Diätenwahn: Abnehmen um jeden Preis
27.01.2008 um 23:22
"nun jetzt ineteressiert mich natürlich wenn du alles am Besten weisst...wieso du dann nicht anfängst es zu ändern.....?"
- Die Frage war zwar nicht an mich gerichtet, aber da es mir ähnlich geht, bzw. ich auch betroffen bin, mag ich mich dazu mal äußern...
Bei mir selbst geht das Ganze mittlerweile gut 12 oder 13 Jahre und ich weiß auch was mir helfen würde und könnte, doch damit ist es manchmal leider einfach nicht getan, da tief in einem diese ungeheure Angst verwurzelt ist; zum einen die Angst vor Veränderung und vor dem, was danach kommen wird und zum anderen - so ist es bei mir - diese scheinbar völlig banale Angst vor der Gewichtszunahme - die Gewichtsphobie, die sich im Laufe der Jahre so sehr manifestiert hat, dass es schwer, wenn nicht sogar fast unmöglich scheint, diese zu überwinden.
Betrachte ich andere Essgestörte von außen, höre mir ihre geschichten an, so klingt es für mich alles so einfach, die Lösung erscheint mir total logisch, doch versuche ich das Ganze auf mich und meine Person zu projezieren, so geht gar nichts mehr - Systemabsturz und Verzweiflung sind die Folge.
Ich weiß wie schwer es ist, das Ganze nachzuvollziehen , wenn man selbst nicht auch an einer ES erkrankt ist, von daher bin ich mir auch nicht sicher ob es sonderlich viel bringt, wenn man es aus der Sicht eines Betroffenen versucht zu erklären... ich denke TAZSÄCHLICH verstehen, können es tatsächlich nur wir selbst, dies sagte auch einer meiner Ex-Therapeuten einmal zu mir...
Psychologen wissen lediglich das, was sie gelernt haben, was sie aus einem umfangreichen Reperrtoire an Fachliteratur in sich aufgesaugt haben, doch tatsächlich das gefühlt, was wir fühlen, haben sie nie und können sie auch gar nicht... Wie auch?
Ich finde es deshalb auch immer ziemlich schwer, auf Kritiken, oder vielmehr Kommentare wie "Sie Sind viel zu dünn, weit unter dem Normgewicht" und auf die blöde BMI-Klausel einzugehen, bzw. adäquat zu reagieren. Mag sein, dass mein BMI "ein wenig" unter der magischen 17,5 liegt, die das Tor zur Anorexie eröffnet, bzw. anhand dem sich diese ES diagnostizieren lässt, doch WAS GENAU bedeutet das für mich, bzw. uns, die Betroffenen? Man kann doch nicht tatsächlich annehmen, dass es uns nur darum ginge, noch dazu dass wir nicht einmal mit einem wesentlich geringeren BMI begreifen, dass es krank ist...
Ich merke, dass ich gerade auch etwas verwirrt bin, zumindest weiß ich nicht, worauf ich eigentlich hinaus möchte, ich denke ich wollte einfach nur das äußern, was mir eben durch den Kopf ging zu diesem Thema... :(