Warum fasziniert uns das Böse?

Hallo.
Ich bin neu hier und habe mich gerade hier durchgelesen, vor allem die Kategorie "Mystery" ist ganz schön angsteinflöhsent. :o/

Aber naja, egal, nun zu meiner Frage...

Ich bin Jemand, der, ich würde mal sagen, eine Angststörung hat und auch ab und zu sehr darunter leidet.
Aber trotzdem ist es bei mir schon immer so gewesen, dass ich gerne Horrorfilme schauen möchte oder mich das Böse fasziniert.
Aber gerade das ist es doch, was mir Angst macht!?

Ich lese neuerdings Bücher von Stephen King, ich habe mit harmlosen angefangen wie z.B. "Amok". Naja, harmlos nicht aber nicht mysteriös auf jeden Fall.

Ich dachte mir dann letztens, jetzt hole ich mir mal ein spannendes Buch von ihm und hab mir "Das Mädchen" gekauft.

Ich dachte bei dem Titel und der Inhaltsangabe aber eher an etwas mysteriöses, aber am Ende des Buches stellt sich heraus, dass dieses "Ding", was sie verfolgt "nur" ein Bär ist...

Aber das Buch ist so spannend geschrieben. dass ich an einem Abend so aufgeregt war, dass ich Panik hatte ohne Licht einzuschalfen. :oD Wie ein kleines Kind.

Habt ihr das auch?

Wieso muss ich unbedingt etwas böses sehen wollen? Fühlen wollen? Und wenn es dann so weit ist, krieg ich die größte Angst?

Ganz liebe Grüße, Haya

>>Wieso muss ich unbedingt etwas böses sehen wollen? Fühlen wollen?<<

Kannst du das mal bisschen näher erläutern , bitte ?

Wie in etwa stellst du dir "böses fühlen" denn vor?

Wie definierst du "böse" ?? Wobei ich deine Definition des Wortes wichtig finde, da sich ja die gesamte Fragestellung darauf aufbaut !!

Naja, das, was einem Angst macht.

Zum Beispiel gab es im Mysteryforum das Thema Vampire.
Vampire sind nicht wirklich gute Wesen aber sie faszinieren die Menschen.

Oder Z.B. Zombiefilme. Die Menschen lieben Zombiefilme.

Warum?

hmm, vielleicht doch eher der Fachbereich des Dr.Sommer teams ?

Weil das Leben sonst arschlahm und langweilig wäre

ei !!!

mich fasziniert das böse nicht, also ich steh nich auf das böse so wie du es beschreibst... ich guck ab und an mal nen horrorfilm, ich stecke das auch ziemlich gut weg, aber wenn ich mal nen richtigen albtraum habe, dann ist das nich mehr unterhaltend...

ich denke eher, selbst böse zu sein fasziniert...

Soweit ich verstanden habe,heht es hier um "das Böse" verkörpert durch Vampir-Geschchten und Horror-Filme.

hmm, womit meine Frage nach wie vor ungeklärt ist, wie du,haya, das Böse denn "fühlen" willst ??

Man setze sich Pasolinis Meisterwerk "120 Tage von Sodom"aus...dann fühlt man es intensivst

Ich kann gar nicht verstehen, was manche an Horrorfilmen so toll finden. Ich vermeide es meist, mir so etwas anzusehen. Das Schweigen der Lämmer habe ich noch nie in Gänze gesehen, nur mal hineingeschaut und dann wieder weggeschaltet.
Ich mag es überhaupt nicht und kann dieses ungute Gefühl gar nicht gut verkraften.
Dann lebe ich lieber langweilig, passieren ohnehin schon genug schlimme Dinge in der Realität.

Schaff dir ein Hobby an,das dich wirklich interessiert,oder geh Holz hacken,das macht den Kopf wieder klar!

Nun warum uns Menschen "Das Böse" so anzieht ?

Ganz einfach, weil der Mensch schon sehr früh damit anfing, gewisse Eigenschaften und Atribute mit "Dem Bösen" zu assoziieren, teils wird "es" auch sexualisiert. Macht übt schon immer eine Faszination auf den Einzelnen aus und "Das Böse" verspricht so einiges was man als machtvoll bezeichnen kann.

Zu sehr sich aber mit diesen Dingen zu beschäftigen tut keinem wirklich gut, da das Böse vor allem das negativ besetzte Ego anspricht ;)

Beantwortest du dir damit:

Haya schrieb:Aber das Buch ist so spannend geschrieben. dass ich an einem Abend so aufgeregt war, dass ich Panik hatte ohne Licht einzuschalfen. :oD Wie ein kleines Kind.

deine Frage nicht selbst? :)
Es ist die Spannung, es ist das Adrenalin, es ist der Kitzel der dich in Aufruhr bringt.
Wäre doch sonst ein ziemlich langweiliges und einseitiges Leben, oder nicht?

@Warhead

120 Tage von Sodom ist verboten! Aber der Film ist der absolute Horror , etwas schlimmeres habe ich noch nicht gesehen. Allerdings geht es hier weniger um die Taten sondern um die Bösartigkeit des Menschen. Das finde ich macht den Film so schlimm. Ich muss aber sagen, dass diese art der Bösartigkeit nicht fasziniert, eigentlich auch Horrorfilme nicht. Die Faszination des Bösen bezieht sich eher auf Menschen, ie schlechte Dinge tun , um einen eigenen Vorteil daraus zu ziehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Als beispiel die Serie "Dallas" ! Wer sich noch dran erinnern kann. wird den guten Alten J.R Ewing vermissen. Di Figur hat doch die ganze Serie ausgemacht!

Es muss doch auch mal Abwechslung im Leben geben. Wenn man das "Böse" kennt,brichtman womöglich in ernsten Situationen nicht gleich in Hysterie aus.

So sammelt man Erfahrungen. Und ich denke,dass das völlig normal ist.

Bukowski schrieb:Es ist die Spannung, es ist das Adrenalin, es ist der Kitzel der dich in Aufruhr bringt.
Wäre doch sonst ein ziemlich langweiliges und einseitiges Leben, oder nicht?

Mach Sport!

Da stimme ich laberblubb zu.
Eine Macht zu haben die sich von jeglichen Hemmungen und Schuldgefühlen hinweg setzt.
Das erotische, mysteriöse und gefährliche macht "das Böse" aus. Es ist etwas das wir nicht jeden tag erleben.

@Scars
An der Erotik kann durchweg was dran sein. Vor einigen Jahren lass ich mal einen Bericht, dass es Menschen geben soll, die sich von Verbrechern und Schwerstkriminellen angezogen fühlen. Es soll sogar Fälle in den Staaten geben, wo Menschen zum Tode verurteilte noch vor der Hinrichtung geheiratet haben. In dem Falle ist es doch auch so, dass man im Vorfeld schon weiß , dass man mit diesem Menschen nie eine richtige Beziehung aufbauen kann.

lonestar schrieb:dass es Menschen geben soll, die sich von Verbrechern und Schwerstkriminellen angezogen fühlen

Es gibt sogar Menschen,die sich von Zerstörung angezogen fühlen.

Das kommt immer auf die jeweilige Definition von Böse an.

Im Zusammenhang mit Faszination bezeichne ich das "Böse" lieber als Schatten (aber von mir selbst).

Ich selbst fühle mich zur Dunkelheit und Düsternis hingezogen. Aber ebenso zum Gegenteil. Zu modernem Horrorgemetzel aber weniger, die sind nicht "böse" (in meinen Augen), sondern abstoßend.
Vielleicht hängt das mit unserer Konditionierung (von klein auf) zusammen, die Unterscheidung in Gut und Böse.



Ohne Licht aber keinen Schatten. ;)





labberblubb,

"Zu sehr sich aber mit diesen Dingen zu beschäftigen tut keinem wirklich gut, da das Böse vor allem das negativ besetzte Ego anspricht."

Okay, aber ich würde mal sagen es ist von Vorteil, sich mit den eigenen Schatten auseinanderzusetzen.
Ich denke mir das so, dass, wer sich gerne Horrormetzel ansieht, ist im Grunde eher Beteiligter als Zuschauer (und nicht nur da, sondern generell, die Trennung vollziehen wir selbst). Nur die Frage ist, ist ihm das bewusst?


Empfehle hier an dieser Stelle mal den Film "Funny Games".

Nun, ich finde eben es gibt einen qualitativen Unterschied, ob ich mich nun mit meinen eigenen Abgründen befasse, oder mir zuviel "destruktive" Kleinkunst reinziehe ohne diese wirklich verstanden zu haben. Gibt einige Menschen die schauen sich gerne Horrorfilme an, lesen gerne irgendwelche Schocker weil es dann gerade dem Mainstream entspricht. Gab seit ca. 4-5 Jahren eine Steigerung an Horror und Mystery-Themen im Bereich Film und Lektüre, die Menschen konsumieren dieses Böse zwar, nehmen aber real destruktives weder an sich, noch an ihrer Umwelt wahr...hm, also seit ich die Abgründe wirklich kenne, empfinde ich keine Unterhaltung mehr an dem was da in diesen Zeiten so produziert wurde...

@Mr.Dextar
Es gibt sogar Menschen,die sich von Zerstörung angezogen fühlen.

Klar , gibt noch vieles mehr! War eben eins der Beispiele !

hm ob nun Faszination oder Angst ist es doch bei jedem anders ausgeprägt zu was er sich hingezogen fühlt, je nachdem auch an was er glaubt....oder auch nicht kennt.