behind_eyes schrieb:kann ich bestätigen... bei mir in der Hood war es mal "in" Hunde zu haben... auf einmal hatten alle einen Hund! Sogar Husky in 2 Zimmer-Wohnung mit 3 Kleinkindern...
Ich bin inzwischen der Meinung, dass Haustierhaltung generell genehmigungspflichtig sein sollte. Mit Zwangschippen, dass wenn irgendwo ein Tier auftaucht, man nachvollziehen kann, wo es herkommt. Dann würde auch keine Monokelkobra mehr durch ein Wohnhaus kriechen. Da würde man bei so einer Konstellation halt einfach keine Genehmigung bekommen. Fertig.
behind_eyes schrieb:Es war oft sehr skurril... man merkt ja wenn jemand Gassi gehend entgegenkommt und irgendwie so garkeine Bindung zum Tier hat, einmal hab ich sogar gehört wie 2 Hunde als "Viecher" betitelt wurden. Also umgangssprachlich abwertend. Die Zeit verging und die Hunde wurden wieder weniger, viele hatten dann "herausbekommen" das sie "Allergien" hatten usw.
Ja, das mit den "Allergien" ist glaube ich auch die einzige Möglichkeit, in den überfüllten Tierheimen bei Überlastung Platz zu bekommen. Ich kann die Not der Leute teilweise auch verstehen: Hier in der Nachbarschaft gab es mal eine Katze: Da hat die Familie halt auch den Traum vom Eigenheim auf dem Dorf verwirklicht: Neubau + zwei Kinder + Katze. Dann kam eine hässliche Scheidung. Haus wurde verkauft. Sie + Kinder zogen in eine Mietwohnung, wo Haustierhaltung verboten war und er zog ins Stadtzentrum in eine 1-Zimmer-Wohnung und nahm die Katze auch nicht mit. Tierheim meldet es sei "voll" und bei Ebay Kleinanzeigen meldete sich niemand, der die Katze wollte. So blieb die Katze einfach zurück.
Glück für die Katze: Sie wurde dann von einem Rentner adoptiert, der eine Katze aus dem Tierheim wollte, aber keine bekommen hat, weil er schon 70 war. Außerdem hat er die Wohnungsbegehung nicht bestanden, weil es bei uns im Dorf eine vielbefahrene Dorfstraße gibt (da wohnt er aber bestimmt 400m davon entfernt), als er angeboten hat, er nimmt auch eine alte Katze. Nichts zu machen.
Im Nachbarort gibt es eine Frau, die griechische Landschildkröten hält - na ja, die werden halt bei guter Pflege auch 80 Jahre alt und ich bin mir nicht sicher, ob unsere Schwarzwaldhöhenlage (vor zwei Wochen hat es hier noch geschneit) das richtige für solche Tiere ist.
Sie macht es wohl gut mit Gewächshaus und Spots und ... aber ihre Söhne leben in deutschen Großstädten und können die Tiere dann vermutlich auch nicht halten, wenn sie mal nicht mehr kann.
Sie erzählt auch, dass bei Schildkröten wohl wie bei Krokodilen die Außertemperatur das Geschlecht bestimmt und es halt immer wieder Leute gibt, die im Schwarzwald mal ein Gelege übersehen und versehentlich dann zehn neue Männchen schlüpfen, die mit der Damenwelt nur kompatibel sind, wenn man sie im Verhältnis 1:4 hält. Man kann Männchen einzeln halten, nur bekommen sie dann wohl einen Hospitalisierungsschuss und sind nicht mehr kompatibel. Daher sitzen wohl die ganzen Auffangstationen voll mit alten Herren, die keiner mehr will.
Bei Schildkröten wohl auch ein Problem, dass Leute versuchen, die ohne Wärmespot zu halten und das eine Weile gut geht - bis sie halt dann Nierenschäden etc. entwickeln - sind die Tiere dann teuer, weil krank, werden sie abgegeben. Das berichtet auch die Freundin mit dem Behindertenheim, denen versucht man auch immer Tiere anzudrehen, die älter sind, weil man Angst vor Tierarztkosten hat. Es ist schon krass ....
Was auch so ein krasses Feld sein muss ist der Turnierpferdesport. Und ... meine Freundin hat ein Pferd und da passiert es oft, dass man das Pony eigentlich nicht mehr will, weil Kind in Pubertät, verkaufen will man es auch nicht - dann reitet das Kind halt weiter - ist aber oft viel zu schwer geworden und verursacht Gelenkschäden.