@GilbMLRSSehe ich auch so.
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Ich würd hier gern eine sehr kritische Meinung dazu äußern und bitte die Leute, die sich über diese Meinung im Anschluss aufregen, das ganze noch ein zweites mal durchzulesen. Falls es dann noch immer unmenschlich oder abartig klingt, tut mir das Leid.
Ich komme aus ner ziemlich zerbrochenen Familie. Meine Mutter und mein Vater sind seit 12 Jahren in nem extremen Ehekrieg und habn das früher an mir uns meinem älteren Bruder ausgelassen. Mein Bruder hat schon früh angefangen zu trinken und war mir 17 bereits ein extremer Alkoholiker, der ebenfalls gewalttätig wurde, wahrscheinlich weil ers von den Eltern gesehn hat.
Zu dem ganzen, hatte ich das Pech den falschen Kerl kennenzulernen, welcher mir vor 3 Jahren, nach der Trennung den linken vorderen Schneidezahn ausgeschlagen hat. Ich wurde getreten wie ein unfolgsamer Hund. Nach dem Motto "spürt eh nix".
Jeder hat dort jeden geschlagen, bis auf ich. Weil ich die jüngste war, die körperlich schwächste, die kleinste und eben ein Mädchen. Wohl auch weil ich angst hatte dass ich, wenn ich zurückschlage, nachher das zehnfache ertragen muss.
Das ganze ging bis vor etwa 2 Jahren. Damals bin ich ausgezogen und wollt das ganze Pack eigentlich anzeigen, hab es aber nicht getan weil ich nach wie vor familiäre Gefühle für die Leute hab, auch wenn ich die nicht zurück bekomm.
Was waren die Auswirkungen?
Die Auswirkungen waren ein enormes Maß an Stärke.
Ich muss sagen, auch wenn jeder einzelne Schlag doppelt weh tat, mir meine gesamte Kindheit geraubt hat und wahrscheinlich meinen Geist eine Zeit lang gebrochen hat - solange ich mich nicht Auge um Auge gewehrt hab, hat es mich gestärkt. Wenn ich heute zurück denke, sehe ich so viel Schwäche in diesen Leuten, so viel Selbstlosigkeit, dass sie mir schon wieder Leid tun.
Anstatt sich hinzusetzen und zu reden, haben sie um sich geschlagen, weil sie dachten sich damit beweisen zu können. Und diese Leute werden ihr ganzes Leben lang nicht schlauer werden.
Und man kommt mit der Zeit damit klar. Es härtet ab.
Wo der erste Schlag ein Weltuntergang ist, war der letzte keinen Gedanken wert. Das passiert einfach. Wie sich ein Soldat im Krieg an das Sterben der Menschen gewöhnt, gewöhnt sich ein Mensch an körperliche Gewalt.
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Ich will damit nicht sagen, dass es gut ist.
Ich will auch stark betonen, dass es der falsche Weg ist eine Beziehung zu führen und dass man Stärke beweisen soll indem man nicht davon Gebrauch macht.
Aber wenn es unausweichlich ist, kann man es zu seinem Vorteil nützen.
Oder im Selbstmitleid ertrinken.
Und das is mir damals auch passiert.
Bis mein bester Freund zu mir gesagt hat:
"Im realen Leben kann ein Mensch nicht in seinem Problemsee ertrinken. Um unterzugehn, muss er sich selbst die Nase zuhalten, selbst einen Stein ans Bein binden und gewillt sein unterzugehn. Irgendwann kommt immer ein Ast angeschwommen mit dem man sich zurück ans Ufer leiten kann. Wer diese Zeit nicht abwarten kann ist für seinen Untergang selbst verantwortlich."
Und er hatte Recht.
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Wer wen schlägt ist egal.
Das macht keinen Unterschied.
Frauen und Männer sind mittlerweile fast gleichberechtigt.
Warum sollte es in diesem Fall nicht genauso sein?