Fedaykin schrieb:Der Thread ist Uralt, und wie gesagt liegt der Verdacht eben nahe bzgl der Stimmen.
Ja da hast du wohl recht (mit dem Uralt-Thread), mich hat es eh gewundert, dass Jeanne D'Arc/die Jungfrau von Orleans seit 2004 hier bei Allmy so überhaupt kein Thema war bis Dez. 2019. Schön dass sich hier wieder ein bisserl was tut.
:engel:Wegen der möglichen Schizo, sicher kann man dies auch andenken und darüber diskutieren, aber erst finde ich es wichtig, dass man darauf hinweist, dass sie verbrannt wurde deshalb, weil sie sich wieder Männerkleidung angezogen hat -
belegter Fakt - lies einfach deine eigenen Quellen welche du verlinkt hast, da steht das klar und deutlich drin.
Ein Umstand, der einem den eisigen Schauder im Rücken runterlaufen lässt. Und da spielt irgendwelche Schizo erst mal überhaupt keine Rolle, ob sie wirklich Stimmen hörte oder nicht, es ist darin erst mal total egal.
Und wegen ihrer Männerkleidung, haben doch die franz. Soldaten und Ritter ihre Kleidung meist schon alle längst akzeptiert damals, nach der Einnahme von Orelans war dies sicher kein großes Problem mehr für jene Truppen und Soldaten die mit ihr unterwegs waren.
AlteTante schrieb:Ich verstehe wirklich nicht, warum man sie heilig gesprochen und zur Frau des Jahrtausends erklärt hat (letzteres wohl aus feministischen Gründen). Ich verstehe auch nicht den Vergleich mit Jesus. Von dem ist mir jedenfalls keine Kriegführung bekannt.
Der Vergleich mit Jesus ist von mir nur wegen dem Urteil, weshalb er verurteilt wurde - eben als
König der Juden - und nicht, weil er etwa sagte/behauptet hätte, er wäre Gottes Sohn oder der Messias (obwohl dies natürlich im Hintergrund eine Rolle spielte) . Bei Jeanne war es, weil sie sich wieder Männerkleidung anzog (und nicht weil sie Karl zur Krone verhalf - obwohl auch hier dies im Hintergrund eine tragende Rolle spielte). Ich vergleiche also hier nur Urteile, weshalb wer dann seine Strafe bekam. Und
nicht, sie wären sich ähnlich von ihrem Lebenswerken her.
Trotzdem denke ich mir, Jeanne wird wohl hochwahrscheinlich kaum die Evangelienstelle gekannt haben oder je gehört haben, wo Jesus etwa darin sprach(Mt 26,52):
"Denn wer zum Schwerte greift, wird durchs Schwert umkommen!" Das waren keine Worte, die der Klerus gerne unter die Leute streute, Jahrhundertelang, wie auch, wo man mit Schwert und Gewalt fleißig herum zog, um jeden Andersgläubigen einen Kopf kürzer zu machen.
Und Bibel/Evangelien selbst lesen, auch wenn du vielleicht Latein konntest, war streng verboten. Blieb also nur das bisserl übrig, was irgendein Pfarrer von der Kanzel seinen Schäfchen daraus mitteilen gedachte. Was da für Jeanne bleibt (die ja nie Lesen und Schreiben lernte) ist wohl das
Vaterunser,
Ave Maria.... und vielleicht ein paar Lieder?
Umso bemerkenswerter finde ich, dass sie ihren eigenen und direkten Draht zu Gott fand, beim Prozeß kam dies meiner Meinung ja gut raus, dass sie im Grunde gar nix gegen die Kirche hat, aber erstmals
ihren Herrn zu bedienen hätte. Eigentlich doch gut, wenn man schon an Gott glaubt, dass sich da nicht Leute dazwischen drängen können und sich darin wichtig machen. Heisst, zwischen ihr und Gott hat
niemand was zu suchen. Im Grunde auch keine Kirche.
Und ob sie heilig gesprochen wurde oder nicht, ob dies Jeanne juckt nach 500 Jahren, na ich weiß nicht?
:D Tuidamo schrieb:Jeanne D'Arc/Johanna von Orleans
heute um 20:19
Doverex schrieb am 06.12.2019:
Da Greta Thunberg heute oft als "Jeanne d Arc des Klimawandels" bezeichnet wird, ist es gerade sehr interessant und auch recht aktuell dazu, sich die wirkliche Jeanne d Arc alias Johanna von Orléans (Jeanne la Pucelle - wie sie sich selber nannte) mal sich näher anzusehen. Daher kramte ich diesen alten Thread mal aus aktuellen Anlaß raus.
Ich finde es toll und interessant, daß du die Verbindung Greta Thunberg zu Jeanne d´Arc herstellst. Parallelen sind unverkennbar.Das hatte ich auch so noch nicht auf meinem "Schirm" Beides junge , unbefleckte Mädchen , nach heutigen medizinischen Kenntnisstand wohl eher als teilweise psychisch labil zu bezeichnen , folgten einer inneren Stimme bzw. Eingebung , um einen Kampf " David gegen Goliath" auszutragen. Wobei ich bei beiden aber eher von einer Stimme der Vernunft reden würde. Damals zu Jeanne`s Zeiten waren Menschen allein durch einen Glauben an Gott sehr leicht zu verführen , wenn dieser Glauben durch eine kirchliche Institution bestätigt wurde. Heute wird dies mit Greta durch wissenschaftliche Forschungen belegt. Beide Mädchen werden bzw. wurden von , damals Hunderttausenden , heute von Millionen Menschen , verehrt. Und dies zu Recht mMn.
1) Jeanne = Kampf gegen die Invasoren , nämlich den Engländern
2) Greta = Kampf gegen die Klimaleugner und deren Lobbyisten
Ja ich glaube auch, dass hier Ähnlichkeiten bestehen. Ich denke, bei beiden geht/ging es niemals um irgendeine persönliche Machtpositon, sondern was bewirken zu können. Bei Jeanne ist es dazu bemerkenswert, ihre eigene Vision zu erfüllen. Irgendwelche Propheten die vorgeben was vorraus zu sehen gab es Zahlreiche, aber jemand der diese eigene Vorraussage dazu noch
selbst erfüllt, dass ist auch ein Umstand, der viele Historiker auch heute noch über sie staunen lässt. Sowas ist einfach aussergewöhnlich - da kann man zu Jeannes Visionen stehen wie man will - sie etwa als Unsinn und Schizo abtun wie manch User hier, ändert aber nix daran, dass sie allein mit ihrer Willenskraft aus ihren Visionen heraus den am Boden liegenden König zur Krönung in Reims verhalf.
Und JA, wenn man bei Greta sieht, wie ein blutjunges weibliches Gehirn die alten - angeblich weißen - Betonschädeln zerpflügt, die das eigentlich selbst gar nicht mehr oft richtig mitkriegen welch frischer junger Geist völlig anders daher weht, diese 1000te langatmigen Beratungen wo eh nie was bei raus kommt, dass wollte damals schon Jeanne genauso überhaupt nicht. Und die ganzen Alten, wie etwa ein Trump, Johnson... etc die für die Elite stehen in unserer Welt, also diese ganzen unbeweglichen Gehirne, belächeln solche jungen Mädels nur und nehmen sie in keinster Weise irgendwie ernst. Und genauso ist es in unserer Gesellschaft, wo Menschen eine Greta und ihre Sorgen oft nur belächeln, junges Mädchen halt noch... was soll man die ernst nehmen?
Dabei könnte man mal umgekehrt genauso nachdenken, dass ein junges bewegliches Gehirn so eines Mädchens wie von Greta auch für die "Alten" und allen älteren Generationen genauso auch mal ein Vorbild sein könnte, da fiele doch niemanden dabei ein Zacken aus seiner Krone, oder? Oder verliert man dabei sein Selbstwertgefühl, wenn mir eine 16 jährige den besseren Weg vorzeigen würde oder andere Ideen aufzeigt? Das darf dann halt nicht sein, wenn ich etwa Politiker wäre, dass die mir irgendwas aufzeigt, wie's vielleicht besser gehen würde?
Das ewige Quirks mit vielen älteren Generationen halt - man kennt es aus der Geschichte, die treten voll auf die Bremse meist, dass sich ja nix groß verändert. Wenn man bedenkt, dass Jeanne 1430 schon Männerkleider trug, wie lange es gedauert hat, bis Frauen in Europa dann auch mal Hosen anziehen durften, daran sieht man, wuhhh, so lange ist das noch gar nicht her - schrecklich!
Und was etliche Männer noch von Jeannes Leben lernen können, dass eine Frau
niemals ein Besitz ist/wird. Als Jungfrau kam damals eh niemand auf den Gedanken, Jeanne könnte je sein persönlicher Besitz sein/werden.
Und das gilt für alle Frauen, egal ob sie Jungfrau wären oder nicht, dieses Besitzdenken muss aus den Köpfen raus, besonders bei manchen Männergehirnen - auch heute noch. Irgendwo dreht immer wer schnell durch, wenn sich seine Freundin von ihm trennt. Und zu Jeannes Zeiten war das ja noch 1000x ärger als heute. Ich hege schon den Verdacht, dass Jeanne auch deshalb gerne Jungfrau sein wollte, damit sie keine Männerhände je als ihren persönlichen Besitz betrachten können. Ist nur eine Vermutung von mir. Aber dumm war sie meiner Meinung nach sicher nicht, sondern im Gegenteil, geistig recht beweglich und vielen überlegen - trotz fehlender Schulbildung.