Link: www.medizinfo.de (extern)So ich versuch hier mal meine Ansicht und die medizinisch psychologischen Aspektedarzulegen !
Hier wurde aufgegriffen, dass frühere Missbrauchsopfer mitunterselbst zum Täter werden und den Hintergrund dieser Tatsache will ich mal beleuchten!
1. sexueller, emotionaler und körperlicher Missbrauch durch einen dominanten,manipulierenden Erwachsenen Täter führt durch das entstandene Trauma zuPersönlichkeitsstörungen, die sich nicht nur auf das Selbstbild des Opfers beziehen,sondern auch im direkten Zusammenhang zu dessen sozialer Fähigkeit und Reflektion stehen.
2. besteht zwischen Täter und kindlichem Opfer auch ein "Abhängigkeitsverhältnis"(Vater, Mutter, Onkel, oder Freund der Familie).
3. Kommen viele Missbrauchsopfernicht wirklich rechtzeitig in Therapie, weil die Familie als auch das Opfer über denMissbrauch schweigen, sie sich niemandem anvertrauen können um das Erlebteaufzuarbeiten.
Und genau die Punkte führen dazu, dass sich diePersönlichkeitsstörung festigen kann. Es entsteht ein ambivalent, gespaltenes Bild derRealität, das Opfer schwangt zwischen Schuldgefühlen und Hass gegenüber dem Geschlecht,welchem der Täter angehörte. Auch ist das Bild von Autoritätspersonen oftmals gestört, dadas Opfer eventuell auch Parallelen sieht, es ist nicht fähig eine gesunde Beziehung zuebenbürtigen Partnern/Partnerinnen zu führen, da es nie erlernen konnte, dass es einemanderen Menschen vertrauen kann. Wird solch ein Trauma nicht aufgearbeitet kann es dazuführen, dass obwohl das Opfer weiß, dass diese Taten nicht richtig sind es eben nur nochzu Hass und Gewalt fähig ist und nur fähig ist seine seuellen Bedürfnisse an schwächerenzu stillen. Die ehemalige Ohnmacht wird kompensiert indem das frühere Opfer nun selbst zuTäter wird.
Sicherlich ist es für Unbetroffene nur schwer nachvollziehbar, aberdie Opfer sind nunmal im zwischenmenschlichen und sozialen Verhalten gestört, vielen istes dann nichtmehr möglich ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und zu korregieren. Okbin nur Laie, ein Psychologe könnte euch die Zusammenhänge sicherlich etwas bessererklären, aber Fakt ist, dass es Fälle gibt in denen man fast schon von einer familiärenMissbrauchtradition sprechen kann. Die Täter bei denen selbst Missbrauch stattfand habennicht gelernt zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Der Mensch gibt nunmal dasweiter, was er selbst erfahren hat, ausserdem sind auch pathologische Veränderungen imBereich der Affektivität zu finden (beruhend auf die Traumatisierung !).
MeinerMeinung nach reicht es nicht aus Täter einfach nur weg zu sperren und auch dieTherapievarianten in forensischen Haftanstalten greiffen nicht immer, denn einzig Analyseund Gesprächstherapie helfen nicht den Teufelskreis zu durchbrechen. Viel wichtiger wärenhier Therapieansätze die verhaltensanalytisch und verhaltenstherapeutisch geprägt sind,sprich dem Täter muss erstmal bewusst werden, dass seine Haltung zum Opfer sozial nichtverträglich ist. Medikamentös können zwar gewisse Affekthandlungen unterdrückt werden,aber an der Grundhaltung und Selbstsicht des Täters und somit seiner Rechtfertigung derTat ändern Medikamente nicht´s.