Fehlt den Deutschen das Angelsächsische?
07.09.2008 um 01:00
Ich finde es wird mal wieder an der Zeit, dass der Mensch und nicht die Leistung des Menschen im Mittelpunkt steht.
Der Thread erinnert mich an Leo Battista Alberti (1402-1472),
der in einer seiner Schriften über das humanistische Bildungsideal schrieb,
und sah die Bildung als Tätigkeit, die auch Vergnügen bereiten könne,
als ein Ziel, eine möglichst umfassende Bildung auf vielen Gebieten zu erlangen und überhaupt:Bildung "edelt"/ Können und Wissen entscheidet über Ansehen...Es ist ein Versuch seine eigenen Interessen zu erkennen, vor allem verbindet er Bildung mit den "gelehrten Studien" über vergangene Zeitrn und philologische Fragen.
Wer wüßte nicht, daß das erste, wa not tut, die Geistesbildung ist; so sehr das erste, daß selbst ein geborener Edelmann ohne Bildung nur für einen Tölpel gelten wird! Ich für meine Person wünschte die jungen Edlen öfter mit einem Buch in der Hand als mit dem Falken auf der Faust zu sehen; keineswegs gefällt mir der gemeine Gebrauch mancher, die da sagen: Vollauf genug, wenn du zusammenzurechnen weißt, was man die schuldig ist!(...)
Und ihr, Jünglinge, fahret fort, wie ihr es tut, widmet den gelehrten Studien viele Bemühungen, seid beharrlich darin, findet eure Freude in der Kenntnis vergangener Zeiten und denklehrreicher Erinnerungen, genießt es, euren Geist an den trefflichsten Charakteren zu bereichern, suchet in der Erfahrung des politischen Lebens einen Überfluß unglaublicher Feinheiten, strebet, alles Menschliche und Göttliche kennenzzulernen, das mit vollkommener Vernunft in den Büchern niedergelegt ist...Keine Mühe ist so reich belohnt - wenn es überhaupt Mühe heißen kann und nicht vielmehr VErgnügen und Erquickung für Herz und Geist - wie die, gute Werke zu lesen und wieder zu lesen: du gewinnst daraus einen Überfluß an Beispielen, eine Fülle von Gedanken, einen Reichtum an Überzeugungen, Kraft der Gründe und Urteile, du schaffst dir Gehör, deine Mitbürger lauschen gern deinen Worten, sie schauen auf dich, preisen dich, lieben dich. Ich will mich nicht darüber verbreiten, denn es wäre zu weitläufig, aufzuzählen, wie sehr literarische Bildung, ich sage nicht nützlich, sondern notwendig ist für den, der die Dinge lenkt und steuert; und ich will nicht beschreiben, wie sehr sie den Staat veredelt.