@Radi0head Hey.
Du hast von
@Wolfshaag schon `n paar echt gute Tipps bekommen, aber auf Wunsch gebe ich mal meinen Senf auch dazu
:D,,Trainer" oder ,,Meister" zu sein ist keine Garantie dafür, dass die Typen (oder Frauen) auch wirklich gute Lehrer sind.
Ich erinnere mich an einen Herrn, als ich damals noch beim Kendo war, der persönlich ein netter Kerl war, mehrere Meistergrade besaß, sowie Ehrentitel und sehr angesehen in der deutschen und internationalen Kendo-Szene.
Will auch nicht abstreiten, dass er viel über Kendo wusste und (mal, damals war er schon ein ziemlich alter Mann, als ich kannte) ein guter Kämpfer war.
Aber seine Art, mir was ,,beizubringen", bestand darin, mir die Sachen zwar auch richtig zu zeigen, die Techniken - aber mich dann immer wieder möglichst übertrieben blöde nachzuäffen.
Damals hab ich ja, als unbedarfter Schüler, gedacht:,,Der hat das Recht dazu, scheinbar mach ich was falsch..." - heute denke ich, dass es schietegal ist, wieviele Titel jemand hat oder was für ein Ansehen. Man macht Schüler nicht vor versammelter Mannschaft immer wieder lächerlich, um ihnen zu zeigen, dass sie was falsches tun.
Was ich damit sagen will: Es kommt nicht auf Titel oder so an, sondern auf die Menschen selbst, ob sie als Lehrer generell und für dich geeignet sind, egal, was du machst.
Nominell kann jemand ein richtig toller Hecht sein, praktisch aber schlecht.
Wenn möglich, dann sollte man sich nie zu schnell irgendwo anmelden, grade bei kommerziellen Anbietern wollen die einem schnell Verträge auf`s Auge drücken.
Geil war mal ein Kungfu-Lehrer, der mich eingeladen hat. Dann bin ich abends nach langem Suchen in so einer ,,Hinterhofschule" gelandet, man hat mich irgendein Kram mit einem weit fortgeschrittenen Typen machen lassen, ein paar Leute haben ,,Aufwärmübungen" angeleitet...
Nach ca. 30 Minuten hat mich der Kungfu-Lehrer rausgeholt, ganz erwartungsvoll gefragt, wie ich das finde (richtige Antwort wäre gewesen:,,Großartig! Wo kann ich unterschreiben!?") und dann versucht, mir einen Vertrag unterzujubeln, bei dem ich allein schon bei der Aufnahme ein paar hundert Euro hätte zahlen müssen, plus ~70€ pro Monat. Aber wenn ich andere Leute anlocke, dann könnte er mich ja fördern, dann wäre das billiger...
Musste aufpassen, ihn nicht auszulachen
:DAls ich nicht drauf eingestiegen bin, hat man mich praktisch rausgeworfen, weil ,,alles, was jetzt kommt, ist nur noch für Mitglieder".
Naja.
Idealerweise solltest du dir erstens die Frage stellen, was du möchtest, eher Sport und Fitness, Selbstverteidigung, Philosophie oder Kampf?
Verschiedene Stile eignen sich jeweils unterschiedlich gut. Boxen/Kickboxen sind toll für Fitness und als Sport, Krav Maga ist hervorragend für Selbstverteidigung, Aikido gut für Philosophie, Muay Thai oder Taekwondo für eine Kampforientierung nett. Muay Thai Boran ist richtig Hammer, da kann man sich warm anziehen
;)Mit Kickboxen hab ich jetzt nicht so direkt Erfahrung, es ist eine gute Sache, wenn man Kampf mag und fit sein will, dafür bringt es sicherlich eine Menge!
Du musst dir aber im Klaren drüber sein,
@Radi0head , dass Kickboxen in erster Linie ein Sport ist.
Und das kann man nur bedingt mit Selbstverteidigung vergleichen. Du lernst sicherlich, beweglich zu sein, gut zu schlagen oder zu treten und Treffer zu fangen, ohne davon gleich umzukippen.
Der große Unterschied ist aber, dass Kickboxen immer in gesicherter Umgebung unter lauter Regeln stattfindet, ob im Training oder beim Kampf.
Da gibt`s Trainer, Betreuer, Ringrichter, Ärzte, Regeln, wie man kämpfen darf, Schutzausrüstung...
All das hast du bei Selbstverteidigungssituationen nicht. Da gibt`s keine Regeln, keine Helfer, keine Schutzausrüstung, oft auch keinen zweiten Versuch.
Du darfst also nicht annehmen, dass dich Kickboxen auch auf SV-Situationen richtig vorbereitet.
Wenn du gerne insbesondere Selbstverteidigung lernen möchtest, gibt`s verschiedene Möglichkeiten und Stile, du musst schauen, was dir besonders passt, womit du gut klarkommst und drauf achten, wie der Lehrer das lehrt. Ob sportlich orientiert oder realistisch orientiert.
Realistisch orientiert sind auch die heute ,,versportlichten" Karate und Taekwondo gut.
Als letzte Empfehlung:
Gute Trainer lassen auch mit sich reden, wenn man ihnen vernünftig sagt, dass man gerne etwas in eine andere Richtung gehen würde beim Training
:)