Vor Weihnachten mehr Mitleid für Bettler?

@Fackel:
Zum Beispiel die Tafe, ja. Meist aber für gezielte Projekte zur wiedereingliederung in die Geselschaft von sog. "Bettlern". Nur setzt dieses aber den Willen des Betroffenen voraus. Wir schleppen keinen von der Straße weg, der nicht will!

Genausowenig wie ich entscheiden möchte, wem und wem nicht ich helfe, genausowenig obliegt es mir zu entscheiden, was jemand mit dem anfängt, was ich gebe.
Ich bin nicht verantwortlich für andere.
Was jemand im Endeffekt aus dem was er bekokmmt und sich selber macht, ist nicht meines.
Ich kann mich freiwillig dazu entscheiden, zu helfen, aba nicht, moralisch zu urteilen indem ich die Entscheidung über die Art der Hilfe für jemanden in die eigene Hand nehme.

@Daak
Es ist dein Geld du kannst sehr wohl entscheiden was damit passiert.

Selbstverständlich kann ich das, ich entscheide ja auch darüber, ob ich überhaupt helfe ... das Ding ist hja einfach, daß ich nicht über den Verbleib meiner Hilfe entscheiden will.
Diese Entscheidung obliegt nicht mir.

gläubiger

gläubiger schrieb:Wir schleppen keinen von der Straße weg, der nicht will!

Nee, wie´s scheint laßt ihr die liegen und helft ihnen gar nicht...
Mir ist das zu bedingt. Barmherzigkeit stellt keine Bedingungen.

Damit will ich aber die Hilfe, die Du leistest, nicht herabwürdigen.

Es ist dein Geld du kannst sehr wohl entscheiden was damit passiert.

Das empfinde ich persöhnlich als "entmenschlichende" Form Hilfe anzubieten.
Gegen die Würde des Menschen seine Notsituation auszunutzen um deinen Willen ihm aufzuzwängen...

Wer Geld gibt sollte das ohne Ansprüche tun. Ansonsten gleich in Lebensmitteln oder garnicht.

@Fackel:
hast du schon mal versucht, einen"Bettler-Obdachlosen" ob nüchtern oder Besoffen, davon zu überzeugen, sich erst mal zu waschen und eine med. Untersuchung(die Kosten übernehmen wir) durchführen zu lassen, der nicht will! Hä...hast du schonmal?
Wenn nein, bitte ich dich künftig, solche Komentare wie: "Nee, wie´s scheint laßt ihr die liegen und helft ihnen gar nicht..." zu unterlassen. Wir lassen keinen auf der Straße liegen und sterben!!! Damit das klar ist!!

@Daak
Deine Sache... dann ist deine Entscheidung eben das du Geld gibst und den Obdachlosen selber entscheiden lässt.

@lucia
Jemanden gegen seinen Willen von der Straße zu schleppen hat aber nicht viel mit Barmherzigkeit zu tun...

Ich gölaube, ich finde langsam raus, worin der Unterschied besteht.
Wenn ich Geld gebe, damit jemand wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden kann, dann ist das eigentlich keine Spende, sondern eine Investition, die ich unter anderem tätige, weil ich will, daß dieser Mensch uns/ der Gesellschaft nicht länger auf der Tasche liegt.
Wenn ich dem Bettler, vielleicht Suffkopp, im Rinnstein Geld zustecke - und dabei evtl. schon davon ausgehen muß, daß er den Schnaps kauft - dann habe ich bedingungslos aus Freude am Geben oder aus Nächstenliebe/ Barmherzigkeit gespendet, geschenkt.

DAS sollte wohl der Geist der Weihnacht sein. Schließlich schenkst Du Deiner Mutter ja auch kein Bügeleisen, damit sie Dir die Hemden bügelt...

Thre.Secret

The.Secret schrieb:Jemanden gegen seinen Willen von der Straße zu schleppen hat aber nicht viel mit Barmherzigkeit zu tun...

SO hätte mein Vorschlag auch nicht gelautet... :D

@dead
Das hat nichts mit "Willen aufzwingen" zu tun. Es ist nichts falsches daran keine Rolle im Alkoholismus des anderen spielen zu wollen.

gläubiger
Fühl Dich doch nicht gleich angemacht.
Du hast gesagt, Ihr helft denen, die noch irgendwas wollen, noch mal ein Ziel vor Augen nehmen können - das ist doch toll!
aAber ich finde eben nicht, daß die, für die der Rinnstein Endstation ist, es nicht verdient haben, daß man ihnen mit einer kleinen Spende mal ne Freud emacht - egal, was sie mit dem Geld machen.

Ob oder ob ich nicht eine "Rolle im Alkoholismus eines anderen" spiele ist unerheblich, und berührt den Umstand des Alkoholismus, so er denn gegeben, in keinster Weise.
Und es ist unzweifelhaft, daß sich diese hypothetische Person über Alk mehr freuen würde als zwei Stücke Kuchen.
Aba auch das ist etwas, das ich nicht entscheiden will, weil ich es nicht entscheiden kann.

@Fackel: ZITAT: "Ich gölaube, ich finde langsam raus, worin der Unterschied besteht.
Wenn ich Geld gebe, damit jemand wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden kann, dann ist das eigentlich keine Spende, sondern eine Investition, die ich unter anderem tätige, weil ich will, daß dieser Mensch uns/ der Gesellschaft nicht länger auf der Tasche liegt"
Langsam gebe ich es auf! Schon mal daran gedacht, das mir das Wohl diese Meschen am Herzen liegt. Was interessiert mich die Gesellschaft. Die große gesichtslose Masse!
Der einzelne Mensch ist mir wichtig und dem helfe ich. Ob er der Gesellschaft auf der Tasche liegt oder nicht!

Ich geb ab und zu einem Bettler etwas . Was mir ein wenig auf die Nereven geht , zumindest hier in Wien ist das so , sind die Typen , die so tun als hätten die gerade etwas schreckliches erlebt - das sind dann wohl diese organisierten Bettlerbanden .
Letztens traff ich einen der sich zu mir auf die Bank gesetzt hat . Zuerst reden die einen an ob man Deutsch spricht . Dann führen die ein wenig Smalltalk , so als ob sie ganz normal wären - man will nicht unhöflich sein also redet man mit ihnen. Meistens erzählen sioe dass sie gerade aus Ungarn kommen und ihre Geldbörse verloren haben - dass sie aber schrecklichen Hunger hätten und schon seit Tagen nichts gegessen hätten - Schlieslich wollen sie dann , meistens gleich 3 oder 4 Euro haben .
Ich find das dreist , weil ich eigentlich Mitleid mit Obdachlosen hab und ihnen bei Gelegenheit auch mal was gebe . Aber die masche von diesen banden ist einfach unfair - und beleidigt meine (ein wenig vorhandene) Inteligenz .
Ich werd solchen Typen jedenfalls nie etwas geben . Wenn man Geld erbetteln will dann soll man das auf ehrliche Art und Weise machen - und nicht die Leute verarschen . Auserdem find ichs eben unfair zu betteln , wenn man das Geld gar nicht so dringend braucht - und der typ daneben , vieleicht wirklich nur was zu essen will .

Ich selbst habe schon zuvile Mißerfolge gehabt, um einem anderen das Dasein als "Versager" verübeln zu können.
Jeder Mensch hat sein Leben, und keiner hjat das Recht, einem das zu verwehren.
Nun kommt eben noch meine spirituelle Ausrichtung dazu. Ich glaube daran,. daß jeder Mensch sich seine Realität selbst schafft.
Das kann bedeuten, daß einer sich ein Leben als Bettler geschaffen hat, und daß nichts etwas daran ändern kann. Es bleibt uns Mitmenschen dann nur, das zu akzeptiern und ihn mit Spenden zu unterstützen, damit er das leben kann.
Andererseits kann es genausogut sein, daß ich es mir erschaffen habe, Zeugin eines solchen Lebens zu sein, um die Chance zu haben, etwas dagegen zu tun, den Menschen zu unterstützen, ihm zu helfen, ihn zu retten.
Wenn letzteres der Fall ist, dann hoffe ich, daß ich es erkenne und nicht wieder zu schüchtern sein werde, um das richtige Geschenk im richtigen Moment zu machen.

Wenn ich Geld gebe, damit jemand wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden kann, dann ist das eigentlich keine Spende, sondern eine Investition, die ich unter anderem tätige, weil ich will, daß dieser Mensch uns/ der Gesellschaft nicht länger auf der Tasche liegt<<

Ganz so wirtschaftlich habe ich eigentlch nicht gedacht... das versucht der Staat wohl schon zu genüge. Ich selber spüre den einen obdachlosen ja nicht, der die Gelder vom Staat verprasst. Diese 0,00001 cent für den obdachlosen die unter Umständen im Monat von meinen bezahlten Steuern abgehen sind die Zeit und das Geld nicht Wert welches ich in ihn investieren müsste um ihm wieder auf die Beine zu helfen.

"Wenn ich dem Bettler, vielleicht Suffkopp, im Rinnstein Geld zustecke - und dabei evtl. schon davon ausgehen muß, daß er den Schnaps kauft - dann habe ich bedingungslos aus Freude am Geben oder aus Nächstenliebe/ Barmherzigkeit gespendet, geschenkt.

DAS sollte wohl der Geist der Weihnacht sein. Schließlich schenkst Du Deiner Mutter ja auch kein Bügeleisen, damit sie Dir die Hemden bügelt... "

Gerade diese Freiheiten mit dem Geld zu tun was er will haben ihn unter Umständen gerade so abstürzen lassen. Ob es nun Gnade ist liegt im Auge des Betrachters...

@SECRET

Es ist nichts falsches daran keine Rolle im Alkoholismus des anderen spielen zu wollen.

Ich meine man sollte jedem selbst die Entscheidung überlassen. Ich empfinde das als würdevoller. Denn genau das ist es ja. Dieser Mensch auf der Strasse, einst ein normales Mitglied der Gesellschaft hat keinerlei Macht mehr und ist sogar dem Wetter ausgeliefert.
Vernichtend....

Und DEM noch zusätzlich zeigen wie wenig er eigentlich wert ist, das ist denk ich- sehr schlimm. Eine Almose ist etwas wofür es keinen Dank brauch/ in meinen Augen und schon gar keine Ansprüche .. als ob wir mit den Weihnachtsgeschenken gleich noch hier und da in ein Leben reinfuschen,... da ist arrogant und anmaßend..

Es reicht sowieso schon das das charikative meist etwas ist. das ohne wirkliche eiigene Anstrengung passiert. Für uns 8sag ich mal) ist es ein Klacks - verlangendafür aber vona anderen..

Anders herum muss es sein - Du als jemand, dem es hoffentlich gut geht, solle sich anstrengen, ohne Forderung zu stellen um hilfsbedürftigen unter die Arme zu greifen..

Und wenn er sich Schnaps kauft -soll er doch.


PS: Ich bin jetzt auch nicht gerade der Retter in Person, stelle mich also moralisch nicht höher - ich gebe selten etwas, weil ich meistens einfach nicht daran denke, ausser wenn mich einer anpricht..

Zur Spende gehören immer zwei... einer der gibt und einer der nimmt. Ich erledige meinen Part so wie ich es will und er den seinen so wie er will. Mit anderen Worten, ich gebe was ich geben will und er kann entscheiden ob er es annimmt.

@SECRET: Simpel aber einfach ;)