Angst vor Grashüpfern, Heuschrecken, Spinnen, etc.
11.08.2006 um 23:18
was macht man denn wenn man von einer trichternetzspinnen beim gartenarbeit oder beimtoileten gang in denn hintern gebiessen wird,
hier:
TOXIKOLOGIE
Verwechslungsgefahr mit Vogelspinnen, da ziemlich groß und von ähnlicher Statur.EXAKTE BESTIMMUNG NUR DURCH FACHMANN MÖGLICH
-- ATRAX ROBUSTUS gefährlichste Spinneaustral. Raumes (2)
mind. 13 Todesfälle bekannt, v.a. Kinder (1,3)
-- ATRAXspp.: alle Arten müssen als für den Menschen ge-
fährlich angesehen werden(ähnliches Gift) (2)
-- HADRONYCHE spp. (früher zu Gattung Atrax gehörig):
ähnliche Gifte wie Atrax spp. bisher kein Todesfall
nachgewiesen (3);
H.(A.) formidabilis evtl. noch gefährlicher als A.
robustus (5)!
--TIERTOXIZITÄT: bei Tieren unterschiedlich toxisch
Primaten starke Wirkung, Katzenund Kaninchen nur wenig
Symptome (1)
--
VORKOMMEN: Australien,auch in Häusern in der Stadt (3)
SYMPTOME
Sämtliche systemischenSymptome können bereits nach 10 min. auftreten, aber auch erst nach über einer Stunde(2,3);
-- LOKAL: starke Schmerzen meist länger als 30 min (3),
Erythem;Muskelfaszikulationen, Muskelspasmen, Pilo-
erektion (1)
bei H.formidabilis Schmerzen mit folgender Gefühllosig-
keit berichtet; späterUrtikaria (2)
-- ZNS: periorales Taubheitsgefühl, Zungenspasmen, Reflex-
steigerung, Muskelfaszikulationen/Spasmen, Krämpfe
Verwirrtheit, Angst, Delir,Koma, Hirnschäden (1,2);
erhöhter intrakranieller Druck bei Versuchsaffen (3)
-AUGE: Erblinden, Miosis (2)
-- PULMO: Dyspnoe, Atemlähmung, akutes Lungenödem(nicht
kardiogen) (1,2)
-- COR: initial Hypotonie, dann mehrere hHypertonie, dann
wieder Hypotonie (3), Tachykardie, Arrhythmie (AV-
Block/Ektopien (3)), Zyanose, Herzstillstand (1,2),
-- GIT: Übelkeit, Erbrechen,Bauchschmerzen (1,2)
-- LABOR: Verbrauchskoagulopasthie (2), metab. Azidose,
Creatin-Kinase-Anstieg (3),
-- NIERE: Nierenversagen (2)
-- SONST:Schweißausbrüche, Speichel/Tränenfluß, Schüttel-
frost (1,2); Fieber (3);
--TOD: Kindern evtl. bereits nach 15-90 min, Erw. evtl.
erst nach 6 Tagen!
THERAPIE
-- ERSTE HILFE: Druckverband (Immobilisations-Kompressions-
methode) (1); Extremität ruhigstellen, Schienen (4);
Tetanusprophylaxe;
Auch bei Symptomlosigkeit immer mind. 24h stationär (6)
-- LABOR: ÜberwachungElektrolyte, Säure-Basenhaushalt,
Nierenfunktion, CK, Blutbild, Gerinnung (3)
-- Hyper- + Hypotonie: ANTIVENIN; wegen Übergang von Hyper-
zu Hypotonie +umgekehrt vasoaktive Medikation nur wenn
dringend indiziert vorsichtige Therapie(z.B.Nitrate)
-- ANTIDOT: Funnel-web spider antivenom; Commonwealth
SerumLaboratories, Parkville/Melbourne, Victoria,
Australien (1,3)
wirksamgegen Atrax und Hadronyche spp [Zur Herstellung
A.robustus verwendet (2)]
-INDIKATION: bei neurolog. Symptomen + Hyper-Hypotonie;
nicht nötig bei Schmerzen(3)
-DOSIS (Kind + Erw. gleiche Dosis): initial 2-4 Amp.i.v.
Wiederholungnach 15min. bis zur Besserung (1); evtl. 8-
18 Amp. nötig (3)
Antihistaminikum + Cortison i.v. zur Prävention einer
Allergie empfohlen (1)
-WIRKSAMKEIT: Antiveninbehandlung senkt Morbidität + Mor-
talität drastisch(keine Todesfälle)(1); Krankheitsdau-
er von 2-3 Wo.durch Antivenin auf 2-3dverkürzt(6)
Symptombesserung innerhalb von Stunden; aber mindestens
24hlänger unter Beobachtung halten (3), neuerliche
Antiveningabe kann nötig werden(1)
TOXIN
-- GESAMT
TOXIN
-LD50(Maus: i.v.0,2-0,35mg/Maus; s.c. 0,4-1mg/Maus(2)
Wirkbeginn im Makaken-Experiment sofort(i.v.) oder mit
nur 2 min Verzögerung (s.c.) (3).
Viele gegen Atrax-Giftresistente Tiere haben in Serum
Atrax-Gift-Hemmer (AVI) (2)
-- ATRAX
TOXIN: besonders starke Giftwirkung Menschen +
Primaten (Makaken); Mäusegeringer empfindlich (1,2,3)
Präsynaptische Membranbindung (3) mit erhöhterAcetyl-
cholinfreisetzung; multiple Aktionspotentiale präsynap-
tisch +an motorischer Endplatte mit Muskelfaszikulieren
gesteigerteKatecholaminausschüttung an postganglionären
Nerven(2,3), sympathische +parasympathische Erregung;
gleichzeitig evtl. auch Inhibierung derTransmitterfrei-
setzung (3). Keine deutliche Entleerung der Vesikelbläs-
chen, keine dauerhafter Nervenschaden
-ANTIDOTE: Hemmung durch d-Tubocurarin,Tetrodotoxin,
erhöhten Magnesiumgehalt. Motorische Symptome auch durch
Gallamin, Suxamethonium, Diazepam blockierbar (2)
Aktivierung von Na-Kanälen beiintaktem Membranpotential
aktiv werden; evtl. direkte Myokardwirkung (2)
--KOMPONENTEN im ATRAX-
TOXIN
-Atraxin (Neurotoxisch): (76 AS-Reste; pro mg200mal
toxischer als Gesamtgift!);
-Robustoxin (42 AS-Reste, MW 4854; LD500,16 mg/kg);
-Versutoxin (42 AS-Reste, MW 4852; LD50 0,22 mg/kg) (2,3)
-Weitere Bestandteile: Alkalische Phosphatase, Aminobuty-
rat freie Aminosäuren,Hyaluronidase, Serotonin, Phos-
phodiesterase, Polyamine, Glycerin, Harnstoff,Glucose,
Tyramin, Oktopamin, Serotonin, Protease, Spermin (neph-
rotoxisch), Spermidin (möglicherweise nierenschädigend),
Chrom, Titan (2), GABA,Lactat, Zitrat, Trimethylsilyl,
Pentafluoropropionat-Derivate (3);
BESCHREIBUNG
EXAKTE BESTIMMUNG NUR FACHMANN MÖGLICH
Verwechslungsgefahr mit Vogelspinnen, da ziemlich groß und von ähnlicher Statur.Allerdings haben letztere meist stärker behaarte Beine mit polsteratigen Endgliedern, während die weniger behaarten Beine der Atrax sp. distal spitz enden. Die Angabenbeziehen sich auf ausgewachsene Exemplare. Über die Giftigkeit der Jungtiere, diebesonders in frühen Stadien viel heller als adulte Spinnen gefärbt sind, liegt keineInformation vor.
Körperlänge ohne Beine und Chelizeren (Kieferlauen) 1,5 bis 4,5cm; Vorderkörper und Beine von dunkler Farbe, fast haarlos scheinend und metallischglänzend. Hinterleib mit kurzem Haar besetzt. Gewöhnlich fehlt ein erkennbares Muster,obwohl einige Arten (nicht A. robustus) eine unregelmäßige "Tarntracht" besitzen.Männliche Tiere einiger Arten besitzen einen Sporn am zweiten Beinpaar. Augen nahe zusammenliegend, Spinndrüsen am Hinterleibsende gut erkennbar.
Drohgebärde: VordereBeinpaare nach oben gestreckt, Giftklauen gespreizt, Vorderkörper aufgerichtet.
DieTrichternetzspinnen bauen mit Seide ausgesponnene Röhren in den Boden oder in und anBaumstümpfen, von deren Öffnung Stolperfäden ausgehen. Einige Arten bevorzugen"Falltüren" als Abdeckung ihres Nestes, andere leben mehrere Meter hoch in altenBaumstämmen. Manchmal besitzen die Röhren einen zusätzlichen Notausgang. Die Spinnenbauen oft dicht beieinander. Männliche "Funnelwebs" verlassen ihre Röhren bei derPartnersuche und gelangen so auch öfter in Häuser, bzw. in Kleidung (3), wo es dunkelund warm ist. Angetroffen werden sie auch in leeren Swimmingpools , leeren Konserven-Dosen (2). Über Holztransporte gelangen die Spinnen ins Innere von Siedlungen.Manche Trichterspinnen-Arten sind weitgehend auf Regenwälder beschränkt (1,3)
VORKOMMEN
Südosten Australiens und Ost-Tasmanien (1)
Atrax spp.:südöstliches Neusüdwales, östliches Victoria (1); A. robustus in 160 km Radius um Sydney(2); nach (6) in 180 km Radius um Sydney;
Hadronyche spp.: Osten Tasmaniens, östl.Neusüdwales, südöstliches Queensland, Süden und Osten Victorias (1); Südöstl.Südaustralien (3);
SYNONYME
Atrax robustus; Sidney funnelwebspider; funnelweb spider; Hadronyche sp.; Atrax formidabilis; Atrax bermagui; Hadronyche adelaidensis; Hadronyche cerberea; Hadronyche eyrei; Hadronyche flindersi;Hadronyche formidabilis; Hadronyche infensa; Hadronyche meridiana; Hadronyche modesta;Hadronyche pulvinator; Hadronyche valida; Hadronyche venenata; Hadronyche versuta;Trichterspinnen australische; Trichternetzspinne; Trichternetz-Vogelspinne; Sydneyfunnelweb spider; Sydney-Trichternetzspinne; Nordküsten-Trichternetzspinne;Toowooba-Spinne; Australische Trichternetzspinne; Hexathelidae australische; Atraxin; Robustoxin; Versutoxin;
GRUPPENZUGEHÖRIGKEIT
Spinnen giftige; Spinnengiftige Australien; Tiere giftige