Scheidungskinder

Hallo Zusammen,

ich habe ein persönliches Anliegen und möchte mal Eure Meinung lesen und hoffe um
Ratschläge.

Die Situation kurz zusammengefasst:
Meine Ex- und ich sind geschieden (Ex hat das alleinige Sorgerecht) und haben aus der
katastrophalen Ehe 2 Kinder (3+5). Nach der Trennung lebte sie erst allein und dann
mit ihrem neuen Freund zusammen mit den Kindern. Ich hatte die Kleinen jedes
zweite Wochenende und habe aus Schuldbewusstsein (ich hatte Schluss gemacht, weil
ich es nicht mehr ausgehalten habe und die Kinder den Druck und den ständigen Streit
ersparen wollte) habe ich quasi weiter nach Ihrer Pfeife getanzt. Ich war mir da
selber auch völlig egal. Als ich dann meine wundervolle Freundin kennenlernte, habe
ich erst wieder den Weg langsam zu mir selbst gefunden und für mich Grenzen
gezogen und gemerkt, dass es so nicht weitergeht. Immer öfter rasselten meine Ex
und ich dann aneinander und sie fing Streitereien vor den Kindern mit mir an (und griff
auch verbal meine Freundin an), so dass diese dann völlig von der Rolle waren. Das
ging dann soweit, dass die Situation nicht mehr tragbar war, wenn wir sie an
Wochenenden hatten, so dass ich die Reißleine gezogen habe – Es ging einfach nicht
mehr. Wir waren nervlich völlig am Ende und ich war mehr Kasernenoffizier und
Anschreier (für die Kinder auch keine tolle Situation) als Vater und habe mich als
solcher auch nicht mehr gefühlt. Telefonischer Kontakt ist auch nicht möglich, weil
jedesmal die Kinder vorgeschoben wurden um mich dann anzumotzen etc. Das war ja
auch für die Kleinen kein Zustand. Seitdem (nun ca. 9 Monate) habe ich keinen Kontakt
mehr zu den Kindern. Ich selber mache eine Therapie, weil extrem viel aufzuarbeiten
war und ist.

Nun die Frage, wie es weitergeht. Für die Kleinen sind ja viele Fragen unbeantwortet
und sind total verwirrt. Sie können ja nichts dafür. Haben von meiner Ältesten eine
Einladung zum Geburtstag bekommen – aber das ist nicht der richtige Zeitpunkt für ein
Treffen. Auch bez. anderer Anwesenden. Insgesamt ist es ein ziemlich quälender
Zustand. War da auch selber recht lethargisch und habe einen Tritt meiner Freundin
bekommen, dass ich was machen muss.
Formuliere grade einen Schrieb an die Ansprechpartnerin beim Jugendamt, wie ein
etwaiges Treffen aussehen könnte. Evtl. mit Kinderpsychologen etc.

Ich hoffe, ich habe die Situation einigermaßen geschildert bekommen. Ansonsten
ergänze ich auch gerne.
Hat jemand einen Ratschlag oder eine ähnliche Situation erlebt?

Vielen Dank schonmal. Grüße

Ich weiss nicht ob das hier das richtige Forum ist, vll. wendest du dich lieber an Spezialforen die sich mit diesem Thema fundierter auseinandersetzen.

Die Frage, die sich mir aufdrängt ist aber, wie es nach so kurzer ZEit der Ehe zu einer solchen Entwicklung kommen kann, gerade wenn die Kinder ja erst so klein sind?

So weit ich weiss, wird dann das jugendamt ein termin klar machen, wo du und deine exfrau erscheinen müsst um die situation zu klären -art schiedsrichter-
zum wohle des kindes..

sollte deine ex nicht auftauchen zum termin und verweigert dir das besuchsrecht
wird es gerichtlich festgelegt ! sollte kein anderes zwischenfall bekannt sein,
-gegenüber des kindes- kannst du dich auf deinen baldigen besuchsrecht erfreuen!

Die Situation kenne ich gut.
Ich bin ein Scheidungskind.
Allerdings trennte sich meine Mutter von meinem leiblichen Vater als ich 2 Jahre alt war und mein Bruder 6 Jahre alt war.

Ich hab das damals natürlich nicht so mitbekommen.
Meine Mutter hat sich getrennt als sie schon einen neuen Freund hatte.
Er hat meinen Bruder und mich adoptiert und liebt uns wie kein anderer es je könnte.
Er ist und bleibt mein Vater.

Erst ein paar Jahre später hab ich es mitbekommen das sie immer noch streitigkeiten hatten.
Da hat mir das schon mehr zu shcaffen gemacht:warum liebt Papa mich nicht?
Ist er böse auf mich? Solche Fragen stellte ich mir.
Ich hab ihn zwar nie als Vater akzeptiert aber ich wusste das er mein Vater war (klingt komisch und kompliziert,aber du als Vater wirst wissen wie ich das meine oder?)

Aufjedenfall viel es mir als Kind nie schwer das mitzumachen.
Ich hatte ja eine neue Familie.

Erst als mein leiblicher Vater vor 2 Jahren an Krebs starb und mein Bruder und ich uns um alles kümmern mussten nachdem wir Jahre keinen Kontakt hatte wurde uns allmählich klar wer mein Vater eigentlich wirklich war und wie schwer ihm die Trennung fiel.

Ich bin jetzt 20 Jahre alt und gebe mir immernoch die Schuld an vielem was passiert ist.
Ich weiss das klingt komisch,aber solche Gedanken hat man als Kind.

Ich geb dir den Ratschlag zu versuchen mit deinen Kindern alleine zu reden.
Vielleicht gibt es irgendeine möglichkeit die Kinder mal alleine zu erreichen oder halt ein treffen durch das Jugendamt zu erwirken.

Sie sind ja noch recht jung und können nicht ganz erfassen was da passiert ist,sie sind noch nicht in der lage die ausmaße zu verstehen aber verusch ihnen deinen Punkt zu erklären.
Das ist wichtig weil sie sonst später wenn sie Älter sind sehr verwirrt sein werden.

...Mit dem Gerichtliche bestimmung ist es auch nicht von heute auf morgen getan, dass müsstest du dann auf weitere schritte per anwalt klären , tip: nehme dir einen Anwältin ;)

huch... mit so vielen und schnellen Antworten habe ich garnicht gerechnet.

@ Magnolia1103
Ja... in so einer Situation sind die Beiden im Moment. Ihr Freund kommt sehr gut mit den
Kleinen klar und sie lieben ihn auch. Als ich noch dort war kam ich mir immer fehl am
Platz vor und ich fand es auch nicht gut die Beiden dort rauszureißen. Es war an den WEs
auch immer Hektik weil wir sie daunddann zurückbringen mussten usw.
Das sich so ein Gefühl wie bei dir bei ihnen einpflanzt möchte ich vermeiden. Denn sie
haben keine Schuld - ebensowenig wie du welche hast. Finde auch nicht, dass das
komisch klingt - eher natürlich & verständlich.
Das mit dem alleine treffen hatten wir auch überlegt. Mit meiner Ex im Rücken fühlen
sich die Beiden dann auch nicht so wohl... und ich erst Recht nicht.


@ Sensibel
Mit meiner Ex will ich nichts zu tun haben und auch nicht sehen/treffen. Der Anwalt ist da
auch der falsche Weg, finde ich.

elsker schrieb:Mit meiner Ex will ich nichts zu tun haben und auch nicht sehen/treffen. Der Anwalt ist da
auch der falsche Weg, finde ich.

Es geht um DEINE Kinder !! da gibt es nur die möglichkeit solidarisch zu verjhandeln
oder den unangenehmen weg zum Anwalt..

Klar ist es besser wenn man es ohne Anwalt etc regelt..

@elsker:

Kurze Frage am Rande, nicht dass ich etwas falsch verstehe: Du sagtest, die Mutter Deiner beiden Kinder habe das alleinige Sorgerecht. Das ist auch gerichtlich so festgelegt, ja?

Insgesamt habe ich das nicht sonderlich gut formuliert.

@ sensibel:
Es geht nicht darum das Besuchsrecht zu erzwingen.
Ich bin zur Zeit psychisch nicht in der Lage mich um meine Kinder zu kümmern.

Ich wollte mich mal erkundigen ob jemand ähnliches erlebt hat oder selber (wie
magnolia) betroffen ist/war und mit der Situation umgegangen ist. Wie man das den
Kindern erklärt hat. Es geht nicht darum etwas vor Gericht etc zu erkämpfen oder zu
erstreiten.

@ endeavour:
Die Scheidung ist erst vor ein paar Tagen gewesen. Das mit dem Sorgerecht war auch
so gewollt, da geplant war, dass die weiter wegziehen.

Ich habe so etwas nicht erlebt,
meine Exfrau und ich haben es damals im guten geklärt..

Das ist aber schon traurig. Ihr trennt Euch, streitet Euch (mindestens ein Jahr lang) herum, könnt Euch zumindest vor ein paar Tagen noch dazu durchringen, das Deine Ex-Frau das alleinige Sorgerecht beantragt (und Du dem auch zustimmst) und ein paar Tage später dann solche Probleme...

Ich denke, ich würde es für klug halten, die Kinder und Deine Frau erst einmal zur Ruhe kommen zu lassen und mich währenddessen erst einmal bemühen, längerfristig mit meiner Ex eine "Basis" zu finden, auf der Treffen mit den Kindern zwar nicht "toll", aber doch zumindest ohne "Theater" möglich werden. Hast Du da gar keine Hoffnung, dass das längerfristig mal möglich sein könnte? Ds wäre bestimmt der beste Weg für alle Beteiligten.

@ endeavour

ok... das ist meinerseits missverständlich rübergekommen.
Das hat sich alles über die Jahre hinweggezogen und sich im Laufe der Zeit so entwickelt
und zugespitzt.

Aber weshalb hat es sich zugespitzt ??

wenn du nich zu dem geb. deiner tochter gehst, könnte ihre mutter das ausnutzen und dich vor deinen kindern schlecht machen.

ausserdem wurde ich mich mit dem jugendamt persönlich zusammensetzen- also keinen brief schreiben ( bis die den erstmal bearbeitet haben und antworten -.-)

scheiss situation... aber wenn ihr den dreh nich kriegt und euch nciht einig werdet, wirds ganz schön blöd.

weswegen hat deine frau denn das sorgerecht und nicht ihr beide?

welch beschissenes Spiel....


ich denke doch das dir die Kinder wichtig sind nicht wahr? Nun du brauchst auf die Provokationen deiner Ex einfach nicht eingehen nicht wahr. Wenn du über die Trennung hinweg bist...so dürfte das wohl auch kein Problem sein. Kinder einfach holen...und dich garnicht mit ihr auseinander setzen müssen. Oder auch zum Geburtstag gehen.....Auch wenn deine Ex probiert deine Kinder zu impfen. Solange du gut bist zu den Kindern...und ich sage dir nur eines...die Kinder werden auch älter, sie sind nicht blöd...wird es sich zum Positiven ändern.

Vorallem mach sie nicht madig...vielleicht beendet sie ihr beschissenes Spiel von selbst. Dein positiver Einfluss ist wichtig.....nur musst du stark sein und deine Ex und ihre Spielchen ignorieren....wenn es auch so ist wie du schreibst. Kannst du mir folgen? Lass deine Kinder aufgrund eures Versagens...nicht im Stich...sie brauchen dich...also reiss dich zusammenn^^

Ich stimme hornisse zu !

Sei ein starker Schalk gegenüber deine Exfrau!
Denk daran, jede Sek. wo Deine Kinder Dich nicht sehen,
denken die an DICH !!

@ doctor
hat Recht !! Gehe dort persönlich hin zum Jugendamt
sei stets gepflegt und vorbereitet !!!

WÜNSCHE Dir viel viel GLÜCK

Hallo,

vielen Dank für die Beiträge.
Werde mir das zu Herzen nehmen und die Ex Ex sein lassen, mich zusammenreißen und
über den ganzen Mist stehen. Wenn sie merkt, dass ihre "Taktik" nicht aufgeht wird's
auch besser.

Danke

Scheidungskinder werden sich lebenslang abgelehnt und unerwünscht fühlen

@Johnny_X:

Sei mir nicht bös, aber ich weiß jetzt nicht, welchen konstruktiven Ratschlag diese Aussage beinhalten sollte. Ich glaube nicht, dass das Elsker bei der Lösung seines "Problems" in irgendeiner Weise weiterhelfen kann. Und davon mal abgesehen...GANZ so dramatisch ist das Leben eines Scheidungskindes dann auch nicht ;)

Ich bin auch ein Scheidungskind und muss dir sagen, dass Kinder sich leider sehr oft die Schuld an der Trennung der Eltern geben. Mir ging es so, meinem Cousin und seiner Schwester (auch Scheidungskinder), einer guten Freundin (die versuchte, sich zu vergiften, damit die Eltern wieder zusammen kommen) und ein paar anderen alten Bekannten ebenfalls.

Was ich dir empfehle (und mir von meinem Vater immer gewuenscht haette) ist, den Kontakt zu den Kindern aufrecht zu erhalten. Damit kannst du am Telefon anfangen. Ruf zweimal die Woche an und frage, wie der Tag war, was sie gespielt haben, wer im Kindergarten die besten Freunde sind, usw. Das baut Vertrauen mit den Kindern auf (ich arbeite mit Kindern im Alter deiner Kinder). Die Geburtstagsfeier deiner Tochter halte ich keinen guten Anlass, um dort mit der Ex und anderen Verwandten zusammen zu stossen. Ich wuerde eher empfehlen, dass du sie am folgenden Tag abholst, mit ihr zum Eisessen gehst und was unternimmst mit ihr, damit sie weiss, du hast sie nicht vergessen und du hast sie lieb. Das Thema Mami wuerde ich gar nicht anschneiden - wenn sie fragt, dann erklaere kindgerecht, dass der Papa und die Mama sie beide lieb haben, aber dass manchmal Mamas und Papas nicht so gerne zusammen spielen. Das versteht ein Kind besser, als wenn man gar nicht darueber redet.

einer ist immer der Leidtragende....und wenn es nur ein Elternteil ist das bleibt des Kindes wegen....