AlteTante schrieb:"König der Juden" oder als Frau Männerkleidung anziehen - wo ist da die Parallele?
Na ich kann da nur von mir schreiben
@AlteTante ,
was ich da an Parallelen (nicht wegen ihrer Lebenswerke) in meiner Gedankenwelt sehen würde. Das hier sehr wohl Parallelen vorhanden sein könnten zwischen
Jesus und
Jeanne D'Arc bei dem wie die Gefangenschaften und Verurteilungen abgelaufen sind. Hier mal die Punkte unten von mir angeführt, wo ich Ähnlichkeiten erkennen würde.
1) Bei Jesus floß Geld (an Judas) , wurden vom Hohen Rat dafür
bezahlt, damit sie ihn unter ihre Gewalt und in ihre Hände bekommen.
Bei Jeanne D'Arc
bezahlten die Engländer auch viel Geld, um sie unter ihre Gewalt und in ihre Hände zu bekommen.
2) Bei Jesus kam der Urteilsspruch zur Kreuzigung aber
nicht dann vom Hohem Rat der dafür zahlte um ihn in ihrer Hände zu bekommen, sondern von den Römern.
Deto bei Jeanne D'Arc und ihr Urteilsspruch zur Verbrennung kam dieses Todesurteil auch
nicht von den Engländern, sondern vom franz. Klerus. Bei beiden kann man also sagen,
"die das Geld fließen haben lassen" um jemanden in ihre Gewalt damit zu bringen, schauen aber, dass das Todesurteil
nicht sie selber machen sondern andere
-> bei Jesus die Römer, bei Jeanne die kath. Kirche! Sie übergeben also das Todesurteil lieber in andere Hände bevor sie es
selbst machen.
3) Bei Jesus und dem Lesen der betreffenden Evangelienstellen schaut es so aus, als würde Pilatus in Wirklichkeit
kein wahres Interesse verfolgen, Jesus zum Toder zu verurteilen. Also der fremden Hand, welchen die
"Geldfließer" das Todersurteil sprechen lassen wollen, sträubte sich diese fremde Hand erst mal dagegen und leistet Widerstand, ein Todesurteil auszusprechen. Deto bei Jeanne, die Engländer bezahlten viel Geld, damit sie Jeanne in ihre Gewalt bekommen, doch das Todesurteil wollen sie selbst über sie nicht sprechen und geben dies auch in eben wie oben erwähnt in eine andere Hand. Doch das Inquisitionsgericht funktioniert genausowenig erst einmal, wie es bei Jesus und Pilatus der Fall war - für den Hohen Rat. Auch hier sprechen die Inquisitionsrichter kein Todesurteil über Jeanne aus, sondern eine Kerkerstrafe - was wohl die Engländer recht zornig/wütend machten. Wie bei Jesus brauchen sie also was, wo sie Pilatus unter Druck setzten konnten (Kaiser/König). Die Rückfälligkeit von Jeanne in Männerkleidung ließ genauso keinerlei Spielraum mehr für das Inquisitionsgericht, sie vor dem Verbrennen retten zu können, wie auch bei Pilatus dies mit dem Kaiserargument in die Enge/Knie zwang - dies wäre der 3.Punkt, wo Gemeinsamkeiten sehen würde.
4) Beide, Jesus und Jeanne gaben vor und behaupteten, ihren eigenen
"direkten Draht" zu Gott zu haben. Bei Beiden dürfte das so manchen Zeitgenossen recht sauer und wütend aufgestoßen haben? Jesus war für jene ein Gotteslästerer, eine der schwersten Sünden, Jeanne war zu ihrer Zeit eine notorisch rückfällige Häretikerin, eine Ketzerin welche Irrlehren verbreitet. Diese Vorwürfe tragen starke Ähnlichkeiten in sich.
5) Bei Jesus wurde im Hohen Rat beschlossen:
"Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe." ( Joh 11.50 ). Bei Jeanne wurde das Kirchengesetz tragend über einen angeblichen Ketzer:
"Bleibt der Ketzer bei seinem Irrtum, so soll die Kirche es aufgeben, ihn zu retten und soll für das Heil der übrigen Menschen sorgen.... , damit er ihn durch den Tod von dieser Erde verbanne. (vom weltlichen Richter) ".
Hier ist also über BEIDE mMn. mit der gleichen und selbigen dämliche Denkungsart das Urteil gesprochen worden - wie etwa wenn ein fauler Apfel (als Beispiel) unter den anderen saftigen guten Äpfel liegen würde, da muss der faule Apfel entfernt und aussortiert werden, damit ned der Rest verdirbt.
6) Bei beiden findet man in ihrem Leben gar nichts, wo man nur andenken könnte, eine Todesstrafe wäre irgendwie nur gerechtfertig gewesen. Aber dieser Punkt trifft wohl auf ALLE unschuldig Verurteilte zu!!!
Also für mich persönlich sind gerade
die ersten 3 Punkte bemerkenswert und ich sehe da Ähnlichkeiten was
"Jesus von Nazareth" passiert ist und auch der
"Jeanne la Pucelle".
Die oberen Punkte sind
keine Fakten, sondern so wie ich Parallelen zwischen Jesus und Jeanne sehen würde.
Auch glaube und vermute ich, dass mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit Jeanne D'Arc von der Lehre Jesus welche in den Evangelien drinnen steht und darin zu finden sind,
wenig bis gar
keine Ahnung gehabt hatte. Das jemand die Evangelien selbst liest, war streng verboten, ein alleiniger Vorbehalt für die Kirche und ihre Leute, so waren die ganzen
"Normalos" und braven Schäfchen mit ihrem Latein eh schnell am Ende und konnten gar keine dummen Fragen stellen.
Ich finde deshalb, für Jeanne traf genau DAS zu, was Jesus etwa in apokryphischen Thomasevangelium (Apokryphen - religiöse Schriften, die nicht in einen biblischen Kanon aufgenommen wurden) sagt:
"Wehe den Pharisäern! Sie gleichen einem Hunde, der auf der Futterkrippe für Ochsen liegt. Denn weder frißt er, noch läßt er die Rinder fressen."oder auch was den selbigen Punkt betrifft:
"Die Pharisäer und die Schriftgelehrten haben die Schlüssel der Erkenntnis empfangen; sie versteckten sie. Sie sind selbst nicht hineingegangen, und die hineingehen wollten, ließen sie nicht." Diese Gedankengänge treffen meiner eigener Ansicht nach viele viele Jahrhunderte genau auf den Klerus der kath. Kirche zu, und Jeannes Leben fällt da in solch eine Zeit total hinein. Die hatte gar nicht die Chance - wie alle anderen auch damals, weil an der Futterkrippe der Klerus saß, selbst aßen sie
nicht, und Menschen wie etwa Jeanne ließen sie
nicht fressen. Wenn Jeanne ihre eigene Futterkrippe fand, sowas durfte schon mal gar nicht sein, sonst käme jeder auf solche ketzerischen Ideen - welche Gefahr für die eigene Machtposition? Und die schöne Machtausübung, welche man in den Händen hielt und wie einzementiert erscheint, geht dann schnell flöten
:D .
Trotzdem wichtig darüber nachzudenken, wie etwa der spätere grauenhafte Serienmörder
Gilles de Rais so eng an der Seite von Jeanne kämpfte, wo waren/blieben da ihre heiligen Stimmen??? Diese Frage nicht zu stellen, kann nicht gut sein. Für mich persönlich ein Punkt, wo ich diese Stimmen und Erscheinungenvon Jeanne schwer in Frage stelle, dass sie von Gott her kamen, oder wusste Gott nicht, dass dies ein perverser Mörder ist?
Der
Marschall von Frankreich und spätere Kindermörder ( mind. 140 Kinderleichenfunde - grausam ermordet in nur ein paar Jahren sollen gefunden worden sein!!! ), dieser Kampfgefährte und zugeteilter Beschützer von Jeanne soll über sie auch mal gemeint haben:
"Nie darf man ihrem Willen widerstreben man muß stets gehorchen dem, was ihr gefällt, was ihre Stimme für Befehl mag geben."
Das jemand etwa zum perversen Kindermörder geworden wäre, weil er das Verbrennen von Jeanne D'Arc nicht innerlich verkraftet hätte, ist in meinen Augen voller Blödsinn. Eine große Perversität hat ihn -
meiner Meinung nach - schon zu Jeannes Lebzeiten und an ihrer Seite reitend in ihm geschlummert, sie wird es nur nicht bemerkt haben. Man sagt, Marquis de Sade wäre im Vergleich zu Gilles de Rais ein Sängerknabe gewesen. Und Sojemand an der Seite der "Heiligen Jungfrau" im Willen Gottes? Gut ich will auch nicht Judas sein, der an der Seite von Jesus durch das Land zog, aber Jesus hat wohl schon vorher gewusst (laut Evangelien) , aus welchem Holz Judas geschnitzt ist, Jeanne wusste wohl bei de Rais vorher nix!?????
Aber egal, ich bin eh von niemanden der Richter und welche enge Verbindung es zwischen Jesus und Jeanne tatsächlich gibt oder nicht gibt, steht mir nicht zu zu bestimmen.
Sie selbst rief am Scheiterhaufen und in der Gewissheit das sie nun verbrennt immer wieder den Namen und das Wort
"Jesus", es waren die letzten Worte die Jeanne über die Lippen kamen in ihrem Leben. Ich glaube schon, dass sie im Angesicht ihres grausamen Todes eine tiefe Sehnsucht nach Jesus Liebe in sich trug und deshalb ihr Mund seinen Namen schrie.
Wenn man liest, was sie zu Lebzeiten sagte
"übers weggehen/mitnehmen..."
„Jeanne glaubte fest und ohne Wankelmut an ihre Ratgeber; für sie waren sie sehr real. Als sie von ihren Richtern gefragt wurde, ob sie die Engel körperlich und in Wirklichkeit gesehen habe, erwiderte sie – und wir können noch heute den leidenschaftlichen Ton der Antwort spüren – : ‚Ich sah sie mit den Augen meines Körpers so deutlich, wie ich Euch hier sehe; und als sie mich verließen, weinte ich und sehnte mich danach, dass sie mich mit sich nähmen."
Quelle:
https://www.deutschlandfunk.de/die-jungfrau-und-ihre-stimmen.1184.de.html?dram:article_id=185480