen zeigen keine Reue, Kritik oder Strafe für die gezeigte
Gewalt
- mit Abschluss der Grundschule hat ein amerikanisches Kind 8.000 Morde und 100.000
Gewalttaten gesehen
- besteht starke Verbindung zwischen Menge der gesehenen Gewaltsendungen und späterer
Aggressivität des Zuschauers
Beobachten von Gewalt erhöht Häufigkeit aggressiven Verhaltens bei Kindern
- Experimten von Josephson: Nach Anschauen von gewalttätiger Sendung zeigen
Kinder, die diese Sendung gesehen haben, beim Straßenhockey deutlich aggressiveres
Verhalten, als Kinder die diese Sendung nicht gesehen haben
- Selbst Kinder die nicht zur Aggression neigen, können durch das stetige ansehen von
Filmen mit Gewalttaten aggressiver werden
- zudem haben solche Sendungen einen abstumpfenden Effekt, d.h. Probanden die oft
solche Sendungen sahen schienen recht unberührt von Gewalttaten
Teufelskreis der Aggression
- kleine Disharmonien gewalttätige Konflikte
- Aggressionssteigerung kaum zu unterbrechen
- Beispiel: 1. Schritt: - leicht angegriffen fühlen, andere als feindselig wahrnehmen
2. Schritt: - Erhöhung der Aggressionsbereitschaft
3. Schritt: - Angriffe auf Mitschüler starten
4. Schritt: - Auslösung von Gegenangriffen (1. Schritt beginnt wieder)
Pornografie, Gewalt und Vergewaltigung
- Pornografie kann Einstellungen der Männer zu Frauen in Richtung
Gefühllosigkeit beeinflussen
- pornografische Darstellungen erwecken den Eindruck, dass sexuelle Lust zwischen
Personen, die sich nur kurz kennen und die keine persönliche Beziehung entwickeln,
normal
und erstrebenswert ist
- aggressive Pornografien beinhalten Darstellungen von Vergewaltigungen