@Gilb:
Ich verdiene ja mit am Krieg. Also werde ich mich hüten, etwas dagegen zu unternehmen.
@Hansi:
Kanonenkönig Krupp verdiente an jeder französischen Granate, die im 1. Weltkrieg deutsche Soldaten zerfetze, mit. Lizenzgebühren.
Im 2. Weltkrieg wäre die Wehrmacht zu Fuss gegangen, hätte sie nicht den guten alten Opel Blitz gehabt, das Arbeitstier der motorisierten Verbände. Schon damals gehörte Opel zum US-Konzern GM. Nicht anders bei Ford. Da konnten die Landser praktischerweise gleich die Ersatzteile von den erbeuteten entsprechenden Fahrzeugen der Allierten nehmen. Ohne die Funkmesstechnik von Schaub-Lorenz wäre kein deutscher Nachtjäger in der Lage gewesen, allierte Bomber abzufangen, keine Condor in der Lage gewesen, Geleitzüge aufzuspüren. Schaub-Lorenz gehörte schon damals zu ITT. Für jeden popeligen Spritkanister kassierte Ambi-Budd Lizenzgebühren. Die Liste frontüberschreitenden Kriegsgewinnlertums lässt sich beliebig fortsetzen.
Gern liefere ich Dir weitere Beispiele.
@kayleigh:
Der Beitrag, auf den Gilb sich bezog, stammte zu 100% aus meiner eigenen Feder. Unwahrscheinlich, dass das in der FAZ stünde:
So lange Krieg in erster Linie ein einträgliches Geschäft ist, wird sich niemand von Lichterketten, Unterschriftenlisten oder moralischen Aufrufen birkenstocksandaliger Jutetamponträgerinnen davon abhalten lassen.
Hey, jedes tote Kind in Afrika sichert meine Altersversorgung, garantiert mir Zinsen auf mein Girokonto, macht mein Handy billiger. Ausserdem kommt es nicht auf die Idee, herzukommen und etwas von meinem Wohlstand abhaben zu wollen.
So gesehen ist Krieg, vor allem, wenn er mit vielen zivilen Toten verbunden ist, doch eine prima Sache.
Okay, um die paar BW-Soldaten, die in entlegenen Regionen im Namen der Freiheit und des christlichen Abendlandes ins spärliche Gras beissen müssen: Um die is' schad. War doch die Ausbildung so teuer.
Andererseits: Opa musste noch zu Fuss nach Stalingrad, um sich da eine tödliche Kugel einzufangen. Heute darf der Enkel zum Hindukusch fliegen. Da stirbt man noch mal so freudig. No risk - no fun!
Und, mal ehrlich, haben wir nach 63 Jahren ödem Friedens nicht alle eine kleine klammheimliche Sehnsucht nach Stahlgewittern und Blutbädern. Live, nicht im TV oder auf dem PC? Auf dem Felde der Ehre, da ist der Mann noch ein Mann, da ist er noch etwas wert. Etwas mehr als Hartz IV. Und jetzt dürfen auch die Mädels mitmachen und mitsterben. Darauf ein dreifaches HURRA!
Wegtreten!
Und der auf Gilbs Einwurf gepostete FAZ-Beitrag wurde von mir als solcher gekennzeichnet.