Jungmann mit 20 Jahren - Meinung von Frauen

@deja-vu.

nein hab ich nicht!

@knopper

Also Du würdest bei einer 30-jährigen Jungfrau nicht denken, "mit der kann doch was nicht stimmen" ?

@deja-vu.
Und sind wir mal ehrlich...irgendwas stimmt doch dann da auch nicht. Oder? Krankhaft schüchtern, viele viele Ablehnungen im Leben erlebt, asexuell und rallt es nicht, was weiß ich...ist ja nichts Schlimmes! Aber "normal" (gewöhnlich, alltäglich, die Norm, herkömmlich) ist es halt nicht. Ich bin auch nicht normal. Man muss halt nur selbst lernen damit zu leben. Das Umfeld wird sich nicht ändern, leider. Aber man selbst kann lernen damit umzugehen. Was bleibt denn sonst?

Klar tut es weh, wenn dann andere sich das Maul zerreißen. Und nein, ist nicht gerecht. Aber hat nicht jeder sein Kreuz zu tragen? Ich kann nur mich selbst stärken und mich selbst gern haben, dann sind die anderen auch nimmer soooo wichtig. Ja, leicht gesagt, ich weiß selbst wie schwer es ist. Aber es bleibt wie gesagt sonst keine Möglichkeit.

@so.what


ja ok gebe zu bei ner Frau ist es dann doch schon ungewöhnlich. Jedoch in meinem Fall versteh ich immer nicht warum es die Leute seltsam finden.
Hatte schon n paar Dates und hat halt nie geklappt. halt immer wieder Körbe bekommen, hat nicht gepasst usw...
Auf ner Party mal schnell ne Nummer abziehen unter Alkohol, oder noch besser ne Prostituierte sind nich so mein Ding.
Aber anscheinend wird das schon fast von nem Mann erwartet damit er als normal heutzutage gilt. Eine abschleppen, wenigstens einmal, Logo! Kann doch jeder. is doch ganz normal!

Bei ner Frau wird das natürlich unwahrscheinlicher, denn auch wenn sie extrem schüchtern ist, sie braucht ja nur zu warten, gutes Aussehen vorausgesetzt.

deja-vu. schrieb:Also Du würdest bei einer 30-jährigen Jungfrau nicht denken, "mit der kann doch was nicht stimmen" ?

Ich würde das so sehen wie mit einer Tür, die dreissig Jahre nicht geöffnet wurde, weil keiner den passenden Schlüssel hatte - oder jeder Kandidat zu doof war, ihn richtig herum zu drehen. wer weiss, was hinter der Tür auf mich wartet: Ein Schatz - oder ein Haufen Spinnweben.

Warum sollte "was nicht stimmen", nur weil diese Person mit dreissig noch keine sexuellen Erfahrungen hatte. Vielleicht gab es weder Zeit noch Gelegenheit, oder keinen passenden Partner.

@knopper
Ja, aber kannste dir vorstellen, dass Frau vielleicht auch nicht mit Hennes oder Frennes will? Es gibt auch Frauen, die nie angesprochen werden, weil...wo? Ich war nie wirklich feiern, nie in Bars, hab all das nie gemacht. Auf was sollte ich in meinem Wohnzimmer warten :D? Überspitzt ausgedrückt.

Aber ich hab mir da auch keinen Kopf gemacht, weil ich darauf scheiße, was andere von mir erwarten. Mir ist wichtig, was ich von mir erwarte und das ich in den Spiegel gucken kann. War auch ein Prozess, aber mir geht es sehr sehr gut damit.

Ich persönlich find es null schlimm, wenn jemand noch Jungfrau ist. Also ALLEINE das, wäre für mich kein Kriterium, einen Menschen als Partner abzulehnen.

Ich fand den Tip von @deja-vu. gut. Lerne Frauen doch erstmal nur so kennen. Ohne Date, ohne Erwartungen. Einfach nur so, ohne Hintergedanken. Was weiß ich...halt einfach so, weils interessante Menschen sind. War bei mir und meinem Mann auch so, wüsste ehrlich auch nicht, wie es anders funktionieren sollte. Also bei mir. Geht gar nicht anders, ausser über eine intensive freundschaftliche Basis.

Was kratzt es dich, was man von dir erwartet? Was Menschen von dir denken, die du womöglich nicht mal kennst. Bleib doch bei dir.

Du hast durchaus einige Vorurteile. Irgendwie merkst du das nicht, glaube ich. Aber du pauschalisierst schon ganz schön.

@so.what

so.what schrieb:Auf was sollte ich in meinem Wohnzimmer warten

Klempner? Wg. Rohr verlegen"?

Ich schliesse mich Dir an. Jede/r hat das Recht, das eigene Sexualleben so zu gestalten, wie es ihr/ihm gefällt, so lange dabei niemand anderes zu etwas gezwungen wird oder Schaden nimmt. Zu dieser Freiheit gehört es eben auch, früh, spät oder gar nicht Sex zu haben.

@Doors
Na, eben :).

Und wenn man mit seinem Umstand unzufrieden ist, obliegt es der Person selbst, etwas daran zu ändern. Da kann man jetzt zum Himmel schreien wie ungerecht es ist...aber Tatsache ist, sonst ändert sich nichts. Das ist in JEDEM Bereich im Leben so.

@so.what

Wer mit seiner Situation unzufrieden ist, ist dazu verdammt sie zu verändern. Mein Reden!

Die Frage ist ob nicht irgendwann einfach der Sack platzt.

@1.21Gigawatt

inwiefern?

@knopper

@1.21Gigawatt
wofür gibts dann:

Doors schrieb:Warum sollte "was nicht stimmen", nur weil diese Person mit dreissig noch keine sexuellen Erfahrungen hatte. Vielleicht gab es weder Zeit noch Gelegenheit, oder keinen passenden Partner.

So sind nun mal die gängigen gesellschaftlichen Vorurteile, bei Frauen wie bei Männern.

Doors schrieb: Vielleicht gab es weder Zeit noch Gelegenheit, oder keinen passenden Partner.

so.what schrieb:Und sind wir mal ehrlich...irgendwas stimmt doch dann da auch nicht. Oder? Krankhaft schüchtern, viele viele Ablehnungen im Leben erlebt, asexuell und rallt es nicht, was weiß ich...ist ja nichts Schlimmes!

Es kann etliche individuelle Gründe geben. Das Problem ist, dass es gesellschaftlich oft mit Schwäche, Versagen, nicht gut genug sein assoziiert wird.

so.what schrieb: Aber hat nicht jeder sein Kreuz zu tragen?

Eines oder auch mehrere... ;-)

so.what schrieb:Aber ich hab mir da auch keinen Kopf gemacht, weil ich darauf scheiße, was andere von mir erwarten. Mir ist wichtig, was ich von mir erwarte und das ich in den Spiegel gucken kann. War auch ein Prozess, aber mir geht es sehr sehr gut damit.

Gute Einstellung!

Allerdings ist es sicher leichter so zu denken, wenn man auch einen gewissen Rückhalt (Familie, Freunde, Partner) hat. Ich denke, ohne jeden Rückhalt wird kein Mensch diese "Egal was andere von mir denken"-Haltung haben können.

"Egal was andere denken"

knopper schrieb:gutes Aussehen vorausgesetzt

Da haben wir doch das Vorurteil. ;-)

@deja-vu.
In dem Zeitraum, wo mir dieses Denken erwachsen (sag man das so?) ist, hatte ich niemanden. Mein Ex hatte mich rausgeworfen, meine Eltern waren total überfordert und haben sich auch stark von mir distanziert und Freunde hatte ich damals nicht. Bin eh kein Mensch, der gerne andere um sich hat.

Mir ging es so dermaßen beschissen, dass ich mir dachte "Entweder so, oder du gibst halt komplett auf".

Heute sieht alles wieder anders aus. Bin verheiratet, die Beziehung zu meinen Eltern ist viel viel besser. Freunde hab ich im herkömmlichen Sinne immer noch nicht. Ich wollte wohl einfach nicht sterben und das wäre für mich damals die noch einzige Option auf Dauer gewesen. Ich dachte halt, ich versuche es nochmal. Hab meine Ausbildung gemacht und hab nach und nach an Stärke gewonnen. Musste ja auch überall ziemlich alleine durch. Erstmal.

@so.what

Respekt.

Vielleicht ist das auch Persönlichkeitsabhängig. Manche sind wohl "Kämpfer" und andere sind "Aufgeber".

Ich kann mir nicht vorstellen, so komplett alleine durchs Leben gehen zu müssen.

Find's wahnsinnig toll, was Du geschafft hast! :-)

so.what schrieb:Und sind wir mal ehrlich...irgendwas stimmt doch dann da auch nicht. Oder? Krankhaft schüchtern, viele viele Ablehnungen im Leben erlebt, asexuell und rallt es nicht, was weiß ich...ist ja nichts Schlimmes!

Sehr schüchtern bzw introvertiert und Ablehnung trifft es genau. Und wenn man auch lieber drinnen ist und liest, als auszugehen, lernt man klarerweise auch niemanden kennen. Die Gründe für lange Jungfräulichkeit ist also vielfältig, sowohl bei Männlein als auch Weiblein, aber sicher kein Grund zur Scham

@deja-vu.
Ich glaube, ich hatte wirklich nur noch zwei Optionen. Ich war so runter gerockt und hab mich selbst so gehasst, dass ich ja was ändern musste. Es gab ja nichts mehr, woran ich noch wirklich hätte klammern können. War ja nur noch resignieren oder kämpfen. Ob das so mutig war, weiss nicht :). Eher ein Wiederholungsmuster aus der Kindheit. In richtigen Scheisssituationen scheine ich verbissen zu werden und irgendwie geht dann der Autopilot an. Überleben. Hatte aber sehr seeeeeehr viele Phasen, wo es immer wieder kacke lief. Wo ich mit dickem Kater und Tränen in den Augen in der Schule oder Betrieb saß. Es wurde wirklich nur stetig besser. Am Ende hat dann noch meine Ausbilderin in Sack gehauen, ist von heut auf morgen weg gewesen und ich musste das Büro alleine schmeißen und gleichzeitig die Abschluss Prüfungen machen. Kann mich an wenig Details aus der Zeit erinnern.

Heute hab ich halt vor kaum einer Situation mehr Angst, das ist das Schöne daran. Verstehen tue ich die Gesellschaft und deren (scheinbar oft) kollektives denken über Liebe und Sexualität immer noch nicht (Bogen zum Thema, hab wieder geschwafelt ^^). Auf jeden Fall, danke :)!

@Pallas
Eben. Finde ich auch. Und find es dann auch irgendwie...doof, wenn Frauen gesagt wird "Was willste, warte halt und lass dich einfach in die Horizontale quatschen". Find das irgendwie...unwürdig. Als ob es nur darum ginge, halt einfach mal zu f****. Dabei können Frauen genauso Probleme haben den richtigen Partner zu finden.

Ich sag zu nem Mann ja auch nicht " Beis die Zähne zusammen und fahr einfach im Sommer zum Bierkönig auf Malle. Irgendein Kegelclub auf Tour wird dich schon anquatschen und flachlegen". Ne, sorry. Find ich sehr sehr einfach gedacht und ignoriert alle Bedürfnisse. Jeder könnte an Sex kommen, indem er seine Bedürfnisse und seine Würde total ignoriert. Aber das kann es auch nicht sein, finde ich. Und diese ewigen Vergleiche, wer es nun schwerer hat, werden dem Thema und den Emotionen dabei nicht gerecht.

Wer leidet, der leidet. Das ist ernst zu nehmen. Ein "Du hast kein Recht, hast es eh leichter" find ich schon hart.

Und das meine ich zum Beispiel mit Vorurteilen von deiner Seite @knopper . Du bemängelst Vorurteile dir Ggü., hegst aber selbst welche. Find ich unfair. Be the change you wIsh to see in the world...

Wer will in dem alter noch Sex sein. Wo bleibt der Spaß am leben XD

Ich mache mal einen Vergleich:

In einer fiktiven Gesellschaft gehört es sich, nur schwarze Kleidung zu tragen. Immer, überall.
Wer das nicht tut, wird ausgeschlossen und isoliert.

Es gibt in dieser Gesellschaft viele, die schwarz gar nicht mögen.
Doch sie gedenken der Alternative: Isolation. Das schmeckt ihnen nicht. Deshalb unterdrücken sie ihren Widerwillen und tragen schwarze Uniform.
Sie haben ihre Persönlichkeit zugunsten der gesellschaftlichen Matrix unterdrückt. Sie haben das Opfer ihrer Persönlichkeit gebracht.

Wenn sie jetzt jemanden sehen, der weiß trägt..
Dann offenbart das ihnen ihre eigene Feigheit, der Weißträger wird zum Feind.

So ist das bei vielen Dingen, die "gesellschaftlich" anerkannt sind.

Der Einzelne unterwirft sich und beneidet alle, die es nicht nötig haben.


Ich bin folgender Meinung:

JEDE, ABSOLUT jede Form der Anpassung ist FALSCH.

RICHTIG ist ein Leben, das niemanden verletzt. Wie dieses Leben aussieht, ist VOLLKOMMEN EGAL!

Ein kleiner Erfolg der durch Widerstand errungen wurde, ist viel wert.

Ein noch so großer Erfolg durch UNTERORDNUNG ANPASSUNG und feigem "taktischen" GEHEUCHEL ist nichts wert, er ist UNWERT.