Kinder wollen keine Krippen
05.10.2007 um 15:59
Ich muss nochmal erwähnen dass ich in einer KiTa gearbeitet habe, drei Jahre lang. Sonst heißt es, ich wüsste nicht, was ich sage.
Kinder gehören zu ihrer Mutter. Ab drei finde ich KiTa ok, aber auch nicht den ganzes Tag. Wenn ein Kind in den KiGa kommt, erkrankt es im ersten Jahr durchschnittlich 50 Tage. (durch die vielen Bazillen denen es plötzlich ausgesetzt ist) Ich erinnere mich an ein kleines Mädchen namens Jule, die aber nur als Beispiel für viele andere Kinder gilt (sie fällt mir ein, weil ich sie immer so süß fand) Jule kam mit 3 Jahren zu uns. Und Jule wurde krank. Was Kinder halt bekommen; Windpoken, Scharlach, Kotzerei... Und wie Kinder halt sind hat man das immer daran gemerkt, dass Jule anfing zu weinen und nach ihrer Mutter zu rufen. Mama arbeitete als Sekretärin in einer Grundschule und konnte auch immer sofort kommen. Jule war leider sehr anfällig auf alles. Das ganze wiederholte sich etwa 8 Wochen lang, kaum war Jule wieder in der KiTa fing siesich was neues ein und wir hatten ein heulendes Kind, was sich nicht anfassen ließ, kotze und nach der Mutter rief. Das ganze gibt zwei fragen auf;
Erstens; Wie grausam ist es einem leidenden Kind, was nach der Mama ruft die Mutter vorenthalten. Und ich möchte betonen, das Jule kein Fremdel-Kind war. Wenn sie gesund war hatte sie von anfang an keine Probleme sich von der Mama zu trennen, war offen und gut entwickelt, fand anschluss und mochte uns auch.
Zweitens; Dass sie immer wieder von neuem Anfing zu kränkeln lag daran weil die Mama gezwungen war sobald das Kind einigermaßen auf dem Damm war es wieder bei uns abzuliefern. Omas gab es in der Nähe wohl nicht und Mama konnte ja nicht 2 Wochen ausfallen, weil das Kind Windpocken hatte. Also schickte sie, wie viel, viele andere Mütter ihr Kind halbgesund in die KiTa, wodurch bei uns Epidemien ausbrachen; Magen-Darm, Krätze (haben Kinder ja auch schonmal, wenn sie streunende Katzen streicheln), Kinderkrankheitenund anderes. Wir sprachen das auf dem Elternabend an, woraufhin es unruhig wurde. Die Mütter sagten uns klipp und klar dass es heute nicht möglich sei, sich um seine kranken kinder zu kümmern, weil man sonst schnell seinen Job los sei.
Des weiteren; Wenn die Kinder den Großteil des Tages keine Privatsphäre haben, sich nicht zurückziehen können und dem Stress ausgesetzt sind 25 andere um sich zu haben... Wie ihr das finden? Und, diese kleinen Würmchen brauchen ungeteilte Aufmerksamkeit, manche mehr, manche weniger. Man kann Kinder nicht dem Kollektiv überlassen. Zumal; Man sieht die Kinder eh nie wieder, wenn sie aus der Obhut gehen in die nächste Instanz. Die Kinder müssen sich ständig neu orientieren und KEIN Erzieher tanzt später auf dem Abiball seine Schützlinge. Versteht ihr was ich meine? Kinder haben das Recht Individuen zu bleiben und das sind sie bei 8 Stunden Betreuung nicht mehr. Das ist grausam sie dem auszusetzen. Sie brauchen eine Mutter, die wärme einerMutter und ganz ehrlich; Es gibt Kinder die mag man als Erzieher einfach nicht, das ist normal. Und auch wenn man sie das nicht spüren lässt, irgendwo betrachtet man sie doch anders, als Kinder die man einfach nur knuddeln möchte. Diese Kinder brauchen auch die Liebe ihrer Mutter und wenn sie um 8 in die Kita kommen, um 17 Uhr abgeholt werden (oh ja!) und dann um 18:30 ins Bettchen gehen... Wieviel Zeit bleibt da Mutterliebe zu geben? Vor allem weiß ich nicht, ob ich mich nach einem langen Arbeitstag noch mit meinem Kind beschäftigen könnte...
Meiner Meinung nach sind Krippen etwas furchtbares und sollten abgeschafft werden. Anstatt gelder darein zu stecken, sollte man lieber die Ehepaare unterstützen dass einer Zuhause bleiben kann UND in der Gesellschaft das Bild von der Hausfrau wieder stärken. Es gibt keine wichtigere, achtbarere Aufgabe als eine gute Mutter zu sein. Kein Arzt, kein Politiker, kein Nobelpreiträger leistet soviel wie eine liebende Mutter. MeineMutter hat damals an der Sorbonne studiert, als sie schwanger wurde und ich bin stolz auf sie, weil sie sich sofort ganz uns Kindern gewidmet hat. Und selbst sie sagt heute mit 3 erwachsenen Söhnen "Ich würde es genauso wieder tun."