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Hilfe, ich leide an Determinismus!

392 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Determinismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hilfe, ich leide an Determinismus!

05.01.2009 um 00:21
@Bukowski
Zitat von BukowskiBukowski schrieb:Ja, Zufall ist das Unverstandene.
Oder vielleicht auch das tatsächlich Unmessbare?
Wie in der Quntenmechanik zB.


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Hilfe, ich leide an Determinismus!

05.01.2009 um 00:25
@rockandroll

Das könnte auch sein.
Es ist nur schwer zwischen dem zur Zeit Unverstandenen und dem tatsächlich Unmessbaren zu unterscheiden.

Erst in der Ewigkeit werden wir feststellen was Unmessbar ist, bis dahin ist es das Unverstandene, denn jetzt als Nichtverstehende wissen wir ja nicht ob das zur Zeit Unverstandene nicht später einmal verstanden wird.

Es kann also schon unmessbare Dinge geben, aber das werden wir wohl erst am Ende der Zeit rausfinden, wenn wir alle Möglichkeiten des Erkennens erschöpft haben.

Und das wird bestimmt noch dauern. :D


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Hilfe, ich leide an Determinismus!

05.01.2009 um 00:27
@Bukowski
Zitat von BukowskiBukowski schrieb:Und das wird bestimmt noch dauern.
die Ewigkeit ist ganz schön lang, besonders gegens Ende! :D


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Hilfe, ich leide an Determinismus!

05.01.2009 um 00:28
@rockandroll
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:die Ewigkeit ist ganz schön lang, besonders gegens Ende!
Den schreib' ich mir auf, der ist gut. :D


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Hilfe, ich leide an Determinismus!

05.01.2009 um 00:29
@Bukowski
ist nicht von mir, fand ich aber auch genial.


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Hilfe, ich leide an Determinismus!

05.01.2009 um 04:05
hallo erstmal und sei gegrüsst Godei ^^ eheheh
Ich finde es sehr interresant wie du dein Einndruck selber schilderst.
Zu male must gesagt werden,das nicht alle Menschen in der Lage sind sich selber einmal oder seine Systematische angewohnheiten zu endecken.
Warscheinlich hast du durch dass lesen deiner eigenen Texte erkannt wie sehr du dich an die "Orthodoxe Wissenschaft" lehnst.
Im Grunde genommen ist es nicht schlecht,da diese "scheinbar" die "Realität" wiederspiegeln.

Ich persönlich lese deine Texte sehr gerne,da diese auch sehr Philosophisch wiedergegeben werden,und mit meinem geschmack und Stil sehr einergehen.
Doch es hat mich schon länger dass gestört,was du von dir selber erahnt und schliesslich endeckt hast.^^

In seinem Sätzen einen Wissenschaftlichen Hilferuf einzubauen ist etwas,worauf man selten verzichten kann.
Und dass ist meiner Meinung auch gut so.

Doch seine Sätze nur auf Wissenschaftlichen Erkenntnisen aufzubauen ,und nur auf diesen aufzubauen und zu vertrauen ist im Grunde genommen ebenfalls eine Art von Glaube,der einem die Sicherheit gibt das alles seine richtigkeit hat,so wie es ist.

Nun denn....
Ich wünsche mir in deinen zukünftigen texten mehr Mystik und persönliche auf sich selber gestützt,geäußerte Aussagen.


Das verleiht dem, Ganzen noch mehr feeling ^^

Mit nächtlichen Grüssen Amos


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05.01.2009 um 10:14
@geodei
danke und sei lieb gegrüßt.

ist ein sehr ausbaufähiges Thema...bin auch müde und mir fallen nur so ein paar Gedanken ein.
Ich halte mich da auch, ehrlichgesagt eben an mein persönliches Empfinden und Gedankenbild.

Die meisten Philosophen vor Kant waren der Meinung, dass die Wahrheit des Kausalprinzips bzw. des Prinzips vom zureichenden Grund a priori (d.h., durch reines Denken ohne Rückgriff auf Erfahrung) erkannt werden könne. Viele waren sogar der Meinung, die Wahrheit dieses Prinzips sei intuitiv evident also naheliegend ist und könne gar nicht bezweifelt werden.
bei Hume sah das dann schon wieder andes aus,er war der Meinung , dass die Annahme der Falschheit des Kausalprinzips nicht wiedersprüchlich sein muß/ist..

ich denke ich schließe mich zu größten Teilen @krisnah an.
aber das sind eben persönliche Erfahrungen und Werte, Erlebnisse die da mit reinspielen.
Und vor allem denke ich, dass die Frage danach, also dem Determinismus überhaupt nicht geklärt ist. ansonsten müsste man evt. naturwissenschaftliche und physikalische Antworten finden.....
meine Philosophie liegt eben wieder in einer anderen sichtweise esd ist doch wohl
durchaus möglich, dass es in der Welt M E H R Tatsachen gibt, als durch dieWorte einer Sprache ausgedrückt werden können.


Nun ist für mich eher schwer, ich glaube nicht an Zufall. ich habe zu vielem eine vielleicht etwas eigenartige Einstellung....und ich denke die behalte ich bei, bis ich eventuell, irgendwann eines Besseren ?? belehrt werde.


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geodei Diskussionsleiter
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05.01.2009 um 10:46
liebe Sam auch Dir liebe Grüße

wie Du siehst hat mein etwas hintergründiges Thema - ob seines fehlenden Fragezeichen - doch eine gewisse subliminale Substanz.
Ich denke schon, dass wir ein jeder für sich - eine gewisse eigene und ganz individuelle
Wahrnehmung haben, die wir mit unserer intuitiven Kreativität zum Ausdruck bringen
und damit nach außen ein Bild unserer inneren Persönlichkeit darstellen.

Das wir dabei auch Kommunikationsprobleme bewirken ist uns aber leider nicht immer ganz "bewusst"
Vielleicht auch, weil wir auf Grund unserer etwas verschlüsselten Selbstwahrnehmung eine gewisse Erwartungshaltung einnehmen, die das Vertrauen in uns bestätigen solle.

Belehren zu wollen und sich belehren zu lassen... ist "vielleicht" ein Sichtweise,
die die Unendlichkeit einfach mit einem Anfang und einem Ende erklärt, was ja aber den Determinismus nicht wirklich beschreibt.

Belehren und sich belehren zu lassen, ist "vielleicht" auch ein wesentlicher Teil der Liebe,
wenn sich diese im Verantwortungsbewussten Umgang mit dem Vertrauen zum Leben ausdrückt.


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geodei Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Hilfe, ich leide an Determinismus!

05.01.2009 um 10:51
@-Amos-

werter Amos, danke für Deinen wohlüberlegten Beitrag

natürlich kann ich das Vertrauen, deiner "selbst"durchdachten Wahrnehmung
nicht erzwingen, doch würdest Du mir eine große Freude bereiten,
wenn Du mir meine Beiträge den meinen eigenen Überlegungen "zutrauen" könntest :)


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05.01.2009 um 12:20
@geodei
Ich persönlich bin der Meinung, dass das Leben eines jeden Menschen eine gewisse "Grundordnung" aufweisen muss. Weshalb die Kausaliät eine der fundamentalsten mentalen Stützen ist. Ohne dieses Prinzip gäbe es nichts "konkretes" an dem man sich im Dasein festhalten könnte. Das Leben wäre nur eine einzige "graue" Masse von sowohl Ursachen als auch gleichzeitig Wirkungen. Nichts hätte Grenzen, Strukturen, Sinn, oder bestand. Und somit auch nicht das Leben als solches.

Ich empfehle Dir dazu die zen-buddhistische Vorstellung vom sog. Allsein.
Da wird die Situation, die diese Menschen erleben durchaus aufühlich und in schönen Bildern dargestellt. Wenn es auch etwas ver-rückt klingen mag, (was es auch tatsächlich ist) ist es doch ein eindrucksvolles Beispiel.


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geodei Diskussionsleiter
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Hilfe, ich leide an Determinismus!

05.01.2009 um 13:05
@rockandroll
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb:Ich persönlich bin der Meinung, dass das Leben eines jeden Menschen eine gewisse "Grundordnung" aufweisen muss. Weshalb die Kausaliät eine der fundamentalsten mentalen Stützen ist. Ohne dieses Prinzip gäbe es nichts "konkretes" an dem man sich im Dasein festhalten könnte. Das Leben wäre nur eine einzige "graue" Masse von sowohl Ursachen als auch gleichzeitig Wirkungen. Nichts hätte Grenzen, Strukturen, Sinn, oder bestand. Und somit auch nicht das Leben als solches.
Damit meinst Du natürlich das eigene Leben?

"Anders herum" würde ich der Diskussion wegen mal sagen,
dass das Leben auch ganz unabhängig von der eigenen menschlich geprägten Färbung
seine Sinn, seine Formen, farbigen Nuancen und Strukturen hat.

Aber schon möglich, dass wir uns in unserer Meinung einfach nur in der uns für jeden eigenen Interpretation unterscheiden, die das menschliche Miteinander färbt.

Was die fernöstlichen Lebensweisheiten angeht, so habe ich diesbezüglich mit meinen persönlichen Erfahrungen wenig Erfahrung.
Wenn ich mir aber die Konflikte der fernöstlichen Welt anschaue und mir darüber Gedanken mache, so kann ich nur feststellen, dass z.B. Japan trotz Zen - Buddhismus

einen tragischen Krieg von der Latte gebrochen hat, der das übersteigerte Selbstwahrnehmungsbewusstsein in einem für die Welt einmaligen nuklearen Katastrophenschaubeispiel gezeigt hat..

ich weis nicht navigato.. auch möglich, dass ich nur ein komplizierter Mensch bin :)


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05.01.2009 um 13:16
@geodei
Zitat von geodeigeodei schrieb:Damit meinst Du natürlich das eigene Leben?
Ne, damit meine ich das Leben als solches. Ob von Mensch, Tier oder Pfalnze.
Ohne diese Grundordnung, die in der Natur vorzufinden ist, gebe es das alles nicht.
Zitat von geodeigeodei schrieb:"Anders herum" würde ich der Diskussion wegen mal sagen,
dass das Leben auch ganz unabhängig von der eigenen menschlich geprägten Färbung
seine Sinn, seine Formen, farbigen Nuancen und Strukturen hat.
Srukturen bedürfen immer einer gewissen Ordnung. Und diese ist ohne ein Mindestmass an Kausalität nicht zu bewerkstelligen.
Zitat von geodeigeodei schrieb:Aber schon möglich, dass wir uns in unserer Meinung einfach nur in der uns für jeden eigenen Interpretation unterscheiden, die das menschliche Miteinander färbt.
was auch immer Du damit sagen willst...ja, schon möglich :)
Zitat von geodeigeodei schrieb:Wenn ich mir aber die Konflikte der fernöstlichen Welt anschaue und mir darüber Gedanken mache, so kann ich nur feststellen, dass z.B. Japan trotz Zen - Buddhismus einen tragischen Krieg von der Latte gebrochen hat, der das übersteigerte Selbstwahrnehmungsbewusstsein in einem für die Welt einmaligen nuklearen Katastrophenschaubeispiel gezeigt hat..
Kann mir nicht vorstellen, dass es an den Lehren der Zen-Mönche gelegen haben kann, aber darum geht es auch nicht. Es ging mir tatsächlich um die Vorstellugn der Allheit, die im Zen ganz gut bebildert wird. Alles andere ist erstmal nicht relevant.
Zitat von geodeigeodei schrieb:ich weis nicht navigato.. auch möglich, dass ich nur ein komplizierter Mensch bin
man kann sich das auch SELBST unnötig kompliziert, und damit schwer machen. :)


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05.01.2009 um 13:25
*Hatschiiii...*

Mist, jetz hast Du mich angesteckt Oo ^^

Ursache: Einmal zuviel nachgedacht und schon steckt man in einem Apparat der übermächtig und unerreichbar scheint.

Auswirkungen: Je mehr ich darüber nachdenke, daß bereits alles vorherbestimmt ist, desto hilfloser fühle ich mich. Das Selbstwertgefühl verschwindet neben der Ansicht, nicht ich (wer auch immer das gerade sein mag) sondern der Apparat hat die Kontrolle über mich.

Heilungsansätze: Sich klar machen, daß dieser Determinismus nur in der Zukunft und Vergangenheit als Vorstellung existiert. Seine schädlichen Auswirkungen erlebt man eigentlich nur dann, wenn man zuweit in die Zukunft oder Vergangenheit schaut. Selbst wenn er Gegenwärtig wirken sollte, so hat es keinerlei bedeutung solange auch ich Gegenwärtig bleibe ;)

Fieses Ding ;)

Vieleicht gibts noch Verbesserungsvorschläge für die Heilungsansätze ^^


Lieben Gruß und Gesundheit!


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05.01.2009 um 13:34
@gondolfino

klar gibts Heilungsansätze...glaube einfach an dich selbst und orintiere dich nicht an dem was irgendwer irgendwann als GEGEBEN darstellt* Viel Spaß am Leben, das durchaus beinflußbar ist, NICHTS IST UNMÖGLICH
....gute Besserung*

und @Navigatos letzter Satz gefällt mir auch :)


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05.01.2009 um 13:39
@gondolfino
Gesundheit! Taschentuch? ...oder doch lieber den Zarathustra von Nietzsche?

„Drei Verwandlungen nenne ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele wird, und zum Löwen das Kamel, und zum Kinde zuletzt der Löwe.“


Nietzsche rockt \m/ !! :D


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geodei Diskussionsleiter
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05.01.2009 um 13:42
@rockandroll

es mag vielleicht nicht an den Lehren der Zen-mönche liegen
doch Tatsache ist,

das wir es sind, die das Kausalitätsprinzip benötigen um ein für uns erträglich Ordnung
zu erkennen.

Kausalität ist bestimmt die für uns am die am besten verträgliche Erklärung.
Aber anders herum, müssten wir auch mal eingestehen, dass wir es sind die alles erklären wollen und die Frage ob das immer und überall nötig ist, bleibt davon ganz unabhängig... offen ;)


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05.01.2009 um 13:46
@geodei
nötig ist nur das was auch tatsächlich nötig ist, und das was nicht nötig ist, das bleib im eigenen Ermässen eines Jeden. Man tut was man will. ;)
Frag mich jetzt aber nicht, wo der Wille herkommt, sonst ratste ich aus!! ;):D


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Hilfe, ich leide an Determinismus!

05.01.2009 um 13:54
Also, wenn man an Determinismus "leidet", sollte es ja erstmal selbigen geben, oder?

Nun, was navigato etwas weiter oben beiläufig zitiert hatte, finde ich einen guten Ansatz in bezug auf diese Frage: Die Quantenmechanik.

Doppelspaltversuch:
Wenn man EIN Elektron durch einen Doppelspalt schiesst, entsteht am Schirm dahinter ein Interferenzmuster. Will man nun festlegen, durch welchen Spalt das Elektron ging (durch eine Messung/Beobachtung) ergibt sich aber plötzlich einfach ein Punkt am Schirm.

Philosophisch gesagt:
Was wir tun, verändert das Ergebnis!
Oder in einem bekannten Spruch ausgedrückt: Jeder ist seines Zukunft Schmied!

Für mich ist die Quantenmechanik eine der Widerlegungen des absoluten Determinismus, wie er häufig noch im 19. Jhd. propagiert wurde.

Für den Fall, dass dieser Hinweis vielleicht eine "Heilung" gewesen sein könnte, bin ich froh. :)


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05.01.2009 um 13:59
@rockandroll

Den Satz würd ich jetz mal so interpretieren...

Wenn ich das Kamel bin, lass ich mir die Nase putzen.

Bin ich Löwe putz ich dem Kamel die Nase...

... und als Kind läßt man die Nase einfach laufen, da tuts auch ein Ärmel oder ein dahergelaufener unachtsamer Erwachsener den man vollschnoddern kann *gg*


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05.01.2009 um 14:07
@gondolfino
eine sehr gefühlvolle Interpretation, aber ich denke es war etwas spezifischer gemeint...

hier aus Wiki:

Der erste Teil wird mit einer der bekanntesten Reden Zarathustras eröffnet: In Von den drei Verwandlungen beschreibt Nietzsche drei wesentliche Stadien, die der menschliche Geist im Laufe des schweren Prozesses der Wahrheits- und Selbstfindung durchläuft..

„Drei Verwandlungen nenne ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele wird, und zum Löwen das Kamel, und zum Kinde zuletzt der Löwe.“

Dabei handelt es sich um drei Bilder, die der Leser Nietzsches zunächst interpretieren muss. Die erste Verwandlung des Geistes ist das Kamel, das für den „demütigen Geist“ steht. Seine Werte sind Glaube, Demut, Schlichtheit und Nächstenliebe:

„Was ist das Schwerste, ihr Helden? so fragt der tragsame Geist, dass ich es auf mich nehme und meiner Stärke froh werde. Ist es nicht das: sich erniedrigen, um seinem Hochmuth wehe zu thun? Seine Thorheit leuchten lassen, um seiner Weisheit zu spotten?“

Die zweite Verwandlung ist die des Kamels zum Löwen, dessen Ziele Freiheit und Selbstbestimmung sind. Er lehnt sich darum gegen die ewigkeitsbeanspruchenden, göttlichen Werte des „großen Drachen“ (Symbol für die bestehende Moral) auf:

„Freiheit sich schaffen und ein heiliges Nein auch vor der Pflicht: dazu, meine Brüder bedarf es des Löwen. Recht sich nehmen zu neuen Werthen - das ist das furchtbarste Nehmen für einen tragsamen und ehrfürchtigen Geist. Wahrlich, ein Rauben ist es ihm und eines raubenden Thieres Sache.“

Da der Löwe aber nicht konstruktiv, sondern nur destruktiv wirken kann, ist eine dritte Verwandlung nötig (Zur Neuerschaffung der moralistischen Wertewelt). Das Kind steht für einen Neubeginn in Unschuld - der Mensch wird so zum Schaffenden:

„Unschuld ist das Kind und Vergessen, ein Neubeginnen, ein Spiel, ein aus sich rollendes Rad, eine erste Bewegung, ein heiliges Ja-Sagen. Ja, zum Spiele des Schaffens, meine Brüder, bedarf es eines heiligen Ja-sagens: seinen Willen will nun der Geist, seine Welt gewinnt sich der Weltverlorene.“



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