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128 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Worte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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07.11.2006 um 10:09
Stimmt. Der Bezug fehlt da ein wenig.

Aber wer würde seinem Kind dieFarbe
rot als blau beibringen?
Das ist ja eine extreme Begriffsentfremdung ohnejeglichen
Sinn.


das sollte eigentlich nur als gedankliches experminetdienen, um die
veränderung begrifflicher bedeutungen zu demonstrieren. sozusagen einen"gewollten"
fehler hervorrufen.


R.


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07.11.2006 um 10:15
okay, dann kann ich da nur hinzufügen, dass es funktioniert, wie die Realität beweist. ;)


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07.11.2006 um 10:17
@Lithium

das stimmt auf jeden fall. das sehe ich ähnlich.

ich definierees für mich als solches, dass der charakter eines menschen (verbunden mit geist undintellekt) eine art "skelett" des wesens an sich bildet. dieses skelett bildet den rahmenbzw. die grundzüge unserer freien entfaltung.

sieh es als analogie zum"tatsächlichen" skelett des menschen. dieses hat eine bestimmte grundlage, die von geburtan gegeben ist. beispielsweise hat jemand kürzere arme, der nächste einen breiterenkieferknochen, der nächste wiederum einen grossen brustkorb usw. allerdings verändertsich unser knochenbau im laufe des lebens mehr oder weniger, je nach genetischervoraussetzung und auch äusseren einflüssen. diese veränderungen kann man beispielsweisedann wieder nachvollziehen in äusserlich sichtlichen veränderungen.

als einsolches skelett sehe ich eben auch den charakter, der eben grundlegend gegeben ist, abertrotzdessen einem steten wandel unterliegt (auch hier ist es die normale entwicklung,genauso wie äussere einflüsse).


R.


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07.11.2006 um 10:17
@Lithium

"Das Leben formt den Charakter..."

Karl Marx drückte es in denWorten "Sein formt Bewusstsein" aus.

Aber sollte es nicht eher "Bewusstseinformt Sein" heissen? ;)


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07.11.2006 um 10:20
nachtrag:

man kann die analogie noch etwas ausfeilen anhand eines beispiels.

stell dir vor, du brichst dir deinen arm. unter ungünstigen umständen kann essein, dass der gebrochene knochen nicht wieder so zusammenwächst, wie er sollte. esbesteht die möglichkeit, dass du dauerhaft eine leichte fehlstellung deines arms habenwirst. als solches kann es auch mit dem charakter passieren. durch einen umstandäusserlicher einwirkung kann dieser dauerhaft verformt werden und diese neue"fehlstellung" eben als wesenszug eines menschen definiert werden.


R.


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07.11.2006 um 10:21
sarasvati,

ist es nicht vielmehr so, dass dieser satz in jeder richtung gelesenseine bedeutung wahrheitsgemäß erfüllt?


R.


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07.11.2006 um 10:27
Das tut er tatsächlich, das streite ich ja auch nicht ab, rocket.
Nur ich halte denLetzteren für konstruktiver. Aber ist Ansichtssache.


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07.11.2006 um 10:45
@ Rocketfinger: Der Vergleich kann sich echt sehen lassen!!
Sehr gutnachvollziehbar... Bezüglich gebrochenem Arm: Auch das ist wieder vielseitiginterpretierbar. So kann es auch dafür stehen, dass man etwas niemals ganz überwindenwird. Aber ist das gleich zu setzen mit einer dieser "Fehlstellungen" oder eben einemWesenszug des Menschen?

Fehlstellung ist in diesem Sinne nicht gleichFehlstellung - dazu müsste man genauer definieren können was Normen sind... was jabekanntlich nicht besonders einfach ist!

Ist es also so, dass genau solcheEcken und Kanten den Menschen einmalig machen? Was ist mit dem Rest? Ein in Norm undSitte gepresstes Image, welches man zu erfüllen hat wenn man nicht auffallen will?

... sag`s mir wenn ich zu sehr abschweife ... thx :)


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07.11.2006 um 10:56
Moin!

Mutig sind diejenigen, die eine Fehlstellung als solches erkennen und sichdann nich zu fein sind notfalls auch den eigenen Arm zu brechen. Quasi alsaufopferungsvoller Weg zur Richtigstellung der eigenen Fehlentwicklung.
Nur gehörtdazu eine gesunde Portion Selbstkritik und die ungeheuerliche Macht der Selbstreflektion.Nich grade häufig anzutreffende Eigenschaften...


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07.11.2006 um 11:09
Aber ist das gleich zu setzen mit einer dieser "Fehlstellungen" oder eben einemWesenszug des Menschen?

Fehlstellung ist in diesem Sinne nicht gleichFehlstellung - dazu müsste man genauer definieren können was Normen sind... was jabekanntlich nicht besonders einfach ist!


stimmt, das hätte ichvielleicht etwas genauer ausführen sollen. das war etwas zu pauschal festgelegt.


Ist es also so, dass genau solche Ecken und Kanten den Menschen einmaligmachen? Was ist mit dem Rest? Ein in Norm und Sitte gepresstes Image, welches man zuerfüllen hat wenn man nicht auffallen will?


ja, durchaus, machensolche ecken und kanten den menschen als individuum an sich einmalig.

was genaumeins du mit dem "rest". kannst du das etwas genauer definieren?


wirschweifen hier zwar ab, allerdings sehe ich in dem "abschweifen" durchaus eineninteressanten nebenaspekt, der sich weiterhin am topic orientiert und dem dialog dirketzum topic als gute grundlage dient, da wir hier ziemlich wichtige grundfragen desmenschlichen wesens und seins diskutieren.


R.


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07.11.2006 um 11:10
Mutig sind diejenigen, die eine Fehlstellung als solches erkennen und sich dann nichzu fein sind notfalls auch den eigenen Arm zu brechen. Quasi als aufopferungsvoller Wegzur Richtigstellung der eigenen Fehlentwicklung.
Nur gehört dazu eine gesundePortion Selbstkritik und die ungeheuerliche Macht der Selbstreflektion. Nich grade häufiganzutreffende Eigenschaften...



diese aussage kann ich nur bejahen. sehrguter und interessanter aspekt.


R.


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07.11.2006 um 12:41
was genau meins du mit dem "rest". kannst du das etwas genauer definieren?

Mit dem Rest bezeichne ich Moral, Sitte; halt das Anpassen an eine Gesellschaft! Weraus dem Rahmen fällt wird es auch zu spüren kriegen.
Genauso würde ich die"abgerundeten" Eigenschaften eines Menschen (wie etwa Ausprägungen wie Soziales Handelnetc pp) hier miteinbeziehen.
Es sind oftmals die Dinge, die wir allgemein als Mackenbezeichnen die an einem anderen Menschen auffallen als dass es die Stärken sind.

Vielleicht oder gerade deshalb weil man damit aneckt und die positiven Aspekteweniger nervig sind und dadurch weniger auffallen.


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07.11.2006 um 13:00
ok.

aber dann halte ich dies, hinsichtlich deiner vorherigen aussage -> Einin Norm und Sitte gepresstes Image, welches man zu erfüllen hat wenn man nicht auffallenwill? für richtiger.

es sind schlichte attribute eines menschen, die nichtzwingend irgendwelchen normen und sitten entsprechen müssen. was sich aberbeispielsweise in gruppendynamiken (damit meine ich gruppenzwänge) oft als schwerdarstellt.


R.



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07.11.2006 um 14:26
Das Leben formt den Charakter...

Was ist das Leben?

Ich, meine Umwelt,meine Bildung, meine Erlebnisse, meine Einflüsse?

Ein Image ist zu erfüllen?
Ist es das wirklich? Geben wir dem Zwang nach oder passen wir uns nur an, um es unsund anderen leichter zu machen?

Leben - 5 Buchstaben, ein Wort und doch sooviel zu sagen damit...


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07.11.2006 um 14:49
Geben wir dem Zwang nach oder passen wir uns nur an, um es uns und anderen leichterzu machen?


als individualisten sollten wir keines von beidem tun.



R.


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07.11.2006 um 16:06
als individualisten sollten wir keines von beidem tun.

Sollten wirnicht, nein.
Wer aber macht sich freiwillig das Leben schwer?
Wer grenzt sichfreiwillig aus (auch wenn er/sie Aussenseiter(in) ist)?
Wer steht schon gerne imSchatten anderer?
Wer bietet seine eigene Person freiwillig damit darüber hergezogenwerden darf?

Sind es nicht gewisse gesellschaftliche Zwänge an die man sichhalten kann und auch soll? Klar will man nicht mit dem Strom schwimmen - das tunbekanntlich nur tote Fische...

Kann man die Individualität, welche in der Masseallzu leicht verloren geht, dadurch behalten (und auch nach aussen weitergeben & zeigen)sobald man aufgehört hat ein toter Fisch zu sein??

... wobei ich in diesem Falle"tot" als emotionslos, kalt und gelangweilt ansehe... so, als würde man nur nochhinnehmen und nicht mehr reagieren...

Na ja, es gibt wohl überall eineKehrseite!
... und erfahrungsgemäss ist es so oder so wünschenswert beide Seiten zukennen...



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07.11.2006 um 17:44
von Lithium

"Wer aber macht sich freiwillig das Leben schwer?"

Wiesogehst du grundsätzlich davon aus, dass der Individuationsprozess schwer ist?
Daskommt doch auf das Individuum an, ob es als schwer empfunden wird.
Ich halte es sogarfür sehr befreiend.

"Wer grenzt sich freiwillig aus (auch wenn er/sieAussenseiter(in) ist)?2

Und wieso führt das automatisch zur Ausgrenzung?Individuation geschieht unter individuellen und gesellschaftlichen Aspekten, der Menschist nun mal ein Gesellschaftswesen. Und unter diesen Voraussetzungen sollte dieserProzess auch stattfinden.

"Wer steht schon gerne im Schatten anderer?"

Genau dieser Aspekt sollte keine Rolle spielen. Mit dieser Denkweise ist das Vorhabenauf jeden Fall zum scheitern verurteilt.

"Wer bietet seine eigene Personfreiwillig damit darüber hergezogen werden darf?"

Dieser Zusammenhang ist mirunschlüssig.

Sich als Individuum wahrnehmen und individuell leben und seineZiele verfolgen ist für dich gleichbedeutend mit einem Aussenseiter, der ein schweresLeben führt und der für die übrige Gesellschaft eine Lachnummer ist? :D

Sorry,da kann ich nicht ganz folgen.


"Sind es nicht gewisse gesellschaftlicheZwänge an die man sich halten kann und auch soll?"

Kannst du Zwänge mal näherdefinieren?


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08.11.2006 um 00:44
Worte, einzigartig. Sie sind Übersetzungen unserer Gedanken, Meinungen, Gefühle. Sie sindunsere Boten an die Außenwelt. Sie sind unsere Streiter im Gefecht und unsere Verteidigerin Recht und Unrecht. Worte... unglaublich einfach und doch so bedeutend... so sehr unddann doch so bescheiden. Sie verlangen nichts weiter, sind nur geschaffen umausgesprochen zu werden um zu einem Gedanken zu werden.


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08.11.2006 um 07:26
Ist ein Wesenszug eine Fehlstelllung, wie der Vergleich mit dem gebrochenen Arm?

Nein, es ist vielmehr eine Art des Seins, des Wesens an sich, ein Ausdruck derWahrhaftigkeit, des Einzigartigen der jeweiligen Person.

Fehlstellung? Das setzteine vorherige Richtigstellung vorraus...


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08.11.2006 um 07:28
@ Sarasvati: *hmpf* das war wohl ein Anflug von Weltschmerz als ich das schrieb (aber dasbleibt ja alleine durch die Worte verborgen, oder?)

Nun ja, was soll man dazusagen?

Ich sehe Individualismus nicht mit "schlechteren" Menschen gleich. Esscheint mir nur so, dass diese Leute, die nicht in ein Schema passen vom Rest derGesellschaft oftmals belächelt werden... das sieht man alleine schon daran, dass übereine bestimmt Klamottenwahl gelästert werden kann!

In erster Linie finde ich esrichtig das zu tun, was man als Richtig empfindet.

Ich finde aber auch, dassman sich irgendwo anpassen muss, um in der heutigen Zeit, mit den heutigen Charakterenund den vielen Gradwanderungen überleben zu können...

Ja, meine Zeilen deutenauf ein Aussenseiter-Leben hin; "ich fühle mich unverstanden... Warum ich? Warum immerich? Was ist so schlimm an mir, dass mich kein Mensch akzeptiert?" etc pp... Es sind inmeinen Augen genau solche Menschen, die sich nicht in ein Muster zwingen lassen / liessenund die alles dafür tun würden um ein bisschen gesellschaftliche Akzeptanz zu erhalten.

*anderbirnekratz*
Was will ich damit eigentlich sagen??

Ichbehaupte nicht, dass Individualisten es schwerer haben; heutzutage zumindest weniger alsdamals. Aber mal ehrlich: Wer eine Meinung vertritt die sonst niemand hat...: Wird mannicht krumm angeschaut?
Okay, aber dafür müsste man Individuum als Begriff nähererläutern - was dann wieder relativ schwierig wird. Leute, die ihr eigenes Dingdurchziehen? Ehrlich?


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