Schwere Kindheit verarbeiten, wie?

Hallo zusammen

Ehrlich gesagt ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich habe eine schwere Kindheit hinter mir, und komme damit immer noch nicht klar. Ich habe damals mit meinen Eltern und Großeltern zusammen in einem Haus gewohnt. Seit ich 3 Jahre alt war, war ich sogesehen nur bei meiner Oma utnd bin von ihr großgezogen worden. Obwohl meine Eltern im gleichen Haus gewohnt haben, waren sie kaum da. Mein Vater war Arbeiten, das nehme ich ihm nicht übel, und ich nehme ihm auch nicht übel dass er fast nichts mitgekriegt hat was meine Mutter mit mir angestellt hat. Aber er hätte nachfragen können, er hätte all die Leute fragen können die das alles mitgekriegt haben. Ich weiß vieles nicht mehr, was meine Mutter alles gemacht hat. Ich weiß nur dass sie mich als Säugling schon alleine gelassen hat. Wenn es Streit mit meinem Vater gab, dann hat sie mich bei meiner Oma gelassen und ist abgehauen. Welche Mutter macht das? Sie ist auch arbeiten gegangen, und als sie 2 Tage frei hatte, hat sie lieber die Wohnung geputzt und es sich auf der Couch bequem gemacht. Anstatt etwas mit mir zu unternehmen. Wie gesagt meine Oma hat fast alles für mich gemacht, wirklich fast alles. Sie ist immernoch wie eine Mutter für mich. Erst vor kurzem habe ich so einiges von meiner Oma erzähl bekommen was meine Mutter so alles gemacht hat. Gestern erzählte meine Oma dann dass meine Tante meinte dass es noch viel mehr gibt was sogar meine Oma nicht weiß. Ich habe selber 2 Kinder und ehrlich gesagt weiß ich nicht wie eine Mutter einem Kind so etwas antun kann. Ich nage noch sehr dran an meiner vergangenen Kindheit und komme einfach nicht damit klar. Und deswegen frage ich hier nach wie ich das alles verarbeiten kann. Soll ich meine Tante fragen was noch alles passiert ist? Ich habe Angst wenn ich das nicht verarbeite, dass vielleicht das gleiche mit meinen Kindern mal passiert.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen, Tipps geben und mir auch raten wie ich diese scheiss Kindheit verarbeiten kann.

Lieben Gruß

Puh

also wenn du öffentlich darüber reden kannst, bist du viel weiter, als die meisten. und da du ja wirklich verinnerlicht hast, wie schlimm das für dich war und was genau dazu geführt hat, glaube ich nicht, das du das deinen kindern ebenso antun wirst.

wenn du wirklich weiterhin nicht damit klar kommst, dann kann ich dir leider auch nur - so hart es klingen mag - den gang zum psychologen empfehlen.

Meiner Meinung nach solltest du mit einer Fachkraft darüber reden, weil hier kaum jemand Ahnung über so etwas besitzt und dies eine jahrelange Betreuung vorraussetzt, welche nicht jeder bereit ist zu gewährleisten, weil er keine Lust hat oder selbst genügend Probleme besitzt.

Fakt ist dass du dir sicher sein kannst das du mit deinen Problemen nicht allein bist.

Es muss nicht immer gleich ein Psychologe oder ein Psychiater sein, es gibt auch Selbsthilfegruppen worin man über das geschehene reden kann.
Bereits das reden darüber hilft es einem besser zu verarbeiten.

Du hältst an deiner Vergangenheit fest und deshalb verlierst du womöglich den Blick nach vorn.

Wieviel kannst du jetzt mit solch einer Aussage anfangen, es kennt dich hier doch niemand geschweige denn deine näheren Umstände mit all ihren Faktoren die für dies und jenes zuständig waren dass es sich so entwickelte wie es sich entwickelt hat.

Du kennst sie selbst nicht einmal richtig und mein Rat an dich ist, bevor du dir hier einen schlechten Ratschlag holst schauedich erst einmal in deiner näheren Umgebung um, was es da so alles gibt:)

mein gott

et gibt schlimmeres.. und andere leute kommen auch damit klar..

geh zum psychologen der hilft dir. aber bestimmt niemand hier.
zumal du ja nichma genau weisst, was alles mit dir angestellt worden ist...

jedenfalls scheinst du ja nich so traumatisiert zu sein, da du selbst kinder hast.

lieber zoddy und lieber devanther

danke für eure antwort und euren ratschlag. es stimmt schon hier im forum kann mir kaum jemand helfen, ich wollte nur paar ratschläge was man in solch einem fall machen kann. im ersten moment kann es schon den anschein haben dass ich nicht so stark traumatisiert bin, aber in wirklichkeit denke ich jeden tag drüber nach wieso man mir das angetan hat.

@lateral

was hat das bitteschön damit zu tun dass ich selber kinder habe? meinste wenn ich stark traumatisiert wäre, würde ich keine kinder wollen? warum?

Öhm, Traumatisierung hat aber nichts damit zu tun, ob man selber Kinder hat oder nicht.

Suche dir einen Therapeut/in. Wenn du merkst, du kannst es alleine nicht aufarbeiten, dann brauchst du professionelle Hilfe. Mir hat es wahnsinnig viel gebracht!

sei doch froh das du eine oma hast...viele landen im heim...

such dir richtige hilfe und rede mit deiner tante...ungewissheit ist schlimmer alsetwas schreckliches zu wissen

dann mach dich mal auf einen langen weg gefasst...
mit irgendeiner erkenntnis geht´s erst richtig los

das kostet kraft

viel spass (*augenbrauehoch*)

buddel

Jetzt frage ich mich doch gerade wieso deine Oma anscheinend so gut ist und deine Mutter aber nicht. Ich frage mich was eigentlich deine Oma und deine Tante erreichen wollen indem sie dir Geschichten aus der Vergangenheit erzählen. Wie war denn das Verhältnis zwischen deiner Oma und deiner Mutter? Was veranlasst eine Mutter sich überhaupt nicht um ihr Kind zu kümmern. Hm ich denke nicht das eine Mutter im Normalfall so ist nicht wahr? Wie ist dein Verhältnis zu deiner Mutter heute. Oder ist der Kontakt total abgebrochen. Nun ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst. Es tut verdammt nochmal weh, man fühlt sich im Stich gelassen, gerade von der Person die man am nötigsten hat. Das sind Wunden die sehr tief sitzen, es entsteht ein riesiges Loch.

Nun ich sehe du hast noch nicht abgeschlossen, doch eines ist sicher du solltest nicht der Liebe hinterher buhlen die du nicht bekommen hast und mit Sicherheit auch nicht nachträglich kriegen wirst. Ausser das Übel wird erkannt, doch bei Vielen ist es definitiv zu spät. Ein Mensch der keine Liebe gibt kennt es wohl nicht anders. Sagen wir er hat es wahrscheinlich selbst nicht bekommen. Der ewige Kreislauf, der Generationen unglücklich macht. Du solltest dir Aufklärung verschaffen, aber sicher nicht von deiner Tante oder deiner Oma, haben sie ein schlechtes Gewissen? Du solltest mit deiner Mutter reden. Ist dies nicht möglich aus welchem Grund auch immer würde ich davon Abstand nehmen. Entweder ihr setzt euch alle an einen Tisch oder du lässt es sein.Ich denke bei diesem Spiel sollten alle beteiligt sein. Es ist immer leicht die Schuld an Anderen abzuladen.

Nun gut es geht um dich. Es hat Spuren hinterlassen. Die Sehnsucht die in einem steckt, die ewige Suche....der Schrei nach Liebe. Das es dir nicht gut geht ist doch klar, muss aber nicht Dauerzustand bleiben. Du kannst dir dein Selbstwertgefühl wiederholen, eine eigenständige Person sein, zum leben anfangen. Wirst du nicht reparieren so wirst du nicht in der Lage sein deinen Kindern Liebe und Zuwendung zu geben, denn du wirst immer mit dir beschäftigt sein, Unzufriedenheit verspüren und das wird dich unglücklich machen.

Du musst lernen dein Schicksal, deine Geschichte aanzunehmen. Du musst. Du kannst dir professionelle Hilfe holen. Anfangs ist es sehr schlimm, denn es wird gebohrt, es wird viele Tränen geben. Doch durch diesen Weg wirst du erfahren wer du bist. Und wenn du das mal weißt so wirst du auch die Liebe deines Mannes und deiner Kinder besser wahrnehmen können. Du wirst sie annehmen und automaisch weitergeben. Das ist es was einen Menschen am Leben hält.

Lies die Bücher von Alice Miller, die werden dir helfen...


Sieh dich als Opfer und vergiss das 4. Gebot...



Die Kinder gilt es zu schützen und nicht die Eltern...


Erlaube dir wütend auf deine Eltern zu sein...

Liebe Puschrein,
auch ich hatte nicht gerade die unbeschwerteste Kindheit und schon gar nicht so eine, wie man sich eigentlich wünschen würde!
Bis 18. konnte ich davonlaufen aber es holte mich immer wieder ein.... Vor mir lag ein langer, mühseliger Weg mit vielen Tränen, viel Therapie und Gesprächen.
Ich kann dir nur diesen Ratschlag geben, dass du dir Hilfe suchen solltest und zwar von einer neutralen Person.
Es wird dich viel Kraft kosten und bestimmt wirst du dein innerstes "rauskotzen" aber es wird dir besser gehen, von Tag zu Tag!
Ich wünsch dir alles Liebe und viel, viel Kraft!!!
Beginn noch heute damit und nicht erst Morgen....

hallo ihr lieben

erstmal vielen dank für die antworten. wenn ich mir so eure antworten durchlese, könnten mir schon wieder die tränen kommen.
@Hornisse

zu meiner mutter habe ich keinen kontakt mehr. es ist leider viel passiert, und am meisten wird mir die schuld dran gegeben, obwohl ich nicht wüsste dass ich schuld habe. ich bin mit 17 durch die hilfe des jugendamtes von zu hause weg. und durfte zum glück zu meinem freund ziehen. ja da erst ging der ärger dann richtig los. meine eltern terrorisierten mich, gaben mir die schuld dass es ihnen angeblich scheisse geht, ja und sogar ihre enkel, haben sie noch nicht einmal gesehen. das tut weh. es ist so vieles vorgefallen, und manchmal geb ich mir die schuld dafür. meine eltern trieben es im bett während ich daneben schlief. ich habe alles mitgekriegt. manchmal überleg ich mir, ich müsste eigentlich total gestört sein, was da alles in meiner kindheit ablief. es wundert mich dass ich doch eigentlich mein leben bisschen im griff habe.

ich weiß nicht an wen ich mich wenden muss der mir helfen kann. psychologe? wird es lange dauern? ich werde wahrscheinlich durch die hölle gehen, das weiß ich jetzt schon. und ich weiß nicht ob ich das schaffen werde. ich habe oft an selbstmord gedacht, bevor meine kinder da waren. ich habe es oft probiert, aber meine eltern haben es nie gemerkt. es tut so verdammt weh.

manchmal habe ich gedacht meine eltern wollten mich nie. ich war nur ein unfall. war ich wahrscheinlich auch. und wenn sie mich nicht wollte, wieso hat sie mich dann gekriegt? wieso? ich versteh es nicht.

ich könnte noch so viel schreiben, es geht mir so viel durch den kopf. und ich kann meiner mutter das alles nicht sagen weil sie nicht mehr mit mir spricht.

manchmal verfluche ich diese welt.

Puhschrein, wie alt bist du wenn ich Fragen darf...??

ich bin 22

Hey, seine Eltern kann man sich nicht aussuchen, aber man kann sicher lernen mit ihnen ohne sie zu leben!
hört sich paradox an, aber was nützt es wenn du der verlorenen leeren zeit nachtrauerst?!

Wenn du wircklich nicht damit klarkommst, dann solltest du dir therapeutische Hilfe suchen!

Wir hier können dir da sicher keine weiteren Ratschläge geben und vorallem nicht mit dir deine "verlorene" Kindheit aufarbeiten!

Es war vielleicht ein erster Schritt hier ein Problem zu schildern, aber dann nimm auch die Hilfe an, die wir dir raten, nämlich professionelle Hilfe...

Es gibt etliche Leute, die solche HIlfe in Anspruch nehmen und dabei ist sicher nix schlimmes!

Denk vorallem auch noch mal positiv, an das was dir deine Oma gutes getan hat, das solltest du nicht außer Acht lassen, auch wenn sie nicht deine Mutter war, jedenfalls war JEMAND für dich da!

Auf deine Eltern solltest du keinen Gedanken verschwenden, wenn du mich fragst.. und vorallem gib dir nicht die Schuld an irgendwas...

Suche dir richtige Hilfe, das is das beste!!!

Ich möchte davon abraten, professionelle Psychologen zu konsultieren. Die Tatsache in derartiger Behandlung gewesen zu sein wird dir dein Berufsleben erschweren, besonders wenn du einen neuen Arbeitsplatz oder eine gesundheitsbezogene Versicherung suchst.

Der Nutzen dieser Behandlung darf zudem angezweifelt werden.


Wenn ich einen Rat geben soll: Staue nichts in dir auf!
Wenn du etwas wissen willst, dann stell Fragen. Wenn du reden willst, oder den Wunsch hast, dass andere davon erfahren, dann suche den Austausch. Besonders Letzteres hilft, die Gedanken an deine Vergangenheit zu akzeptieren. Vielleicht solltest du auch mit deiner Oma darüber reden, wie du mit deinen Kindern umgehst; auch um sicherzugehen dass falsche Prägungen aus deiner Kindheit keine Maßstäbe verschoben haben.
Vielleicht solltet ihr nach den Ursachen für das Verhalten deiner Mutter suchen, womöglich bewahrt dich das vor dem, was deine Mutter dazu veranlasst hat; bestimmt hatte sie persönliche Konflikte auszutragen und das kommt ja nicht von selbst. Jedenfalls solltest du dich nicht in irgendwelche Hassgefühle steigern, und das könnte passieren wenn du alles erfährst, denn dann leiden deine Kinder darunter, und das willst du nicht. In dem Fall solltest du versuchen, sie verstehen zu lernen; gewiss hat sie dich nicht gehasst. Mir ist klar, wie das klingt, aber versuche, etwas Objektivität zu erlangen.

Das wird alles zusammen ein sehr viel klareres Bild der Vergangenheit in dir hinterlassen, mit dem du am Ende gewiss leben kannst.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

MindInAShell schrieb:Ich möchte davon abraten, professionelle Psychologen zu konsultieren. Die Tatsache in derartiger Behandlung gewesen zu sein wird dir dein Berufsleben erschweren, besonders wenn du einen neuen Arbeitsplatz oder eine gesundheitsbezogene Versicherung suchst.

Ich war einmal beim Psychiater und hab mir einmal Antidepressiva verschreiben lassen...

Kann mir das schon negativ ausgelegt werden?

kommt doch auf den beruf an oder?

Gut, aber das könnte man doch als Liebeskummer verkaufen oder nicht...


Ich war so down, weil ich verlassen worden bin...

Zoddy hat bereits alles gesagt... darüber zu reden ist ein großer schritt.. und hier wird dir niemand helfen können... psychologen sind da wohl eher die richtige adresse...