Dieser Junge näht Ihr Hemd

Link: www.stern.de (extern)

Es ist wirklich ungeheuerlich:

Sein Aufseher nennt sich Gupta und hat ein Mobiltelefon für den Kontakt zum Chef und einen Schlagstock für den mit den Kindern. Er findet ihre Situation in Ordnung: "Ihr Westler versteht das nicht: Die Arbeiter sind freiwillig hier und glücklich. Wir geben Ihnen Linseneintopf und Reis zu essen, und sie haben einen komfortablen Fußboden, um zu schlafen."


Wie soll man als Verbraucher hier verhindern können, das man dazu beiträgt, wenn die Firmen es selbst nicht mal hinbekommen solche Machenschaften aufzudecken ?

Lustig, gerade läuft ein Interview mit Michael Otto vom Otto-Versand auf WDR5. Er strahltüber dan Rekordgewinn und -umsatz.

"Ein Turnschuh, der hier für 100 Euro über denLadentisch geht, beschert dem Arbeiter, der ihn macht, gerade 40 Cent."

Krass ...

Das ist doch schon ein älteres Thema....

Ich versteh den Zusammenhang zwischen der Überschrift und dem Eingangspost nicht...

Musst den Link öffnen ...

Achso...danke.

@YaaCool
Da solltest du mal auf seite 2 im link nachlesen ;)

"Ich muss denBetrag abarbeiten"
Schweiß steht auf Shoaibs Stirn, als er Perle um Perle annäht.Draußen sind an diesem Tag 42 Grad Celsius, die Luft in dem dunklen Raum steht. Shoaibsagt, er sei elf Jahre alt. Auch er stammt aus dem Distrikt Sitamarhi in Bihar. Auch erkam mit dem Zug aus Patna. "Mein Vater hat Geld für mich bekommen", erzählt er. "DerBesitzer der Werkstatt hat mir gesagt, ich muss den Betrag abarbeiten, bevor ich wiedernach Hause darf." Doch in den vergangenen vier Monaten hat Shoaib keine einzige Rupiezurückzahlen können. "Ich sei noch in der Ausbildung, sagt der Aufseher. Deswegen arbeiteich ohne Bezahlung", erzählt er.

Sein Aufseher nennt sich Gupta und hat einMobiltelefon für den Kontakt zum Chef und einen Schlagstock für den mit den Kindern. Erfindet ihre Situation in Ordnung: "Ihr Westler versteht das nicht: Die Arbeiter sindfreiwillig hier und glücklich. Wir geben Ihnen Linseneintopf und Reis zu essen, und siehaben einen komfortablen Fußboden, um zu schlafen." Kailash, etwa zwölf Jahre alt, klingtüberhaupt nicht glücklich, als er von den letzten Tagen berichtet, während Gupta sich perTelefon neue Anweisungen holt. "Wir arbeiten lange und hart. Sie sagen uns ständig, dieswäre ein wichtiger Auftrag für Übersee. Letzte Woche haben wir vier Tage am Stück vonsechs Uhr morgens bis drei Uhr nachts gearbeitet. Ich bin dabei eingeschlafen, und Guptahat die anderen Jungen dazu gezwungen, mich zu schlagen und zu bespucken", flüstertKailash. Tränen laufen über seine staubigen Wangen. Gut 6000 Kilometer weiter sitztEsprit- Chef Thomas Grote im vierten Stock der deutschen Firmenzentrale in Ratingen beiDüsseldorf. Das Gebäude ist lichtdurchflutet, viele Wände sind aus Glas. Am Eingangerhebt sich das Esprit-Logo in den rheinischen Himmel. Es ist das gleiche Rot wie auf denEtiketten der Tops, die Shoaib, Kailash und all die anderen Kinder in den Slum-Barackenbestickt haben.

>>>Wie soll man als Verbraucher hier verhindern können, das man dazu beiträgt, wenn dieFirmen es selbst nicht mal hinbekommen solche Machenschaften aufzudecken ?<<<

Dasist wircklich das einfachste. Fahr ins Land hinein und ändere etwas.
Ein frühererSchüler, der meine Schule besucht hat, herr weber oder frank weber, weiß ich nicht mehrgenau, flog in ein Land, Namen hab ich leider auch vergessen, und schloss sich einerBande Straßenkinder an, die von Mülltonnen überlebten. Es aß wie sie, er schlief wie sieund er lebte wie die verarmten Kinder, flog aus Deutschland heraus um im Dreck zuleben.
Heute hat er in diesem Land mehrere Schulen errichtet, fördert die Bildung derKinder, dass aus ihnen etwas wird.
So und nicht anders erreicht man Veränderungen.

Wenn es nach mir ginge dürften solche Firmen ihre Produkte auf unseren Märkten nicht mehranbieten.

Geht es aber nicht, und das so lange bis du etwas unternimmst.
Da kannst du jammernwie du willst, das wird nichts ändern;)

Seh ich auch so. Man muss die Armut dort vor Ort bekämpfen. Aber insbesondere in Indienist das schwer, weil die Inder großteils zu sehr am Geld hängen, sodass viele nur anihrem eigenen Wohlstand interessiert sind und kaum etwas für die Verbesserung derLebenssituation der unteren Kasten abgeben. Das hat religiöse und kulturelle Gründe. Manmuss wirklich in gewissen Maßen am Hinduismus rütteln und die Leute dazu bringen, sichfür die Ursprünge ihrer Religionen zu interessieren. Dann werden sie herausfinden, dassdas heutige Kastensystem eine Pervertierung ist und die Armen keineswegs durch ihr Karmazur Armut verdammt sind. Aber dieses Rütteln am Status Quo sollte durch Inder erfolgen,sonst wird es als Einmischung durch das Ausland aufgefasst und abgelehnt.

>Wie soll man als Verbraucher hier verhindern können<

T-Shirt selberstricken?

ne, im Ernst, Textilien wieder in Deutschland zu fertigen , würde diePreise nach oben schnellen lassen, um solche Dinge bräuchte man sich dann wenigstenskeine Gedanken mehr zu machen.

Das ist schon übel. Irgendwie stehe ich Produkten, bei denen "Made in China" oderähnliches steht, ohnehin skeptisch gegenüber. Aber auch bei "Made in Germany" kann mansich nie sicher sein, glaube ich.

Heutzutage ist irgendwie alles auf irgendeineWeise "verseucht", sei es Nahrung oder eben Gebrauchsgegenstände/Kleidung. So richtigentziehen kann sich dem wohl keiner. Aber man sollte, auch wenn man persönlich nichtsdagegen tun kann, wenigstens Bescheid wissen und es nicht klaglos hinnehmen. Leute, diesagen "ich kann eh nichts ändern, also kann ich auch weitermachen", kann man nicht geradeals das bezeichnen, was diese Welt braucht. Sicherlich haben sie in gewissem Sinne Recht,dennoch ist diese Einstellung arrogant. Millionen dieser Leute sind eben dafürverantwortlich, dass es so etwas überhaupt noch gibt.

arrogant = ignorant *zerstreut bin*

Vorallem was bleibt denn dem "Endkonsumenten" übrig, der Minderverdiener, oder Hartz IVEmpfänger ist und daruaf angewisen ist billig zu kaufen hm ?

Stellt euch mal nevierköpfige Familie vor, die ein nettoeinkommen von ca. 1400, - € hat, davon Miete,Nebenkosten und private Fixkosten zu decken hat, die sind auf Billigwahre angewiesen,damit alle Grundbedürfnisse gestillt werden können, glaubt ihr die können sich ein Textilleisten, welches nicht aus Kinderarbeit stammt ?

Man bedenke bitte, dass dortKinder vorhanden sind, die regelmäßig Klamotten brauchen, auch solange sie noch imWachstum sind. Umweltschutz und Fairplay sind weltweit betrachtet sicherlichanstrebswert, aber seht doch mal genau hin, genau diese sind heute Luxus !

@laberlupp

Das Problem ist ja nicht direkt, dass durch Kinderarbeit billigeTextilien hergestellt werden, die man dann auch billig verkauft, sondern dass teureMarkenprodukte billig produziert und dennoch teuer verkauft werden.

Ist nochmal ne andere relevante Seite ja, da stimme ich zu !

@dorfpfarrer

Wie soll man als Verbraucher hier verhindern können, das man dazubeiträgt, wenn die Firmen es selbst nicht mal hinbekommen solche Machenschaftenaufzudecken ?

Ich denke mir, dass die Firmen sehr wohl wissen, was da vor sichgeht. Sie behalten ihr Wissen allerdings für sich und informieren den Konsumenten nicht.Vieles funktioniert doch in unserem System nach dem Motto "Was er nicht weiss, macht ihnnicht heiss!". Ich meine, dass viele Konsumenten sogar nicht mal wissen wollen, welcheZustände sie mit ihrem Geld unterstützen. Sie müssten sich dann ja eingestehen,unsittlich zu handeln.

Wer etwas anders machen will, muss aber nicht gleich nachIndien reisen. Man schaue zum Beispiel mal hier:http://www.gluecksstoff.de (Archiv-Version vom 23.06.2007)

Ähnliche Firmen gibt es mittlerweile viele - manchesind sogar gar nicht mal so teuer.

Ausserdem der Konsument soll doch nicht nachdenken, sowas ist doch einUmsatzkiller...viele der Markenartikel sind heute wirklich nur noch Marken-Massen-Wahreund haben mit Qualitätsprodukten nimmer viel gemein...die "angefütterte Masse" will jabedient sein in ihren Scheinbedürfnissen ;)

schön zu wissen das unser so hoch gelobtes system noch immer funktioniert oder? ich weißis sarkastisch aber es stimmt leider...

Frei nach dem Motto "Einer muss es ja machen" ...